Deutschlands Grenzen: Verschärfte Grenzkontrollen

Eine Nahaufnahme eines Grenzschildes der Bundesrepublik Deutschland
Bei der Einreise nach Deutschland wird jetzt strenger kontrolliert© Shutterstock/L.ON

Deutschland verschärft für mindestens sechs Monate die Grenzkontrollen bei der Einreise: Wo Autofahrende außerdem bei Ausreise mit Wartezeiten rechnen müssen.

  • Verschärfte Kontrollen bei der Einreise seit 16. September

  • Überblick: Die aktuelle Situation an den Grenzen zu den Nachbarländern

Um die Zahl der unerlaubten Einreisen stärker einzudämmen, hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Landesgrenzen angeordnet. Die zusätzlichen Kontrollen haben am 16. September begonnen und sollen zunächst einmal sechs Monate andauern.

Einreise: Viele Grenzen wurden bereits kontrolliert

Land

Grenzkontrolle

Dänemark

JA

seit 16. September 2024

Niederlande

JA

seit 16. September 2024

Belgien

JA

seit 16. September 2024

Luxemburg

JA

seit 16. September 2024

Frankreich

JA

seit 16. September 2024

Schweiz

JA

Seit Oktober 2023

Österreich

JA

Seit 2015

Tschechien

JA

Seit Oktober 2023

Polen

JA

Seit Oktober 2023

Quelle: ADAC

Grenzkontrollen gehören an mehreren deutschen Grenzen bereits zum Alltag. Schwerpunkt der Kontrollen ist seit 2015 die Einreise von Österreich nach Deutschland. Mitte Oktober 2023 hatte das Innenministerium zudem stationäre Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz angeordnet.

Die jetzt neu angeordneten Kontrollen direkt an der Grenze betreffen die Landesgrenzen zu Frankreich, Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Die Auswirkungen auf Pendlerinnen und Pendler sollen so gering wie möglich gehalten werden. Hier finden derzeit vor allem stichprobenartige Kontrollen statt.

Von den Kontrollen betroffen sind nicht nur Autofahrer. Auch Bahnreisende müssen mit stichprobenartigen Kontrollen rechnen.

Österreich, Polen, Tschechien, Schweiz: Wartezeiten

Die schon seit Längerem eingeführten Grenzkontrollen haben je nach Verkehrsaufkommen jedoch regelmäßig für Staus und Wartezeiten gesorgt. Besonders betroffen sind immer wieder folgende Grenzübergänge:

  • Österreich: Die Autobahnübergänge Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim). Die Wartezeiten können in den Spitzenzeiten der Hauptreisezeit eine halbe Stunde oder länger dauern.

  • Polen: Staus von mehreren Kilometern Länge werden zeitweise am Grenzübergang A12 bei Frankfurt (Oder) auf polnischer Seite (A2) registriert.

  • Auch in der Schweiz kommt es an den Grenzübergängen teilweise zu Staus. Betroffen sind vor allem die Übergänge Basel, Weil am Rhein und Kreuzlingen-Konstanz.

  • Tschechien: Unter anderem wird auf der A17 Prag – Dresden verstärkt kontrolliert, was zeitweise Staus am Grenzübergang Breitenau-Schönwald verursacht. Auch an den bayerisch-tschechischen Übergängen wie z.B. Selb, Schirnding oder Waidhaus können Wartezeiten nicht ausgeschlossen werden.

Ausreise aus Deutschland: Kontrollen an diesen Grenzen

An den Grenzübergängen zwischen Deutschland und Frankreich finden bei der Einreise nach Frankreich normalerweise keine festen Grenzkontrollen statt.

Bei der Einreise nach Österreich gibt es keine systematischen Kontrollen. Stichprobenartig kontrolliert wird nur bei besonderen Anlässen (z.B. internationalen Großveranstaltungen oder Terrorgefahr).

Hier finden Sie Infos zu den aktuellen Wartezeiten von und nach Österreich.

Da die Schweiz Mitglied des Schengenraums ist, finden bei der Einreise in die Schweiz aus Deutschland keine grundsätzlichen Personenkontrollen statt. Da allerdings die Schweiz kein EU-Mitglied ist und auch nicht dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) angehört, sind bei der Ein- und Ausreise internationale Zollbestimmungen zu beachten. Zuwiderhandlungen können hohe Geldbußen nach sich ziehen.

Bei der Einreise nach Tschechien gibt es keine festen Grenzkontrollen, es finden im Zusammenhang mit der Bekämpfung illegaler Migration aber stichprobenartige Kontrollen statt.

An allen weiteren Grenzübergängen zwischen Deutschland und seinen Nachbarländern finden bei der Einreise in das jeweilige Land keine systematischen Kontrollen statt.

Aktuelle ADAC Verkehrsinfo

Grenzkontrollen: Keine Reisen ohne Ausweis

Gut zu wissen: Deutschland und alle seine Nachbarstaaten sind Mitglieder des Schengener Abkommens über den freien Personenverkehr. Dennoch besteht die Pflicht, an der Grenze bei Aufforderung einen gültigen Personalausweis oder Reisepass vorweisen zu können. Dies gilt nicht nur für Autofahrten, sondern auch für Reisende mit der Bahn.

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Mit Material von dpa