Regelmäßige Wartung ist für die Betriebs- und Verkehrssicherheit eines Fahrzeugs zwingend notwendig. Doch sind feste oder flexible Wartungsintervalle besser? Wie läuft der Service bei BMW, Audi, Mercedes, Mini, VW und Co. ab? Und was kostet eine Autoinspektion? Feste oder flexible Wartungsintervalle Inspektion der Verschleißteile Austausch der Betriebsstoffe Unterschied zwischen Service & Inspektion Ganz gleich ob man es Service, Wartung, Inspektion oder Kundendienst nennt – gemeint ist immer das Gleiche. Nämlich dass das Auto vom Profi auf Betriebs- und Verkehrssicherheit gecheckt wird, Flüssigkeiten getauscht und dabei die Wartungsvorschriften des Herstellers umgesetzt werden. Ein Fahrzeug, das keine Wartung braucht, gibt es nicht. Auch Elektroautos müssen regelmäßig in die Werkstatt. Wartungsintervall: Fest oder flexibel? Für viele Baugruppen und Betriebsstoffe von Autos ist eine regelmäßige Kontrolle und Erneuerung unverzichtbar, um die Betriebs- und Verkehrssicherheit des Fahrzeugs sicherzustellen. Ihre Abnutzung hängt primär von den Betriebsbedingungen ab. Fahrzeughersteller stimmen die Wartungsvorgaben als Kompromiss auf normale, durchschnittliche Bedingungen ab. Feste Wartungsintervalle können daher für Fahrzeuge mit geringen Jahresfahrleistungen und/oder schonender Fahrweise vorteilhaft sein. Im Umkehrschluss kann ein flexibles Intervall bei überdurchschnittlich hohen Fahrleistungen oder extremen Einsatzbedingungen besser sein. Inspektion: Wie oft in die Werkstatt? Weiterentwickelte Fahrzeugelektronik – etwa Sensoren und Software – kann die Abnutzung von Verschleißteilen erkennen und ermöglicht damit bedarfsgerechte Wartungsaufrufe. Mit dieser Teil-Flexibilisierung der Wartung sind aber nicht zwangsläufig weniger Werkstattbesuche zu erwarten, da zum Beispiel Bremsflüssigkeit unabhängig von Laufleistung und Betriebsbedingungen altert und in regelmäßigen Zeitintervallen ersetzt werden muss. Für Kundinnen und Kunden können sich flexible Intervalle dennoch auszahlen, weil etwa Bremsbeläge ohne genügende Reserve nicht vorsichtshalber bei einem festen Termin ausgetauscht werden, sondern bis zur Verschleißgrenze aufgebraucht werden können. Erst dann erscheint die Aufforderung, einen Wechsel vornehmen zu lassen. Gleiches gilt auch für das Motorenöl. Bedarfsgerechte Wartungsaufrufe können also helfen, Ressourcen zu sparen. Service-Anzeige: Wie lang noch fahren? Viele fragen sich, wenn das Auto "Service" anzeigt: Wie lange kann ich noch fahren? Grundsätzlich sollte man die Vorgaben des Herstellers ernst nehmen und zeitnah einen Termin in der Werkstatt vereinbaren, wenn die Serviceleuchte zu sehen ist oder ein entsprechender Hinweis im Display erscheint. Schließlich ist eine lückenlose und korrekte Wartung nicht nur sicherheits-, sondern auch garantierelevant. Außerdem hängt von gewissenhaft durchgeführten Inspektionen ab, wie kulant ein Hersteller bei einem Defekt nach Ablauf der Garantiezeit ist. Wer hier schludert, kann oft nicht auf ein Entgegenkommen hoffen. Ein scheckheftgepflegtes Auto zahlt sich auch beim Wiederverkauf aus. Service Auto: Was wird gemacht? Der übliche Arbeitsumfang einer Wartung umfasst den Austausch von verbrauchten Betriebsflüssigkeiten und Verschleißteilen sowie die Funktionsüberprüfung wichtiger Baugruppen. Zudem wird das Fahrzeug auf Schäden untersucht, die durch äußere Einwirkungen oder ungünstige Betriebsbedingungen etwa an Reifen, Bremsschläuchen oder Karosserie aufgetreten sind. Gegebenenfalls werden auch kostenlose Nachbesserungen des Fahrzeugherstellers ("Feldaktion") bei bekannten Schwachstellen durchgeführt, die nicht sicherheitsrelevant sind. Darüber wird der Autobesitzer leider meist nicht informiert. Betriebsstoffe routinemäßig austauschen? Was bei einer Wartung erneuert wird, schreibt der Hersteller genau vor. So müssen zum Beispiel übliche wasserbindende Bremsflüssigkeiten hauptsächlich wegen der Wasseraufnahme aus der Umgebungsluft ausgetauscht werden. Das bedeutet: nach einem festen Zeitraum. Laufleistung und Einsatzbedingungen des Fahrzeugs haben darauf keinerlei Einfluss. Die Gebrauchstauglichkeit des Motoröls hingegen nimmt vor allem durch chemische und physikalische Einwirkungen ab, unter anderem durch den Eintrag von Rückständen der motorischen Verbrennung – etwa Kraftstoffanteile, Ruß, saure Verbrennungskondensate – und temperaturabhängige oxidative Prozesse. Die Alterung des Motorenöls hängt also hauptsächlich von den Betriebsbedingungen ab. Was passiert mit Verschleißteilen? Einige Bauteile überstehen aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht den gesamten Nutzungszeitraum eines Fahrzeugs. Das sind Teile, die an Material verlieren (z.B. Bremsbeläge, Reifen) oder altern und dadurch unbrauchbar werden (z.B. Starterbatterien, Scheibenwischgummis). Wenn erstgenannte Teile nicht durch Verschleiß unbrauchbar werden, kann dies vielfach auch durch Alterung erfolgen (z.B. bei Reifen). Verschlissene Teile werden bei den Wartungsarbeiten erneuert. Bei Teilen oder Betriebsmitteln, die keinem offensichtlichen Verschleiß unterliegen, aber durch chemische oder physikalische Einwirkungen ihre Funktionsfähigkeit verlieren, schreiben die Fahrzeughersteller eine Erneuerung nach einer bestimmten Fahrleistung oder Nutzungsdauer vor. Hierzu zählen beispielsweise Kühlmittel, Hydraulikflüssigkeiten und Schmierstoffe, aber auch Antriebs- und Zahnriemen. Wie lange dauert eine Kfz-Inspektion? Das hängt natürlich vor allem von den Arbeiten ab, die im speziellen Fall zu leisten sind. Gehen Sie aber im Normalfall davon aus, dass das Auto, wenn es nach der Terminvereinbarung am Morgen ins Autohaus gebracht wurde, noch am gleichen Tag wieder abholbereit ist. Was kostet eine Autoinspektion? Je nach Hersteller, Fahrzeugmodell und Inspektionsintervall kommen reine Inspektionskosten zwischen 100 und 600 Euro zusammen. Dabei sind die Kosten für Frostschutzmittel, Motoröl, Getriebeöl, Hydrauliköl und Bremsflüssigkeit allerdings noch nicht enthalten. Einige Autohersteller bieten Servicepakete für Wartungen und Inspektionen an. Bei diesen Angeboten zahlen Sie einen konstanten, monatlichen Beitrag, der viele Inspektionsleistungen deckt. Neben der Inspektion werden dann auch Wartungsleistungen wie beispielsweise Ölwechsel, Pollenfilterwechsel oder Zündkerzenwechsel übernommen. Wartungsintervalle der Hersteller Die Wartungsintervalle unterscheiden sich je nach Hersteller. Manche Hersteller wie BMW, der als erster bereits 1982 flexibilisierte Wartungsintervalle eingeführt und stetig weiterentwickelt hat, setzt komplett auf flexible Intervalle. Andere Hersteller entscheiden modellabhängig oder überlassen es dem Kunden, für welches Wartungsintervall er sich entscheidet. Erfahrungsgemäß setzen aber die meisten Importmarken noch auf komplett feste Wartungsintervalle. Seit mehreren Jahren gibt es übrigens Fahrzeuge, die einen Wartungs- oder Reparaturbedarf vom Auto aus via Mobilfunk über den Hersteller direkt an den nächsten Vertragspartner senden, die dem Besitzer umgehend Terminvorschläge übermitteln. Verschleißteile und Betriebsstoffe in Abhängigkeit von Laufleistung, Zeit und Betriebsbedingungen: Verschleißteile und Betriebsstoffe: Stand der Technik und Ausblick Alle Informationen zu Pflege, Reparatur und Wartung von Fahrzeugen finden Sie hier.