Mitsubishi Outlander: Wieder als Plug-in-Hybrid

Ein Fahrbericht des neuen Mitsubishi Outlander
Fährt mit Benzin und Strom: Mitsubishi Outlander PHEV© Mitsubishi

Der Mitsubishi Outlander ist zurück! Nach drei Jahren Pause ist das Top-Modell der Japaner nach Europa zurückgekehrt. Ab April 2025 steht das SUV bei den deutschen Händlern ausschließlich als Plug-in-Hybrid. Wie gut ist die Neuauflage geworden? Erste Testfahrt.

  • "Neuer" Outlander bereits seit 2021 in den USA erhältlich

  • In Deutschland als Plug-in-Hybrid zu haben

  • Preise starten bei 50.000 Euro

Mit dem Outlander war Mitsubishi ganz vorn dabei: Als erstes SUV kam er 2013 als Plug-in-Hybrid auf den Markt – und erfreute sich großer Beliebtheit. Trotzdem verkündete die Marke 2019, sich ab 2020 vom europäischen Markt zurückzuziehen. Aber es sollte anders kommen.

Zusammen mit Renault wurden die Modelle Colt und ASX auf Basis des Renault Clio und des Captur neu aufgelegt und Mitsubishi weiterhin in Deutschland vertrieben. Und nun ist auch der Outlander zurückgekommen. Nicht als Renault-Ableger, sondern als "richtiger", in Japan entwickelter Mitsubishi.

Ganz neu ist das Modell zwar nicht, das ab April 2025 bei den Händlern stehen wird: Bereits seit 2021 ist das SUV in seiner vierten Generation in den USA erhältlich. Für Europa wurde er nun adaptiert.

Wie sich das neue Flaggschiff fährt, konnte die ADAC Redaktion auf einer ersten Testfahrt herausfinden.

Moderner Look für den Outlander 2025

Ein Fahrbericht des neuen Mitsubishi Outlander
Der Outlander hat im Vergleich zum Vorgänger optisch einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht© Mitsubishi

Verglichen zum Vorgänger fällt vor allem die neugestaltete Front mit ihren zweigeteilten Lichtern auf. LED-Tagfahrlicht und Scheinwerfer wurden gesplittet und verleihen dem SUV damit ein kraftvolles Auftreten. In der Seitenansicht unterstreichen klare Sicken und ausgeformte hintere Kotflügel die stämmige Optik, das Heck kann mit schmalen LED-Rückleuchten bestechen.

Innenraum mit feinen Materialien

Innen probt Mitsubishi den Spagat zwischen konservativ und modern, sehr edel wirkt die Cockpitlandschaft allemal: Hier finden sich feine Materialien, durchgängig weich gepolsterte Flächen und absolut kein Billigplastik. Große, mit Kunstleder überzogene Flächen geben dem Japaner das gewisse Etwas. Gut verarbeitet ist alles obendrein, den Vergleich mit deutschen Premiumprodukten muss der Japaner jedenfalls nicht scheuen.

Smartphones lassen sich in der vierten Generation des japanischen SUV bequem über Apple Carplay und Android Auto kabellos verbinden. Musikinhalte werden über eine Yamaha-Soundanlage mit wahlweise bis zu zwölf Lautsprechern wiedergegeben. Eine Sprachsteuerung ist ebenfalls an Bord.

Gute Bedienung, nervige Assistenten

Gut auch, dass nicht alles über den Touchscreen bedient werden muss und es noch eine Vielzahl an "richtigen" Knöpfen gibt, für die Klimaanlage und die Fahrmodi etwa. Und auch auf dem Lenkrad dürfen noch griffige Tasten gedrückt werden, die nicht von Touchelementen ersetzt worden sind.

Das 12,3-Zoll-Kombiinstrument ist volldigital ausgeführt, das Infotainment wird ebenfalls über einen 12,3-Zoll-Touchscreen bedient. So wünscht man sich die Bedienung eines modernen Fahrzeugs grundsätzlich, wenngleich der Outlander auch nicht alles perfekt macht.

Der Mitsubishi kann nämlich auch aufdringlich sein. Wenn etwa das vielstimmige Bimmel- und Tüüüüt-Konzert der Assistenzsysteme einsetzt und man schon auf den ersten Metern davon so genervt ist, dass man am liebsten alles sogleich wieder abschalten möchte.

Ist es wirklich nötig, dass der Aufmerksamkeitsassistent sofort Alarm schlägt, sobald der Fahrer oder die Fahrerin nur kurz auf die Instrumente schaut? Ein bisschen mehr Gelassenheit wäre hier wünschenswert, was auch für den gesetzlich verpflichtenden Tempolimitwarner gilt, der bereits beim ersten km/h verrückt spielt.

Testfahrt: Antrieb, Platz und Kofferraum

Ein Fahrbericht des neuen Mitsubishi Outlander
Arbeiten gut zusammen: Zwei E-Motoren und der Verbrenner© Mitsubishi

Abgesehen davon ist der neue Outlander aus vielerlei Gründen ein überaus angenehmes Auto. Innen herrscht eine Wohlfühlatmosphäre, was zum einen an den bereits erwähnten, hochwertigen Materialien liegt, aber auch am guten Platzangebot für Passagiere und Gepäck. Hier zwickt nichts, große Reisen mit der Familie sollten daher mit dem Mittelklasse-SUV kein Problem sein.

Beim Federungskomfort hat Mitsubishi einen guten Kompromiss zwischen straff-sportlich und komfortabel gefunden und die Lenkung ist weder zu leichtgängig noch zu indirekt abgestimmt. Passt.

Zudem fährt der Outlander sehr leise, was nicht nur für den Elektromodus des Plug-in gilt. Auch der Benziner hält sich selbst bei stärkerer Beschleunigung akustisch zurück und hat beim Hochdrehen einen angenehm sonoren Klang.

Bemerkenswert ist, wie geschmeidig der Übergang zwischen Elektroantrieb und Benziner funktioniert. Selbst wer gut aufpasst, weiß manchmal nicht, ob der Benziner schon mit von der Partie ist oder nicht. Derzeit gibt es wohl kaum einen Plug-in-Hybriden, wo das Zusammenspiel der beiden Antriebe besser abgestimmt ist als im Outlander.

Motor des Mitsubishi Outlander PHEV
Im neuen Outlander schlägt weiterhin ein Doppelherz© Mitsubishi

Der Antrieb kombiniert einen 2,4-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit zwei Elektromotoren, die jeweils an Vorder- und Hinterachse angebracht sind. Zusammengenommen ermöglicht der Antrieb eine Systemleistung von 225 kW/306 PS. Die Leistung ist gut spürbar, im Hybridmodus zumindest, wenn beide Antriebe im Einsatz sind: Dann nimmt der Outlander schnell Fahrt auf und sprintet in 7,9 Sekunden auf Tempo 100.

Im reinen E-Betrieb geht es nicht ganz so flott voran, dann kann der Japaner auch "nur" auf die 85 kW des vorderen und die 100 kW des hinteren E-Motors zugreifen. Untermotorisiert wirkt der Outlander aber auch dann nicht.

Ein 22,7 kWh großer Akku sorgt nach WLTP für eine vollelektrische Reichweite von bis zu 86 Kilometern, für längere Strecken steht ein 53 Liter großer Tank zur Verfügung. In der Praxis bleiben auf der Landstraße von der versprochenen E-Reichweite in etwa 70 km übrig, was für die meisten Strecken im Alltag ausreichen sollte.

Als starkes Zugfahrzeug wie einst der Pajero eignet sich der Outlander Plug-in-Hybrid nicht mehr ganz so gut, bei 1600 Kilogramm Anhängelast ist Schluss.

Beim Laden ist der Outlander veraltet

Ein Fahrbericht des neuen Mitsubishi Outlander
Schneller Ladestopp auf langen Strecken? Nicht ideal mit dem Outlander© Mitsubishi

Wie bei den neuen Plug-in-Hybriden mit großer Batterie und entsprechend guter Reichweite mittlerweile üblich, kann auch der Outlander an einer Schnellladesäule geladen werden. Theoretisch zumindest. Denn die Japaner setzen hier auf den japanischen CHAdeMO-Anschluss, der im öffentlichen Schnellladenetz in Deutschland kaum noch zu finden ist.

Eine Adaption für Europa war Mitsubishi wohl zu aufwändig. Es gib zwar auch Adapter-Lösungen für den Betrieb an den hierzulande gebräuchlichen CCS-Steckern, doch wie gut das funktioniert, ist fraglich.

Ergo: Den Outlander Plug-in-Hybrid lädt man eher an einer "normalen" AC-Säule in der Stadt oder an der heimischen Wallbox voll. Doch auch hier braucht man Geduld, denn mehr als 3,5 kW gibt das bordeigene Ladegerät nicht her, so dass die Batterie erst nach 6,5 Stunden gefüllt ist. Wer eine eigene Wallbox hat, schließt den Mitsubishi dann in der Regel über Nacht an.

Laternenparker können das nicht, zumal an öffentlichen Ladesäulen oft nach vier Stunden Standzeit eine "Blockiergebühr" anfällt. Für diese Zielgruppe ist der Outlander also nicht ideal, so man ihn denn rein elektrisch bewegen möchte.

Gut ist zumindest, dass man über die Antriebsbatterie externe Geräte für Freizeit- und Outdooraktivitäten mit bis zu 1500 Watt betreiben kann.

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Vier Ausstattungsstufen

Angeboten wird der Outlander in den vier verschiedenen Ausstattungsstufen Basis, Plus, Intro Edition (zur Markteinführung) und Top. Schon die Basis für 49.990 Euro hat das Nötigste an Bord, wie etwa LED-Scheinwerfer, ein schlüsselloses Zugangssystem, Licht- und Regensensor, Klimaautomatik und eine ganze Armada vom Assistenzsystemen.

Wer Lenkradheizung, Ledersitze, Head-up-Display oder ein Panoramadach möchte, muss zu den besseren Versionen greifen. Die teuerste Ausstattung Top kostet 59.490 Euro.

Interessant ist, dass sich die fünfjährige Garantie auf das Fahrzeug um je ein Jahr auf bis zu acht Jahre verlängert – insofern der jährlich vorgeschriebene Kundendienst in der Markenwerkstatt durchgeführt wird. Das wird nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitsubishi-Händler freuen.

Mitsubishi Outlander: Daten, Maße, Preis

Technische Daten (Herstellerangaben)

Mitsubishi Outlander 2.4 Plug-In Hybrid Basis 4WD (ab 03/25)

Motorart

PlugIn-Hybrid

Hubraum (Verbrennungsmotor)

2.360 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

225

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

306

Drehmoment (Systemleistung)

n.b.

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

5.000 U/min

Antriebsart

Allrad

Beschleunigung 0-100km/h

7,9 s

Höchstgeschwindigkeit

170 km/h

Reichweite WLTP (elektrisch)

85 km

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

19 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

0,8 l/100 km

Stromverbrauch kombiniert (WLTP)

23,4 kWh/100 km

Batteriekapazität (Brutto) in kWh

22,7

Ladeleistung (kW)

AC:2,3-3,7 DC:40,0

Kofferraumvolumen normal

495 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.404 l

Leergewicht (EU)

2.070 kg

Zuladung

595 kg

Anhängelast ungebremst

750 kg

Anhängelast gebremst 12%

1.600 kg

Garantie (Fahrzeug)

5 Jahre bis 100.000 km

Länge x Breite x Höhe

4.719 mm x 1.862 mm x 1.746 mm

Grundpreis

49.990 Euro

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