Die besten Babyschalen im Test – alles Wichtige auf einen Blick

Ein Kleinkind in einer Babyschale
Kleine Kinder werden entgegen der Fahrtrichtung gesichert - auch bei mitwachsenden Sitzen, die es schon für Neugeborene gibt© Stephan Huger | Studio Huger

Welche Babyschalen sind aktuell die besten? Welche Systeme eignen sich für Neugeborene und können auch für Kleinkinder noch genutzt werden? Ein Überblick.

  • Die besten Babyschalen mit und ohne Isofix

  • Kleinkinder entgegen der Fahrtrichtung sichern

  • Alternative: Mitwachsende Kindersitze

Von Beginn an sicher im Auto unterwegs: Bereits für kleinere Kinder und Neugeborene wird eine große Vielfalt an Kindersitzen angeboten. Zur Auswahl stehen neben der klassischen rückwärtsgerichteten Babyschale mit Tragegriff – die es in vielen Varianten und einer großen Preisspanne gibt – auch Babywannen, in denen Neugeborene flach liegend quer zur Fahrtrichtung transportiert werden können, und fest im Auto zu montierende mitwachsende Sitze.

Tipps zu Kauf und Montage

Crashtest mit einer falsch eingebauter Babyschale
Auch Crashtests mit Babyschalen sind beim ADAC Kindersitztest obligatorisch© ADAC/Test und Technik

Wichtig für alle Modelle: Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Kinder unter neun Kilogramm (in nach UN Reg. 44 zugelassenen Produkten) bzw. unter 15 Monaten (in nach UN Reg. 129 zugelassenen Produkten) nicht in Fahrtrichtung gesichert werden dürfen. Denn bei der Sicherung in Fahrtrichtung wird bei einem Frontalunfall nur der Körper vom Gurt zurückgehalten, der Kopf schleudert jedoch ungebremst nach vorn. Dabei sind die Belastungen für Kopf und Nacken deutlich höher als in rückwärtsgerichteten Kindersitzen, in denen beim Frontalunfall Körper und Kopf von der Sitzschale abgestützt werden.

Da bei Neugeborenen der Kopf überproportional groß und die Nackenmuskulatur noch sehr schwach ist, ist es bei ihnen besonders wichtig, die Belastungen bei einem Unfall zu reduzieren.

Generell gilt für alle Babyschalen:

  • Babyschalen werden immer entgegen der Fahrtrichtung eingebaut (Kind schaut nach hinten).

  • Bei der Nutzung von Babyschalen auf dem Beifahrersitz muss immer der Frontairbag deaktiviert werden.

  • Manche Modelle haben nur eine Zulassung bis zehn Kilogramm bzw. bis 80 Zentimeter Körpergröße. Da diese Schalen oft schon nach wenigen Monaten zu klein werden, sollte sich der Nachfolgesitz auch entgegen der Fahrtrichtung einbauen lassen.

  • Achten Sie auf das Gewicht der Babyschale, insbesondere, wenn das Kind darin über weitere Strecken getragen werden soll.

Test: Die besten Babyschalen 2023

Babyschalen sind praktisch: Hier kann das Baby mit integrierten Hosenträgergurten schon in der Wohnung in die Schale gelegt und dann zum Auto getragen werden. Die besten Babyschalen beim ADAC Kindersitztest im Jahr 2023 auf einen Blick.

Besafe iZi Go Modular X2 i-Size

Der graue Kindersitz Besafe iZi Go Modular X2 i-Size + iZi Modular i-Size Base,
Auch der Besafe iZi Go Modular X2 i-Size überzeugte im aktuellen Test © ADAC/Ralph Wagner

Die sehr sichere Babyschale Besafe iZi Go Modular X2 i-Size ist für Kinder bis zu einem Jahr und bis zu einer Körpergröße von 75 Zentimetern geeignet. Ohne Isofix-Halterung ist die Schale schon für 219 Euro zu haben, mit Isofix-Basis (iZi Modular i-Size Base) kostet sie 400 Euro. Der Vorteil von Isofix: Der Sitzeinbau gelingt schneller, und das Risiko einer Fehlbedienung wie das Verwechseln von Becken- und Schultergurt ist ausgeschlossen. Deshalb auch die etwas bessere Bewertung dieses Modells mit Basis.

Cybex Cloud T + Base T

Der hellgraue Cybex Cloud T + Base T
Die sehr sichere Babyschale Cybex Cloud T mit Isofix-Basis lässt sich einfach und stabil montieren© ADAC/Ralph Wagner

Die ebenfalls sehr sichere Babyschale Cybex Cloud T + Base T mit der gleich guten Bewertung wie der Besafe ist für Kinder bis zu 18 Monaten und 87 Zentimetern verwendbar. Sie liegt mit Isofix-Basis im oberen Preissegment und kostet bereits 500 Euro. Der Cybex Cloud T ist auch ohne Isofix-Halterung zu haben und kostet dann mit 250 Euro nur die Hälfte.

Joie i-Snug 2 + i-Base Advance

Joie i-Snug 2
Bestnote: Joie i-Snug 2, im Bild ohne Isofix-Station "i-Base Advance"© ADAC/Ralph Wagner

Testsieger in der Kategorie für Neugeborene wurde im vorherigen ADAC Kindersitztest im Frühjahr 2023 der Joie i-Snug 2 + i-Base Advance: Diese leichte und sehr sichere Babyschale ohne Schnickschnack ist für Kinder bis zu etwa einem Jahr geeignet. Ohne Isofix-Halterung ist die Schale schon für günstige 119 Euro zu haben. Allerdings werden mit Isofix (i-Base Advance) 269 Euro fällig.

Da die Schale nur für Kinder bis ca. einem Jahr verwendet werden kann, sollte im Anschluss ein rückwärtsgerichteter Kindersitz genutzt werden. Der Wechsel ist erst dann nötig, wenn der Kopf des Kindes den oberen Rand der Schale erreicht hat. 

Nuna Arra Next + Base Next

Die Babyschale Nuna Arra im ADAC Test
Der Nuna Arra Next kann nur mit Isofix verwendet werden© ADAC/Ralph Wagner

Nuna Arra Next ist eine gute Babyschale mit Isofix-Basis (540 Euro), auf der sich der Sitz einfach und stabil montieren lässt. Um den Komfort für das Baby zu verbessern, kann die Schale in eine flachere Liegeposition gebracht werden. Die Babyschale ist nach UN Reg. 129 ("i-Size") zugelassen, die Sitzauswahl erfolgt deshalb anhand der Größe des Kindes (bis 85 Zentimeter). Die Höhe der Hosenträgergurte kann mit einem zentralen Versteller einfach und schnell an das wachsende Kind angepasst werden.

Ein Wechsel in den Nachfolgesitz ist erst dann nötig, wenn der Kopf des Kindes den oberen Rand der Babyschale erreicht hat. Die Befestigung erfolgt ausschließlich mit Isofix, eine Montage mit dem Fahrzeuggurt ist nicht möglich.

Tabelle: Alle Testergebnisse für Babyschalen

Vor dem Kauf eines Kindersitzes sollten sich Eltern umfassend über das Angebot informieren. Dabei helfen die Ergebnisse des Kindersitztests 2023 und auch die der Vorjahre. Die Ergebnisse seit 2020 sind direkt mit den aktuellen Ergebnissen vergleichbar, alle seit 2015 mit "sehr gut", "gut" und "befriedigend" bewerteten Sitze können immer noch empfohlen werden. Hier die Ergebnisse der ADAC Tests für Babyschalen auf einen Blick.

Zu allen 423 Kindersitz-Tests

sehr gut

0,6 - 1,5

gut

1,6 - 2,5

befriedigend

2,6 - 3,5

ausreichend

3,6 - 4,5

mangelhaft

4,6 - 5,5

Babyschalen zur Gurtbefestigung

Angeschnallte Babyschale in einem Auto
So wird die Babyschale mit dem Fahrzeuggurt gesichert© ADAC/Test und Technik

Babyschalen, die ausschließlich mit dem Fahrzeuggurt befestigt werden, sind meist ein bisschen günstiger als Modelle mit Isofix-Befestigung, haben aber auch das Risiko der Fehlbedienung. Denn häufig wird der Fahrzeuggurt beim Einbau von Babyschalen falsch in die Führungen eingelegt. Der Beckengurt muss immer über das Fußende der Schale geführt und der Diagonalgurt um das Kopfende der Schale gelegt werden (siehe Abbildung).

Der Winkel der Schale kann bei Autos mit steileren Sitzflächen ein bisschen angepasst werden, indem das Beinende der Babyschale leicht angehoben und das Kopfende etwas tiefer in Richtung Sitzpolster gedrückt wird.

Vorteile:

  • meist sehr guter Schutz beim Frontalunfall

  • Kind kann in der Schale zum Auto getragen werden

  • günstiger Preis

  • universell verwendbar

Nachteile:

  • erhöhte Gefahr von Einbaufehlern

  • etwas höherer Einbauaufwand

Babyschalen mit Isofix-Station

Montage der Babyschale Isofix in einem Auto
Einfach einklicken: Babyschale mit Isofix-Befestigung© ÖAMTC/Stephan Huger

Nicht jede Isofix-Station kann mit jeder Babyschale kombiniert werden – selbst wenn beide von einem Hersteller stammen. Schale und Isofix-Station sollten daher bevorzugt gemeinsam gekauft werden. Es gibt verschiedene Varianten von Isofix-Stationen: Einfache Modelle können nur mit der zugehörigen Babyschale kombiniert werden. Modulsysteme, die sowohl für die Babyschale als auch für den Nachfolgesitz genutzt werden können, sind meist etwas teurer.

Einige Modulsysteme bieten zusätzlich eine integrierte Drehfunktion. Bei der Nutzung mit der Babyschale bietet diese noch keinen großen Vorteil, die Drehfunktion erleichtert aber das Anschnallen des größeren Kindes im Nachfolgesitz.

In Fahrzeugen mit steilen Sitzflächen (z.B. Kompakt- oder Sportwagen) stehen Babyschalen mit Isofix-Station teilweise etwas zu aufrecht, sodass der Kopf des schlafenden Kindes auf die Brust fällt. Um dies auszugleichen, gibt es Babyschalen, die über eine Winkelverstellung (in der Schale selbst oder in die Isofix-Station integriert) verfügen.

Babyschalen mit i-Size-Zulassung können auf allen Fahrzeugsitzen mit i-Size-Zulassung montiert werden. In allen anderen Fällen muss die dem Kindersitz beiliegende Typliste beachtet werden. Aus der Typliste geht hervor, in welche Fahrzeuge die Schale passt und eingebaut werden darf.

Alternativ kann die Babyschale oft auch separat, das heißt ohne Isofix-Station, mit dem Fahrzeuggurt angeschnallt werden. So kann die Schale fast in jedem Auto gesichert werden.

Vorteile:

  • meist guter Schutz beim Frontalunfall

  • meist einfacher und schneller Einbau

  • Kind kann in der Schale zum Auto getragen werden

  • geringe Gefahr von Einbaufehlern

Nachteil:

  • teurer als Babyschalen zur Gurtbefestigung

Babywannen: Liegend im Auto transportieren

Montage einer Babywanne im Auto
In einer Babywanne wird das Kind liegend transportiert© ÖAMTC/Stephan Huger

Babywannen sind besonders gut geeignet, wenn das Neugeborene aus gesundheitlichen Gründen flach liegend transportiert werden muss (Rat des Kinderarztes einholen). Doch auf lange Autofahrten mit Neugeborenen sollte auch in einer Babywanne verzichtet werden. Aufgrund der kurzen Nutzungszeit (Zulassung meist nur bis zehn Kilogramm bzw. unter 75 Zentimeter) sollte sich der Nachfolgesitz entgegen der Fahrtrichtung einbauen lassen.

Vorteil:

  • Baby liegt flach in der Schale

Nachteile:

  • meist klein und deshalb nur einige Monate nutzbar

  • braucht zwei volle Sitzplätze

  • kleine Auswahl an verfügbaren Modellen

  • oft hoher Preis

Mitwachsender Sitz

Kleines Mädchen im Kindersitz
"Mitwachsende" Sitze können länger benutzt werden© ÖAMTC/Stephan Huger

Einige Kindersitze können mit entsprechenden Einlegekissen bereits ab der Geburt genutzt werden und so die Babyschale ersetzen. Allerdings sind dabei einige Aspekte zu beachten. So können Kinder im Kleinkindersitz nicht wie in einer herkömmlichen Babyschale zum Auto getragen werden. Das Gurtzeug ist für Neugeborene meist wuchtig, und oft liegt das Baby etwas aufrechter im Sitz als in einer Babyschale. Aus Sicherheitsgründen sollte im Anschluss nicht zu früh in eine Sitzerhöhung mit Rückenstütze gewechselt werden – auch nicht, um sich den Kauf eines weiteren Sitzes fürs neugeborene Geschwisterkind zu sparen.

In vielen Sitzmodellen kann das Kind sowohl entgegen als auch in Fahrtrichtung sitzen. Neugeborene bis neun Kilo bzw. 15 Monate müssen immer rückwärts gesichert werden. Für einen optimalen Schutz bei einem Unfall sollte das Kind möglichst bis zum zweiten Geburtstag entgegen der Fahrtrichtung sitzen.

Die meisten mitwachsenden Kleinkindersitze können ausschließlich mit Isofix und Stützfuß ins Auto eingebaut werden, eine Montage mit dem Fahrzeuggurt – z.B. zur gelegentlichen Nutzung in einem Wohnmobil – ist somit nicht möglich.

Kleinkindersitze mit i-Size-Zulassung können auf allen Fahrzeugsitzen mit i-Size-Zulassung montiert werden. In allen anderen Fällen muss die dem Kindersitz beiliegende Typliste beachtet werden. Aus der Typliste geht hervor, in welche Fahrzeuge der Sitz passt und eingebaut werden darf.

Im Handel werden sowohl einteilige Sitze als auch Sitzschalen, die auf einer separaten Isofix-Station befestigt werden, angeboten.

Einteilige mitwachsende Sitze

Vorteile:

  • Kinder meist lange entgegen der Fahrtrichtung gesichert

  • viele Modelle mit Drehfunktion, die das Anschnallen des Kindes erleichtert

Nachteile:

  • Babys aufrechter als in einer Babyschale und können nicht im Sitz zum Auto getragen werden

  • Oft schwer und sperrig und deshalb etwas aufwendiger einzubauen

  • erhöhtes Risiko, dass Kinder zu früh in Fahrtrichtung angeschnallt werden

Zweigeteilte mitwachsende Sitze

Vorteile:

  • Kinder meist lange entgegen der Fahrtrichtung gesichert

  • Einzelteile weniger schwer und sperrig, das erleichtert den Einbau ins Auto

Nachteile:

  • Babys aufrechter als in einer Babyschale und können nicht im Sitz zum Auto getragen werden

  • Hineinheben und Anschnallen des Kindes in rückwärtsgerichteten Sitzen ohne Drehfunktion etwas aufwendiger

  • erhöhtes Risiko, dass Kinder zu früh in Fahrtrichtung angeschnallt werden

Wann von Babyschale auf Kindersitz wechseln?

Aus Sicherheitsgründen sollte der Wechsel in den nachfolgenden Kindersitz so spät wie möglich erfolgen. Wenn es schwer wird, das Baby in der Schale zu tragen, kann die Schale einfach im Auto gelassen werden.

Es ist kein Problem, wenn die Füße des Kindes bereits an der Lehne des Fahrzeugsitzes anstehen. Ein Wechsel in den nächsten Sitz ist erst dann erforderlich, wenn der Kopf den oberen Schalenrand erreicht hat.

Über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Sicherungssysteme für Kinder ab einem Jahr können Sie sich in unserem Ratgeber informieren. Einen Überblick über die neuen Kindersitze – auch für ältere Kleinkinder – finden Sie im aktuellen ADAC Kindersitztest vom Herbst 2023.

Fachliche Beratung: Andreas Ratzek, ADAC Technikzentrum