ADAC Stauprognose 2. bis 4. Januar: Staugefahr zum Ferienende
Von Katharina Dümmer

Am ersten Wochenende des neuen Jahres erwartet der ADAC lebhaften Reiseverkehr. Die Weihnachtsferien enden in Kürze. Wo und wann es die meisten Staus gibt.
Freitag und Samstag hohe Staugefahr
Ferienende in 15 Bundesländern
Staufallen im Ausland: Brenner, Tauern, Gotthard
Staugefahr zum Ferienende
An diesem Wochenende bestimmen die Heimkehrenden aus dem Weihnachtsurlaub das Verkehrsgeschehen. Mit Ausnahme von Hessen enden an diesem Wochenende oder in den Tagen danach die Weihnachtsferien. Besonders viel los ist auf den Straßen am Freitag, 2. Januar, und Samstag, 3. Januar. Der Sonntag, 4. Januar, dürfte hingegen etwas ruhiger werden.
Dennoch wird es nicht zwangsläufig zu einem Stauchaos am Wochenende führen, weil viele Urlauber und Urlauberinnen erst in den Folgetagen zurückkehren. In einigen Bundesländern enden nämlich die Ferien dank eines Feiertages (Heilige Drei Könige) erst am 6. oder 7. Januar. Zudem erfreulich für Autofahrende, dass die Baustellenarbeiten noch weitestgehend ruhen.
Insgesamt gibt es derzeit rund 680 Baustellen. Das sind deutlich weniger als in den letzten Wochen.
Kein Lkw-Fahrverbot am 6. Januar (Heilige Drei Könige): Der Dienstag ist zwar in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein Feiertag, ein Lkw-Fahrverbot gibt es deswegen aber nicht, auch nicht in den Feiertagsländern selbst.
Stauprognose für die Weihnachtsferien
Nach dem Fest ist es lebhaft auf den Straßen. Die Weihnachtsferien-Stauprognose im Detail:
Die Staustrecken in Deutschland
Unter anderem sind diese Fernstraßen belastet (beide Fahrtrichtungen):
Großräume Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München
A1 Köln – Dortmund – Münster – Osnabrück – Bremen – Hamburg – Lübeck
A1/A3 /A4 Kölner Ring
A2 Dortmund – Hannover – Braunschweig – Berlin
A3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau
A4 Heerlen/Aachen – Köln – Olpe
A4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden – Görlitz
A5 Hattenbacher Dreieck – Karlsruhe – Freiburg
A6 Heilbronn – Nürnberg – Pilsen
A7 Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Füssen/Reutte
A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
A9 München – Nürnberg – Berlin
A10 Berliner Ring
A12 Berlin – Frankfurt (Oder)
A24 Hamburg – Berlin
A40 Dortmund – Essen – Duisburg
A45 Dortmund – Hagen – Gießen
A61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
A81 Stuttgart – Singen
A93 Inntaldreieck – Kufstein
A95 /B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
A99 Münchner Umfahrung
Wichtige Info für Autoreisende: Entlang folgender Autobahnen gibt es Durchfahrtsverbote.
Vollsperrungen auf Autobahnen
Die langfristigen Sperren
Umleitungen sind ausgeschildert. Kurzfristige Änderungen etwa wegen widriger Witterungsbedingungen und weitere Sperrtermine sind nicht ausgeschlossen. Berücksichtigt werden bei der Auflistung der langfristigen Sperren nur die überregional bedeutsamen Autobahnen. Auch auf Zubringerautobahnen oder untergeordneten Regionalautobahnen können Dauerbaustellen eingerichtet sein. Momentan ist die einzige langfristige Sperrung die A59 Düsseldorf Richtung Köln zwischen Dreieck Düsseldorf-Süd und Monheim bis Juni 2026.
Alle Sperrungen, Baustellen und aktuelle Verkehrsinformationen finden Sie hier. Darüber hinaus bietet der ADAC NRW Infos zu speziellen Sperren in Nordrhein-Westfalen.
Staugefahr auf Autobahnen im Ausland
Das benachbarte Ausland wird zum Ferienende noch einmal von einer Reisewelle überrollt. Unter den Heimkehrenden sind nicht nur deutsche Wintersportfans. In den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Italien und Belgien enden ebenfalls die Ferien. Neben den Straßen rund um die Großstädte sind vor allem die Fernstraßen in den Wintersportorten staugefährdet.
Dazu zählen in Österreich die West-, Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, Fernpass-Route, Arlbergschnellstraße sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen.
In der Schweiz muss auf der Gotthard-Route und der San-Bernardino-Route, den Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. Auch die Routen Bern – Zürich – St. Margarethen und Basel – Zürich – Chur sind staugefährdet.
In Italien sind neben der Brennerroute auch die Straßen ins Puster-, Grödner- und Gadertal sowie in den Vinschgau am stärksten gefährdet. Der Mont-Blanc-Tunnel, eine der wichtigsten Straßenverbindungen zwischen Frankreich und Italien, wird seit Jahren grundlegend saniert. Die monatelange Sperre des Tunnels wurde aufgehoben.
Groß ist die Staugefahr auf den Hauptverbindungen in die Niederlande, nach Tschechien und Polen.
Noch ein Hinweis zu Österreich: Die angespannte Baustellensituation in Österreich wird in den Weihnachtsferien etwas entschärft. Erleichterungen: Der Reschenpass ist während der Ferien frei befahrbar und die Brennerautobahn wird im Bereich Luegbrücke bis Ende 2025 zwei- statt einspurig befahrbar sein.
Großereignis mit Staugefahr: Vierschanzentournee
An diesem Wochenende ist die Vierschanzentournee in Österreich zu Gast. Auf den Zufahrtsrouten zu den Austragungsorten besteht erhöhte Staugefahr durch An- und Abreiseverkehr.
4. Januar: Innsbruck (A)
6. Januar: Bischofshofen (A)
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Grenzkontrollen: Wartezeiten möglich
Im Frühjahr 2025 haben die deutschen Behörden die Einreisekontrollen an allen deutschen Grenzen verschärft. Der Pendel- und Reiseverkehr soll dabei möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen sind stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge werden angehalten.
Verschärfte Kontrollen an Deutschlands Grenzen: Was man wissen muss
Vor allem an den drei Autobahnübergängen Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim) sind Wartezeiten sehr wahrscheinlich.
Auch bei der Ausreise aus Deutschland finden zum Teil Kontrollen unterschiedlicher Intensität statt. Betroffen sind vor allem Dänemark, die Niederlande, Frankreich und Polen. Mit Staus zu rechnen ist etwa an den Grenzübergängen A4 Ludwigsdorf (Görlitz), A11 Pomellen (Stettin), A12 Frankfurt (Oder) und A15 Forst.
Fahren bei winterlichen Bedingungen
Entsprechend der Jahreszeit müssen Autofahrer und Autofahrerinnen mit witterungsbedingten Behinderungen rechnen. Schneefälle und Glatteis, selbst in tieferen Lagen, sind jetzt ebenfalls jederzeit möglich. In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht.
Fahrten in höhere Lagen der Alpen sollten generell nur noch mit geeigneter Winterausrüstung angetreten werden. Fast alle Alpenpässe, die in der kalten Jahreszeit geschlossen werden, wie zum Beispiel das Timmelsjoch, haben bereits Wintersperre.
Hier finden Sie Infos zur Winterreifen- und Schneekettenpflicht in 21 europäischen Ländern
Im Stau: Rettungsgasse bilden!
Was viele nicht wissen: Die Rettungsgasse muss bereits dann gebildet werden, wenn der Verkehr stockt, und nicht erst, wenn die Rettungskräfte mit Blaulicht und Martinshorn von hinten kommen.
Und so funktioniert die Rettungsgasse: Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrende auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ist es in engen Baustellenbereichen aufgrund deutlich schmalerer Fahrspuren nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden, wird empfohlen, mit genügend Abstand versetzt zu fahren. So können Autofahrende im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln und damit den linken Fahrstreifen für Rettungskräfte freimachen.
Bußgelder für Autofahrende, die sich nicht an die Vorschriften halten, betragen bis zu 320 Euro.
Rettungsgasse im Ausland: So geht's!