Von 9 bis 36 Kilo: Die besten Kindersitze im ADAC Test
In diesem Ratgeber geht es um mitwachsende Kindersitz-Modelle für Kinder ab etwa einem Jahr. Genauer gesagt: Für Kinder ab 9 Kilo oder 76 Zentimeter. Welche Sitze sind im ADAC Test die besten? Und worauf muss man bei Kauf und Nutzung achten?
Gewichtsklassen von 9 bis 36 Kilo
Größe: 76 cm bis maximal 150 Zentimeter
Kindersitze Gruppen 1, 2 und 3
Kinder bis 12 Jahre bzw. 1,50 Meter Körpergröße (in einigen europäischen Ländern nur bis 1,35 Meter) müssen in einem Kindersitz gesichert werden. Der erste Kindersitz ist meist die Babyschale, dann wird sie durch einen fest im Auto verbauten Kindersitz ersetzt, in dem das Kind mit integrierten Hosenträgergurten oder mit einem Fangkörper angeschnallt wird.
In diesem Artikel geht es um Modelle, die nach der Babyschale bis zum Ende der Kindersitzpflicht genutzt werden können. Solche Sitze haben entweder einen abnehmbaren Fangkörper oder ein eigenes Gurtsystem, das ausgebaut oder hinter dem Bezug verstaut werden kann, um größere Kinder mit dem Dreipunktgurt des Fahrzeugs zu sichern
Doch welcher Sitz ist der richtige für Ihr Kind? Welche gesetzlichen Vorgaben muss ein Sitz erfüllen, was ist zugelassen? Hier die Übersicht zu behalten, ist nicht einfach, aber sehr wichtig – denn nur der passende und richtig montierte Kindersitz kann Ihr Kind bei einem Unfall schützen.
Aktuell: i-Size-Norm oder UN ECE Reg. 129
Die aktuellste Norm UN ECE Reg. 129 ("i-Size") richtet sich nach der Körpergröße des Kindes. Ausschlaggebend ist die Angabe des Herstellers, der den Größenbereich für seine Kindersitze selbst festlegen kann.
Unabhängig von ihrer Größe dürfen Kinder in diesen Kindersitzen bis zu einem Alter von 15 Monaten nicht in Fahrtrichtung transportiert werden. Nur rückwärtsgerichtete Sitze und Babywannen, die quer zur Fahrtrichtung eingebaut werden, sind zulässig. Der ADAC empfiehlt, Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren noch nicht in Fahrtrichtung mitreisen zu lassen.
Noch gültig: UN ECE Reg. 44
Die Kindersitze nach Norm UN ECE Reg. 44 sind nach unterschiedlichen Körpergewichtsklassen unterteilt.
Klasse/Gruppe 1: 9 bis 18 Kilo
Klasse/Gruppe 2: 15 bis 25 Kilo
Klasse/Gruppe 3: 22 bis 36 Kilo
Seit September 2023 dürfen Kindersitze, die nach der älteren UN ECE Reg. 44 zugelassen wurden, nicht mehr verkauft werden. Es dürfen nur noch Kindersitze mit der neueren "UN ECE Reg. 129"-Zulassung angeboten werden, für Lagerware gibt es jedoch eine einjährige Übergangsfrist.
Aber wichtig: Sie können Kindersitze der alten Norm weiterhin nutzen, ein Verwendungsverbot ist derzeit nicht geplant. Richten Sie sich nach den Testergebnissen des ADAC Kindersitztests.
Die besten Kindersitze von 9 bis 36 Kilo
In dieser Tabelle finden Sie alle seit 2015 getesteten Produkte für Kinder von
9 bis 36 Kilo (ECE Reg. 44)
Gewichtsklassen 1 bis 3 (ECE Reg. 44)
Von 76 bis 150 Zentimeter Körpergröße (ECE Reg. 129)
Einige wenige Modelle in der Tabelle haben zwar eine lange Nutzungsdauer, können aber nicht bis zum Ende der Kindersitzpflicht verwendet werden. Erkennbar sind diese Modelle in der Spalte Zulassung (z.B. Nutzung nur bis 25 Kilo oder nur bis 125 Zentimeter).
Die mit "sehr gut", "gut" und "befriedigend" bewerteten Sitze können auch weiterhin empfohlen werden.
Beim Kauf: Darauf müssen Sie achten
Vor dem Kauf des Kindersitzes ist eine Einbauprobe notwendig: Prüfen Sie, ob der Sitz möglichst stramm und standsicher in Ihrem Auto eingebaut werden kann. Außerdem sollte er passend für die Körpergröße des Kindes und bequem sein.
Lassen Sie Ihr Kind deshalb unbedingt vor dem Kauf Probe sitzen. Achten Sie dabei vor allem auf den richtigen Gurtverlauf und die Höhe der Kopfstütze. Bei Bewegungen des Kindes muss der Schultergurt immer von der Gurt-Aufrollautomatik wieder straff gezogen werden.
Um eine optimale Rückhaltung zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass Gurte möglichst geradlinig verlaufen und keine Falten werfen.
Bei Sitzen, in denen das Kind mit dem Fahrzeuggurt angeschnallt wird, kommt es teilweise vor, dass sich der Schultergurt in der Führung am Kindersitz verklemmt und nicht mehr selbstständig aufrollt, nachdem sich das Kind nach vorne gebeugt hat. Ist dies der Fall, sollte man einen Kindersitz ausprobieren, bei dem die obere Gurtführung besser zur Sitz- und Gurtgeometrie des Autos passt.
Sitze für Kinder von 1 bis 12 Jahren sind oft schwerer als Modelle, die nur für Kinder von 4 bis 12 Jahren genutzt werden können. Beim häufigen Umbau zwischen verschiedenen Fahrzeugen – ältere Kinder fahren in der Regel häufiger bei Freunden oder Großeltern mit – ist ein leichterer Sitz im Vorteil. Die Vorteile der längeren Nutzungsdauer sollten deshalb gegenüber den Nachteilen in der Handhabung abgewogen werden.
Befestigung und richtiges Anschnallen
Für maximale Sicherheit muss das Kind richtig angeschnallt und der Gurtverlauf an die Größe des Kindes angepasst werden. Dabei sollten Sie Folgendes beachten:
Fast alle mitwachsenden Kindersitze dürfen nur mit einem Dreipunktgurt verwendet werden.
Hosenträgergurte müssen bei jedem Anschnallen straffgezogen werden.
Es darf keine dicke Jacke zwischen Becken und Gurt liegen.
Bei der Sicherung des Kindes mit dem Fahrzeuggurt gilt:
Der Schultergurt muss mittig über der Schulter verlaufen.
Der Beckengurt wird durch die Führungshörner geführt und liegt an den Hüftknochen oder gerade über den Oberschenkeln.
Sowohl Schulter- als auch Beckengurt müssen auf der Seite des Gurtschlosses durch das Führungshorn verlaufen. (Nur für wenige Kindersitze ist vorgesehen, den Beckengurt über die Hörnchen zu führen. Bitte beachten Sie die Herstelleranleitung.)
Eine zusätzliche Befestigung mit Isofix verbindet den Sitz mit dem Auto und erhöht die Stabilität.
Weitere Infos zu Kindersitzen
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Fachliche Beratung: Andreas Ratzek, ADAC Technik Zentrum