Pick-up: Vom Lastenesel zum Statussymbol

Pick-ups vereinen die Vorteile von Pkw und Nutzfahrzeug. In Nordamerika sind sie als Trucks bekannt und sowohl als Lieferwagen wie auch als Luxusfahrzeug oft auf den Highways zu sehen. In Deutschland ist die Zahl der Fans überschaubar.
In Deutschland: Etwa 25.000 Neuzulassungen pro Jahr
Beliebteste Modelle: Ford Ranger und VW Amarok
Tesla und Start-up-Firmen entwickeln Pick-ups mit Elektroantrieb

Die Anfänge von Pick-ups reichen weit zurück – schon fast 100 Jahre. Als erster Pick-up aus Serienfertigung gilt ein Modell des Ford T: Während Ladeflächen bei den ersten industriell hergestellten Fahrzeugen noch eine Sonderausstattung waren, integrierte der "Runabout" ab 1925 die Pritsche in das Chassis. Rund 135.000 der 20 PS starken Pick-ups wurden produziert.
Typisch für Pick-ups
Der Name leitet sich vom englischen "to pick up", also "mitnehmen", ab. Und tatsächlich lässt sich auf der Ladefläche eine Menge transportieren, während Fahrer und Passagiere den Komfort eines normalen Pkw genießen. Ein typischer Pick-up besitzt einen Leiterrahmen, auf den Kabine und Pritsche separat montiert sind, eine starre Hinterachse und Blattfederung.
Das Kraftfahrt-Bundesamt teilt Autos unter optischen, technischen und marktorientierten Merkmalen in 13 Segmente ein – Pick-ups sind aber nicht darunter. So kann man nur schätzen, dass von diesen Fahrzeugen in Deutschland etwa 25.000 jährlich neu zugelassen werden. Damit liegen sie in der Größenordnung des Segments Oberklasse (7er BMW, Mercedes S-Klasse). Angesichts von jährlichen Neuzulassungen von etwa 2,6 Millionen Fahrzeugen spielen Pick-ups also eine sehr kleine Rolle.
Die beliebtesten Pick-ups

Bei den insgesamt überschaubaren Absatzzahlen wären völlig eigenständige Modelle kaum wirtschaftlich zu produzieren. Daher entwickeln die meisten Hersteller solche Autos in Kooperationen. Ein Beispiel ist der mittlerweile eingestellte Fiat Fullback, der baugleich mit der fünften Generation des Mitsubishi L200 war. Die ebenfalls vom Markt genommene Mercedes X-Klasse wiederum basierte auf dem Nissan Navara. Sehr erfolgreiche Modelle sind bzw. waren der Ford Ranger und der VW Amarok.
Diese Pick-ups gibt es auf dem deutschen Markt: Zahlen, Daten, Preise
Kooperation Ford und VW
Bezüglich des in Deutschland besonders erfolgreichen Ford Ranger gibt es eine neue Kooperation: Der neue Ranger kam 2022 in leicht veränderter Form auch als neuer VW Amarok auf den Markt. Letzterer wurde in seiner ersten und bislang einzigen Generation schon vor geraumer Zeit eingestellt, jetzt aber als Nutzfahrzeugprojekt zusammen mit dem Pick-up-Experten Ford auf neue Beine gestellt.

Daneben wächst in Europa der Marktanteil japanischer Hersteller wie Toyota, Mitsubishi und Mazda. Auf den asiatischen Absatzmärkten sind diese führend. Auch Isuzu mischt mit im Pick-up-Markt und – noch neu in der Riege – Jeep:
Der Jeep Gladiator basiert auf dem knorrigen Wrangler und sieht daher ebenso unverwüstlich aus. Billig ist er allerdings nicht: Für den 3,0-Liter-Diesel werden rund 73.000 Euro fällig.
Pick-ups mit Elektroantrieb

Für viel Aufsehen sorgte Elektropionier Tesla mit der Ankündigung des Cybertrucks. Der fällt nicht nur durch seine kantige Form auf, sondern auch durch seine robusten Materialien: Verbaut wurden Edelstahl und Panzerglas. Die Produktion sollte eigentlich Ende 2021 beginnen, doch bislang ist vom Cybertruck noch nichts zu sehen. Der Ford F-150 Lightning feiert dagegen bereits seine Markteinführung – zumindest in den USA. Mit zwei Elektromotoren bis zu 563 PS stark soll er die amerikanischen Pick-up-Fans begeistern.
Zu den Start-ups, die elektrisch betriebene Pick-ups entwickeln, zählen Rivian und Bollinger Motors aus den USA. In Serie gefertigt wird bereits der Elektro-Pick-up Rich 6 EV des chinesischen Produzenten Dongfeng, in Europa wird er aber nicht verkauft.