ADAC Stauprognose 25. bis 27. Juli: Vierzehn Bundesländer in Ferien

Am letzten Juli-Wochenende erwarten Autourlauber und -urlauberinnen wieder extreme Bedingungen. Die Autobahnen werden vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Die aktuelle ADAC Stauprognose.
Fünf norddeutsche Bundesländer starten in die Ferien
Rund 1250 Autobahn-Baustellen
Staufalle im Ausland: Brückensanierung auf der Brennerautobahn
Lange Staus am letzten Juli-Wochenende
Mit dem Start der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sind nun 14 Bundesländer in den Ferien. Nur noch in Bayern und Baden-Württemberg müssen Kinder die Schulbank drücken. Die Autobahnen werden vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Für zahlreiche Staus dürften bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder Kurzentschlossene sorgen.
Von Stop-and-go-Fahrten sind zunehmend auch Urlaubs-Heimkehrer betroffen. Dazu zählen unter anderem viele Autoreisende aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Teilen Skandinaviens, wo bald wieder die Schule beginnt.
Die meisten Zwangsstopps wird es an den derzeit fast 1250 Autobahnbaustellen geben, insbesondere wenn Fahrstreifen reduziert sind oder die Baustellen besonders lang sind. Viele von ihnen bleiben auch während der Sommerreisezeit in Betrieb.
Die Spitzenzeiten
Die schlimmsten Staus sind am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag zu erwarten. Wer flexibel ist, sollte ruhigere Alternativrouten planen oder auf einen anderen Reisetag ausweichen. Geeignete Wochentage sind Dienstag bis Donnerstag. Jetzt in der Ferienzeit ist wochentags auch der Berufsverkehr deutlich geringer. Dennoch sollte man auch hier die Rush Hour am Morgen und späten Nachmittag meiden.
Noch ein Hinweis: Um den Reiseverkehr zu entlasten, gilt auf den wichtigsten Autobahnen ein Sommerreise-Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen an allen Samstagen bis einschließlich 31. August, jeweils von 7 Uhr bis 20 Uhr.
Die Staustrecken
Das sind die besonders belasteten Strecken (beide Fahrtrichtungen):
Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
A1 Köln – Dortmund und Bremen – Hamburg
A2 Berlin – Magdeburg – Hannover
A3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau
A4 Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden
A5 Frankfurt – Heidelberg – Karlsruhe – Basel
A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
A7 Hamburg – Flensburg
A7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
A9 Berlin – Halle/Leipzig – Nürnberg – München
A10 Berliner Ring
A11 Berlin – Dreieck Uckermark
A19 Dreieck Wittstock – Rostock
A24 Hamburg – Berlin
A61 Mönchengladbach – Koblenz - Ludwigshafen
A93 Inntaldreieck – Kufstein
A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
A99 Umfahrung München
Vollsperrungen auf Autobahnen
Am Wochenende sind folgende Vollsperrungen angekündigt:
A46 Wuppertal Richtung Düsseldorf zwischen Wuppertal-Sonnborn und Haan-Ost von Freitag, 25. Juli, 21 Uhr, bis Montag, 28. Juli, 5 Uhr
A46 Düsseldorf Richtung Wuppertal zwischen Wuppertal-Cronenberg und Wuppertal-Sonnborn von Freitag, 25. Juli, 21 Uhr, bis Montag, 28. Juli, 5 Uhr
A96 Lindau Richtung München zwischen Germering-Süd und Gräfelfing von Freitag, 25. Juli, 20 Uhr, bis Samstag, 26. Juli, 5 Uhr
Die langfristigen Sperren:
A60, Bingen – Mainz in beiden Richtungen zwischen Dreieck Mainz und Mainz-Finthen/Saarstraße bis Dienstag, 2. September, 5 Uhr, täglich zwischen 21 und 5 Uhr
A45 Hagen – Gießen in beiden Richtungen zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid bis auf Weiteres
Umleitungen sind ausgeschildert. Kurzfristige Änderungen und weitere Sperrtermine sind nicht ausgeschlossen. Berücksichtigt werden bei der Auflistung der langfristigen Sperren nur die überregional bedeutsamen Autobahnen. Auch auf Zubringerautobahnen oder untergeordneten Regionalautobahnen können Dauerbaustellen eingerichtet sein.
Alle Sperrungen, Baustellen und aktuelle Verkehrsinformationen finden Sie hier. Darüber hinaus bietet der ADAC NRW Infos zu speziellen Sperren in Nordrhein-Westfalen.
Staukalender für die Haupreisezeit
Und so wird der Sommer 2025: Ferientermine, Reiseziele, Staustrecken
Staugefahr auf Autobahnen im Ausland
Der starke Reiseverkehr verlangt den Autofahrern auch im Ausland extrem viel Geduld ab. Immer mehr Urlauber und Urlauberinnen sind jetzt unterwegs.
Zu den Problemstrecken zählen im Reisesommer unter anderem Tauern-, Pyhrn-, Inntal-, Rheintal-, Pyhrn-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. Reisende in Richtung Nordeuropa, von und nach Polen, Tschechien und den Niederlanden müssen ebenfalls viel Geduld aufbringen.
In Österreich ist die Baustellensituation auf mehreren wichtigen Urlaubsrouten besonders angespannt:
Auf der Brennerautobahn finden umfangreiche Bauarbeiten im Bereich der Luegbrücke statt. An den Wochenenden und Feiertagen bis Ende September läuft der Verkehr im Baustellenbereich aber generell zweispurig. Die Staugefahr ist dennoch hoch.
In Tirol gelten entlang der Inntalautobahn A12 und der Fernpass-Route an den Wochenenden Abfahrtssperren für den überregionalen Durchgangsverkehr.
Auf der Reschenpass-Straße gibt es südlich von Pfunds aufgrund von Bauarbeiten einen wechselseitigen Einbahnverkehr. Eine Ausweichmöglichkeit besteht über die Schweiz.
Der Pfändertunnel auf der Rheintal-Autobahn A14 wird derzeit saniert. Immer wieder gibt es auch Nachtsperren einer der beiden Röhren. An besonders verkehrsreichen Tagen und an den Wochenenden ist der Pfändertunnel allerdings baustellenfrei.
Erleichterung für Autoreisende: Die stauträchtige Großbaustelle der Tunnelkette Golling – Werfen auf der Tauernautobahn ist seit 26. Juni zu Ende. Die Tunnels sind wieder zweispurig befahrbar.
In Tschechien muss man auf der D8 (Dresden – Prag) mit Staus rechnen. Nahe der Grenze werden zwei Tunnel saniert.
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Grenzkontrollen: Wartezeiten möglich
Anfang Mai haben die deutschen Behörden die Einreise-Kontrollen an allen deutschen Grenzen verschärft. Der Pendel- und Reiseverkehr soll allerdings möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen sind stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge werden angehalten.
Verschärfte Kontrollen an Deutschlands Grenzen: Was man wissen muss
Vor allem an den drei Autobahnübergängen Suben (A 3 Linz – Passau), Walserberg (A 8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein – Rosenheim) sind Wartezeiten sehr wahrscheinlich.
Auch bei der Ausreise aus Deutschland finden zum Teil Kontrollen unterschiedlicher Intensität statt. Betroffen sind vor allem Dänemark, die Niederlande, Frankreich und – seit Montag, 7. Juli – auch Polen. Mit Staus zu rechnen ist etwa an den Grenzübergängen A4 Ludwigsdorf (Görlitz), A11 Pomellen (Stettin), A12 Frankfurt (Oder) und A15 Forst.
Für Fahrten nach Slowenien und Kroatien, Griechenland und in die Türkei benötigen Reisende besonders viel Geduld. Wartezeiten von einigen Stunden sind in der Hauptreisezeit keine Seltenheit.
Türkei und Griechenland: Was Autofahrende zum Balkantransit wissen müssen
Im Stau: Rettungsgasse bilden!
Was viele nicht wissen: Die Rettungsgasse muss bereits dann gebildet werden, wenn der Verkehr stockt, und nicht erst, wenn die Rettungskräfte mit Blaulicht und Martinshorn von hinten kommen.
Und so funktioniert die Rettungsgasse: Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrende auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ist es in engen Baustellenbereichen aufgrund deutlich schmalerer Fahrspuren nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden, wird empfohlen, mit genügend Abstand versetzt zu fahren. So können Autofahrende im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln und damit den linken Fahrstreifen für Rettungskräfte frei machen.
Bußgelder für Autofahrende, die sich nicht an die Vorschriften halten, kosten bis 320 Euro.
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