Österreich: Sperre der Reschenpass-Straße – Umleitung über die Schweiz

Autofahrende, die über den Reschenpass nach Südtirol wollen, müssen noch bis 2. Mai längere Fahrzeiten einplanen. Die Touristen-Ausweichroute für den Brenner ist abschnittweise gesperrt, es gibt aber eine Umleitung.
Sperre der Reschenpass-Straße bis 2. Mai
Pkw werden über die Schweiz umgeleitet
Staugefahr auch am Brenner
Die Reschenstraße B180 (Reschenpass) zwischen Pfunds und Nauders bekommt eine Steinschlaggalerie. Die Folge: mehr als zwei Jahre lang Verkehrsbehinderungen. Die Bauarbeiten sollen erst Ende 2026 abgeschlossen sein.
Die Reschenpass-Route mit dem berühmten Stausee, aus dem der Kirchturm des überfluteten Dorfes Graun ragt, ist eine beliebte Alternativstrecke vor allem bei Reisenden, die die Stauroute über die Brennerautobahn meiden wollen. Sie führt von Landeck durch das Inntal über den Reschenpass in den Südtiroler Vinschgau.
Neue Sperrphase dauert bis 2. Mai
Nach dem Ende der Wintersaison hat am Montag, 10. März, die dritte Sperrphase der Reschenpassstraße begonnen. Diese dauert bis 2. Mai 2025. Zuletzt war die wichtige Touristenroute im Herbst 2024 für den Verkehr gesperrt. Die zwischenzeitliche Freigabe erfolgte, um eine Erleichterung für den Wintertourismus zu schaffen.
Aktuelle Verkehrsinfos aus Österreich gibt es bei der ADAC Verkehrsinfo.
Reschenpass-Sperre: Das ist die Umleitung
Für Pkw erfolgt die Umleitung zwischen Pfunds und Nauders ab der Kajetansbrücke über die Engadiner Straße (B184) und die Martinsbrucker Straße (B185) und somit zum Teil über Schweizer Staatsgebiet (keine Vignettenpflicht). Der zusätzliche Umweg beträgt rund 6,6 Kilometer und dauert ca. 15 bis 20 Minuten länger. Lkw, Fahrzeuge mit Anhänger über 6,5 Meter und Busse über 13 Meter dürfen diese Strecke nicht befahren. Sie müssen großräumig ausweichen.
Wichtiger Hinweis zur Martinsbrucker Straße: Die B185 ist eine kurvige Bergstraße (zehn Kehren) mit teils großem Längsgefälle. Bereits bei geringen winterlichen Fahrverhältnissen kann Winterausrüstung (insbesondere Schneeketten) erforderlich sein.
Regelung für Wohnmobile und Wohnwagen
Wohnmobile unterliegen keinen Beschränkungen und dürfen die Umleitungsstrecke befahren. Wohnwagen-Gespanne nur dann, wenn der Anhänger nicht länger als 6,5 Meter ist. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen in der Schweiz allerdings eine Schwerlastabgabe entrichten. Wer mit einem Wohnmobil über 3,5 Tonnen die Umleitung über die Schweiz fährt, muss beim Schweizer Zollamt Martina anhalten und 5 Euro pro Fahrt und Fahrzeug bezahlen.
Geplante Sperrtermine 2025/2026
Diese mehrwöchigen Teil- und Vollsperrungen stehen 2025 und 2026 an:
Von 10. März 2025 bis einschließlich 2. Mai 2025 wird der Verkehr umgeleitet.
Ab 3. Mai 2025 soll der Verkehr einspurig mit Ampelregelung geführt werden. Diese Verkehrsregelung dauert bis August/September 2026.
Vor Fertigstellung Ende 2026 muss die Straße für weitere drei Monate von September bis November von 8 bis 18 Uhr für die Finalisierung der Ausbau- und Asphaltierungsarbeiten gesperrt werden.
Staugefahr auch auf dem Brenner
Wer wegen der Sperre auf dem Reschenpass über den Brenner ausweichen will, muss sich ebenfalls auf Behinderungen einstellen. Seit 1. Januar 2025 stehen dort wegen der baufälligen Luegbrücke für mehrere Jahre weniger Fahrspuren zur Verfügung. Die Staugefahr ist groß.
Autofahrten durch Österreich in Richtung Süden werden auch auf anderen Routen erschwert: Entlang der Tauernautobahn A10 werden mehrere Tunnel saniert. Einschränkungen gibt es auch auf der Pyhrnautobahn A9: Hier steht bis Juni 2025 zwischen Inzersdorf-Kirchdorf und Klaus nur eine Fahrspur je Richtung zur Verfügung.
Reschenpass: Warum die Sperre nötig ist

Der Bau der 400 Meter langen Steinschlaggalerie auf der Reschen-Bundesstraße im Abschnitt zwischen Tschingelsgalerie und Kanzelkehre war nötig geworden, weil aus dem steilen, felsigen und labilen Gelände oberhalb der Straße immer wieder Gesteinsbrocken ausbrechen, die teils auch die vorhandenen Steinschlagschutznetze durchbrechen, informiert die Tiroler Landesregierung. "Mit zunehmenden Wetterextremen haben diese Ereignisse in den vergangenen Jahren zugenommen", heißt es in der Mitteilung weiter.
Zwischen Pfunds und Nauders hatte im Februar 2024 bei einem Felssturz auf die B180 ein 20 mal 30 Zentimeter großer Steinbrocken einen Linienbus getroffen. 2019 war die Straße nach einem Felssturz für vier Wochen gesperrt. 2022 krachte ein Fels mit der Größe eines Kubikmeters auf die B180. Verletzt wurde bei diesen Vorfällen glücklicherweise niemand.
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