Die besten Babyschalen im Kindersitztest auf einen Blick
Welche Babyschalen sind die besten im aktuellen Kindersitztest 2024? Welche Systeme eignen sich für Neugeborene und können auch für Kleinkinder noch genutzt werden? Ein Überblick.
Tabelle zeigt die besten Babyschalen mit und ohne Isofix
Kleinkinder entgegen der Fahrtrichtung sichern
Alternative: Mitwachsende Kindersitze
Von Beginn an sicher im Auto unterwegs: Bereits für kleinere Kinder und Neugeborene wird eine große Vielfalt an Kindersitzen angeboten. Zur Auswahl stehen neben der klassischen rückwärtsgerichteten Babyschale mit Tragegriff – die es in vielen Varianten und einer großen Preisspanne gibt – auch Babywannen, in denen Neugeborene flach liegend quer zur Fahrtrichtung transportiert werden können, und fest im Auto zu montierende mitwachsende Sitze.
Tipps zu Kauf und Montage
Wichtig für alle Modelle: Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Kinder unter neun Kilogramm (in nach UN Reg. 44 zugelassenen Produkten) bzw. unter 15 Monaten (in nach UN Reg. 129 zugelassenen Produkten) nicht in Fahrtrichtung gesichert werden dürfen. Denn bei der Sicherung in Fahrtrichtung wird bei einem Frontalunfall nur der Körper vom Gurt zurückgehalten, der Kopf schleudert jedoch ungebremst nach vorn. Dabei sind die Belastungen für Kopf und Nacken deutlich höher als in rückwärtsgerichteten Kindersitzen, in denen beim Frontalunfall Körper und Kopf von der Sitzschale abgestützt werden.
Da bei Neugeborenen der Kopf überproportional groß und die Nackenmuskulatur noch sehr schwach ist, ist es bei ihnen besonders wichtig, die Belastungen bei einem Unfall zu reduzieren.
Generell gilt für alle Babyschalen:
Babyschalen werden immer entgegen der Fahrtrichtung eingebaut (Kind schaut nach hinten).
Bei der Nutzung von Babyschalen auf dem Beifahrersitz muss immer der Frontairbag deaktiviert werden.
Manche Modelle haben nur eine Zulassung bis zehn Kilogramm bzw. bis 80 Zentimeter Körpergröße. Da diese Schalen oft schon nach wenigen Monaten zu klein werden, sollte sich der Nachfolgesitz auch entgegen der Fahrtrichtung einbauen lassen.
Achten Sie auf das Gewicht der Babyschale, insbesondere, wenn das Kind darin über weitere Strecken getragen werden soll.
Tabelle: Die besten Babyschalen 2024
Babyschalen sind praktisch: Hier kann das Baby mit integrierten Hosenträgergurten schon in der Wohnung in die Schale gelegt und dann zum Auto getragen werden. Die besten Babyschalen beim ADAC Kindersitztest im Jahr 2024 auf einen Blick.
Tabelle: Alle Testergebnisse für Babyschalen
Vor dem Kauf eines Kindersitzes sollten sich Eltern umfassend über das Angebot informieren. Dabei helfen die Ergebnisse des Kindersitztests 2024 und auch die der Vorjahre.
Die Ergebnisse seit 2020 sind direkt mit den aktuellen Ergebnissen vergleichbar, alle seit 2015 mit "sehr gut", "gut" und "befriedigend" bewerteten Sitze können immer noch empfohlen werden. Hier alle Ergebnisse der ADAC Tests für Babyschalen auf einen Blick.
Babyschalen zur Gurtbefestigung
Babyschalen, die ausschließlich mit dem Fahrzeuggurt befestigt werden, sind meist ein bisschen günstiger als Modelle mit Isofix-Befestigung, haben aber auch das Risiko der Fehlbedienung. Denn häufig wird der Fahrzeuggurt beim Einbau von Babyschalen falsch in die Führungen eingelegt. Der Beckengurt muss immer über das Fußende der Schale geführt und der Diagonalgurt um das Kopfende der Schale gelegt werden (siehe Abbildung).
Der Winkel der Schale kann bei Autos mit steileren Sitzflächen ein bisschen angepasst werden, indem das Beinende der Babyschale leicht angehoben und das Kopfende etwas tiefer in Richtung Sitzpolster gedrückt wird.
Vorteile:
meist sehr guter Schutz beim Frontalunfall
Kind kann in der Schale zum Auto getragen werden
günstiger Preis
universell verwendbar
Nachteile:
erhöhte Gefahr von Einbaufehlern
etwas höherer Einbauaufwand
Babyschalen mit Isofix-Station
Nicht jede Isofix-Station kann mit jeder Babyschale kombiniert werden – selbst wenn beide von einem Hersteller stammen. Schale und Isofix-Station sollten daher bevorzugt gemeinsam gekauft werden. Es gibt verschiedene Varianten von Isofix-Stationen: Einfache Modelle können nur mit der zugehörigen Babyschale kombiniert werden. Modulsysteme, die sowohl für die Babyschale als auch für den Nachfolgesitz genutzt werden können, sind meist etwas teurer.
Einige Modulsysteme bieten zusätzlich eine integrierte Drehfunktion. Bei der Nutzung mit der Babyschale bietet diese noch keinen großen Vorteil, die Drehfunktion erleichtert aber das Anschnallen des größeren Kindes im Nachfolgesitz.
In Fahrzeugen mit steilen Sitzflächen (z.B. Kompakt- oder Sportwagen) stehen Babyschalen mit Isofix-Station teilweise etwas zu aufrecht, sodass der Kopf des schlafenden Kindes auf die Brust fällt. Um dies auszugleichen, gibt es Babyschalen, die über eine Winkelverstellung (in der Schale selbst oder in die Isofix-Station integriert) verfügen.
Babyschalen mit i-Size-Zulassung können auf allen Fahrzeugsitzen mit i-Size-Zulassung montiert werden. In allen anderen Fällen muss die dem Kindersitz beiliegende Typliste beachtet werden. Aus der Typliste geht hervor, in welche Fahrzeuge die Schale passt und eingebaut werden darf.
Alternativ kann die Babyschale oft auch separat, das heißt ohne Isofix-Station, mit dem Fahrzeuggurt angeschnallt werden. So kann die Schale fast in jedem Auto gesichert werden.
Vorteile:
meist guter Schutz beim Frontalunfall
meist einfacher und schneller Einbau
Kind kann in der Schale zum Auto getragen werden
geringe Gefahr von Einbaufehlern
Nachteil:
teurer als Babyschalen zur Gurtbefestigung
Babywannen: Liegend transportieren
Babywannen sind besonders gut geeignet, wenn das Neugeborene aus gesundheitlichen Gründen flach liegend transportiert werden muss (Rat des Kinderarztes einholen). Doch auf lange Autofahrten mit Neugeborenen sollte auch in einer Babywanne verzichtet werden. Aufgrund der kurzen Nutzungszeit (Zulassung meist nur bis zehn Kilogramm bzw. unter 75 Zentimeter) sollte sich der Nachfolgesitz entgegen der Fahrtrichtung einbauen lassen.
Vorteil:
Baby liegt flach in der Schale
Nachteile:
meist klein und deshalb nur einige Monate nutzbar
braucht zwei volle Sitzplätze
kleine Auswahl an verfügbaren Modellen
oft hoher Preis
Mitwachsender Sitz
Einige Kindersitze können mit entsprechenden Einlegekissen bereits ab der Geburt genutzt werden und so die Babyschale ersetzen. Allerdings sind dabei einige Aspekte zu beachten. So können Kinder im Kleinkindersitz nicht wie in einer herkömmlichen Babyschale zum Auto getragen werden. Das Gurtzeug ist für Neugeborene meist wuchtig, und oft liegt das Baby etwas aufrechter im Sitz als in einer Babyschale. Aus Sicherheitsgründen sollte im Anschluss nicht zu früh in eine Sitzerhöhung mit Rückenstütze gewechselt werden – auch nicht, um sich den Kauf eines weiteren Sitzes fürs neugeborene Geschwisterkind zu sparen.
In vielen Sitzmodellen kann das Kind sowohl entgegen als auch in Fahrtrichtung sitzen. Neugeborene bis neun Kilo bzw. 15 Monate müssen immer rückwärts gesichert werden. Für einen optimalen Schutz bei einem Unfall sollte das Kind möglichst bis zum zweiten Geburtstag entgegen der Fahrtrichtung sitzen.
Die meisten mitwachsenden Kleinkindersitze können ausschließlich mit Isofix und Stützfuß ins Auto eingebaut werden, eine Montage mit dem Fahrzeuggurt – z.B. zur gelegentlichen Nutzung in einem Wohnmobil – ist somit nicht möglich.
Kleinkindersitze mit i-Size-Zulassung können auf allen Fahrzeugsitzen mit i-Size-Zulassung montiert werden. In allen anderen Fällen muss die dem Kindersitz beiliegende Typliste beachtet werden. Aus der Typliste geht hervor, in welche Fahrzeuge der Sitz passt und eingebaut werden darf.
Im Handel werden sowohl einteilige Sitze als auch Sitzschalen, die auf einer separaten Isofix-Station befestigt werden, angeboten.
Einteilige mitwachsende Sitze
Vorteile:
Kinder meist lange entgegen der Fahrtrichtung gesichert
viele Modelle mit Drehfunktion, die das Anschnallen des Kindes erleichtert
Nachteile:
Babys aufrechter als in einer Babyschale und können nicht im Sitz zum Auto getragen werden
Oft schwer und sperrig und deshalb etwas aufwendiger einzubauen
erhöhtes Risiko, dass Kinder zu früh in Fahrtrichtung angeschnallt werden
Zweigeteilte mitwachsende Sitze
Vorteile:
Kinder meist lange entgegen der Fahrtrichtung gesichert
Einzelteile weniger schwer und sperrig, das erleichtert den Einbau ins Auto
Nachteile:
Babys aufrechter als in einer Babyschale und können nicht im Sitz zum Auto getragen werden
Hineinheben und Anschnallen des Kindes in rückwärtsgerichteten Sitzen ohne Drehfunktion etwas aufwendiger
erhöhtes Risiko, dass Kinder zu früh in Fahrtrichtung angeschnallt werden
Von Babyschale auf Kindersitz wechseln
Aus Sicherheitsgründen sollte der Wechsel in den nachfolgenden Kindersitz so spät wie möglich erfolgen. Wenn es schwer wird, das Baby in der Schale zu tragen, kann die Schale einfach im Auto gelassen werden.
Es ist kein Problem, wenn die Füße des Kindes bereits an der Lehne des Fahrzeugsitzes anstehen. Ein Wechsel in den nächsten Sitz ist erst dann erforderlich, wenn der Kopf den oberen Schalenrand erreicht hat.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Sicherungssystemen für den nächstgrößeren Kindersitz gibt es im Kindersitz-Ratgeber für Kinder ab einem Jahr. Alles Wissenswerte zu aktuellen Modellen – auch für ältere Kleinkinder – finden Eltern im aktuellen ADAC Kindersitztest 2024.
Viele weitere Infos und Tipps zu Kindersitzen:
Fachliche Beratung: Andreas Ratzek, ADAC Technikzentrum