Ölwechsel: Kosten, Intervalle und nützliche Infos
Regelmäßige Ölwechsel schützen den Motor vor Verschleiß. Aber wie oft sollte man das Motoröl wechseln, und welches ist das richtige? Muss man in die Werkstatt, oder kann man es selbst machen? Wissenswertes zum Motoröl und häufig gestellte Fragen zum Wechseln.
Mit einem Ölwechsel vermeidet man teure Schäden
Genaue Spezifikation steht in der Betriebsanleitung des Autos
Hersteller schreiben unterschiedliche Intervalle vor
Plus Video: Den Motorölwechsel selbst machen
Warum ist Motoröl wichtig?
Motoröl erfüllt mehrere Aufgaben: Es bewahrt den Motor vor Verschleiß, indem es ihn von Ruß, Asche und Abrieb reinigt, die beweglichen Teile schmiert, heiß gelaufene kühlt und vor Korrosion schützt. Da sich das Öl mit dem Betrieb des Autos abnutzt, muss es regelmäßig ausgetauscht werden. Wird dies versäumt und lediglich frisches Öl nachgefüllt, verschlechtert sich die Schmierfähigkeit, und es drohen der Abriss des Schmierfilms sowie teure Folgeschäden.
Was kostet ein Ölwechsel?
Wer den Ölwechsel machen lässt, macht sich nicht die Hände schmutzig und braucht sich nicht um die umweltgerechte Entsorgung des Altöls zu kümmern. Besonders im Frühjahr gibt es viele Angebote: Für einen Komplettservice mit preiswertem Öl beginnen die Preise in der Filiale eines Kettenbetriebs bei 40 Euro. In der Vertrags- oder freien Werkstatt kommen meist zusätzlich die Arbeitsstunden dazu, sodass der Preis für einen Ölwechsel zwischen 50 und 150 Euro liegt. Etwa eine halbe Stunde dauert der Service beim Profi. Am Ende stellt er die Ölwechselintervall-Anzeige zurück.
Wer den Ölwechsel in Eigenregie macht, zahlt für das Öl, den Ölfilter sowie den Dichtungsring etwa 50 bis 70 Euro.
Wer sich die Finger nicht schmutzig machen, aber ein spezielles Öl verwenden will oder es aus Kostengründen selbst kaufen möchte, sollte sich vorab bei der Werkstatt erkundigen, ob sie bereit ist, das mitgebrachte Öl zu verwenden. Gegebenenfalls wird dann eine zusätzliche Service- oder Entsorgungsgebühr in Rechnung gestellt.
Tipp
Am gründlichsten lässt sich das Öl wechseln, wenn das Auto mit warmgefahrenem Motor in der Werkstatt ankommt. Dann ist das Öl dünnflüssiger und läuft zügiger und komplett ab. Auch zum Messen des Ölstands sollte der Motor auf Betriebstemperatur, aber seit ein paar Minuten abgestellt sein und auf ebenem Untergrund stehen.
Kann man den Ölwechsel selbst machen?
Ein Ölwechsel in der heimischen Garage ist aufwendig, man braucht außer neuem Öl, Ölfilter und Dichtring auch eine Hebebühne bzw. Auffahrtsrampe oder ein Absauggerät, eine Auffangwanne und eine Entsorgungsmöglichkeit für Altöl und Ölfilter, Werkzeug und etwas Geschick. Bei manchen neueren Autos ist die Ölablassschraube am Motor schwer zugänglich und lässt sich nur mit speziellem Werkzeug öffnen. In der Werkstatt ist der Ölwechsel oft Bestandteil einer Inspektion.
Wie oft ist ein Ölwechsel notwendig?
Die Antwort darauf steht ebenfalls in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Manche Hersteller geben generell starre Wartungsintervalle vor, bei Opel zum Beispiel alle 30.000 Kilometer oder ein Jahr, je nachdem, welcher Faktor zuerst eintritt. Audi hingegen unterscheidet zwischen flexiblen Intervallen innerhalb von zwei Jahren bis maximal 30.000 Kilometer sowie festen Intervallen: jährlich alle 15.000 Kilometer (Ölservice) oder alle 30.000 Kilometer bzw. alle zwei Jahre.
Ist das Auto überwiegend im Stadtverkehr unterwegs, kommt der Motor häufig nicht auf die optimale Betriebstemperatur, sodass das Öl schneller altert. In diesem Fall empfiehlt sich ein häufigerer, möglichst jährlicher Austausch.
Manche Bordcomputer zeigen die aktuelle Lebensdauer des Motoröls an und informieren, wenn der Ölwechsel fällig ist. Auf keinen Fall zu empfehlen: mit dem Ölwechsel warten, bis die Warnlampe aufleuchtet.
Haben Sie einen Neuwagen gekauft, steht im Bedienungshandbuch, ob schon nach den ersten gefahrenen 1000 Kilometern ein Ölwechsel fällig wird.
Welches Öl braucht mein Motor?
Informationen dazu findet man in der Betriebsanleitung oder im Serviceheft des Autos. Die Fahrzeughersteller nennen zur Qualität der Schmierstoffe genaue Klassifikationen und Spezifikationen. Bei den Fließeigenschaften (Viskosität) des Öls ist die Einteilung nach SAE-Klassen (Society of Automotive Engineers) üblich.
Bei den heute üblichen Mehrbereichsölen werden zwei Zahlen angegeben, wie z.B. SAE 5W-30. Die Zahl vor dem W beschreibt die Fließeigenschaften des Motoröls bei Kälte. Je kleiner die Ziffer ist, desto besser kann das Motoröl bei Kälte fließen, entsprechend schneller erreicht es die wichtigen Schmierstellen im Motor. Die Zahl nach dem W beschreibt die Viskosität bei 100 °C. Je höher dieser Wert ist, desto besser bleibt die Schmierfähigkeit des Motoröls bei Hitze im Motor erhalten. Es ist wichtig, dass diese vom Hersteller vorgegebenen Anforderungen bzw. Spezifikationen erfüllt werden.
Das Motoröl darf man nicht verwechseln mit dem Getriebeöl eines Fahrzeugs. Das ist ein Spezialöl für Getriebe und Achsantrieb. Für Getriebeöl schreiben die Hersteller oft kein Wechselintervall vor. Trotzdem empfehlen wir bei Automatikgetrieben einen Wechsel alle etwa 60.000 bis 100.000 km. In Schaltgetrieben ist ein Wechsel etwa alle 100.000 km ratsam.
Braucht der Motor einen neuen Ölfilter?
Im Ölfilter sammeln sich Metallabrieb, Staub und Verbrennungsrückstände. Nach längerem Betrieb kann er verstopfen. Zwar reißt der Ölfilm dann nicht ab, weil das Motoröl durch einen Bypass in den Motor läuft. Es kommt dort aber ungereinigt an, sodass die schädlichen Partikel Beschädigungen anrichten können.
Besser also immer auch den – vergleichsweise preiswerten – Filter samt Dichtung wechseln bzw. wechseln lassen.