Die besten Kindersitze für Kinder ab 3 oder 4 Jahren im ADAC Test
Für Kinder ab 3 oder 4 Jahren gibt es eine große Auswahl an Kindersitzen. Welcher Sitz ist im aktuellen ADAC Kindersitztest 2024 der beste für diese Altersgruppe?
Die Tabelle zeigt die besten Sitze für größere Kinder
Tipps zum Kauf und Anschnallen
Nicht zu früh auf eine Sitzerhöhung wechseln
Der erste Kindersitz ist meist die Babyschale. Danach werden Kinder ab etwa einem Jahr in Kindersitzen mit integrierten Hosenträgergurten oder einem Fangkörper richtig gesichert.
Ältere und größere Kinder, für die noch die Kindersitzpflicht besteht, sitzen in Kindersitzen, die kein eigenes Gurtsystem haben – auch Sitzerhöhung genannt. Hier wird das Kind mit dem Dreipunktgurt des Fahrzeugs gesichert.
Wechsel auf neuen Kindersitz
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um auf einen neuen Kindersitz zu wechseln? Generell gilt: Der Wechsel von einem integralen Kindersitz für Kleinkinder auf ein nächstgrößeres Modell sollte nicht zu früh erfolgen – idealerweise erst ab einem Alter von etwa 4 Jahren. Denn vorher ist die Hüfte von Kindern meistens noch zu klein, um diese mit dem Dreipunktgurt sicher anzuschnallen. Zudem sitzen Kinder oft unruhig und lockern dadurch den Fahrzeuggurt.
Ab wann genau ein Kind auf einer Sitzerhöhung im Auto mitfahren sollte, hängt auch vom verwendeten Modell ab. Ist der Kindersitz nach der aktuellen Norm UN Reg. 129 zertifiziert, ist der auf dem Prüfsiegel angegebene Größenbereich entscheidend. Dieser beginnt bei Kindersitzen mit Rückenstütze frühestens ab 100 Zentimeter Körpergröße. Modelle ohne Rückenstütze dürfen frühestens ab 125 cm genutzt werden.
Ist die Sitzerhöhung nach der älteren Norm UN ECE Reg. 44 zugelassen, gilt der auf dem Prüfsiegel angegebene Gewichtsbereich von 15 oder 22 Kilogramm Körpergewicht. Manche Modelle ohne Rückenstütze dürfen dabei ebenfalls erst für Kinder über 125 Zentimeter Körpergröße verwendet werden.
Das oft orangefarbene Prüfsiegel mit dem zulässigen Verwendungsbereich findet sich meist auf der Unterseite des Kindersitzes.
Generell sollte Ihr Kind nicht zu früh auf dem nächstgrößeren Kindersitz sitzen. Denn ist die Sitzerhöhung noch zu groß für ein Kind ab 3 oder 4 Jahren, verläuft der Gurt nicht richtig und der Sitz verfehlt seine Schutzfunktion. Erst wenn Ihr Kind 100 Zentimeter groß ist, 15 Kilo wiegt, darf es auf einem nicht integralen Kindersitz sitzen. Viele Modelle können im Auto zusätzlich mit Isofix befestigt werden.
Kleinere und leichtere Kinder müssen laut Gesetzgeber noch in integralen Kindersitzen angeschnallt werden. Diese sind meistens bis zu einer Körpergröße von 105 Zentimetern oder einem Körpergewicht von 18 Kilogramm zugelassen.
Idealerweise sollte erst auf einen größeren Kindersitz gewechselt werden, wenn:
das Kind die Maximalgröße beim derzeit genutzten Kindersitz überschreitet
das Maximalgewicht überschritten ist
die Schulter an die Kopfstütze anstößt
der Hosenträgergurt des Sitzes deutlich unterhalb der Schulter des Kindes sitzt
Bester Sitz für Kinder ab rund 4 Jahren
Die Auswahl an Kindersitzen für größere Kinder ist vielfältig. Bei den Sitzen für größere Kinder ab circa vier Jahren (ab 100 Zentimeter Körpergröße) macht der Maxi-Cosi Rodifix R das Rennen – mit dem ADAC Urteil 2,0 im Gesamtergebnis. Er hat sich im aktuellen Kindersitztest 2024 nicht nur als sicher erwiesen, mit 5,8 Kilo Gewicht ist er auch ein überaus leichter Kindersitz und sehr einfach zu bedienen. Das macht einen Wechsel zwischen Fahrzeugen einfacher, wenn das Kind beispielsweise bei den Großeltern mitfahren soll.
Nicht verwechselt werden sollte dieser Sitz mit dem ebenfalls im Herbst 2024 getesteten Schwestermodell Maxi-Cosi Rodifix M. Er hat zwar in den Eigenschaftswertungen dieselben guten Werte zu bieten wie der Rodifix R. Doch beim Testexemplar waren die Schadstoffwerte erhöht, was zu einer Abwertung auf die Note 2,7 führt.
Tabelle: Test-Ergebnisse im Überblick
Vor dem Kauf eines Kindersitzes sollten sich Eltern generell umfassend über das Angebot informieren. Dabei helfen die Ergebnisse des aktuellen Kindersitztests und auch die der Vorjahre. Die Ergebnisse seit 2020 sind direkt mit den aktuellen Ergebnissen vergleichbar, alle seit 2015 mit "sehr gut", "gut" und "befriedigend" bewerteten Sitze können immer noch empfohlen werden.
Hier die Ergebnisse aller ADAC Kindersitztests für größere Kinder auf einen Blick.
Darauf ist beim Kauf zu achten
Vor dem Kauf der Kindersitzerhöhung ist eine Einbauprobe notwendig: Prüfen Sie, ob der Sitz möglichst stramm und standsicher in Ihrem Auto eingebaut werden kann. Außerdem sollte er passend für die Körpergröße des Kindes und bequem sein.
Lassen Sie Ihr Kind deshalb unbedingt vor dem Kauf Probe sitzen. Achten Sie dabei vor allem auf den richtigen Gurtverlauf und die Höhe der Kopfstütze. Bei Bewegungen des Kindes muss der Schultergurt immer von der Gurt-Aufrollautomatik wieder straff gezogen werden.
Bei Sitzerhöhungen mit Rückenlehne kommt es teilweise vor, dass sich der Schultergurt in der Führung am Kindersitz verklemmt und nicht mehr selbstständig aufrollt, nachdem sich das Kind nach vorne gebeugt hat. Ist dies der Fall, sollte man einen Kindersitz ausprobieren, bei dem die obere Gurtführung besser zur Sitz- und Gurtgeometrie des Autos passt.
Um eine optimale Rückhaltung zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass Gurte möglichst geradlinig verlaufen und keine Falten werfen.
Kind richtig anschnallen
Für maximale Sicherheit muss das Kind in der Sitzerhöhung mit Rückenlehne richtig angeschnallt und der Gurtverlauf an die Größe des Kindes angepasst werden. Dabei sollten Sie Folgendes beachten:
Kindersitzerhöhungen dürfen nur mit einem Dreipunktgurt verwendet werden.
Der Schultergurt muss mittig über der Schulter verlaufen.
Der Beckengurt wird in die untere Gurtführung – oft Führungshörner – geführt und liegt an den Hüftknochen oder gerade über den Oberschenkeln.
Sowohl Schulter- als auch Beckengurt müssen auf der Seite des Gurtschlosses durch das Führungshorn verlaufen. Nur für wenige Kindersitze ist vorgesehen, den Schultergurt über die Hörnchen zu führen. Bitte beachten Sie die Herstelleranleitung.
Es darf keine dicke Jacke zwischen Becken und Gurt liegen.
Eine zusätzliche Befestigung mit Isofix verbindet den Sitz mit dem Auto und erhöht die Stabilität.
Fachliche Beratung: Andreas Ratzek, ADAC Technik Zentrum