Brauchwasserwärmepumpe: Funktion, Kosten und Förderung

Aufnahme einer Brauchwasserwärmepumpe im Keller eines Wohnhauses der Markte Stiebel Eltron welche von einem Mann bedient wird
Anders als normale Wärmepumpen können Brauchwasserwärmepumpen nicht heizen, sondern erwärmen nur das Wasser im Haus© Stiebel Eltron

Eine Brauchwasserwärmepumpe nutzt die Umgebungsluft zu Hause, um Warmwasser zu erzeugen. Die Technik ist umweltfreundlich und spart Energiekosten. Für wen sie sich lohnt.

  • Gerät eignet sich für Häuser mit separater Warmwasseraufbereitung

  • Wärmepumpe ist wesentlich effizienter als Durchlauferhitzer oder Boiler

  • Betriebskosten sind deutlich günstiger als Wassererwärmung über Heizung

Was ist eine Brauchwasserwärmepumpe?

Eine Aufnahme einer Frau welche sich gerade duscht. Die Frau ist bis zu den Schultern zu sehen
Die Wärmepumpe sorgt im Haushalt ganzjährig für warmes Wasser zum Beispiel zum Duschen© iStock.com/Prostock-Studio

Brauchwasserwärmepumpen sind spezielle Luftwärmepumpen zur Warmwasserbereitung. Sie nutzen die Energie aus der Umgebungsluft, um das Wasser zum Duschen, Baden oder Spülen zu erwärmen. Als Wärmequellen kommen die Abluft aus der Wohnraumlüftung, Außenluft oder Raumluft infrage. Es gibt verschiedene Varianten für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Die Geräte arbeiten energieeffizient, kostengünstig und umweltfreundlich.

CO₂-Emissionen sind nur bei der Produktion des Stroms möglich, der die Warmwasserwärmepumpe antreibt. Im Vergleich zu herkömmlichen Durchlauferhitzern, die für eine Kilowattstunde Wärme etwa eine Kilowattstunde Strom brauchen, kann sie die gleichen Energiemenge in rund drei- bis viermal so viel Wärme umwandeln. Das spart bis zu 70 Prozent an Energiekosten und macht sie zur zukunftsfähigen Investition. Denn steigende Gas- und Strompreise gelten als wahrscheinlich.

Ein Gerät, unterschiedliche Bezeichnungen

Die Begriffe Warmwasser-Wärmepumpe und Brauchwasserwärmepumpe meinen das Gleiche. Manchmal ist auch von einer Trinkwasserwärmepumpe die Rede.

Diese Art der Warmwasserbereitung ist jahreszeitunabhängig und auch deshalb preiswert, weil das Heizsystem für längere Zeit im Jahr ausgeschaltet bleiben kann. Die Heizung muss etwa im Sommer nicht extra laufen, nur um das Brauchwasser im Haus zu erhitzen. Das spart zusätzliches Geld für fossile Brennstoffe und kann obendrein die Lebensdauer der Heizung verlängern.

Anders als die leistungsfähigeren Luft-Wärmepumpen eignen sich Brauchwasserwärmepumpen nicht zum Heizen. Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die nicht beide Funktionen in einem Gerät benötigen, können damit eine bestehende Öl- oder Gasheizung erweitern. Kombinationen mit Solarthermie oder Solaranlagen sind auch möglich. Der Staat fördert solche Hybridheizungen.

Wie funktioniert diese Wärmepumpe?

Um die Wärmeenergie aus der Umgebung zu nutzen, saugt die Brauchwasserwärmepumpe die Luft mit einem Ventilator an. Die Wärme speichert sie in einem Kältemittel, das dann mithilfe eines elektrisch betriebenen Kompressors verdichtet wird. Durch die Verdichtung steigt die Temperatur. Die Funktionsweise ist also die gleiche wie bei einer klassischen Wärmepumpe. Im unteren Bereich des Geräts befindet sich ein isolierter Speicher. Darin wird das Wasser, das kalt aus den Leitungen kommt, erwärmt und für den täglichen Gebrauch mehrere Stunden aufbewahrt.

Brauchwasserwärmepumpen können mit Lufttemperaturen von 5 und 35 Grad Celsius arbeiten. Mit dieser Wärmeenergie kann sie das Wasser auf 55 bis 65 Grad Celsius erwärmen. Je wärmer die Umgebungsluft ist, desto weniger der Strom braucht sie. Die gewünschte Wassertemperatur lässt sich per Drehregler am Gerät und bei neueren, vernetzten Modellen auch über eine App einstellen.

Wie viel Liter braucht der Wasserspeicher?

Eine Close Up Aufnahme einer Hand die gerade einen Abwasch tätigt
Der in der Wärmepumpe integrierte Speicher sollte zum Warmwasserbedarf des Haushalts passen© iStock.com/monzenmachi

Pro Person ist am Tag in Deutschland ein Warmwasserverbrauch von 30 bis 50 Litern üblich. Ein Warmwasserspeicher, der 250 bis 300 Liter fasst, ist deshalb typisch für ein Einfamilienhaus und reicht für einen vier- bis achtköpfigen Haushalt. Für ein kleineres Haus oder einen Haushalt mit zwei Personen ist ein Modell mit einem Warmwasserspeicher von 100 bis 200 Litern ausreichend. Das gesamte System sollte an den Warmwasserbedarf angepasst sein, damit es seine maximale Effizienz ausspielen kann.

Der integrierte Speicher bringt das Wasser nicht auf einmal auf die gewünschte Temperatur, sondern tut das nach und nach. Die Erwärmungszeit für einen Warmwasserspeicher von 260 Litern beträgt nach Herstellerangaben rund neun Stunden. Ein elektrischer Heizstab in der Brauchwasserwärmepumpe kann auch schneller für die gewünschte Temperatur sorgen. Mit seiner Unterstützung kann die Erwärmungszeit um die Hälfte sinken. Das verbraucht jedoch mehr Strom.

Welche Aufstellungsorte sind geeignet?

Am besten geeignet sind Herstellerangaben zufolge Heizungs- und Hauswirtschaftsräume, wo das Gerät zum Beispiel die Abwärme von Heizungsanlage, Wäschetrockner, Kühlgeräten oder Waschmaschine nutzen kann. Eine Wärmepumpe für Warmwasser ist bis zu 2 Meter hoch und hat meist einen Durchmesser von rund einem Meter. Darum darf die Raumhöhe am Aufstellort nicht zu niedrig sein. Wichtig ist auch genügend Platz für die Luftzirkulation – mindestens 6 Quadratmeter Fläche. Zudem muss der Raum frostfrei sein. Optimal ist eine konstante Temperatur von mindestens 10 Grad Celsius. Und es müssen Wasseranschluss und Steckdose vorhanden sein.

Neben der Wärme entzieht die Brauchwasserwärmepumpe der Luft auch Feuchtigkeit. Das ist nützlich in einem Kellerraum oder einer Abstellkammer. Nebenbei schützt sie die Hauswände vor Nässe, beugt Schimmelbildung vor, gelagerte Lebensmittel bleiben lange frisch, und die Wäsche wird schneller trocken. In Wohnräumen sollte das Gerät dagegen nicht aufgestellt werden, denn es entzieht der Umgebungsluft Wärmeenergie. Somit sinkt die Temperatur. Die Installation ist einfach und unabhängig von der Heizungsanlage möglich – auch bei einer Nachrüstung im Haus.

Was kosten Brauchwasserwärmepumpen?

Die Anschaffungskosten für eine Brauchwasserwärmepumpe variieren je nach Modell, Leistung, Kapazität und Hersteller. Sie bewegen sich zwischen 1500 bis 5000 Euro. Günstige Modelle ohne Speicher sind schon ab 750 Euro erhältlich, diese können allerdings nicht dauerhaft warmes Wasser zur Verfügung stellen. Die Installation kann noch einmal mit 300 bis 500 Euro zu Buche schlagen.

Welche Förderung gibt es aktuell?

Grundsätzlich fördert zwar die staatliche KfW Wärmepumpen, aber lediglich als Heiztechnik. In der Kombination mit einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe zum Heizen oder anderen energieeffizienten Techniken aus der aktuellen Heizungsförderung bezuschusst der Staat allerdings die Brauchwasserwärmepumpe mit. Dann gehören die Ausgaben zu den Umfeldmaßnahmen der geförderten Einzelmaßnahme. In diesem Fall erhält man den Fördersatz der Heizungsförderung auch für die Warmwasser-Wärmepumpe, es gibt maximal 70 Prozent der förderfähigen Kosten.

Wer eine Pumpe nur zum Erwärmen des Wassers im Haus möchte, bekommt keine Förderung.

Wie hoch sind die Betriebskosten?

Neben dem Kauf spielen vor allem die Betriebskosten einer Brauchwasserwärmepumpe eine entscheidende Rolle. Sie setzen sich hauptsächlich aus den Stromkosten zusammen. Diese sind abhängig von der Effizienz der Wärmepumpe, die mit der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben wird. Je höher der JAZ-Wert, desto weniger Strom verbraucht die Pumpe im Verhältnis.

Im Durchschnitt verbraucht eine Brauchwasserwärmepumpe für einen Vier-Personen-Haushalt zwischen 700 und 1200 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Bei einem aktuellen Durchschnitts-Strompreis von 42,22 Cent pro Kilowattstunde belaufen sich die jährlichen Betriebskosten auf etwa 400 Euro. Die tatsächlichen Kosten können je nach Modell und Einsatzort variieren.

Das Gerät sollte alle zwei Jahre von einer Fachkraft gewartet werden. Dann ist nach Herstellerangaben auch eine Lebensdauer über die üblichen 20 Jahre hinaus möglich.

Brauchwasserwärmepumpe mit Solar kombinieren

Die Verbindung von Brauchwasserwärmepumpe und Photovoltaik ist eine sehr umweltfreundliche Methode zur Aufbereitung von Warmwasser. Dank der Energie aus Sonne und Luft kommen keine fossilen Brennstoffe zum Einsatz und es entstehen keine CO₂-Emissionen.

Auch finanziell lohnt sich die Kombination. Die Integration einer Brauchwasserwärmepumpe kann den Eigenverbrauch des selbst erzeugten PV-Stroms erhöhen. Das verbessert die Rentabilität der Solaranlage und der Brauchwasserwärmepumpe gleichermaßen.

Lohnen sich Warmwasserwärmepumpen?

Eine Solarthermieanlage auf einem Hausdach
Die Bundesregierung will die Energiewende in Deutschland vorantreiben, zum Beispiel durch mehr Solaranlagen auf Dächern© dpa/Udo Herrmann

Eine Brauchwasserwärmepumpe lohnt sich als Ergänzung eines bestehenden Heizsystems in einem Ein- oder Zweifamilienhaus, wenn sie gut geplant ist. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, dass die Größe zum Warmwasserbedarf im Haushalt passt. Das Gerät arbeitet vor allem an Aufstellorten, wo es Abwärme nutzen kann, sehr energie- und kosteneffizient. Zum Beispiel neben der heimischen Heizungsanlage im Keller.

Eine Warmwasser-Wärmepumpe lohnt sich besonders in der Kombination mit Solartechnik, weil kein teurer Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Auch in Haushalten, deren Heizungssystem auf einer Elektroheizung basiert, ist eine Brauchwasserwärmepumpe oft eine sinnvolle Ergänzung. Die Heizung und Warmwasserbereitung sind hier ohnehin getrennt.

Im Vergleich zum herkömmlichen Durchlauferhitzer machen sich die höheren Anschaffungskosten meistens relativ schnell bezahlt. Denn die Wärmepumpe braucht deutlich weniger Strom. Auch gegenüber einem Gas-Boiler sind die geringen Betriebskosten ein überzeugendes Argument. Denn angesichts des steigenden CO₂-Preises werden fossile Brennstoffe in Zukunft immer teurer.