Cabrios 2024: Alle Modelle der Open-Air-Saison

Ein Ford Mustang Convertible Cabrio fährt mit offenem Verdeck eine Straße entlang
Offen fahren ist etwas für Genießer, zum Beispiel mit einem Ford Mustang V8 © Ford

Zum Überlegen, Schwärmen und Träumen: Ausblick auf die neue Cabrio-Saison – der Marktüberblick mit allen aktuellen Modellen. Technische Daten, Bilder und Preise.

  • Der komplette Cabrio-Marktüberblick

  • Mit allen neuen Cabrios 2024

  • Extra: Cabrios mit Elektromotor

Autofahren wird immer teurer. Aber muss man sich davon den Spaß völlig verderben lassen? Nein! Insbesondere ein Cabrio kann die Laune wunderbar anheben: Verdeck runter und sich den Wind durch die Haare fahren lassen – herrlich!

Vom Fiat 500 bis zum Bentley

Im vergangenen Jahr wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) deutschlandweit 51.984 Cabrios neu zugelassen, beliebtestes Modell war der offene Mini mit 10.296 Einheiten, gefolgt vom VW T-Roc Cabrio mit 8449 Neuzulassungen. Ihre Hoch-Zeit hatten die Cabrios in den Nullerjahren, damals lag die Zahl der jährlichen Neuzulassungen im sechsstelligen Bereich. 2008 etwa registrierte das KBA 131.329 neue Oben-Ohne-Pkw.

Auch das Modellangebot ist in den letzten Jahren immer weiter geschrumpft. Für die Open-Air-Saison des Jahres 2024 bieten die Autohersteller lediglich knapp dreißig, aber immerhin breit aufgefächerte Modelle: Vom putzigen Elektro-Cinquecento mit Rolldach über einen elegant-exotischen Aston Martin bis zum super luxuriösen 8er BMW. Das Problem: Die Hälfte davon kostet über 100.000 Euro.

Los geht's bei knapp über 20.000 Euro mit dem Fiat 500 C, der von einem Mildhybrid-Motor mit nur 999 Kubikzentimeter Hubraum angetrieben wird. Für 25.000 Euro gab es bis letztes Jahr noch einen Smart mit Elektroantrieb. Aber der wird jetzt nicht mehr als Neuwagen angeboten. Ein weiteres Cabrio unter 30.000 Euro ist nicht erhältlich. Und drüber? Dann wird das Angebot interessanter.

In des "Volkes Mitte" finden sich zum Beispiel der altbekannte und beliebte Mazda MX-5 sowie der außergewöhnliche VW T-Roc, der uns aber auch beim Modellwechsel im nächsten Jahr verlassen soll. Bis auf Weiteres erhalten bleibt uns der BMW Z4. Auch der Audi A5 ist noch nicht angezählt. Und der zweisitzige MX-5 gehört zweifellos zu den Cabrios, die am meisten Fahrspaß bereiten.

Absolut keine Wünsche offen lässt die breit gefächerte Luxusliga mit Modellen wie dem Bentley Continental GT – Autos zum Träumen.

Alle aktuellen Cabrios: Daten und Preise

In der Modelltabelle sind alle Cabrios zunächst alphabetisch nach Herstellernamen aufgelistet. Es gibt aber auch eine Sortierfunktion, mit der Sie sich die Modelle nach Preis, Leistung oder Hubraum sortiert anzeigen lassen können, indem Sie oben auf den Kopf der jeweiligen Spalte klicken. Wenn kein Hubraum angegeben ist, haben Sie es mit einem elektrisch angetriebenen Cabrio zu tun.

Die Fahrzeuge in den Bildergalerien sind nach Preissegmenten aufgeteilt, darunter auch Neuheiten wie beispielsweise der Abarth 500e oder die Corvette Z06. Viel Spaß beim Durchklicken.

Cabrios bis 35.000 Euro

Abarth | Fiat 500 C | Mazda MX-5 I VW T-Roc

Im Preissegment unter 35.000 Euro gibt es vier Fahrzeuge, jedes hat einen außergewöhnlichen Charakter. Der Mazda MX-5 als klassischer Roadster mit zwei Sitzplätzen, Heckantrieb und einem besonders agilen Kurvenverhalten. Der VW T-Roc wird nach dem Modellwechsel im kommenden Jahr ersatzlos eingestellt. Noch eine Weile geben wird es den Fiat 500 (inklusive des Abarth als Derivat des Fiat), der nicht als Cabrio konzipiert worden ist und daher auch nur ein Falt-/Rolldach besitzt. Das Mini Cabrio als kleinstmögliches Automobil mit größtmöglichem Fahrspaß, wird schon nicht mehr gebaut, bekommt aber bald einen Nachfolger.

Das billigste Cabrio auf dem Markt ist aktuell der Fiat 500 Hybrid für knapp über 20.000 Euro. Die Version Abarth mit der Rennsemmel-Attitüde kauft für über 30.000 Euro hierzulande so gut wie niemand – weshalb es wie ein Wunder anmutet, dass er überhaupt noch erhältlich ist.

Cabrios von 35.000 bis 65.000 Euro

Audi A5 | BMW Z4 | BMW 4er | Ford Mustang

In der mittleren Preisklasse von 35.000 bis 65.000 Euro dominieren weiterhin die deutschen Premiumhersteller Audi und BMW das Cabrio-Angebot. Die Mercedes C-Klasse hat sie durch kräftige Preiserhöhungen im Verlauf des letzten Jahres nach oben verlassen. Aber es gibt auch eine schmerzliche Lücke: Der 2er BMW wird nur noch als Coupé gebaut. Die Cabrio-Version ist längst gestrichen. Der Ford Mustang kam Ende 2023 in Neuauflage nach Deutschland – jetzt ausschließlich mit einem bollernden V8-Triebwerk unter der Haube.

Cabrios von 65.000 bis 100.000 Euro

Jaguar F-Type | Mercedes C-Klasse | Morgan Plus Four | Porsche 718 Boxster

Im Preissegment zwischen 65.000 bis 100.000 Euro zählen wir auch nur noch vier Modellreihen. Die aber bedienen schon sehr gehobene Ansprüche.

Ein Neuzugang ist die Mercedes C-Klasse. Deren opulenter Variantenreichtum im Cabrio-Angebot zeichnet sich durch kräftige Preissteigerungen aus. Der Einstieg verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr um rund 12.000 Euro. Vom 2.0-Liter-Vierzylinder mit 204 PS bis zum 4-Liter-Achtzylinder-Biturbo mit 510 PS reicht die Motorenpalette.

Der Jaguar F-Type sowie der Porsche 718 Boxster bereiten allerdings selbst Singles oder Paaren immer mal Platzprobleme. Größere Einkäufe sind genauso wenig drin wie ausgedehnte Urlaubsfahrten mit entsprechendem Gepäckbedarf. Dafür garantieren sie ein fantastisch sportliches Fahrgefühl, das seinesgleichen sucht.

Im Vergleich wirkt ein Morgan Plus Four optisch total aus der Zeit gefallen. Der Morgan ist eine absolute Rarität: Ein als Oldtimer getarntes Neufahrzeug. Unter der Karosserie sind nahezu alle Teile komplett neu konstruiert. Als Antrieb dient ein Zweiliter-Turbo-Triebwerk mit 258 PS von BMW, verbunden mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe oder einer Achtstufenautomatik. Die Autos werden nicht am Fließband, sondern in einer kleinen englischen Manufaktur produziert.

Cabrios über 100.000 Euro

Aston Martin | Bentley GT | BMW 8er | Chevrolet Corvette | Ferrari | Lamborghini | Lexus LC | Maserati MC20 | McLaren | Mercedes AMG SL | Porsche 911 | Porsche Spyder

Die größte Angebotsvielfalt existiert zu Preisen jenseits von 100.000 Euro – Autos, von denen die meisten Menschen nur träumen können. Aber auch die gehören bei einem vollständigen Cabrio-Marktüberblick dazu.

Nach der Chevrolet Corvette Stingray der Version Z06 haben sich Corvette-Fans lange die Finger geleckt. Der 5.5-Liter-V8 stellt 670 PS zur Verfügung und arbeitet mit einer 8-Gang-Doppelkupplung zusammen. Der unwiderstehliche Sound entweicht unter dem Heck aus vier mittig nebeneinander angeordneten Abgasendrohren.

Noch weiter oben im Regal der Träume finden sich die Aston Martins, Bentleys und Ferraris. Hier zeigt sich am ausgeprägtesten, dass Cabriofahren ein völlig überflüssiger, wenn auch sehr schöner Luxus sein kann. Aus der Serienproduktion von nach oben offenen Autos verabschiedet hat sich letztes Jahr Rolls-Royce – zumindest vorläufig: Die Produktion des Dawn wurde eingestellt.

Cabrio, Speedster oder Roadster?

Offene Autos haben viele Bezeichnungen, mit oder ohne Sicherheitsbügel. Doch es gibt ganz handfeste Unterschiede zwischen Cabrio, Speedster, Roadster und Targa. Wir erklären die Unterschiede.

Cabrio

Als Oberbegriff für alle offenen Fahrzeuge dient das Wort Cabrio. Es leitet sich vom französischen "cabrioler" ab, was so viel wie "Luftsprünge machen" bedeutet. Bei einem offenen Cabrio erlebt der Fahrer die Tour mit allen Sinnen, der Wind rauscht durchs ganze Auto. Daher sind Cabriolets bei vielen Autofahrern so beliebt. Meist ist ein Cabrio ein offenes Fahrzeug mit zwei Türen, vier Sitzen und einem kleinen Kofferraum. Denn zum Großteil verschwindet beim Öffnen des Daches dieses dorthin.

Cabriodächer bestehen meist aus Aluminium, Glas, Stahl, Stoff, Kunststoff oder Leder. Eine Zeitlang setzten Cabrios wie VW Golf oder Ford Escort auf Überrollbügel, um mehr Sicherheit und Steifigkeit zu erlangen. Moderne Fahrzeuge, die hochfeste Stähle, massive Windschutzscheibenrahmen und automatische Überrollbügel integrieren, benötigen keine Bügel mehr. Auch die in den 2000er-Jahren populären Stahldächer sind bei Cabrios so gut wie verschwunden. Moderne Stoff-Konstruktionen aus mehreren Lagen dämmen und isolieren ausreichend und sind weitaus leichter als Stahl- oder Aluminium-Konstruktionen.

Roadster

Roadster sind besonders sportliche Cabrios mit in der Regel zwei Sitzplätzen. Sie sind kleiner, leichter und stärker motorisiert als normale viersitzige Cabrios, wobei der Übergang fließend bei 2+2-Sitzern ist. Zu Beginn der Roadsterzeit in den 1950er-Jahren waren die Modelle wie von Austin Healy, Triumph oder MG nur zum Offenfahren gedacht. Eine dünne Behelfspersenning konnte im Stand angebracht werden – damit das Auto bei Regenschauern nicht vollläuft. Durch kleine Türen schlüpfte der Fahrer in das niedrige Auto. Denn im Grunde waren Roadster nur offene Sportwagen mit zwei Sitzen, die vorwiegend dem Fahrspaß dienten.

Italienische Hersteller nennen diese Fahrzeuge Spider (wie der berühmte Alfa Romeo Spider), Spyder oder Speedster (siehe unten). Schon Ende der 1970er-Jahre ebbte das Interesse für Roadster ab. Erst mit dem Mazda MX-5 erlebte diese Fahrzeuggattung ab 1989 wieder einen Boom – mit vielen Nachahmern. Auch wenn die Notverdecke mittlerweile Ganzjahresverdecken gewichen sind: Der Markt an Roadstern in Deutschland ist nicht üppig. Neben dem Mazda MX-5 zählen der BMW Z4, Porsche 718 Boxster, Mercedes SLK, SL und AMG-GT ebenso dazu wie der Nissan 370Z Roadster oder Audi TT.

Speedster

Speedster nennen sich besonders sportliche Roadster, die noch extremer und puristischer sind als andere offene Fahrzeuge. Porsche verkaufte schon 1948 einen Speedster. Im Gegensatz zum Roadster sitzt der Motor hinten statt vorne, außerdem verkleinert Porsche die Windschutzscheibe stark. Über die Jahre gab es immer wieder Speedster-Modelle auf Basis des 911er. Im Mai folgt ein neues Modell der Baureihe 992.

Im Vergleich zum konventionellen Cabrio setzt der Speedster auf eine kleine Frontscheibe und zwei Heck-Höcker aus Carbon. Dazu kommt ein leistungsgesteigerter Motor und dank des Einsatzes von Carbon ein niedriges Gewicht.

Targa

Ein Targa-Modell setzt auf einen Sicherheitsbügel und ein mittiges Dachteil, das sich zwischen Windschutzscheibe/A-Säule und B-Säule herausnehmen lässt. Die Heckscheibe bleibt in der Regel steif. Durch den Bügel wird der Targa verwindungssteifer und sicher. Früher war die Konstruktion die einfachste Möglichkeit, das Dach eines Autos mit geringem Aufwand zu öffnen und das Verdeck platzsparend im Kofferraum unterzubringen. 1961 stellt Triumph erstmals für den Roadster Triumph TR4 ein zweiteiliges Hardtop vor, das sogenannte Surrey Top.

Anfang der 1970er-Jahre folgen weitere Hersteller der Bauweise, darunter Dino 246 GTS, Opel Kadett Aero, Triumph Stag und Fiat X 1/9. Das sogenannte T-Roof oder T-Top gab es bei Corvette C3, Chevrolet Camaro, Nissan 100 NX oder Toyota MR-2.

Um die strengen Zulassungshürden für Cabrios auf dem amerikanischen Markt zu umgehen, erfanden Porsche-Ingenieure 1965 einen Sicherheitsbügel, der die Karosserie umspannt. Der Name Targa lehnt sich an das berühmte Rennen Targa-Florio an, ist aber heute ein eingetragenes Markenzeichen von Porsche. Andererseits kommt es aus dem italienischen und bedeutet Schild oder Windschutz.

Targa-Dächer sind mittlerweile aus der Mode gekommen, spielen eher im Bereich der Nostalgie mit. Denn durch den Einsatz neuer Werkstoffe wie hochfeste Stähle und neuer Konstruktionen setzen nur noch wenige Hersteller auf die Querverstrebung. Bekannte und beliebte Targa-Fahrzeuge: Mazda MX-5 RF, Lotus Elise, Chevrolet Corvette, Lamborghini Aventador Roadster und Porsche 911 Targa.

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