Türkei & Griechenland: Mit dem Auto auf dem Balkantransit

Grenzübergang Promahonas zwischen Griechenland und Bulgarien
An den griechischen Außengrenzen müssen Transitreisende regelmäßig mit Staus rechnen© dpa/AP Pho

Viele Reisende fahren mit dem eigenen Fahrzeug in die Türkei und nach Griechenland, aber auch nach Albanien und in den Kosovo. Die besten Routen, nützliche Tipps und wo es Probleme geben könnte.

  • Autobahnumfahrung Belgrad komplett

  • Die besten Routen in die Türkei und nach Griechenland

  • Infos zu Maut, Grenzwartezeiten und Verkehrsregeln

Fahrten mit dem eigenen Auto in die Türkei und nach Griechenland, aber auch nach Albanien und in den Kosovo sind wieder wie vor der Corona-Pandemie möglich. Dennoch sollten Autoreisende einiges beachten.

Türkei und Griechenland: Die besten Routen

Um mit dem Auto in die Türkei oder nach Griechenland zu kommen, sind je nach Start- und Zielpunkt grundsätzlich vier verschiedene Routen sinnvoll.

A: Nördliche Route über Budapest und Belgrad

Von Nord- und Ostdeutschland kommend bietet es sich an, durch Tschechien und die Slowakei nach Budapest zu fahren. Von West- oder Süddeutschland aus verläuft die erste Etappe über Passau beziehungsweise Salzburg und Wien zur ungarischen Hauptstadt. Von dort aus führt die Route A über Belgrad und Sofia in die Türkei.

B: Südliche Route über Zagreb und Belgrad

Bei dieser Variante fährt man zunächst über die österreichische Tauernautobahn und Ljubljana oder alternativ über die Pyhrnautobahn und Maribor nach Zagreb und von dort weiter nach Belgrad. Bei der serbischen Hauptstadt vereinigt sich der Weg dann mit Route A.

C: Ostroute ab Budapest über Rumänien und Bulgarien

Wer Serbien umfahren will, kann über Rumänien ausweichen. Der Weg führt von Budapest über Szeged nach Arad und von dort entweder über die Donaubrücke Calafat-Vidin nach Sofia oder über Sibiu und die Donaubrücke bei Ruse nach Varna. Die rumänische Hauptstadt Bukarest sollte man bei dieser Variante großräumig umfahren (Staugefahr!).

D: Auf dem Landweg oder mit der Fähre nach Griechenland

Die Landroute nach Griechenland zweigt bei der serbischen Stadt Nis oder bei Sofia von den Routen A und B ab und führt über Nordmazedonien oder Südwestbulgarien in den Großraum Thessaloniki. Die Alternative: Mit einer Adriafähre nach Igoumenitsa und von dort weiter auf der Egnatia Odos (A2) in Richtung Thessaloniki oder Istanbul.

Griechenland: Ladegrenze für Akkus von E-Autos auf Fähren

Türkei: Das ist beim Transit wichtig

Eine Fahrt mit dem Auto von Deutschland in die Türkei und zurück ist für deutsche Staatsbürger sowohl über Bulgarien als auch über Griechenland möglich.

Für Personen mit einem festen Aufenthaltstitel für Deutschland gelten in der Regel dieselben Bestimmungen wie für deutsche Staatsbürger. Eine Garantie für eine problemlose Fahrt gibt es aber nicht. Reisende sollte sich daher zur Sicherheit bei den offiziellen Vertretungen der betroffenen Länder erkundigen.

Bei der Rückreise aus der Türkei kann es an den Grenzen zu Griechenland oder Bulgarien wegen intensiver Personen- und Fahrzeugkontrollen zu langen Wartezeiten kommen. Dies ist insbesondere in der Hauptreisezeit im Sommer der Fall.

Griechenland: Das ist beim Transit wichtig

Für deutsche Staatsbürgerinnen gibt es bei Transitfahrten keine Auflagen bei der Ein- und Durchreise durch die einzelnen Länder.

Für Personen mit einem festen Aufenthaltstitel für Deutschland gelten in der Regel dieselben Bestimmungen wie für deutsche Staatsbürger. Eine Garantie für eine problemlose Fahrt gibt es aber nicht. Reisende sollte sich daher zur Sicherheit bei den offiziellen Vertretungen der betroffenen Länder erkundigen.

Für den privaten Verkehr stehen alle offiziellen Grenzübergänge nach Griechenland zur Verfügung.

Albanien und Kosovo: Das ist beim Transit wichtig

Eine Fahrt von Deutschland nach Albanien oder in den Kosovo ist für Deutsche oder Personen mit einem Aufenthaltstitel für Deutschland ohne größere Einschränkungen möglich.

Balkantransit: Nützliche Tipps

Grenzwartezeiten

An den EU-Außengrenzen muss man mit intensiven Personen- und Fahrzeugkontrollen rechnen, die zu beträchtlichen Wartezeiten führen können. Besonders intensiv sind diese bei der Einreise aus der Türkei nach Bulgarien oder Griechenland sowie an den Grenzen Serbien/Kroatien und Serbien/Ungarn. Unter Umständen kann es sich lohnen, auf kleinere Grenzübergänge auszuweichen.

Erfreulich: Die früher zum Teil langen Wartezeiten an der slowenisch-kroatischen Grenze gehören seit dem Schengen-Beitritt Kroatiens Anfang 2023 weitgehend der Vergangenheit an.

Andererseits führt Österreich bei der Einreise aus Ungarn Grenzkontrollen durch Rückkehrende müssen daher insbesondere in den Spitzenzeiten des Reiseverkehrs mit Wartezeiten rechnen.

Maut

Autobahnen sind in den meisten Transit- und Zielländern mautpflichtig. In Rumänien und Bulgarien ist dies sogar für Nationalstraßen der Fall. Dabei kommen unterschiedliche Maut- und Bezahlsysteme zum Einsatz.

Die Autobahnmaut in Griechenland und Ungarn ist seit Jahresbeginn deutlich teurer. Andererseits können Reisende für den Transit durch Ungarn seit April 2024 auch eine etwas billigere Tagesvignette erwerben.

Hier erfahren Sie alles zur Maut in den Transit- und Zielländern

Verkehrsvorschriften

Die Verkehrsbestimmungen in den einzelnen Ländern können voneinander abweichen und sollten unbedingt eingehalten werden. Verstöße werden zum Teil mit hohen Geldbußen geahndet.

Verkehrsbestimmungen im europäischen Ausland

Urlaubstipps und Reiseinspirationen. Kostenlos vom ADAC

Kfz-Versicherung

Die Mitnahme der Grünen Versicherungskarte wird generell empfohlen, da sie als Versicherungsnachweis dient und bei einem Unfall die Abwicklung erleichtert. In der Türkei ist sie generell Pflicht.

Unfall im Ausland: Was tun?

Fahrt über Belgrad

Transitreisende, die die Route über die serbische Hauptstadt Belgrad in Richtung Nis wählen, können mittlerweile die komplette, knapp 50 Kilometer lange, Südumfahrung der serbischen Hauptstadt nutzen. Diese ist nun Teil der Autobahn A1. Das letzte, noch fehlende Teilstück wurde im Juni 2023 für den Verkehr freigegeben.