Wer mit dicker Winterjacke Auto fährt, riskiert bei einem Unfall schlimme Verletzungen. Ein Crashtest beweist, dass besonders für Kinder Lebensgefahr besteht. So kommen alle sicher ans Ziel – ohne zu frieren. Crashtest: Dicke Jacke beim Autofahren Wer sich mit dickem Wintermantel oder Daunenjacke hinters Steuer setzt, schränkt nicht nur die Beweglichkeit am Lenkrad ein, sondern gefährdet aufgrund des nicht optimal anliegenden Gurts seine Sicherheit. Das zeigt ein Crashtest des ADAC mit Dummys auf einem Gurt-Schlitten im Video oben eindrucksvoll. Simuliert wurde eine alltägliche Verkehrssituation, in der ein Erwachsener- und ein Kinder-Dummy in dicker Winterkleidung auf dem Sitz beziehungsweise in einem Kindersitz angegurtet wurden. Anschließend wurde der Gurt-Schlitten jeweils mit einer Geschwindigkeit von 16 km/h gestoppt – analog zu einem Auffahrunfall im Stadtverkehr. Kinder besser ohne Jacke anschnallen Sowohl beim Erwachsenen als auch beim Kind schneidet das quer liegende Gurtband tief in den Bauch ein. Das kann schwerwiegende Verletzungen der Weichteile wie Darm, Leber oder Milz verursachen und sogar zu inneren Blutungen führen. Auch bei einer Notbremsung kann es bereits zu kleineren Verletzungen kommen. Denn durch die Wattierung in der Winterkleidung hat der Gurt Spielraum zum Körper und liegt beim Angurten über dem unteren Bauchraum. Ohne Jacke liegt der Gurt aber idealerweise eng an den Hüftknochen bei Erwachsenen beziehungsweise an den Oberschenkeln bei Kindern an. Deshalb gilt: im Idealfall ohne Winterjacke Auto fahren. Wem das zu kalt ist, der sollte zumindest die Jacke öffnen oder diese unter dem Gurt hervorziehen. Wie Sie Ihr Kind im Auto richtig sichern, wie lange die Kindersitzpflicht gilt und alles Wissenswerte rund um Kindersitze lesen Sie im ADAC Kindersitzberater. Sicherheitsrisiko: Stiefel, Mütze, Schal Nicht nur dicke Winterjacken können ein Sicherheitsrisiko sein. Der Rest der Winterkleidung ist ebenfalls nicht immer zum Autofahren geeignet. Mützen und Schals können die Sicht beeinträchtigen, gefütterte Handschuhe bieten nicht immer festen Griff am Lenkrad. Mit klobigem Schuhwerk sollten Autofahrende sich ebenfalls nicht ans Steuer setzen. Denn dicke Winterstiefel erschweren unter Umständen den feinfühligen Umgang mit Gas und Bremse. Diese sind zwar nicht verboten, denn es gibt keine Vorschrift für richtiges Schuhwerk am Steuer. Aber Autofahrerinnen und Autofahrer sollten stets in der Lage sein, angemessen zu reagieren und auch auf die richtige Sitzposition achten. Bei einem Unfall kann es sonst Probleme mit der Versicherung geben. Tipps für mehr Wärme im Auto Optimal für Verbrennerfahrzeuge ist eine Standheizung, die das Auto vor dem Start bereits erwärmt und bei Frost auch das Enteisen übernimmt. Besitzer von Elektroautos sollten unbedingt die Vorwärmfunktion nutzen. Generell gilt: Autofahrende sollten möglichst vor dem Einsteigen Mantel oder Jacke ablegen oder zumindest nach dem Anschnallen über den Gurt ziehen. Alternative: mit geöffneter Winterjacke Auto fahren. Auch Kinder im Kindersitz sollten auf diese Weise oder besser ohne dicke Winterkleidung angegurtet werden. Gegen die Kälte hilft eine Decke – am besten im Haus vorwärmen.