Bronchitis: Symptome, Ansteckung und Behandlung
Eine akute Bronchitis kommt vor allem im Herbst und Winter vor. Hauptsymptom ist oft ein quälender Husten.
In den meisten Fällen wird Bronchitis durch Viren ausgelöst
Mit Schonung heilt akute Bronchitis meist von selbst aus
Ärztlichen Rat einholen, wenn sich die Symptome wieder verschlechtern
Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten – eine Bronchitis geht oftmals mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt einher. Wie die Erkältung tritt die Bronchitis vor allem in der nasskalten Jahreszeit auf und zählt zu den am häufigsten gestellten Diagnosen in der hausärztlichen Praxis.
Was ist eine Bronchitis?
Bei einer Bronchitis kommt es im Gegensatz zu einer Erkältung zu einer Infektion der unteren Atemwege. Diese bestehen aus der Luftröhre und den davon abgehenden Ästen (Bronchien), die sich immer weiter über die gesamte Lunge verzweigen. Die kleinsten Äste sind die sogenannten Bronchiolen.
Im Fall einer Bronchitis sind die Schleimhäute in der Luftröhre und den größeren Bronchien entzündet. In etwa 90 Prozent der Fälle wird eine Bronchitis durch Viren verursacht, selten durch Bakterien, Pilze oder Reizstoffe.
Verschiedene Formen der Bronchitis
Fachleute unterscheiden zwischen der akuten und der chronischen Bronchitis, die hinsichtlich Dauer und Schwere der Erkrankung voneinander abweichen. Zudem entwickeln insbesondere Kinder häufiger eine spastische oder obstruktive Bronchitis. Auch das Leitsymptom Husten klassifizieren Ärztinnen und Ärzte nach der Dauer:
Akut: bis zu drei Wochen
Subakut: bis zu acht Wochen
Chronisch: über acht Wochen
Wie lange dauert eine Bronchitis?
Komplett ausgeheilt ist eine akute Bronchitis im Schnitt etwa nach zwei bis spätestens vier Wochen. Haben Sie nach einem Monat immer noch Beschwerden, ist spätestens dann ärztlicher Rat gefragt. Das gilt auch, wenn eine Bronchitis immer wieder auftritt.
Bei einer akuten, durch Viren verursachten Entzündung der Bronchialschleimhaut kommt es innerhalb weniger Tage zu Symptomen. Nach etwa zwei bis fünf Tagen fühlen sich Betroffene meist wieder besser, ein Reizhusten kann aber mehrere Wochen bestehen bleiben. Selten dauert der Husten bis zu acht Wochen an.
Bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere bei Kindern unter drei Jahren, kommt es häufiger zu einer sogenannten akuten obstruktiven (spastischen) Bronchitis. Durch die Entzündung produziert die Bronchialschleimhaut mehr Schleim, und die Bronchialmuskulatur kann verkrampfen (Spastik). Das führt wiederum zu einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege. Das Ausatmen ist erschwert, typischerweise begleitet von einem Pfeifen oder Giemen. Es kann auch Atemnot entstehen.
Häufige Auslöser sind Rhinoviren und das Respiratorische Synzytial-Virus (RS-Virus). Im Säuglingsalter gibt es fließende Übergänge zur akuten Bronchiolitis, also einer Entzündung der Bronchiolen und kleinen Bronchien. Bei Kindern und Jugendlichen ist bei Verdacht auf eine Bronchitis ein frühzeitiger Besuch in der ärztlichen Praxis ratsam.
Es gibt unterschiedliche Definitionen für dieses Krankheitsbild. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt eine chronische Bronchitis vor, wenn in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Husten mit Auswurf über mindestens drei Monate pro Jahr auftritt.
Dauert die Bronchitis länger als acht Wochen, kann sie in eine chronische Form übergehen. Rauchen ist Hauptursache für eine chronische Bronchitis sowie andere chronische Atemwegserkrankungen. Auch Menschen, deren Atemwege Reizstoffen ausgesetzt sind, können eine chronische Bronchitis entwickeln.
Bei einer chronischen Bronchitis ist es wichtig, die auslösenden Faktoren auszumachen und abzustellen. So soll auch das erhöhte Risiko für eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) gesenkt werden.
Welche Symptome zeigt eine Bronchitis?
Eine akute Bronchitis tritt meist nach einer Erkältung beziehungsweise einer Infektion der oberen Atemwege mit Schnupfen und Halsschmerzen auf. Typische Bronchitis-Symptome:
Dauerhafter Husten oder Hustenreiz
Schmerzen im Brustbereich oder hinter Brustbein, die beim Husten stärker werden
Viele Betroffene sind kurzatmig
Unter körperlicher Belastung wird Husten schlimmer
Anfangs meist trockener Husten, im Verlauf mit Auswurf
Sehr selten blutiger Auswurf, ärztliche Abklärung dringend ratsam
Brummen oder Giemen können beim Ausatmen gegebenenfalls auftreten (obstruktive Bronchitis)
Eine chronische Bronchitis zeigt ähnliche Symptome. Je nachdem, welche Ursache hinter dem länger bestehenden Husten steckt, können weitere Symptome wie erschwerte Atmung oder Atemnot unter Belastung, blutiger Auswurf, Fieber, ungewollter Gewichtsverlust, Heiserkeit oder Sodbrennen auftreten. Diese Anzeichen sollten zeitnah ärztlich abgeklärt werden.
Starker Husten kann zu weiteren Komplikationen wie Kopfschmerzen, Erbrechen oder unwillkürlichem Urinabgang (Stressinkontinenz) führen.
Ist eine Bronchitis ansteckend?
Ja, eine akute Bronchitis, die durch Viren oder andere Krankheitserreger verursacht wurde, ist ansteckend. Die Übertragung erfolgt über den Luftweg (Tröpfcheninfektion), indem die Viren in winzigen Speicheltröpfchen über die Ausatemluft von anderen Personen eingeatmet werden. Dies geschieht, wenn Erkrankte niesen, husten, sprechen oder direkten Kontakt mit anderen haben (z.B. beim Küssen).
Wann ist es eine Lungenentzündung?
Vor allem bei älteren Menschen und Kindern entwickelt sich in manchen Fällen aus der Bronchitis eine Lungenentzündung (Pneumonie). Im Gegensatz zur Bronchitis ist bei einer Pneumonie das Lungengewebe entzündet. Typischerweise zeigen sich hohes Fieber, Atembeschwerden bis hin zur Atemnot und ein ausgeprägtes Krankheits- und Schwächegefühl – Symptome, die für eine akute Bronchitis eher untypisch sind. Allerdings können die Anzeichen einer Pneumonie sehr unterschiedlich sein, insbesondere bei älteren Menschen. Klarheit verschafft hier nur eine ärztliche Untersuchung. Um eine Pneumonie zu diagnostizieren, ist eine Röntgenaufnahme der Lunge notwendig.
Wann sollte ich zum Arzt?
Wenn Ihnen die Erkrankung zu schaffen macht und Sorgen bereitet, ist ärztlicher Rat immer sinnvoll. In der Regel heilt eine akute Bronchitis bei ansonsten gesunden Menschen ohne Behandlung von selbst vollständig aus. Die Erkältungssymptome bessern sich normalerweise nach etwa zwei bis fünf Tagen. Wenn es nach diesem Zeitraum wieder zu einer Verschlechterung kommt und zum Beispiel plötzlich Fieber auftritt, die Atmung erschwert ist, Rasselgeräusche hörbar sind oder der Auswurf die Farbe wechselt (zum Beispiel gelblich oder grünlich wird), ist ein Arztbesuch notwendig. Dies können Symptome für eine verschleppte beziehungsweise nicht ausgeheilte Bronchitis sein, bei der es beispielsweise zu einer bakteriellen Folgeinfektion, einer obstruktiven Bronchitis oder einer Lungenentzündung gekommen ist.
Blut im Auswurf des Hustens sollte immer ärztlich abgeklärt werden.
Auch wenn Symptome einer akuten Bronchitis ohne Erkältung auftreten, ist es ratsam, sich medizinisch untersuchen zu lassen.
Für bestimmte Personengruppen ist es bei einer akuten Bronchitis ratsam, die Schwere der Beschwerden genauer zu beobachten und gegebenenfalls frühzeitig einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Dazu gehören unter anderem:
Menschen mit Herz- oder Lungenerkrankungen
Ältere Personen
Kinder und Jugendliche
Menschen mit geschwächtem Immunsystem, z.B. aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente oder bestimmter Erkrankungen
Was hilft am besten gegen Bronchitis?
Da es sich bei einer akuten Bronchitis in den meisten Fällen um eine virale Infektion handelt, sind Antibiotika nicht wirksam und verkürzen auch nicht die Dauer des Hustens. Nur Bakterien können durch Antibiotika eliminiert werden – gegen Viren richten sie nichts aus. Im Gegenteil: Eine unnötige Einnahme von Antibiotika ist häufig mit Nebenwirkungen verbunden und kann zu Resistenzen führen. Kommt es im Rahmen der Erkrankung jedoch zu einer bakteriellen Folgeinfektion, helfen Antibiotika und werden bei Bedarf ärztlich verordnet.
Ärztinnen und Ärzte raten bei einer akuten Bronchitis zu:
Viel Ruhe
Nicht rauchen, weder aktiv noch passiv
Genügend trinken
Inhalieren von Wasserdampf
Einnahme von Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen
Im Einzelfall entscheidet der behandelnde Arzt oder die Ärztin, ob Schleimlöser oder Hustenstiller hilfreich sein können.
Manche Betroffene berichten, dass ihnen die folgenden Hausmittel bei einer akuten Bronchitis Linderung verschaffen, da sie die gereizten Bronchien beruhigen oder zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen können:
Warme Tees
Honig
Hühnersuppe oder Brühe
Wasserdampfinhalationen
Wärmeanwendungen z.B. mit Wärmflaschen
Sich selbst und andere schützen
Allgemeine Hygieneregeln können Sie selbst und andere vor einer Ansteckung schützen. Achten Sie auf eine regelmäßige Händehygiene und fassen Sie sich so wenig wie möglich ins Gesicht. Schützen Sie sich vor Kälte und Feuchtigkeit, da sie als begünstigende Faktoren gelten, an einer akuten Bronchitis zu erkranken.
Sind Sie an einer Erkältung oder Bronchitis erkrankt, können Sie so andere schützen:
Halten Sie Abstand zu anderen Personen (mindestens einen Meter).
Nutzen Sie Einmaltaschentücher und entsorgen Sie diese direkt in geschlossenen Mülleimern (Stofftaschentücher mindestens bei 60 Grad Celsius waschen).
Waschen Sie danach immer Ihre Hände.
Ist kein Taschentuch vorhanden, niesen und husten Sie in die Armbeuge und wenden Sie sich von umstehenden Personen ab.
Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.
Deximed: Akute Bronchitis, unter: https://deximed.de/home/klinische-themen/lunge-atemwege/krankheiten/infektionen/bronchitis-akute (Abruf: 24.10.2023)
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