Audi Q3: Der Kassenschlager wird größer, aber auch teurer
Audi schickt den Q3 in die dritte Runde. Das Kompakt-SUV ist größer geworden und macht neue Technik- Features aus der Oberklasse einer breiteren Masse zugänglich. Erste Infos, Preise, Bilder und Video.
Neuer Audi Q3: Keine Handschaltung mehr
Q3 als Benziner, Diesel und Plug-in-Hybrid
Preise ab 44.600 Euro
Audi gibt Gas und zwar richtig. Kein anderer Hersteller aus Deutschland präsentiert gerade so viele neue Modelle. Mittelklasse? Mit dem A5 und Q5 neu aufgelegt. Gehobene Mittelklasse? Da stehen A6, A6 e-tron und Q6-etron beim Händler. Die Produktoffensive der Ingolstädter ist aber auch bitter nötig gewesen, denn im Vergleich mit dem Wettbewerb waren einige Modelle schon etwas angestaubt.
Neuer Audi Q3: Wichtiges Kompaktsegment

Jetzt nimmt sich Audi dem Kompaktsegment an und präsentiert den neuen Q3. Das SUV baut weiterhin auf der MQB-Plattform auf, die beispielsweise auch der VW Tiguan nutzt. Trotz der Gemeinsamkeiten macht Audi technisch und bei der Bedienung aber einige Sachen anders. Wie wichtig das im ungarischen Györ gebaute SUV für die Marke mit den vier Ringen ist, zeigt ein Blick auf die weltweiten Verkäufe im Jahr 2024. Hier wurde das Vorgängermodell rund 215.000 Mal verkauft – und das sogar im letzten Produktionsjahr.
Jetzt geht der Wagen in die dritte Runde und soll die Modellreihe damit weiter auf Erfolgskurs halten. Die ADAC Redaktion hat sich den Q3 bereits im Fotostudio angeschaut.
Design: Das SUV wird kantiger

Verglichen mit dem Vorgänger ist der neue Q3 aggressiver gezeichnet. Das fällt vor allem an der Front auf. Hier sind viele Knicke und Kanten zu erkennen. Auffällig sind hier auch die zweigeteilten Leuchten, die Tagfahrlicht und Scheinwerfer trennen. Die Aufteilung ist bereits vom Q6 e-tron und A6 e-tron bekannt und zeigt die Ambitionen des Q3 in höhere Fahrzeugklassen. LED-Scheinwerfer sind serienmäßig, optional gibt es digitales Matrix-LED-Licht. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Technik, die auch schon aus dem Audi A8 und dem Q8 e-tron bekannt ist.
Im Profil ist die optische Zweiteilung der Karosserie erkennbar. Die Designer nennen diese Linie die „UFO-Linie“ und sie soll helfen, den Wagen stämmiger auf die Straße zu stellen. Am Heck springen uns beleuchtete Audi-Ringe auf der Heckklappe entgegen, die es in dieser Form bislang nur im A6 e-tron gab. Auch die Lichtgestaltung am Heck orientiert sich zwei Fahrzeugklassen weiter oben. Die Kombination aus digitaler OLED-Rückleuchten und dem durchgezogenen Leuchtenband kennen wir bereits aus dem aktuellen Audi A6.
Innenraum: Neues Hebelkonzept

Audi hat bei der Einführung neuer Modelle zuletzt viel Kritik für die Innenraumqualität einstecken müssen. Gilt das auch für den neuen Q3? Nicht wirklich. Das Fotofahrzeug im Studio macht vieles bei diesem Kapitel richtig. Ausgestattet in der sportlichen S-line finden sich im Foto-SUV viele aufgepolsterte Elemente und Flächen, die das Cockpit hochwertig wirken lassen.
Der Einsatz von Hartplastik beschränkt sich überwiegend auf Bereiche, die man nicht oft in der Hand hält. Offenbar hat sich Audi der Kritik angenommen und beim Q3 mehr Augenmerk auf das Thema Qualität gelegt.
Displays mit überarbeiteten Ansichten

Auch im Q3 kommt künftig eine Displaylandschaft zum Einsatz, die auf dem Armaturenbrett angebracht ist. Sie besteht aus einem 11,9 Zoll großen digitalen Kombiinstrument und einem 12,8 Zoll großen Touchscreen. Spannend: Auch bei den Anzeigen im Kombiinstrument hat Audi auf Kritik gehört und bietet endlich wieder die Möglichkeit an, sich eine Kartenansicht über die gesamte Displayfläche anzeigen zu lassen. Als Softwarebasis dient auch im Q3 Android Automotive, die Benutzeroberflächen unterscheiden sich aber von den Mittelklassemodellen.

Das Kompakt-SUV verzichtet auf klassische Lenkstockhebel. Diese werden im Ingolstädter gegen eine flache Leiste ersetzt, die zwar der gleichen Bedienlogik folgt, aber frischen Wind ans Lenkrad bringt. Links befinden sich die Bedienung des Blinkers und des Scheibenwischers, rechts lässt sich die Fahrstufe wählen. Beim Plattformbruder VW Tiguan ist die Bedienung ähnlich, Audi hat es beim Q3 aber geschafft, dieses Konzept für sich neu zu interpretieren.
Die Rückbank macht den Fond variabel

Im Fond findet sich serienmäßig noch immer eine verschiebbare Rücksitzbank. Sie lässt sich nach vorne verschieben und erlaubt damit eine variablere Nutzung des Innenraums. Insassen bis 1,80 Meter finden hinter den Vordersitzen genug Platz für die Beine, auch am Kopf wird es nicht eng.
Abmessungen und Kofferraum des Q3
Der Q3 ist in allen Dimensionen gewachsen. Mit 4,53 Meter Länge ist er vier Zentimeter länger als der Vorgänger und für ein Kompaktmodell schon relativ groß. Die Breite bleibt mit 1,86 Meter ohne Spiegel annähernd gleich, in der Höhe liegt der Audi bei 1,58 Meter. Auch der Radstand ist minimal länger und mit 2,68 Meter mit dem VW Tiguan identisch.
Beim Kofferraum schrumpft das SUV leider. Während bisher 530 Liter in den Kofferraum passten, sind es beim neuen Modell nur noch 488 Liter. Verschiebt man die Rückbank ganz nach vorne werden es 575 Liter. Klappt man die hinteren S um, entstehen 1386 Liter Ladevolumen, bislang waren es 1525 Liter. Auch beim Thema Anhängelast lässt der neue Q3 im Vergleich zum Vorgänger Federn. Hier sind je nach Motorisierung 2,1 Tonnen möglich (Vorgänger: 2,2 Tonnen).

1 von 4
Ausstattung: Technik aus der Oberklasse
Das optionale, digitale Matrix-LED-Licht ist eine Weiterentwicklung von Technik aus der Oberklasse. Das Feature war bislang in Modellen wie dem Audi A8 zu finden und benötigte durch seine Bauart viel Platz im Vorderwagen. Im Q3 kommt erstmals eine verbesserte Version zum Einsatz, die deutlich platzsparender ist. Eine LED-Lichtquelle wird hier in viele kleine Lichtpunkte aufgeteilt, die dann Informationen auf die Straße projizieren können. Audi spricht von 25.600 Mikro-LEDs. Sie erlauben es, Warnhinweise, eine Spurführungshilfe oder eine Totwinkelwarnung in das Sichtfeld der Person am Steuer zu leuchten und sollen so der Sicherheit beitragen.
Für den Fahrkomfort sind drei Fahrwerksoptionen verfügbar. Neben einem klassischen Stahlfahrwerk gibt es auch noch eine adaptive Variante und ein Sportfahrwerk. Die adaptiven Dämpfer sollen im neuen Q3 noch besser arbeiten können, denn sie wurden nun mit zwei Ventilen ausgestattet, was eine bessere Ansteuerung ermöglicht.
Q3 als Benziner, Diesel und Plug-in-Hybrid

Unter der Haube des Kompakt-SUV ist in jeder Motorvariante ein Vierzylinder-Reihenmotor zu Gange, losgelöst vom Kraftstoff. Zudem verbannt Audi das manuelle Schaltgetriebe aus dem Q3 und setzt bei allen Varianten auf eine S-Tronic. Das Basismodell wird mit Benzin betankt und leistet 150 PS, die auf die Vorderräder übertragen werden. Darüber rangiert vorerst der vorläufige Top-Benziner mit 265 PS und Allrad-Antrieb (Quattro). Später will Audi auch noch einen schwächeren Allrad-Benziner mit 204 PS anbieten. Der einzige Diesel im Programm leistet wie das Basisaggregat 150 PS und hat Vorderradantrieb.
Für Firmenwagennutzer könnte der Q3 als Plug-in-Hybrid interessant sein. Mit einer Systemleistung von 272 PS und einer elektrischen Reichweite von bis zu 120 km nach WLTP muss sich der Ingolstädter keineswegs vor der Konkurrenz verstecken. Der 25,7 kWh große Akku lässt sich zudem mit bis zu 50 kW am Gleichstrom-Schnelllader wieder auffüllen.
Marktstart und Preise: Q3 wird teurer
Ab Juni 2025 öffnet Audi die Bestellbücher für den neuen Q3. Im September 2025 sollen die Fahrzeuge dann beim Händler stehen. Das Basismodell startet ab 44.600 Euro und ist damit im Vergleich zur zweiten Generation um 3300 Euro teurer geworden. Ob die Preissteigerung gerechtfertigt ist, wird der kommende ADAC Autotest zeigen.
Hier finden Sie viele weitere Neuvorstellungen, Fahrberichte und Autotests.