Neuer Amarok: Ford-Technik im VW-Pelz

Der neue VW Amarok entstand in Kooperation mit Ford
Der neue VW Amarok entstand in Kooperation mit Ford© Volkswagen

Im Jahr 2020 gab Volkswagen das Ende des in Hannover gebauten Amarok bekannt. Ein Jahr zuvor war bereits eine Kooperation mit Ford beschlossen worden. Die trägt nun Früchte. So ist der neue VW Amarok im Kern ein Ford Ranger. Daten, Infos, Bilder.

  • Top-Motorisierung: V6-Diesel mit 241 PS

  • Amarok und Ranger laufen bei Ford parallel vom Band

  • Neues Modell wächst um rund 10 Zentimeter

Nach zehn Jahren beendete VW 2020 das Pick-up-Abenteuer Amarok. Zumindest am Produktionsstandort Hannover und damit auch für den deutschen Markt. Ende dieses Jahres kehrt die Baureihe zurück. Unter der Blechhaut steckt allerdings der Ford Ranger. Beide Modelle werden künftig parallel im südafrikanischen Ford-Werk in Silverton für Europa, Nahost, Australien und Afrika produziert.

VW hat einen großen Aufwand betrieben, der Neuauflage eine authentische Amarok-Optik zu verpassen. Die Silhouette entspricht zwar der des Ford-Modells, doch die Front prägt ein VW-Gesicht mit eigenständig gestylter Kühlergrill-Scheinwerfer-Kombination. Wie beim alten Amarok sind die Radhäuser halbrund, ins Blech der Heckklappe ist nun in großen Lettern der Modellname eingeprägt.

Neuer Amarok: VW-Blechkleid über Ford-Technik

Im Vergleich zum alten Amarok, der auch in den kommenden Jahren weiter für den südamerikanischen Markt in Argentinien gebaut wird, ist die Neuauflage um 10 Zentimeter in der Länge auf 5,35 Meter gewachsen. Der Radstand hat um 17 Zentimeter auf 3,27 Meter zugelegt. Segmenttypisch wird es eine Version mit zweitüriger Einzelkabine sowie mit viertüriger Doppelkabine geben. Auf die Ladefläche der Version mit Doppelkabine passt eine Europalette, beim Single Cab sind zwei Paletten möglich.

Die Nutzlast ist auf 1,2 Tonnen gestiegen, die Zuglast beträgt bis zu 3,5 Tonnen. Die Ladefläche ist mit bis zu 500 Kilogramm belastbaren Verzurrösen ausstaffiert. Eine optionale Cargobox kann mit elektrischem Rollcover kombiniert werden. Dank einer Dachlast von 350 Kilogramm eignet sich der neue Amarok zudem für die Montage eines 4-Personen-Dachzelts.

Elektrische Sitze und Nobel-Sound auf Wunsch

Für die neue Generation des VW-Pick-up sind fünf Ausstattungslinien vorgesehen © Volkswagen

Fünf Ausstattungsvarianten sind für die neue Pick-up-Generation vorgesehen. Basis ist der Amarok, der sich durch eine Arbeitstier-Optik mit unlackierten Schürzen auszeichnet. Höherwertig und optisch urbaner kommen Life und Style daher. Betont lifestylig fahren die Versionen Panamericana und Adventura vor. Letztere zeichnen sich unter anderem durch elektrisch verstellbare Ledersitze und ein für andere Ausstattungen optional erhältliches Harman-Kardon-Soundsystem aus.

Im Innenraum hat Volkswagen ebenfalls einigen Aufwand betrieben, dem neuen Amarok eine VW-Identität einzuhauchen. Das Cockpit ist digital. Im Kombiinstrument stehen ausstattungsabhängig Displays im 8- oder 12-Zoll-Format zur Wahl. Außerdem gibt es in der Mittelkonsole einen mindestens 10 Zoll großen Touchscreen, der ab der Ausstattung Style auf 12 Zoll wächst. Trotz Touchscreen bietet der Arbeitsplatz weiterhin einige Tasten und Schalter sowie einen Dreh-Drück-Regler zur Einstellung der Allradmodi.

VW Amarok nur mit Allrad für den deutschen Markt

Alle Motorisierungen über 210 PS werden mit einer Zehngang-Automatik kombiniert © Volkswagen

Während für einige Märkte auch eine Heckantriebsvariante vorgesehen ist, wird der Amarok in Deutschland wahlweise mit zuschaltbarem oder permanentem Allradantrieb zu haben sein. Die Motoren stammen allesamt von Ford. Über alle Märkte hinweg wird es drei Vierzylinder-Diesel mit einem Leistungsspektrum von 110 kW/150 PS bis 154 kW/209 PS geben, wobei die schwächste Version den afrikanischen Märkten vorbehalten bleibt. Alternativ steht ein 3,0-Liter-V6-Diesel mit 177 kW/241 PS zur Wahl.

Ebenfalls nicht für Deutschland vorgesehen ist ein 222 kW/302 PS starker 2,3-Liter-Turbobenziner. Jenseits von 154 kW/210 PS sind alle Antriebe mit Zehngang-Automatik kombiniert. Außerdem wird es, wiederum marktabhängig, Kombinationen mit Sechsgang-Automatik sowie Schaltgetrieben mit fünf und sechs Gängen geben.

Der neue Amarok soll über eine Reihe von Assistenzsystemen verfügen. Dazu gehören Abstandstempomat, Verkehrszeichenerkennung oder das LED-Matrix-Licht IQ.Light. Zu den elektronischen Fahrhilfen gehören auch sechs Fahrmodi, die den Fahrer unter anderem auf rutschigem Untergrund oder im schwierigen Gelände unterstützen.

Preise zum neuen Amarok nennt VW noch nicht. Eine grobe Orientierungshilfe bietet der Ford Ranger, der in Deutschland zu Preisen ab 36.600 Euro angeboten wird.

Text: Mario Hommen/SP-X

Hier finden Sie viele weitere Neuvorstellungen, Fahrberichte und Autotests.