Hausmittel gegen Erkältung: Was hilft bei Husten und Halsschmerzen?

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Viele Menschen greifen bei einer Erkältung auf bewährte Hausmittel zurück© Shutterstock/Prostock-studio

Wer erkältet ist, benötigt nicht immer Medikamente. Omas Hausmittel gegen Husten, Schnupfen und Gliederschmerzen leisten bei Erkältungen oft gute Dienste.

  • Wichtig sind Schonung, Wärme und ausreichend trinken

  • Bei Fieber können Wadenwickel helfen

  • Einige Hausmittel sind – insbesondere für kleinere – Kinder nicht geeignet

Im Schnitt ist ein Erwachsener im Jahr etwa zwei- bis dreimal erkältet, Kleinkinder trifft es rund sechs- bis zehnmal pro Jahr. Bei einem unkomplizierten Verlauf ist eine Erkältung (grippaler Infekt) zwar nicht gefährlich, die Symptome können jedoch lästig sein. Um sie schnellstmöglich loszuwerden, greifen viele Menschen bei Husten, Schnupfen und Gliederschmerzen zu Hausmitteln. Welche bei Erkältungen als angenehm empfunden werden, ist individuell.

Wichtig zu wissen:

Hinter einer scheinbar harmlosen Erkältung kann sich in manchen Fällen eine schwerwiegendere Erkrankung wie etwa eine Lungenentzündung verbergen. Bei den folgenden Erkältungssymptomen sollten Betroffene ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen:

  • Hohes Fieber über 39 Grad Celsius

  • Atemnot

  • Schmerzen in der Brust

  • Starke Schmerzen, insbesondere in Kopf, Hals oder Ohren

  • Steifigkeit im Halsbereich

  • Wenn die Beschwerden sich nach etwa einer Woche nicht bessern, schlimmer werden oder länger als zwei Wochen andauern

Säuglinge und Kleinkinder sollten bereits bei weniger starken Beschwerden zu Arzt oder Ärztin, insbesondere wenn sie Fieber haben, teilnahmslos wirken oder Probleme beim Trinken haben. Die Anwendung von Hausmitteln sollte man besonders bei kleinen Kindern ebenfalls mit einer Ärztin oder einem Arzt absprechen.

Wie bekomme ich eine Erkältung schnell weg?

Tee mit Ingwer Zitrone und Honig
Lebensmittel wie Honig, Zitrone und Ingwer sollen Erkältungsbeschwerden lindern© iStock.com/Gpoint Studio

Wie lange die typischen Symptome wie Husten, Schnupfen, Hals- und Gliederschmerzen anhalten, ist individuell sehr unterschiedlich. Wer sich Ruhe gönnt, sich warm hält, ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und den Körper mit einfachen Hausmitteln wie einem Erkältungsbad oder dem Inhalieren von heißem Wasserdampf unterstützt, übersteht die Erkältung oft besser. Wer eine Erkältung behandelt, vermeidet es, sie zu verschleppen und dadurch gefährliche Komplikationen wie eine Herzmuskel- oder Hirnhautentzündung zu riskieren.

Diese Lebensmittel helfen bei Erkältung

Einige Menschen schwören bei einer Erkältung auf bestimmte Lebensmittel wie heiße Zitrone, Honig oder Ingwer. Eine Hühnersuppe soll ebenfalls dazu beitragen, die Symptome einer Erkältung zu lindern.

Ob Hühnersuppe tatsächlich eine heilsame Wirkung hat, ist wissenschaftlich nicht gesichert. Allerdings enthält sie verschiedene Gemüsesorten und Hühnerfleisch und damit – besonders bei schonender Zubereitung – viele wichtige Nährstoffe, die der Körper im Krankheitsfall besonders dringend braucht.

Honig ist ein bewährtes Hausmittel bei Husten und Halsschmerzen. Und tatsächlich hat sich bei Kindern gezeigt, dass er akute Hustenattacken ein wenig lindern kann. Unabhängig davon sorgt Honig zumindest kurzfristig für ein angenehmeres Gefühl im Hals, da er sich über die angegriffenen Schleimhäute legt. Für Eltern ist wichtig zu wissen, dass er bestimmte Bakterien enthalten kann, die für Säuglinge gefährlich werden können. Für Kinder unter einem Jahr ist Honig deshalb nicht geeignet!

Eine Alternative zu reinem Honig ist Honigmilch, die allerdings verschleimend wirken kann. Eine noch bessere Wirkung wird Honigmilch mit Zwiebel nachgesagt – allerdings ist sie Geschmackssache. Die Zwiebel wird dafür fein gehackt, mit der Milch zusammen etwa fünf Minuten leicht gekocht, danach auf Trinktemperatur abgekühlt und mit Honig versetzt.

Menschen, die bei einer Erkältung zu einer heißen Zitrone greifen, setzen dabei oft auf den hohen Vitamin-C-Gehalt. Dabei handelt es sich allerdings um einen verbreiteten Irrtum, denn durch das Erhitzen wird ein Großteil des enthaltenen Vitamin C zerstört. Ein kühler oder lauwarmer Zitronensaft ist deshalb besser geeignet. Studien haben ergeben, dass Vitamin C zwar unter Umständen einen leicht vorbeugenden Effekt hat, bei einer bestehenden Erkältung den Heilungsverlauf aber nicht beeinflusst. Die in der Zitrone enthaltene Säure kann außerdem die angegriffene Schleimhaut in Hals und Rachen zusätzlich reizen. Wer die Anwendung als unangenehm empfindet, sollte deshalb auf Zitronensaft verzichten.

Tee: Heilwirkung von Kräutern nutzen

Bei Erkältungen ist es sinnvoll, viel zu trinken. Neben Wasser sind vor allem bestimmte Kräutertees geeignet, da sie Erkältungssymptome lindern können. Viele der im Tee enthaltenen Pflanzenstoffe haben eine schleimlösende, schmerzstillende oder entzündungshemmende Wirkung. Ein positiver Effekt bei Erkältungen wird zum Beispiel folgenden Heilpflanzen zugeschrieben:

  • Kamille

  • Ingwer

  • Eibisch

  • Spitzwegerich

  • Holunder

  • Fenchel

  • Thymian

  • Anis

  • Süßholz

Hausmittel gegen Husten und Schnupfen

Eine Frau liegt mit Dampf ihrer heißen Badewanne
Ein Erkältungsbad spendet wohltuende Wärme© iStock.com/brazzo

Ein bewährtes Hausmittel gegen Husten, Schnupfen und Bronchitis ist das Inhalieren von heißem Wasserdampf. Er befeuchtet die trockenen Schleimhäute und kann dazu beitragen, festsitzenden Schleim in Hals und Nase zu lösen. Um die Wirkung zu verstärken, kann man dem Dampfbad ätherische Öle oder getrocknete Kamillenblüten zusetzen. Wissenschaftlich nachweisen lässt sich eine Verbesserung der Erkältungssymptome durch die Inhalation zwar nicht, sie schadet aber auch nicht und kann eine wohltuende Wirkung haben.

Einen positiven Effekt haben unter Umständen auch Nasenspülungen oder Nasenduschen mit Kochsalzlösung. Sie können helfen, den Schleim zu verflüssigen, damit er besser abläuft. Bei einer ausgeprägten Entzündung oder Vereiterung der Nasennebenhöhlen sind Nasenspülungen nicht empfehlenswert. Aufgrund der starken Schwellung ist nicht gewährleistet, dass die eingespülte Lösung vollständig abfließen kann.

Allgemein ist Wärme bei allen Arten von Erkältungsbeschwerden sinnvoll. Erkältungsbäder können sehr wohltuend sein und die Beschwerden lindern. Sie haben sich zudem als Hausmittel gegen Gliederschmerzen bewährt. Der Zusatz von ätherischen Ölen kann die positive Wirkung verstärken. Bei Fieber sollte man allerdings aufs Baden verzichten, da die Wärme den Kreislauf zusätzlich belastet.

Bewährte Hausmittel gegen Bronchitis und Husten sind feuchtwarme Brustwickel und Kompressen, alternativ eignen sich eine Wärmflasche oder ein warmes Körnerkissen. Einige Menschen haben mit warmen Quarkwickeln, Ingwer-, Kartoffel- oder Senfmehl-Wickeln gute Erfahrungen bei Erkältungen gemacht. Achten Sie darauf, dass der Wickel nicht zu heiß ist.

Ansteigendes Fußbad: Alternative zum Vollbad

Eine sinnvolle Alternative zum Vollbad ist das sogenannte ansteigende Fußbad. Stellen Sie Ihre Füße in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser (etwa 33 Grad) und geben Sie über einen Zeitraum von 10 bis 15 Minuten nach und nach wärmeres Wasser hinzu, bis eine Temperatur von maximal 40 Grad erreicht ist. Trocknen Sie die Füße danach gut ab und legen Sie sich für mindestens 20 Minuten ins warme Bett. Die Wirkung eines ansteigenden Fußbads beruht auf einem Reflex: Sind die Füße warm, werden automatisch die Schleimhäute in Nase und Rachen stärker durchblutet und können Krankheitserreger besser abwehren.

Was tun, wenn die Nase zu ist?

Oft ist bei einem Schnupfen die Nase verstopft. Inhalieren kann helfen, die Schwellung zu lösen. Auch der Hühnersuppe wird eine leicht abschwellende Wirkung nachgesagt. Das Gleiche gilt für scharfe Lebensmittel wie Zwiebel, Knoblauch oder Rettich. Die darin enthaltenen ätherischen Öle und andere Substanzen machen die Nase zumindest kurzfristig frei.

Wadenwickel: Hausmittel bei Fieber

Bei Fieber können kühle Wickel, vor allem an den Waden, helfen. Dabei sollten Sie auf die richtige Temperatur achten. Ideal ist handwarmes Wasser. Wenden Sie die Wadenwickel nicht zu lange an: bei kleinen Kindern etwa zehn Minuten, bei älteren Kindern oder Erwachsenen für etwa 20 bis 30 Minuten. Wiederholen Sie die Anwendung erst, wenn die Waden sich wieder erwärmt haben. Sind die Waden bereits kalt, ist es besser, auf Wadenwickel zu verzichten. Für Erwachsene und Kinder, die frieren oder an Schüttelfrost leiden, sind kühle Wickel nicht geeignet – egal an welcher Körperstelle.

Hausmittel bei Erkältung auch für Kinder?

Viele Hausmittel bei Erkältung sind auch für Kinder geeignet, allerdings gibt es einige Einschränkungen:

  • Inhalieren hat sich bei Kindern und Kleinkindern als Hausmittel gegen Husten und Schnupfen bewährt. Allerdings ist bei der Anwendung Vorsicht geboten: Die klassische Methode der Inhalation mit Wasserbad und Handtuch über dem Kopf ist insbesondere für Kleinkinder nicht geeignet, da die Verbrühungsgefahr zu groß ist. Auch ältere Kinder sollten nur unter Aufsicht auf diese Weise inhalieren. Besser geeignet sind spezielle Inhalationsgeräte aus der Apotheke, die auch Erwachsene nutzen können.

  • Vorsicht bei der Anwendung ätherischer Öle. Vor allem bei Kleinkindern sollten Eltern vollständig darauf verzichten, da sie zu akuter Atemnot und Hautreaktionen führen können.

  • Kinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig zu sich nehmen.

  • Grundsätzlich ist es vor allem bei Säuglingen und kleinen Kindern ratsam, sich vor der Anwendung eines Hausmittels in der kinderärztlichen Praxis Rat zu holen.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.