Pkw-Neuzulassungen Februar 2024: Sorgenkind E-Auto

Luftaufnahme von vielen geparkten Autos
Mehr Neuzulassungen als im Vorjahresmonat, aber bei den E-Autos gibt es einen negativen Trend© iStock.com/Elena Perova

Wie geht es dem deutschen Automarkt im Februar 2024? Was sagen die aktuellen Pkw-Bestandszahlen über die Vorlieben der Autokäufer aus? Sind E-Autos noch gefragt? Antworten geben die Pkw-Neuzulassungen des KBA.

  • Update: VW Golf ist beliebtestes Modell

  • E-Autos: Anteil im Februar um 15 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat

  • Nummer 1 bei den Herstellern bleibt unangefochten VW

  • Jahresbilanz: Der Pkw-Bestand ist minimal gewachsen

Die schlechten Nachrichten vorweg: Laut Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zu den Pkw-Neuzulassungen im Februar 2024 bleiben Elektroautos weiterhin das Sorgenkind auf dem deutschen Automarkt. Außerdem ist der durchschnittliche CO₂-Ausstoß bei den Neuzulassungen im Februar um +2,5 Prozent angestiegen und betrug 122,8 g/km.

Neuzulassungen legen im Februar 2024 zu

Es gibt aber auch positive Tendenzen: Insgesamt wurden im Februar 2024 in Deutschland 217.388 Pkw neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Februar 2023) ist dies ein Plus von mehr als 11.000 Fahrzeugen

Neuzulassungen im Jahresverlauf

Betrachtet man die Entwicklung der letzten Monate, so zeigt sich ein eher durchwachsenes Bild. Im Januar lagen die Neuzulassungen deutlich unter dem Niveau des Vormonats Dezember, im Februar sind es knapp 4000 Fahrzeuge mehr als im Januar.

Elektroautos: Auch im Februar Sorgenkinder

Die weggefallene Kaufprämie für Elektroautos macht sich weiter beim Absatz von Batterie-Pkw bemerkbar. Knapp 27.500 Autos mit reinem Batterieantrieb (BEV) wurden im Februar neu zugelassen. Das waren mehr als 15 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Neuzulassungen: Verbrenner mit Plus

Zulegen konnten dagegen die Verbrenner. Im Februar waren 77.106 Pkw Neuwagen mit einem Benzinantrieb ausgestattet. Das war ein Plus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ihr Anteil an den Neuzulassungen betrug 35,5 Prozent.

42.153 Autos waren mit einem Dieselantrieb ausgestattet, ein Plus von 9,7 Prozent im Vergleich zum Februar 2023. Ihr Anteil betrug 19,4 Prozent. Der Anteil von Elektroautos an allen Neuzulassungen schrumpfte im Februar im Vorjahresvergleich um fast einen ganzen Prozentpunkt auf 12,6 Prozent.

Die beliebtesten Marken im Februar 2024

Nicht von der Spitze der beliebtesten Autohersteller zu verdrängen ist mit 18,6 Prozent aller Neuzulassungen einmal mehr VW. Mit deutlichem Abstand folgen Mercedes und BMW. Die Bayern verbesserten sich damit um eine Position. Škoda – der Hersteller, der im Januar noch den dritten Platz hielt, liegt nun auf Rang 4.

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VW Golf ist die Nummer 1 der Modelle

Bei den beliebtesten Modellen verteidigt VW mit dem Golf erneut die Spitzenposition. Einen Sprung auf Platz 2 macht der Tesla Model Y, gefolgt vom VW Tiguan, einem weiteren Modell des Volkswagenkonzerns.

Alternative Antriebe: Spitzenreiter im Februar

In der Reihung der zulassungsstärksten Modellen nach alternativen Antriebsarten gab es gegenüber dem Vormonat zwei Modellwechsel: Bei den Plug-in-Hybriden stand im Februar 2024 der Porsche Cayenne an erster Stelle, bei den Hybrid-Fahrzeugen war es der Audi A4.

Pkw-Bestand 2024: Benziner weit vorn

Mit 60.680.636 registrierten Kraftfahrzeugen (Kfz) lag der Fahrzeugbestand in Deutschland am 1. Januar 2024 um +0,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Den größten Anteil am Bestand haben ohne Zweifel die Pkw mit rund 49,1 Millionen Fahrzeugen. Gut jeder dritte Wagen war auf eine Frau zugelassen. Rund 88,3 Prozent aller Pkw waren auf private Halterinnen und Halter zugelassen.

Anteil der Elektroautos weiterhin gering

Der Anteil von E-Autos und Plug-in-Hybriden an der Gesamtzahl aller in Deutschland zugelassenen Pkw ist gering. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lag dieser am 1. Januar 2024 bei 2,9 Prozent (E-Autos) beziehungsweise bei 1,9 Prozent (Plug-in-Hybride).

Der seit 2017 deutliche Zuwachs von E-Autos am Pkw-Bestand in Deutschland hat sich 2023 durch auslaufende Förderungen etwas abgeflacht, ist aber weiterhin signifikant.

ADAC Fachleute merken hierzu an, dass neue Fahrzeuge zunehmend als Mild-Hybride ausgeführt werden und somit nicht mehr als reine Diesel oder Benziner, sondern als Hybrid in der Statistik geführt werden.

Dies führt zu einem Rückgang der Bestandszahlen bei den Benzin- und Dieselfahrzeugen, welcher zu einem großen Teil durch die Zunahme bei den Hybridfahrzeugen kompensiert wird. Rein technisch gesehen ist ein Mild-Hybrid ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, das zusätzlich von einem kleinen Elektromotor unterstützt wird. Rein elektrisches Fahren ist mit einem Mild-Hybrid allenfalls eingeschränkt möglich. Um die Statistik wieder aussagekräftiger werden zu lassen, sollte künftig bei den Hybriden eine Differenzierung nach Mild- und Voll-Hybriden erfolgen und diese auch in Benzin- und Diesel-Hybride unterschieden werden.

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