Kredit für PV-Anlage: So finanzieren Sie Ihre Solaranlage

Eine Photovoltaik-Anlage kostet über 10.000 Euro. Wer nicht über ausreichend Eigenkapital verfügt, kann die Anschaffung mit einem Kredit finanzieren. Das müssen Sie dazu wissen.
Finanzierung einer Solaranlage: KfW-Kredit, Solarkredit und mehr
Kredite für eine PV-Anlage: Vergleich der Finanzierungsoptionen
Tipps zur Berechnung und Aufnahme eines Photovoltaik-Kredits
Wer Geld zur Investition in eine Photovoltaik-Anlage benötigt, hat die Wahl zwischen verschiedenen Krediten mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinsen. Als alternative Optionen bieten sich Leasing oder ein Bausparvertrag an. Doch welche Finanzierung passt am besten – und ist nicht zu teuer? Was sind die Unterschiede? Und worauf sollten Verbraucherinnen und Verbraucher achten?
Welche Kredite für eine PV-Anlage gibt es?
Wer die Anschaffung einer Solaranlage und eines Stromspeichers dazu nicht vollständig aus der eigenen Tasche zahlen kann, dem bieten sich verschiedene Kreditmodelle zur Finanzierung:
KfW-Kredit 270 für Solaranlage
Die staatliche KfW-Bank bietet über das Programm "Erneuerbare Energien – Standard 270" zinsvergünstigte Förderkredite für PV-Anlagen und Batteriespeicher an. Sowohl die Produktkosten als auch die Ausgaben für Planung, Projektierung und Installation lassen sich damit vollständig finanzieren. Je nach Kreditwürdigkeit (Bonität) und Sicherheiten des Antragstellers sowie der Laufzeit des Darlehens lag der effektive Jahreszins im Juli 2025 zwischen 3,25 und 11,15 Prozent.
Möglich sind Laufzeiten von mindestens zwei bis zu 30 Jahren sowie bis zu fünf tilgungsfreie Anlaufjahre, was die finanzielle Belastung zu Beginn verringert. Den Kredit wickelt man über die Hausbank, Bausparkasse oder einen Finanzvermittler ab, der mit der KfW zusammenarbeitet. Die Kombination mit anderen öffentlichen Fördermitteln (Kredite, Zulagen und Zuschüsse) ist zulässig. Außerplanmäßige Tilgungen sind nur gegen eine Gebühr für die vorzeitige Rückzahlung möglich.
Folgende Laufzeitvarianten gibt es für den KfW-Kredit 270:
bis zu 5 Jahre bei höchstens 1 Tilgungsfreijahr und einer Zinsbindung für die gesamte Kreditlaufzeit
bis zu 10 Jahre bei höchstens 2 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die gesamte Kreditlaufzeit
bis zu 15 Jahre bei höchstens 3 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die gesamte Kreditlaufzeit
bis zu 20 Jahre bei höchstens 3 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die ersten 10 Jahre oder für die gesamte Kreditlaufzeit
bis zu 30 Jahre bei höchstens 5 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die ersten 10 Jahre
Wichtig: Erst wenn der Förderkredit von der KfW bewilligt ist, dürfen Sie einen Kaufvertrag abschließen. Eine Beantragung nach dem Beginn Ihres Vorhabens ist außerdem nicht möglich.
Konditionen beim KfW-Kredit 270 für PV-Anlage
KfW-Preis- bzw. Risikoklasse | Effektivzins 5-jähriger Kredit | Effektivzins 10-jähriger Kredit | Effektivzins 20-jähriger Kredit* |
---|---|---|---|
A | 3,25 % p.a. | 3,43 % p.a. | 3,80 % p.a. |
B | 3,66 % p.a. | 3,85 % p.a. | 4,22 % p.a. |
C | 3,97 % p.a. | 4,16 % p.a. | 4,53 % p.a. |
D | 4,49 % p.a. | 4,67 % p.a. | 5,04 % p.a. |
E | 5,11 % p.a. | 5,29 % p.a. | 5,67 % p.a. |
F | 5,84 % p.a. | 6,02 % p.a. | 6,40 % p.a. |
G | 6,36 % p.a. | 6,55 % p.a. | 6,93 % p.a. |
H | 7,52 % p.a. | 7,71 % p.a. | 8,09 % p.a. |
I | 9,97 % p.a. | 10,16 % p.a. | 10,55 % p.a. |
Öko- oder Solarkredit
Manche Banken und Sparkassen bieten eigene Kredite speziell für PV-Anlagen an. Diese sind zwar etwas teurer als die KfW-Förderkredite, aber meistens günstiger als herkömmliche Ratenkredite. Die Einnahmen aus der Einspeisevergütung und die Eigenversorgung durch Solarstrom dienen den Geldinstituten neben der PV-Anlage als Sicherheiten bei der Finanzierung. Wegen das niedrigeren Ausfallrisikos bei der Rückzahlung sind die Konditionen oft besser als bei normalen Privatkrediten.
Solar- oder Ökokredite können feste oder variable Zinssätze haben, die teils von Ihrer Bonität abhängen. Möglich sind Finanzierungen bis 100.000 Euro und Laufzeiten bis 25 Jahre. Meist ist kein Eigenkapital nötig. Anders als bei Immobilienkrediten brauchen Sie bis zu einer Summe von 50.000 Euro oft keine Eintragung der Bank ins Grundbuch als Sicherheit. Den Öko- oder Solarkredit können Sie in vielen Fällen vorzeitig zurückzahlen oder durch Sondertilgung die Laufzeit verkürzen.
Baufinanzierung oder Modernisierungskredit
Wer neben der Photovoltaik-Anschaffung weitere Maßnahmen wie den Bau oder die energetische Sanierung seiner Immobilie plant, kann einen Modernisierungs- oder Baukredit beantragen. Einen Modernisierungskredit gibt es bei Summen bis zu 75.000 Euro meist ohne Grundbucheintragung – auch nur für die Finanzierung der PV-Anlage. Ein Baukredit ist bei größeren Vorhaben und einem Bedarf ab 50.000 Euro erhältlich – damit er bezahlbar bleibt, sollten Sie Eigenkapital mitbringen.
Möglich sind Laufzeiten von 5 bis 30 Jahren mit festen und variablen Zinsen; je nach Bank auch kostenlose Sondertilgungen. Die Konditionen von Modernisierungs- oder Baukrediten sind meist teurer als KfW-Förderkredite – je nach Ihrer Bonität und verfügbarem Eigenkapital, dem gewählten Anbieter und der Zinsbindung. Die Zinssätze für 60- bis 80-prozentige Beleihungen lagen im Juli 2025 bei 3,6 bis 4,2 Prozent pro Jahr. Wer eine 100-Prozent-Finanzierung möchte, zahlt mehr.
Solarkredit und -kosten richtig berechnen
Vor der Finanzierung einer Photovoltaikanlage ist es wichtig, die Gesamtkosten sorgfältig zu kalkulieren. Dazu zählen Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten. Je nach Bedarf sind sowohl Komplett- als auch Teilfinanzierungen bei den meisten Krediten möglich. Ein Energieberater kann dabei helfen, die Investitionen realistisch einzuschätzen. 50 Prozent einer Energieberatung – maximal 650 Euro bei Ein- oder Zweifamilienhäusern – werden vom Bund gefördert.
Vor der Investitionsentscheidung ist es ratsam, den aktuellen und künftigen Energiebedarf im eigenen Haushalt zu analysieren. Wer zum Beispiel später womöglich eine E-Auto-Ladestation oder Wärmepumpe nachrüsten lassen möchte, braucht eine PV-Anlage mit mehr Leistung. In solchen Fällen macht sich auch die Anschaffung eines Stromspeichers bezahlt. Innovative Konzepte wie die gebäudeintegrierte Photovoltaik bieten darüber hinaus neue Möglichkeiten.
Eine erste Orientierung über das Potenzial einer Solaranlage bietet der Solarrechner des ADAC. Er zeigt auf, welcher Ertrag zu erwarten ist, und ermöglicht auf dieser Grundlage die Anforderung eines unverbindlichen Kostenangebots – eine ADAC Mitgliedschaft ist dafür nicht erforderlich.
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Alternative Finanzierung für die PV-Anlage
Die Finanzierung einer Photovoltaikanlage muss nicht immer über klassische Kredite erfolgen. Es gibt alternative Modelle, die je nach individueller Situation von Vorteil sein können.
Ein Bausparvertrag eignet sich zur Vorfinanzierung späterer Vorhaben an Ihrer Immobilie – auch zur Anschaffung einer PV-Anlage im Rahmen einer Gebäudesanierung. Darüber spart man Guthaben an und kann die Kosten für die verbleibende Finanzierungslücke genau kalkulieren. Denn der Zinssatz für die Rückzahlung des Bauspardarlehens steht von Anfang an fest. Die Darlehenszinsen sind außerdem oft niedriger als bei anderen Finanzierungsformen. Wenn der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, sollte man trotzdem vergleichen.
Wer eine Photovoltaikanlage nutzen möchte, aber die hohen Anschaffungskosten scheut, kann eine Solaranlage mieten oder leasen. Vorteil: Statt einer hohen Einmalinvestition fällt über eine feste Laufzeit (zum Beispiel 15 bis 25 Jahre) jeden Monat eine planbare Leasingrate an. Je nach Vertrag sind Wartung, Reparaturen und Versicherung inklusive. Nachteil: Die PV-Anlage gehört nicht Ihnen und die langfristigen Gesamtkosten können höher sein als beim Kauf mit Kreditfinanzierung. Zudem gibt es weniger Möglichkeiten, von Förderungen zu profitieren.
Worauf beim Photovoltaik-Kredit achten?
Bevor Sie einen Kredit für Ihr Photovoltaik-Projekt beantragen, sollten Sie dieses sorgfältig planen. Entscheidend ist vorab, die Kosten genau zu kalkulieren und die eigenen finanziellen Möglichkeiten zu prüfen. So lassen sich die passende Kredithöhe und -laufzeit herausfinden – und die anfallenden Zinsen. Wichtig: Verschiedene Kreditangebote einholen und Konditionen genau vergleichen.
Die meisten Finanzinstitute bieten auf ihren Internetseiten dafür eigene Kreditrechner an. Auch Online-Vergleichsportale können Ihnen eine Orientierung geben. Der ADAC hat nützliche Tipps und eine Anleitung zur Kreditaufnahme zusammengestellt. Die Verbraucherzentrale warnt zudem vor typischen Stolperfallen und gibt am Beispiel eines Immobilienkredits eine Berechnungshilfe.
Grobe Faustregel: Damit die Finanzierung sich "lohnt" und nicht die Rendite der Solaranlage durch Einsparungen an Stromkosten und Einspeisevergütung auffrisst, sollte der effektive Jahreszins des Kredits unter vier Prozent liegen. Die Rendite einer PV-Anlage kann je nach Kosten, Ausrichtung und Neigung, Ihrem häuslichen Setup und Nutzungsverhalten bis zu 10 Prozent pro Jahr betragen.
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