Stauprognose 30.4. bis 4.5.: Mehr Verkehr am langen Wochenende

Pfingstreiseverkehr, Stau auf der Autobahn A8, München-Salzburg, Reiseverkehr in Richtung Süden, südlich von München
Viel Ausflugsverkehr rund um den Feiertag am 1. Mai: Die aktuelle Stauprognose © imago images/Wolfgang Maria Weber

Die Staugefahr auf den deutschen Autobahnen ist zum Monatswechsel groß. Rund um den Maifeiertag, 1. Mai, und bei gutem Wetter, sind etliche Ausflügler unterwegs. Die aktuelle ADAC Stauprognose.

  • Große Staugefahr am Mittwoch und Sonntag

  • Über 1000 Baustellen auf Autobahnen

  • Staufallen im Ausland: Brenner- und Tauernautobahn

Zum 1. Mai: Staugefahr auf Autobahnen

Die Staus zu Ostern sind kaum vergessen, da drohen schon die nächsten. Der bundesweite Feiertag am Donnerstag, 1. Mai (Tag der Arbeit), zusammen mit einem Brückentag am Freitag, 2. Mai, bietet sich an für ein verlängertes Wochenende bzw. einen Kurztrip. In Berlin und Brandenburg ist der Freitag, 2. Mai, sogar offiziell schulfrei, in Niedersachsen der Mittwoch, 30. April.

Das Stau-Wochenende beginnt am Mittwochnachmittag, 30. April. Manche Kurzurlauberinnen und -urlauber steuern die Berge, Seenlandschaften oder die Küsten an, Reisen ins Ausland dürften aber so kurz nach den Osterferien eher die Ausnahme sein. Aber auch Städtetrips sind zu dieser Jahreszeit beliebt, was sich auf den Ballungsraumautobahnen aber nur wenig auswirken dürfte.

Bei schönem Wetter sind rund um den Feiertag auch viele Ausflügler unterwegs, die insbesondere die Zufahrtsstraßen in die Naherholungsgebiete der Großstädte zeitweise blockieren. Überdies sind in den Großstädten an den Tagen rund um den 1. Mai und am Tag der Arbeit selbst Verkehrsstörungen durch Maifeiern und Kundgebungen zu erwarten. Schließlich bremsen auch immer mehr Baustellen den Verkehr.

Auf den Heimreisespuren in Richtung Norden trifft man gegen Ende des Wochenendes vermehrt Fahrzeuge mit niederländischem Kennzeichen. Im Nachbarland enden die einwöchigen Frühlingsferien. Lange und viele Staus auf den klassischen Urlaubsrouten werden sie aber nicht auslösen.

Stau-Tage: Mittwoch und Sonntag

Die meisten Staus erwartet der ADAC am Mittwoch- und Sonntagnachmittag, d.h. zu Beginn und zum Ende des langen Wochenendes. Nur wenig Staus dürfte es am Samstag, 3. Mai, geben. Auch der Berufsverkehr am Freitag, 2. Mai, wird nach Einschätzung des ADAC deutlich geringer ausfallen als sonst üblich. Am Mai-Feiertag selbst dürfte vor allem der Vormittag etwas lebhafter werden.

Lkw-Fahrverbot am Feiertag

Am Donnerstag, 1. Mai, dürfen Lkw über 7,5 Tonnen auf Deutschlands Straßen in der Zeit von 0 bis 22 Uhr nicht unterwegs sein. Weil der 1. Mai auch in anderen europäischen Ländern Feiertag ist, gelten auch dort teilweise Fahrverbote für schwere Lastwagen.

Die staugefährdeten Strecken

Das sind die am ehesten gefährdeten Staustrecken, wobei beide Fahrtrichtungen betroffen sind:

  • A1 Köln – Dortmund – Münster – Osnabrück – Bremen – Hamburg

  • A1/A3/A4 Kölner Ring

  • A2 Magdeburg – Hannover

  • A3 Frankfurt – Köln, Nürnberg – Würzburg und Linz – Passau

  • A4 Görlitz – Dresden – Chemnitz

  • A5 Basel – Karlsruhe – Heidelberg

  • A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg

  • A7 Hannover – Flensburg und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte

  • A8 Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe

  • A9 München – Nürnberg – Halle/Leipzig

  • A10 Berliner Ring

  • A12 Frankfurt (Oder) – Dreieck Spreeau

  • A24 Hamburg – Schwerin und Wittstock/Dosse – Berliner Ring

  • A61 Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach

  • A81 Heilbronn – Stuttgart

  • A93 Inntaldreieck – Kufstein

  • A94 München – Passau

  • A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen

  • A99 Umfahrung München

Streckensperrungen in Frankfurt wegen des Radklassikers Eschborn-Frankfurt: Autofahrende sollten das Gebiet rund um die Ziellinie zwischen Bockenheimer Anlage und Bockenheimer Landstraße vom 30.April, 12 Uhr, bis 2. Mai, 1 Uhr großräumig meiden und sich entsprechend vorab informieren. Auch rund um Eschborn und im Taunus-Gebiet um den Feldberg kommt es am 1. Mai aufgrund der ADAC Velotour immer wieder zu Streckensperrungen.

Vollsperrungen auf Autobahnen

Die Bautätigkeit auf den Autobahnen ist in vollem Gange. Mehr als 1000 Baustellen wurden dem ADAC jetzt schon gemeldet.

An diesem Wochenende sind bislang folgende Vollsperrungen angekündigt:

  • A45 Aschaffenburg – Gießen in beiden Richtungen zwischen Gambacher Kreuz und Gießen-Lützellinden, gesperrt für LKW am Sonntag, 4. Mai, von 0 bis 22 Uhr

  • A52 Düsseldorf Richtung Mönchengladbach zwischen Büderich und Kreuz Kaarst von Mittwoch, 30. April, 18 Uhr, bis Montag, 5. Mai, 6 Uhr, täglich zwischen 18 und 6 Uhr

  • A94 München – Passau in beiden Richtungen zwischen Markt Schwaben und Hohenlinden, mehrfach kurzfristige Sperrungen von Montag, 28. April, 8 Uhr, bis Mittwoch, 30. April, 18 Uhr

Die langfristigen Sperren:

  • A45 Hagen – Gießen in beiden Richtungen zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid bis auf Weiteres

Umleitungen sind ausgeschildert. Kurzfristige Änderungen und weitere Sperrtermine sind nicht ausgeschlossen. Berücksichtigt werden bei der Auflistung der langfristigen Sperren nur die überregional bedeutsamen Autobahnen. Auch auf Zubringerautobahnen oder untergeordneten Regionalautobahnen können Dauerbaustellen eingerichtet sein.

Alle Sperrungen, Baustellen und aktuelle Verkehrsinformationen finden Sie hier.

Staus auf Autobahnen im Ausland

Regen Ausflugsverkehr könnte es vor allem bei schönem Wetter auch in Österreich, der Schweiz und in Italien geben. Auch in diesen Ländern ist der 1. Mai ein Feiertag. Dies dürfte sich vor allem auf den Zufahrtsstraßen der Ausflugsregionen im untergeordneten Straßennetz der Alpenländer bemerkbar machen – etwa in Österreich die Kärntner Seen, das Salzkammergut, der Neusiedlersee und die Erholungsgebiete der Schweizer Kantone Tessin und Wallis. Verlängerte Fahrzeiten könnten auch auf den Hauptverbindungen von und nach Polen und den Niederlanden anfallen.

In den Niederlanden sollten Autofahrer etwas mehr Fahrzeit einplanen, die auf dem Weg nach Lisse (eine halbe Autostunde südwestlich von Amsterdam) unterwegs sind. Seit dem 20. März lockt in Lisse die größte Freilandblumenschau der Welt, der "Keukenhof", Besucher aus dem In- und Ausland an. Die international bekannte Blumenausstellung dauert bis zum 11. Mai.

Staugefährdet bleiben in Österreich die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen. In Österreich ist zudem die Baustellensituation auf einigen wichtigen Urlaubsrouten angespannt:

  • Die Brennerautobahn ist seit 1. Januar 2025 im Bereich Luegbrücke nur einspurig befahrbar. Samstage und einige Sonntage sowie weitere verkehrsträchtige Tage sind bei guten Wetterverhältnissen davon ausgenommen.

  • In Tirol gelten entlang der Inntalautobahn A12 und der Fernpass-Route an den Wochenenden Abfahrtssperren für den überregionalen Durchgangsverkehr.

  • Auf der Tauernautobahn gibt es eine Großbaustelle der Tunnelkette Golling – Werfen. Die Tunnels sind nur einspurig befahrbar. Abfahrtssperren für den Durchgangsverkehr gibt es derzeit nicht.

  • Die Reschenpass-Straße ist bis 2. Mai zwischen Pfunds und Nauders in beiden Richtungen gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Schweiz.

In der Schweiz muss auf der Gotthard-Route mit regem Verkehr gerechnet werden, in Italien die Brennerroute in Richtung Gardasee. Mit Staus zu rechnen ist auch auf den Hauptverbindungen aus Polen, Tschechien und den Niederlanden. In Tschechien muss man auf der D8 (Dresden – Prag) mit Staus rechnen. Nahe der Grenze werden zwei Tunnel saniert.

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Ausflüge und Touren in den Alpen

Bei schönem Wetter sind nun immer mehr Motorradfahrende und Autoausflügler unterwegs. Die beliebten Touren führen häufig über die Alpenstraßen. Etliche von ihnen haben aber noch Wintersperre. Bereits geöffnet hat der Großglockner, eine der beliebtesten Alpenpässe in Österreich. Je nach Witterung können bereits geöffnete Pässe aber auch wieder vorübergehend geschlossen werden. Tipp: Infos zur Befahrbarkeit kurz vor Fahrtantritt einholen.

Grenzkontrollen: Wartezeiten möglich

Seit Herbst 2024 wird an allen deutschen Grenzen bei der Einreise kontrolliert. Die zusätzlichen Kontrollen an den Landesgrenzen zu Österreich, Polen, Tschechien und der Schweiz wird schon länger kontrolliert – sind jetzt verlängert worden, um die Zahl unerlaubter Einreisen stärker einzudämmen. Der Pendel- und Reiseverkehr soll möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen sind stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge werden angehalten. Lange Wartezeiten dürften vorerst ausbleiben.

Bei der Ausreise von Deutschland nach Frankreich finden bis auf weiteres Kotrollen statt. Verzögerungen sind einzuplanen. Die Niederlande kontrollieren seit Dezember. Der private Grenzverkehr ist bislang aber wenig beeinträchtigt.

An den drei Autobahnübergängen Suben (A 3 Linz – Passau), Walserberg (A 8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein – Rosenheim) sind Wartezeiten möglich.

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Grenzschließungen in Österreich

Aufgrund des Ausbruches der Maul- und Klauenseuche in der Slowakei und in Ungarn sind etliche Grenzübergänge bis voraussichtlich 20. Mai geschlossen. Betroffen sind knapp 20 kleinere Übergänge nach Ungarn und zwei zur Slowakei. Die Autobahn-Grenzübergänge Nickelsdorf (A4 Wien – Budapest) und Kittsee (A6 Wien – Bratislava) sind aber offen. Längere Wartezeiten wegen Kontrollen sind möglich.

Im Stau: Rettungsgasse bilden!

Was viele nicht wissen: Die Rettungsgasse muss bereits dann gebildet werden, wenn der Verkehr stockt, und nicht erst, wenn die Rettungskräfte mit Blaulicht und Martinshorn von hinten kommen.

Und so funktioniert die Rettungsgasse: Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrende auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ist es in engen Baustellenbereichen aufgrund deutlich schmalerer Fahrspuren nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden, wird empfohlen, mit genügend Abstand versetzt zu fahren. So können Autofahrende im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln und damit den linken Fahrstreifen für Rettungskräfte frei machen.

Bußgelder für Autofahrende, die sich nicht an die Vorschriften halten, kosten bis 320 Euro.

Rettungsgasse im Ausland: So geht's!