Solaranlage mieten: Vor- und Nachteile sowie Kosten

PV-Mietmodelle ermöglichen es, ohne große Anfangsinvestitionen eigenen Solarstrom zu erzeugen. Worauf Sie achten sollten und was eine gemietete Photovoltaik-Anlage kostet.
Monatsraten decken Kosten für Anschaffung, Installation, Wartung und Versicherung
Vertragslaufzeiten von 15 bis 25 Jahren und Erweiterungen um Stromspeicher möglich
Konditionen genau prüfen, um beispielsweise von der Einspeisevergütung zu profitieren
Zwischen 11.000 und 24.000 Euro kostet eine Solaranlage mit Speicher für ein Einfamilienhaus. Die hohen Anschaffungskosten schrecken manche Hauseigentümer und -eigentümerinnen ab. Wer sich dennoch unabhängiger von teuren Preisen der Stromversorger machen und Sonnenenergie ohne große Anfangsinvestitionen nutzen will, kann Photovoltaik auch für mehrere Jahre mieten.
Solaranlage mieten: So funktioniert es
Statt des vollen Kaufpreises, zahlen Sie eine monatliche Miete für ein PV-System – je nach Angebot mit oder ohne Stromspeicher. Damit sind oft die Kosten für Anschaffung, Installation, Wartung und Versicherung der Solaranlage abgedeckt. Bei einigen Rundum-sorglos-Paketen kümmert sich der Anbieter auch um die Anmeldung, Reparaturen und die Reinigung der Solarpaneele.
Mietverträge für Solaranlagen laufen meistens 15 bis 25 Jahre. Die monatlichen Kosten liegen abhängig von der Laufzeit sowie Größe, Leistung und Komponenten des PV-Systems zwischen 50 und 300 Euro. Diese Rate bleibt in der Regel konstant. Am Ende der Vertragslaufzeit können Sie die PV-Anlage entweder demontieren lassen oder kaufen, wobei der Restwert berücksichtigt wird.
Der Vermieter der Photovoltaikanlage bleibt der Eigentümer, es sei denn, der Hausbesitzer kauft sie ihm vorzeitig ab und das Mietverhältnis wird dadurch beendet – das erhöht allerdings die Kosten für PV-Mieter. Jeder PV-Vermieter hat etwas andere Vertragsbedingungen. Daher ist es wichtig, die Konditionen genau zu prüfen und verschiedene Angebote zu vergleichen.
Checkliste für Miete der PV-Anlage
Auf diese Punkte sollten Sie achten, bevor Sie einen Mietvertrag für eine PV-Anlage abschließen.
1. Vertragslaufzeit
Dauer: Langfristige Mietverträge könnten niedrigere monatliche Raten bieten, da die Gesamtkosten über einen längeren Zeitraum verteilt werden.
Flexibilität: Prüfen Sie, ob der Vertrag flexible Optionen für Vertragsverlängerung oder vorzeitige Beendigung bietet.
2. Monatliche Kosten
Kostenstruktur: Stellen Sie sicher, welche Leistungen enthalten sind. Beispielsweise neben der Anschaffung, Installation und Anmeldung auch die Wartung, Reparatur, Solarreinigung und Versicherung.
Überraschungen: Achten Sie auf mögliche jährliche Erhöhungen der Mietraten und versteckte Kosten. Einige PV-Vermieter bieten auch Ratenpausen an, falls finanzielle Engpässe auftreten.
3. Wirtschaftlichkeit
Ersparnisse: Berechnen Sie, ob die zu erwartenden Einsparungen bei den Stromkosten die Gesamtmietkosten übersteigen.
Rendite: Überlegen Sie sich, ob die Mietlösung im Vergleich zum Kauf langfristig für Sie finanziell sinnvoll ist.
4. Wartung, Reparatur und Reinigung
Verantwortlichkeiten: Klären Sie, wer für die Wartung und Reparaturen verantwortlich ist und ob diese Dienstleistungen im Mietangebot enthalten sind.
Serviceleistungen: Machen Sie sich im Internet über Qualität und Umfang der Serviceleistungen des Anbieters schlau.
5. Versicherungen
Abdeckung: Stellen Sie sicher, dass die Versicherung der PV-Anlage gegen Schäden und Diebstahl in den Mietraten enthalten ist.
Eigenverantwortung: Klären Sie, ob zusätzliche Versicherungen notwendig sind und wer die Kosten dafür trägt.
6. Option am Vertragsende
Kaufoption: Erkundigen Sie sich, ob Sie die PV-Anlage am Ende der Vertragslaufzeit kaufen können und zu welchen Konditionen. Überprüfen Sie auch deren möglichen Restwert.
Demontage: Informieren Sie sich, welche Kosten und Verantwortlichkeiten mit der Demontage verbunden sind, falls Sie die Anlage nicht übernehmen möchten.
7. Zusätzliche Komponenten
Erweiterungen: Falls Sie einen Stromspeicher oder eine Wallbox ergänzen möchten, klären Sie, was im Mietvertrag zu Erweiterungen geregelt ist, welche Kosten anfallen und was passiert, wenn Komponenten vorzeitig ersetzt werden müssen.
Marktcheck: Vergleichen Sie die Marktpreise für Speicher und Wallboxen mit den Kosten des Mietmodells. Klären Sie, ob man selbst gekaufte Geräte mit der gemieteten PV verbinden kann.
Kosten einer gemieteten Solaranlage
Die monatlichen Kosten für ein gemietetes Solarstromsystem liegen je nach Größe und Ausstattung zwischen 50 und 300 Euro.
Für kleinere PV-Anlagen mit etwa 5 Kilowatt-Peak (kWp) Leistung zahlt man ohne einen Batteriespeicher ab 60 Euro im Monat und mit Batteriespeicher ab 130 Euro pro Monat.
Wer eine größere PV-Anlage mit etwa 10 Kilowatt-Peak Leistung benötigt, zahlt zwischen 110 und 300 Euro monatlich – je nachdem, ob ein Speicher dabei ist soll oder nicht.

Im teuersten Fall ergibt das über 20 Jahre gerechnet Gesamtkosten von 60.000 Euro. Zum Vergleich: Der Kauf von PV-Anlagen, die 4 bis 10 kWp leisten und einen Stromspeicher angeschlossen haben, kostet rund 11.000 bis 20.000 Euro. Selbst wenn Wartung, Versicherung und Austausch von Komponenten vertraglich mit vereinbart sind, ist ein Direktkauf letztlich meistens kostengünstiger als die Miete.
Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung hilft bei der Entscheidung, ob Sie eine PV-Anlage lieber mieten oder kaufen sollten. Unternehmen, die beides anbieten, stellen diese auf Wunsch oft zur Verfügung.
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Vor- und Nachteile der PV-Miete

Ob Sie eine Photovoltaikanlage mieten oder kaufen sollten, hängt von den eigenen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten ab. Mieten ist bequem und hat niedrige Anfangskosten. Über die Vertragslaufzeit betrachtet ist es aber unflexibel und teurer. Kaufen ist auf lange Sicht günstiger und bietet Hausbesitzern die volle Kontrolle, man braucht dafür aber ein gewisses Startkapital.
Hier sind die Vor- und Nachteile einer PV-Miete auf einen Blick.
Vorteile:
Keine hohe Anfangsinvestition: Es ist weder eine Anzahlung noch eine große Einmalzahlung notwendig.
Geringer Planungsaufwand: Planung und Installation der PV-Anlage sind inbegriffen.
Kalkulierbare monatliche Kosten: Sie zahlen jeden Monat einen festen Betrag.
Kein Verwaltungsaufwand: Rundum-sorglos-Verträge decken oft die Anmeldung, Wartung und Versicherung mit ab.
Technischer Support inklusive: Wenn etwas nicht läuft, sind vertraglich Hilfe und Reparatur garantiert.
Nachteile:
Höhere Kosten über die Vertragslaufzeit: Die Gesamtkosten einer Solaranlage zur Miete sind höher als beim Kauf.
Lange Laufzeiten: Mit dem Mietvertrag legt man sich für viele Jahre auf einen Anbieter, dessen Leistungen und Technik fest.
Weniger Kontrolle: Sie haben weniger Einfluss auf die Auswahl der Komponenten und Erweiterungen der PV-Anlage.
Geringe Flexibilität: Bei einem Hausverkauf müssen die neuen Besitzer den Mietvertrag übernehmen oder die alten Besitzer ihn vorzeitig kündigen, wodurch die noch ausstehenden Raten auf einmal fällig werden.
Schwieriger Ausstieg: Der vorzeitige Ausstieg aus dem Mietvertrag kann kompliziert und teuer sein.
Förderung für PV-Mietanlagen
Seit 2023 ist für die Lieferung und die Installation von PV-Anlagen die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) weggefallen. Dieser Preisvorteil macht sich beim Kauf direkt bemerkbar. Auch Anbieter von PV-Mieten berücksichtigen den Nullsteuersatz meist in ihren Verträgen. Die zusätzlichen Serviceleistungen sind jedoch nach wie vor nicht steuerfrei.
Den selbst produzierten Solarstrom können Sie sowohl im Haushalt nutzen als auch die Überschüsse ins öffentliche Netz einspeisen und dafür EEG-Förderung kassieren. Die staatliche Einspeisevergütung bekommen in der Regel die Mieter der PV-Anlage – außer es ist vertraglich anders vereinbart. Deshalb ist es ratsam, sich vorher genau über die Konditionen zu informieren.
Stromspeicher und Wallbox für Miet-PV
Ein Batteriespeicher und eine Wallbox sind wichtige Ergänzungen für eine Solaranlage zu Hause, da Sie überschüssigen Strom speichern und für das Laden von Elektroautos nutzen können. Sie erhöhen den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz.
Je nach Mietvertrag kann ein gemietetes PV-System mit einem Batteriespeicher und einer Wallbox erweitert werden. Hier gilt es, die Kosten und Kompatibilität der Komponenten zu bedenken. Da Speicher eine kürzere Lebensdauer haben als PV-Module, sollte auch der Austausch geregelt sein.
Alternativ können Solarspeicher und Wallbox separat gekauft und nachträglich integriert werden. Eigene Erweiterungen sollten Sie zuvor mit dem Vermieter der PV-Anlage absprechen. Manche schließen in ihren Geschäftsbedingungen nämlich Erweiterung ohne vorherige Zustimmung aus.
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