Reschenpass-Sperre in Tirol: Zeitverlust durch Umleitung

Aufnahme des Reschenpasses
So soll die künftige Steinschlaggalerie auf der Reschen-Bundesstraße zwischen Pfunds und Nauders aussehen © Land Tirol/WQ-Vis

Autofahrer, die über den Reschenpass nach Italien oder zurück wollen, müssen sich ab sofort auf Behinderungen einstellen. Die beliebte Touristen-Ausweichroute für den Brenner ist eine Dauerbaustelle.

  • Update: Reschenpass-Route von 28.9. bis 7.10. frei

  • Tages- und Komplettsperren bis Ende 2026

  • Pkw werden über die Schweiz umgeleitet

  • Am Brenner droht ebenfalls Stau-Chaos

Die Reschen-Bundesstraße B180 (Reschenpass) zwischen Pfunds und Nauders bekommt eine Steinschlaggalerie. Die Folge: mehr als zwei Jahre lang Verkehrsbehinderungen.

Die Reschenpass-Route mit dem berühmten Stausee, aus dem der Kirchturm des überfluteten Dorfes Graun ragt, ist eine beliebte Alternativstrecke vor allem bei Reisenden, die die Stauroute über die Brennerautobahn meiden wollen. Sie führt von Landeck durch das Inntal über den Reschenpass in den Südtiroler Vinschgau.

Reschenpass-Sperren 2024 und Umleitung

Die Bauarbeiten für die Steinschlaggalerie haben Anfang September begonnen und sollen Ende 2026 abgeschlossen sein.

Das sind die Termine für 2024:

  • Erste Sperrphase vom 2. bis 27. September
    Die Straße wird jeweils Montag bis Freitag immer in der Zeit von 8 bis 18 Uhr gesperrt.

  • Zweite Sperrphase vom 8. Oktober bis 19. Dezember
    Die Straße ist Tag und Nacht und auch an den Wochenenden gesperrt.

Die Umleitung für Pkw erfolgt über die Engadiner (B184) und die Martinsbrucker Straße (B185) und somit zum Teil über Schweizer Staatsgebiet. Der Umweg beträgt rund 6,6 Kilometer und dauert ca. 15 bis 20 Minuten. Lkw, Fahrzeuge mit Anhänger über 6,5 Meter und Busse über 13 Meter dürfen diese Strecke nicht befahren. Sie müssen die Sperren abwarten bzw. großräumig ausweichen.

Noch ein Hinweis zur Martinsbrucker Straße: Die B185 ist eine kurvige Bergstraße (10 Kehren) mit teils großem Längsgefälle. Bereits bei geringen winterlichen Fahrverhältnissen ist Winterausrüstung (insbesondere Schneeketten) erforderlich.

Regelung für Wohnmobile

Wohnmobile unterliegen keinen Beschränkungen und dürfen die Umleitungsstrecke befahren. Wohnwagen-Gespanne nur dann, wenn der Anhänger nicht länger als 6,5 Meter ist. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen in der Schweiz eine Schwerlastabgabe entrichten. Wer mit einem Wohnmobil über 3,5 Tonnen die Umleitung über die Schweiz fährt, muss beim Schweizer Zollamt Martina anhalten und 5 Euro pro Fahrt und Fahrzeug bezahlen.

Keine Sperren im Herbst und Winter

Die gute Nachricht: Während der Wintersaison 2024/2025 (d.h. von 20. Dezember 2024 bis 9. März 2025) ist der Reschenpass zweispurig befahrbar. Dasselbe gilt für die Zeit rund um den Feiertag am 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit), also von 28. September bis 7. Oktober.

Aktuelle Verkehrsinfos aus Österreich gibt es bei der ADAC Verkehrsinfo.

Geplante Sperrtermine 2025/2026

Auch 2025 und 2026 werden mehrwöchige Teil- und Vollsperren erforderlich.

  • Von 10. März 2025 bis 2. Mai 2025 wird der Verkehr wieder umgeleitet.

  • Ab 6. Mai 2025 soll der Verkehr einspurig mit Ampelregelung geführt werden. Diese Verkehrsregelung dauert bis August/September 2026.

  • Vor Fertigstellung Ende 2026 muss die Straße für weitere drei Monate von September bis November von 8 bis 18 Uhr für die Finalisierung der Ausbauarbeiten und Asphaltierungsarbeiten gesperrt werden.

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Staugefahr auch auf dem Brenner

Autofahrten durch Österreich in Richtung Süden werden nicht erst durch die Arbeiten an der Reschenpass-Route erschwert. Mehrere wichtige Transitrouten sind durch Bauarbeiten noch staugefährdeter als ohnehin schon. Auf der Brennerautobahn A12 stehen wegen der baufälligen Luegbrücke ab 1. Januar 2025 für mehrere Jahre weniger Fahrspuren zur Verfügung. Auf der Tauernautobahn A10 werden mehrere Tunnel saniert.

Während der Reschenpass-Sperren im Herbst und Winter 2024 ist der Brenner allerdings noch ohne Luegbrücken-Bauarbeiten zu befahren. Diese beginnen am 1. Januar 2025.

Reschenpass: Warum die Sperre nötig ist

Der Bau der 400 Meter langen Steinschlaggalerie auf der Reschen-Bundesstraße im Abschnitt zwischen Tschingelsgalerie und Kanzelkehre war nötig geworden, weil aus dem steilen, felsigen und labilen Gelände oberhalb der Straße immer wieder Gesteinsbrocken ausbrechen, die teils auch die vorhandenen Steinschlagschutznetze durchbrechen“, informiert die Tiroler Landesregierung. "Mit zunehmenden Wetterextremen haben diese Ereignisse in den vergangenen Jahren zugenommen", heißt es in der Mitteilung weiter.

Zwischen Pfunds und Nauders hatte im Februar 2024 bei einem Felssturz auf die B180 ein 20 mal 30 Zentimeter großer Steinbrocken einen Linienbus getroffen. 2019 war die Straße nach einem Felssturz für vier Wochen gesperrt. 2022 krachte ein Fels mit der Größe eines Kubikmeters auf die B180. Verletzt wurden bei diesen Vorfällen glücklicherweise niemand.

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