BMW Z4 im Test: Fahrspaß garantiert
Der BMW Z4 ist der ideale Roadster für Menschen, die Komfort und Luxus schätzen. Und dank perfekter Gewichtsverteilung, Stoffverdeck und bis zu 340 PS sollte auch genug Fahrspaß aufkommen. Der Z4 M40i im ADAC Test. Preis: ab 69.300 Euro.
Der Bayern-Roadster lockt mit extrovertierter Optik
Tolle Fahrleistungen, perfekte Abstimmung – etwas langweiliger Sound
Im Test: Der Z4 M40i mit 340 PS Reihensechszylinder
Als BMW erstmals die Hüllen fallen ließ und die Serienversion des neuen Z4 zeigte, war die Begeisterung groß. Zum Frühjahr 2019 rollte der Roadster zu den Händlern. Seitdem wurden bis Ende 2023 in Deutschland knapp 15.500 Exemplare an die Frau und den Mann gebracht. Ob der Z4 das ideale Open-Air-Gefährt ist, klärt der ADAC Test.
Eines ist klar: Wegen seiner extrovertierten Optik zieht der Z4 nicht nur auf der Münchner Flaniermeile Leopoldstraße alle Blicke auf sich. Die Front wirkt mit der breiten, flachen Niere und der markanten Zeichnung in der Motorhaube sehr sportlich, das Heck mit integriertem Spoiler sieht fast schon futuristisch aus.
BMW Z4 mit selbstbewusster Optik
Klar kann man darüber streiten, ob der Hintern gar so ausladend hätte ausfallen müssen –die Proportionen sind aber durchaus knackig. Vorteil des breiten Hecks: In den Kofferraum passt nicht nur Handgepäck. BMW gibt 281 Liter Fassungsvermögen an, was in etwa auf dem Niveau der Konkurrenz liegt. Der ADAC hat bei seinen standardisierten Messungen 235 Liter in den Kofferrum gebracht – das ist nicht die Welt, aber für zwei Personen durchaus ausreichend.
Gegenüber seinem Vorgänger ist der aktuelle Z4 acht Zentimeter länger und sieben Zentimeter breiter geworden. Wie es sich für einen Roadster gehört, sitzen Fahrer und Beifahrer tief und schauen auf eine lange Haube. Auf dem Fahrersitz findet man genügend Beinfreiheit bis zu einer Körpergröße von etwa 1,95 Metern. Auch bei geschlossenem Dach ist die Kopffreiheit für noch etwas größere Personen ausreichend. Subjektiv ist der Roadster bei geschlossenem Dach heimelig bis einengend, je nach persönlichem Empfinden. Unzweifelhaft sorgen die üppige Mittelkonsole, das niedrige Dach und die hohe Fensterlinie für ein nicht sehr luftiges Gefühl.
Mit einer perfekten Gewichtsverteilung von 50:50 auf Vorder- und Hinterachse, tiefem Schwerpunkt und kompaktem Radstand soll sich laut BMW ein "begeisternd agiles Handling" ergeben. Dem ist auch so. Die Lenkung des Z4 ist äußerst mitteilsam, man bekommt die Straßenbeschaffenheit quasi direkt in die Handflächen übertragen. In Verbindung mit der stets passenden Lenkkraftunterstützung und der sehr direkten Lenkübersetzung ist sehr präzises Fahren mit viel Gefühl für die Vorderachse möglich. Und wie souverän der Z4 den ADAC Ausweichtest absolviert. Das perfekte Fahrwerk macht richtig Laune!
Das Stoffverdeck freut Roadster-Fans
Über eine Tatsache freuen sich Roadster-Fans besonders: Der Z4 hat ein Stoffverdeck. Zwar hatte das Stahlklappdach des Vorgängers unbestritten Vorteile bei Wintertauglichkeit und Geräuschdämmung, doch ein Stoffdach gehört einfach zu einem puristischen Roadster-Feeling. Nicht umsonst setzen Mazda MX-5 und Porsche 718 Boxster auf die Textilkapuze. Zudem ist die Stoffmütze 40 Kilogramm leichter als das Stahldach des Vorgängers.
Anders als bei den deutlich günstigeren Konkurrenten wird das Verdeck im BMW nicht von Hand geöffnet, sondern surrt wie bei dem mittlerweile eingestellten Audi TT und dem (noch aktuellen) Porsche Boxster elektrisch auf. Beim Z4 öffnet und schließt es bis Tempo 50 binnen zehn Sekunden auch während der Fahrt.
So, und jetzt Dach zurück und los geht's mit dem 3,0-Liter-Turbobenziner mit 340 PS. Die Achtgangautomatik setzt den Roadster unauffällig in Bewegung. Lässt man alle Fahrmodi unangetastet und verzichtet auch auf den manuellen Getriebemodus, ist der Z4 lammfromm und ein angenehm zurückhaltender Cruiser. Das sehr ordentliche Drehmoment von 500 Newtonmetern liegt schon früh an und macht hektische Gangwechsel des ZF-Getriebes obsolet.
1 von 6
Der aktuelle Z4 ist zwar deutlich sportlicher abgestimmt als der Vorgänger, durch das beim M40i serienmäßige adaptive Fahrwerk zieht sich der Roadster aber auch bei der Komfortbeurteilung achtbar aus der Affäre. Bereits ab Werk verfügt der M40i über Sportsitze, die sich in allen Richtungen einstellen lassen, zudem kann man die Wangenbreite an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die Sitze sind bequem gepolstert und bieten gleichzeitig guten Seitenhalt.
Der 340-PS-Motor ist eine Wucht
Und der Motor? Ist mit seinen 340 PS über jeden Zweifel an Leistungsmangel erhaben. Der Sechszylinder schiebt den Roadster in jeder Lebenslage vehement an und die versprochenen 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h nimmt man ihm sofort ab. Die Fahrleistungsmessungen im ADAC Autotest bestätigen die Kraft des Motors, der simulierte Überholvorgang von 60 auf 100 km/h ist in 2,6 Sekunden erledigt.
Klar, dass so ein potenter Antrieb keinen Kleinwagenverbrauch vorweisen kann. Im Schnitt des ADAC Ecotest kam der M40i auf 8,0 Liter Super auf 100 Kilometer, in der Stadt und auf der Autobahn sogar auf 9,0. Lobenswert dagegen: Die Abgase sind sehr sauber.
Z4-Konkurrent auf gleicher Basis: Toyota Supra
Bereits im Jahr 2002 hatte Toyota seinen Sportwagen-Klassiker Supra eingestellt. Inzwischen ist der Supra wieder zu haben – auf Basis des BMW Z4. Lesen Sie hier den ADAC Test, technische Daten, Bilder, Preise
Hochwertiger Innenraum
Der Innenraum des aktuellen Z4 ist gegenüber dem Vorgänger kaum wiederzuerkennen – im positiven Sinne. Die Fahrposition ist sportlich tief und die beiden Sitze bieten eine ausgewogene Mischung aus Seitenhalt und Komfort. Vor den Passagieren baut sich die Mittelkonsole mit Gangwahlhebel und iDrive-Steuerung auf; das Infotainment-System der Münchner gehört auch viele Jahre nach der Einführung der ersten Version zu den besten auf dem Markt.
Im Z4 wird die Navigation auf einem Bildschirm im Widescreen-Format dargestellt, während ein weiteres Display für die Einblendung der Tachodaten direkt vor dem Fahrer zuständig ist. Dieses punktet zwar mit einer gestochen scharfen Darstellung, die Optik mit dem vieleckigen Drehzahl- und Geschwindigkeitsband ist jedoch gewöhnungsbedürftig
Beim Preis übt BMW wenig Zurückhaltung und ruft für die Power-Version M40i satte 69.300 Euro auf. Und auch der Einstiegspreis von 50.200 Euro für den Vierzylinder sDrive 20i mit 197 PS ist sehr selbstbewusst, schließlich bleibt es ja in den wenigsten Fällen beim Grundpreis, der sich mit allerlei Extras noch weiter in die Höhe schrauben lässt. Auch beim Dritten im Z4-Bunde, dem 258 PS starken sDrive30i, der ab 61.100 Euro offeriert wird.
BMW Z4 M40i: Daten und Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | BMW Z4 Roadster M40i Steptronic Sport (ab 03/24) |
---|---|
Motorart | Otto |
Hubraum (Verbrennungsmotor) | 2.998 ccm |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 250 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 340 |
Drehmoment (Systemleistung) | 500 Nm |
Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor) | 5.000 U/min |
Antriebsart | Hinterrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 4,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 180 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 8,0 l/100 km |
Kofferraumvolumen normal | 281 l |
Leergewicht (EU) | 1.640 kg |
Zuladung | 220 kg |
Garantie (Fahrzeug) | Keine |
Länge x Breite x Höhe | 4.324 mm x 1.864 mm x 1.303 mm |
Grundpreis | 69.300 Euro |
ADAC Messwerte
ADAC Messwerte (Auszug) | BMW Z4 M40i |
---|---|
Überholvorgang 60-100 km/h | 2,6 s |
Bremsweg aus 100 km/h | 32,3 m |
Wendekreis | 11,4 m |
Verbrauch / CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest | 8,0 l Super/100 km, 186 g CO₂/km (well-to-wheel) |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) | *** |
Reichweite | 650 km |
Innengeräusch bei 130 km/h | 70,3 dB(A) |
Leergewicht / Zuladung | 1585 / 275 kg |
Kofferraumvolumen normal | 235 l |
ADAC Testergebnis
ADAC Testergebnis | BMW Z4 M40i |
---|---|
Karosserie/Kofferraum | 3,4 |
Innenraum | 2,2 |
Komfort | 2,2 |
Motor/Antrieb | 1,1 |
Fahreigenschaften | 1,8 |
Sicherheit | 1,8 |
Umwelt/Ecotest | 3,0 |
Gesamtnote | 2,3 |
Das hat uns gefallen: Hohe Verarbeitungsqualität. Kraftvoller und laufruhiger Motor. Hervorragende Automatik. Geringe Schadstoffemissionen
Das hat uns nicht gefallen: Schlechte Rundumsicht. Teuer in Anschaffung und Unterhalt. Recht hoher Verbrauch
Hier finden Sie weitere aktuelle Fahrberichte und Autotests.