Benzinpreis und Dieselpreis steigen: Warum Tanken in Deutschland teurer wird
Die Spritpreise in Deutschland steigen weiter – mittlerweile die fünfte Woche in Folge. Die Gründe und wie Autofahrende beim Tanken dennoch sparen können. Plus: In welchem Bundesland Benzin und Diesel am günstigsten sind.
Super E10 um 1,0 Cent je Liter teurer, Dieselpreis steigt um 2,7 Cent
Gründe für den Preisanstieg: Teures Rohöl, CO₂-Abgabe und schwacher Euro
Bundesländer: Tanken im Saarland am günstigsten
Spartipp: Am besten abends tanken
Benzinpreis und Dieselpreis aktuell
Benzin ist in Deutschland so teuer wie zuletzt im Hochsommer, Diesel hat den höchsten Stand seit Frühjahr 2024 erreicht. Das ergibt die aktuelle ADAC Auswertung der Spritpreise.
Demnach kostet ein Liter Super E10 im Bundesmittel 1,741 Euro, das ist gegenüber der Vorwoche ein Anstieg um 1,0 Cent. Noch stärker verteuert sich Diesel: Für einen Liter muss man durchschnittlich 1,690 Euro bezahlen, das sind 2,6 Cent mehr als vor Wochenfrist.
Die Preisdifferenz zwischen beiden Kraftstoffsorten verringert sich damit auf nur noch 5,1 Cent je Liter. Der steuerliche Vorteil von Diesel gegenüber Benzin beträgt allerdings rund 20 Cent.
Ab sofort gibt es HVO100-Diesel an den Zapfsäulen in Deutschland.
Bundesländer: Tanken im Saarland am günstigsten
Interessant: zwischen den Bundesländern gibt es erhebliche Preisunterschiede. Laut aktuellem ADAC Regionalvergleich sind Benzin und Diesel im Saarland am günstigsten: Ein Liter Super E10 kostet hier im Schnitt 1,684 Euro – das sind 9,5 Cent weniger als in Mecklenburg-Vorpommern, dem Schlusslicht des Vergleichs mit 1,779 Euro pro Liter.
Auch bei Diesel führt das Saarland die Rangliste an. Wer hier tankt, zahlt im Schnitt 1,643 Euro je Liter. Das Schlusslicht bildet wie schon bei Super E10 Mecklenburg-Vorpommern: Hier müssen Autofahrer 1,737 Euro je Liter Diesel zahlen – und damit 9,4 Cent mehr als im Saarland.
Rohöl deutlich teurer, Euro schwach
Hauptgrund für die erneut höheren Tankkosten ist der spürbare Anstieg der Rohölkurse. Ein Barrel der Sorte Brent kostet aktuell über 80 US-Dollar und damit etwa drei Dollar mehr als vor einer Woche. Gegenüber dem Rohölpreis von vor fünf Wochen ist sogar ein Anstieg um acht Dollar zu verzeichnen.
Zudem notiert der Euro weiterhin schwach bei Kursen von rund 1,03 US-Dollar. Dies verteuert den Kauf von Rohöl im Euro-Raum, da der Weltmarkt in US-Dollar abgewickelt wird.
Höhere CO₂-Abgabe: So steigen die Spritkosten
Ein weiterer Grund für die gestiegenen Spritkosten ist die Erhöhung der staatlichen CO₂-Abgabe von 45 auf 55 Euro je Tonne. Diese trat am 1. Januar in Kraft. Dadurch stiegen die Preise für Benzin und Diesel unabhängig von den kurzfristigen Preisschwankungen um rund 3 Cent je Liter.
Zwar haben viele Tankstellen ihre Lager noch im abgelaufenen Jahr gefüllt, doch ist der Preissprung mittlerweile fast überall an den Zapfsäulen angekommen.
Jahresrückblick 2024: Tanken billiger als im Vorjahr
Das abgelaufene Jahr war trotz zu Anfang noch hoher Preise insgesamt ein erfreulicheres Tankjahr als 2023. Das zeigt der Rückblick des ADAC auf die Kraftstoffpreise 2024. Ein Liter Super E10 kostete 2024 durchschnittlich 1,739 Euro, Diesel lag im Jahresschnitt bei 1,649 Euro je Liter. Im Vergleich zum Vorjahr war Super E10 damit rund fünf Cent und Diesel knapp über sieben Cent günstiger. Nach den Rekordjahren 2022 und 2023 sortiert sich 2024 damit als drittteuerstes Tankjahr ein.
Günstigster Monat des abgelaufenen Jahres war für beide Kraftstoffsorten der September: Super E10 kostete im Monatsmittel 1,650 Euro, Diesel lag bei 1,544 Euro. Teuerster Tankmonat 2024 war bei Super E10 der März mit 1,851 Euro je Liter, im Februar zahlte man mit 1,746 Euro am meisten für den Liter Diesel.
Kosten sparen: Abends statt morgens tanken
Wer tankt, sollte die Preisunterschiede im Tagesverlauf beachten. Eine Auswertung der Kraftstoffpreise im Mai zeigt, dass zwischen 19 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr die Preise im Tagesverlauf am niedrigsten sind. Morgens kurz nach 7 Uhr ist Benzin im Schnitt 6,4 Cent teurer, Diesel 7,3 Cent.
So wird Tanken für Sie zusätzlich günstiger
Neben einer spritsparenden Fahrweise lassen sich die Tankkosten mit diesen Tipps weiter reduzieren:
Die erstbeste Tankstelle ist nicht immer die günstigste: Autofahrende sollten deshalb vor dem Tanken Spritpreise vergleichen und an teuren Anbietern vorbeifahren. Die Preisunterschiede der Tankstellen betragen bis zu 7 Cent je Liter, im Vergleich zu Autobahntankstellen sogar noch deutlich mehr. So spart man nicht nur, sondern fördert auch den Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt.
Auf teures E5 verzichten: In der Regel vertragen alle Benziner ab Produktionsdatum November 2010 Super E10. Daher sollte man auf das teurere E5 nach Möglichkeit verzichten. So lassen sich je Liter im Schnitt weitere 5 bis 6 Cent sparen.
Tankrabatt mit der ADAC Kreditkarte mitnehmen: Mit der ADAC Kreditkarte und dem Paket Sparen erhalten Sie weltweit 2 Prozent ADAC Tankrabatt auf Tankstellenumsätze. Aus technischen Gründen sind einzelne Tankstellen, die zu Super- oder Baumärkten gehören, ausgeschlossen.
ADAC Mitgliedsausweis vorzeigen: ADAC Mitglieder sparen mit der Clubkarte an allen Shell- und Agip/Eni-Tankstellen 1 Cent pro Liter.