Halsschmerzen: Ursachen und Tipps gegen die Beschwerden

Eine Frau mit Mütze und Tasse langt sich an ihren schmerzenden Hals
Schmerzen, Halskratzen und Schluckbeschwerden sind typische Symptome einer Rachenentzündung© stock adobe.com

Ursache von Halsschmerzen ist meist ein viraler Atemwegsinfekt. Leichte Schmerzmittel, Spül- und Gurgellösungen aus der Apotheke sowie einige Hausmittel können Linderung verschaffen.

  • In der Regel entstehen Halsschmerzen durch eine Rachenentzündung

  • Rachenentzündung klingt meist nach wenigen Tagen von allein ab

  • Mandelentzündung (Angina) sollte ärztlich behandelt werden

Halsschmerzen treten oft im Zusammenhang mit einer Erkältung auf. Wenn sich die Krankheitserreger im Rachenraum ausbreiten, kommt es dort zu einer Entzündung. Die Schleimhäute schwellen an und sind gerötet. Ist vor allem die Rachenschleimhaut betroffen, sprechen Fachleute von einer Rachenentzündung (Pharyngitis). Bei einer Angina (Tonsillitis oder Angina tonsillaris) entzünden sich die Mandeln, bei einer Laryngitis der Kehlkopf und die Stimmbänder.

Neben den charakteristischen Halsschmerzen, die bei einer Angina bis in die Ohren ausstrahlen können, kommt es zu Schluckbeschwerden, einem trockenen Hals, Halskratzen und Heiserkeit.

Je nach Schwere des Infekts sind auch weitere Symptome möglich:

  • Geschwollene Lymphknoten

  • Fieber

  • Abgeschlagenheit

  • Kopf- und Gliederschmerzen

Welche Ursachen haben Halsschmerzen?

Die häufigste Ursache einer Halsentzündung ist eine Infektion mit Rhinoviren. Diese besiedeln vor allem die oberen Atemwege, also Mund, Rachen, Kehlkopf und Nase mit Nasennebenhöhlen. Deutlich seltener gehen Halsschmerzen auf Bakterien zurück. Meist handelt es sich dann um eine Infektion mit Streptokokken (Streptokokken-Angina). Sowohl eine Angina als auch eine Rachenentzündung sind ansteckend.

Halsschmerzen ohne Erkältung können auch im Zusammenhang mit anderen bakteriellen und viralen Infektionskrankheiten auftreten:

Außerdem können Allergien, Rauchen oder Umwelteinflüsse wie trockene Luft, Staub und Chemikalien die Schleimhäute reizen und eine chronische Rachenentzündung auslösen. Von einer chronischen Rachenentzündung sprechen Ärztinnen und Ärzte, wenn die Beschwerden länger als 14 Tage anhalten.

Wie lange dauert eine Rachenentzündung?

Infekte mit Rhinoviren verlaufen meist harmlos, und die Symptome der Rachenentzündung klingen in der Regel nach etwa einer Woche von allein ab. Das Gleiche gilt für eine Seitenstrangangina: Dabei entzünden sich die sogenannten Seitenstränge, also die Lymphbahnen, die seitlich im Rachen verlaufen. Eine Seitenstrangangina tritt besonders häufig bei Menschen auf, deren Mandeln entfernt wurden.

Was ist eine Angina?

Bei einer Angina tonsillaris (Tonsilitis), oft einfach als Angina bezeichnet, handelt es sich um eine Mandelentzündung. Rein virale Mandelentzündungen sind selten und kommen hauptsächlich bei Kindern vor. Meistens sind bei einer Angina neben Viren auch Bakterien beteiligt. Es bildet sich in diesem Falll eine eitrige Mandelentzündung aus.

Im Gegensatz zu einer Rachenentzündung ist eine eitrige Angina nicht ungefährlich: Unbehandelt können sich die Bakterien im Körper ausbreiten und dabei andere Organe in Mitleidenschaft ziehen. Typisch sind zum Beispiel Entzündungen des Herzens, der Nieren und der Gelenke. Gelangt der Erreger ins Blut, droht eine lebensbedrohliche Blutvergiftung. Menschen mit einer Mandelentzündung sollten deshalb ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Gut zu wissen

Angina tonsillaris und Seitenstrangangina sind nicht mit der sogenannten Angina pectoris zu verwechseln. Dabei handelt es sich um starke Schmerzen in der Herzgegend, die bei Menschen mit einer Verengung der Herzkranzgefäße anfallsartig auftreten.

Was hilft gegen Halsschmerzen?

Bei Halsschmerzen in Verbindung mit einem grippalen Infekt können Ruhe und Schonung helfen. Zu den häufig eingesetzten Medikamenten bei Halsschmerzen zählen leichte Schmerzmittel, die oft auch eine entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung haben.

Halsschmerztabletten und Gurgel- oder Spüllösungen aus der Apotheke wirken örtlich betäubend und können dadurch für eine kurzfristige Linderung der Schmerzen sorgen: Ihre entzündungshemmende Wirkung bei Halsschmerzen ist hingegen umstritten.

Welches Mittel am besten oder schnellsten gegen Halsschmerzen hilft, lässt sich nicht pauschal beantworten, da jeder Mensch anders reagiert. Insbesondere Kinder mit Halsschmerzen sollten in der kinderärztlichen Praxis oder in der Apotheke vorstellig werden.

Hausmittel gegen Halsschmerzen

Besonders bewährt hat sich Honig als Hausmittel gegen Halsschmerzen, da er sich über die gereizten Schleimhäute legt. Außerdem ist es ratsam, viel zu trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten.

Gurgeln mit Salzwasser oder Kräutertees, insbesondere Salbeitee, kann die Entzündung lindern und die ausgetrocknete Halsschleimhaut mit Feuchtigkeit versorgen. Wissenschaftlich nachweisen lässt sich diese Wirkung allerdings nicht.

Vorsicht ist bei einer eitrigen Mandelentzündung geboten: Durch die mechanische Beanspruchung beim Gurgeln können Bakterien in die Blutbahn gelangen und sich darüber im Körper ausbreiten.

Feuchtwarme Halswickel – oder alternativ ein warmer Schal – sollen den Heilungsprozess fördern, indem sie die Durchblutung anregen. Kühle Halswickel können unter Umständen Schmerzen lindern. Verwenden Sie jedoch keine Kühlpacks oder Eis. Sie erzeugen zu viel Kälte und können die Haut schädigen. Benutzen Sie stattdessen ein mit kühlem Wasser angefeuchtetes Tuch. Viele Menschen empfinden es auch als wohltuend, bei Halsschmerzen ein Eis zu schlecken.

Eine ähnliche Wirkung wie Gurgellösungen haben Lutschbonbons, da sie den Speichelfluss anregen. Als Hausmittel gegen Halsschmerzen bei kleinen Kindern sind sie wegen der Erstickungsgefahr nicht geeignet.

Mit dem ADAC Newsletter immer top informiert!

Halsschmerzen: Wann zum Arzt?

Als Faustregel gilt: Bei einer normalen Erkältung mit erhöhter Temperatur und Halsweh ist in der Regel keine ärztliche Hilfe erforderlich. Warnsignale für Angina, Grippe oder einen Abszess sind:

  • Hohes Fieber und starkes Krankheitsgefühl

  • Stark ausgeprägte Symptome, die sehr plötzlich auftreten

  • Atembeschwerden oder rasselnde und pfeifende Atemgeräusche

  • Extreme beidseitige Halsschmerzen oder starke einseitige Halsschmerzen

  • Kieferklemme

  • Gerötete, angeschwollene und mit Belägen überzogene Mandeln

  • Stark geschwollene Halslymphknoten

  • Kloßige Sprache oder das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben

  • Halsschmerzen, die nicht nach wenigen Tagen weggehen oder häufig wiederkehren

  • Bauchschmerzen und Übelkeit (besonders bei Kindern)

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.