Diesel und Benziner im Kostenvergleich: Was ist günstiger?

Diesel oder Benziner? Vor dieser Kaufentscheidung sollten Anschaffungs- und Betriebskosten verglichen werden: Rund 900 Modelle im Gesamtkostenvergleich.
Anschaffung eines Diesels meist teurer
ADAC Kostenrechnung mit allen anfallenden Kosten
Bei jedem Modell individuell checken, was sich eher rechnet
Diesel und Benziner im Kostenvergleich
Fährt man mit einem Diesel insgesamt günstiger oder mit einem Benziner? Der ADAC hat die Kosten von den wichtigsten Neuwagenmodellen berechnet und jeweils zwei vergleichbare Benzin- und Dieselmodelle gegenübergestellt. Bei den Modellpaarungen fällt es leichter, die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Die Ergebnisse aufgeschlüsselt nach jährlicher Kilometerleistung zeigt der ADAC Kostenvergleich.
Die Gewissheit, dass Diesel als Treibstoff immer weniger kostet als Benzin, gilt seit dem Ukraine-Krieg nicht mehr. 2022 war es sogar so, dass der Preis für Diesel höher lag als der von Benzin. Mittlerweile ist der Dieselpreis zwar wieder gesunken, aber immer noch verhältnismäßig hoch. Wird der Sprit noch billiger? Oder wieder teurer? Das ist schwer abzuschätzen.
Der ADAC hat in seinen Berechnungen daher die durchschnittlichen Kraftstoffpreise der letzten drei Monate als Grundlage genommen. Im Kostenvergleich über fünf Jahre sind unter anderem auch der voraussichtliche Wertverlust, der Aufwand für Inspektionen sowie Kosten für den Reifenersatz und die Versicherung berücksichtigt. Hier finden Sie alle Annahmen, die den Berechnungen zugrunde liegen.
Die Ergebnisse zum PDF-Download:
Unterschiede innerhalb von Fahrzeugklassen
Wer sich schon auf eine bestimmte Fahrzeugklasse festgelegt hat und innerhalb dieser eine Entscheidungshilfe sucht, findet sie in diesen kompakten Auflistungen als PDF:
Untere Mittelklasse mit Diesel oder Benziner im ADAC Kostenvergleich
Mittelklasse mit Diesel oder Benziner im ADAC Kostenvergleich
Diesel oder Benziner? Das hängt vom Modell ab
Wichtigstes Ergebnis des Kostenvergleichs: Es gibt keine allgemeine Regel, mit welcher Motorisierung man am günstigsten fährt. Vielmehr kommt es auf das gewünschte Modell, die jährliche Fahrleistung, die Anschaffungs- und laufenden Kosten sowie den Wertverlust an. Letzterer ist trotz hoher Kraftstoffpreise immer noch der Hauptkostentreiber.
Welche Auswirkungen Änderungen beim Spritpreis auf die gesamten Kosten eines Autos haben, lässt sich mit dieser Faustregel einschätzen: Sowohl für Benziner als auch für Diesel schlägt sich eine Verteuerung um 10 Cent pro Liter bei einem Verbrauch von 5 Liter pro 100 Kilometer mit genau 0,5 Cent je Kilometer nieder. Bei einem Fahrzeug mit 7,5 Liter Verbrauch sind es also Mehrkosten von 75 Cent auf 100 Kilometer.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen, dass im Kostenvergleich teils der Benziner vorne liegt, teils der Diesel und manchmal beide Varianten ähnliche Kosten verursachen. Der ADAC hat dabei eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometern zugrunde gelegt. Im vollständigen Kostenvergleich in den PDFs finden Sie auch die Werte für 10.000, 20.000 und 30.000 gefahrene Kilometer pro Jahr.
Vorteil für den Benziner: Beispiele

Manchmal ist das Ergebnis eindeutig, etwa beim BMW X3. Der dieselgetriebene xDrive30d Steptronic verursacht Gesamtkosten von 101,7 Cent pro Kilometer. Beim xDrive30i Steptronic mit Benzinmotor sind es 96,5 Cent. In der unten stehenden Tabelle finden Sie drei weitere Modell-Paarungen mit Vorteil für den Benziner.
Modell | Benziner-Variante | Kosten in Cent/km | Diesel-Variante | Kosten in Cent/km |
---|---|---|---|---|
VW Golf | 1.5 TSI 96 kW Life | 55,3 | 2.0 TDI 85 kW Life | 57,6 |
Volvo XC60 | B4 Essential Geartronic | 84,4 | B4 Diesel Core Geartronic | 88,1 |
Mercedes E-Klasse | 200 Avantgarde Advanced 9G-TRONIC | 99,8 | 220 d Avantgarde Advanced 9G-TRONIC | 102,5 |
BMW X3 | xDrive30i Steptronic | 96,5 | xDrive30d Steptronic | 101,7 |
Vorteil für den Diesel: Beispiele

In anderen Fällen hat der Diesel mehr oder weniger deutliche Kostenvorteile. Im Beispiel Land Rover Defender kommt die Dieselvariante D300 S mit 113,4 Cent pro Kilometer billiger als der Benziner P400 SE mit 123,3 Cent. In der Tabelle finden Sie weitere Beispiele.
Modell | Benziner-Variante | Kosten in Cent/km | Diesel-Variante | Kosten in Cent/km |
---|---|---|---|---|
Land Rover Defender 90 | P400 SE AWD | 123,3 | D300 SE AWD | 113,4 |
Mercedes GLA | 250 Progressive Line Advanced 4Matic 8G-DCT | 86,4 | 220 d 4Matic 8G-DCT | 79,8 |
Audi Q5 | 45 TFSI quattro S tronic | 96,3 | 40 TDI quattro S tronic | 89,7 |
Seat Leon | 2.0 TSI DSG | 66,4 | 2.0 TDI DSG | 62,4 |
Diesel und Benziner gleichauf: Beispiele

Es kann aber auch sein, dass der Kostenunterschied gering ausfällt, wie beim Beispiel Opel Crossland. Hier kostet ein gefahrener Kilometer mit dem Benziner 51,8 Cent und mit dem Diesel 51,5 Cent. In der Tabelle finden Sie weitere Modellpaare, bei denen der Kostenunterschied gering ist.
Modell | Benziner-Variante | Kosten in Cent/km | Diesel-Variante | Kosten in Cent/km |
---|---|---|---|---|
Mercedes A-Klasse | A 200 7G-DCT | 65,8 | A 180d 8G-DCT | 65,7 |
Skoda Octavia | 1.5 TSI Essence | 53,0 | 2.0 TDI Essence | 53,2 |
Opel Crossland | 1.2 DI Turbo Enjoy | 51,8 | 1.5 Diesel Enjoy | 51,5 |
Welche Pkw sind die sparsamsten?
Wem die Gesamtkosten einerlei sind und "nur" besonders spritsparend fahren will – aus ökologischen Gründen etwa –, für den könnte die ADAC Aufstellung der sparsamsten Diesel- und Benziner-Modelle interessant sein. Doch Vorsicht: Ein niedriger Verbrauch allein sagt nichts aus über die wirklichen Kosten – die Gesamtkosten (siehe Auswertungen oben) samt Wertverlust sind entscheidend. Hier geht es zu den Links:
Und welche Elektroautos rechnen sich im Vergleich zum Benziner oder Diesel? Auch hier hat der ADAC nachgerechnet:
Hier finden Sie weitere Kostenaufstellungen und hier viele Neuvorstellungen, Fahr- und Testberichte.