Benzinpreis und Dieselpreis: Tanken spürbar günstiger

Frau in Winterjacke tankt weißes Auto
Benzin ist in Deutschland so günstig wie zuletzt vor elf Monaten© iStock.com/AvGusT174

Vorweihnachtliche Freude: Tanken in Deutschland wird die siebte Woche in Folge günstiger – die Preise sinken im Vergleich zur Vorwoche deutlich. Alle Hintergründe und wie Sie beim Tanken zusätzlich sparen können.

  • Benzin um 2,1 Cent je Liter billiger, Dieselpreis sinkt um 2,3 Cent

  • Rohölnotierungen geben deutlich nach

  • 20 Cent pro Liter und mehr sparen: ADAC gibt Tipps, wie es geht

  • 2024: Deutliche Erhöhung der CO₂-Abgabe

Benzin- und Dieselpreis aktuell

Laut ADAC Auswertung vom 5. Dezember muss man für einen Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,732 Euro bezahlen, das sind 2,1 Cent weniger als in der Vorwoche. Diesel verbilligt sich um 2,3 Cent auf durchschnittlich 1,715 Euro je Liter.

Der seit sieben Wochen anhaltende Abwärtstrend hat sich sogar beschleunigt. Preiswerter als aktuell war Benzin zuletzt Ende Januar, Diesel Ende Juli.

Diesel bleibt mit durchschnittlich 1,7 Cent nur geringfügig billiger als Super E10, der Steuervorteil von Diesel gegenüber Benzin liegt demgegenüber bei rund 20 Cent je Liter. Ein Grund ist die anhaltend hohe Rohölnachfrage in Asien, die auch den Dieselpreis belastet.

Super E20 ist jetzt an der ersten Tankstelle in Deutschland verfügbar

ADAC: Potenzial für weitere Preisnachlässe

Hauptgrund für den Rückgang der Tankkosten ist das Absacken der Rohölpreise: Ein Barrel der Sorte Brent kostet aktuell rund 77 US-Dollar, das das sind mehr als 4 Dollar weniger als vor Wochenfrist. Anlass für den Rückgang sind offenbar Zweifel, ob die OPEC+ die zuletzt beschlossenen freiwilligen Produktionskürzungen vollständig umsetzen wird.

Die rückläufigen Spritpreise folgen dem billigeren Öl, wenngleich noch nicht in ausreichendem Umfang. Bei Benzin, vor allem aber bei Diesel besteht daher nach ADAC Einschätzung trotz einer erhöhten Nachfrage nach Heizöl ein Potenzial für weitere Preissenkungen.

So wird Tanken für Sie günstiger

Neben einer spritsparenden Fahrweise lassen sich mit diesen Tipps schnell ein paar Euro zusätzlich sparen:

  • Abends statt morgens tanken: Wer tankt, sollte auch die Preisunterschiede im Tagesverlauf (siehe Grafik) beachten. Am günstigsten ist Kraftstoff laut einer ADAC Studie in der Regel zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr. Die Auswertung zeigt, dass sich zu diesen Uhrzeiten rund 9 Cent je Liter im Vergleich zur teuersten Tageszeit (7 Uhr morgens) sparen lassen.

  • Die erstbeste Tankstelle ist nicht immer die günstigste: Autofahrende sollten deshalb vor dem Tanken Spritpreise vergleichen und an teuren Anbietern vorbeifahren. Die Preisunterschiede der Tankstellen betragen bis zu 7 Cent je Liter, im Vergleich zu Autobahntankstellen sogar noch deutlich mehr. So spart man nicht nur, sondern fördert auch den Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt.

Urlaubstipps und Reiseinspirationen. Kostenlos vom ADAC

  • Auf teures E5 verzichten: In der Regel vertragen alle Benziner ab Produktionsdatum November 2010 Super E10. Daher sollte man auf das teurere E5 nach Möglichkeit verzichten. So lassen sich je Liter im Schnitt weitere 5 bis 6 Cent sparen.

  • Tankrabatt mit der ADAC Kreditkarte mitnehmen: Mit der ADAC Kreditkarte und dem Paket Sparen erhalten Sie weltweit 2 Prozent ADAC Tankrabatt auf Tankstellenumsätze. Aus technischen Gründen sind einzelne Tankstellen, die zu Super- oder Baumärkten gehören, ausgeschlossen.

  • ADAC Mitgliedsausweis vorzeigen: ADAC Mitglieder sparen mit der Clubkarte an allen Shell- und Agip/Eni-Tankstellen 1 Cent pro Liter.

2024: Deutliche Erhöhung der CO₂-Abgabe

Die im Rahmen der CO₂-Abgabe ursprünglich vorgesehene Erhöhung bei Benzin und Dieselkraftstoff wurde für das Jahr 2023 ausgesetzt. Der Preis pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid liegt daher wie 2022 bei 30 Euro. Dafür soll es zum Jahr 2024 einen stärkeren Anstieg als ursprünglich geplant geben. Vorgesehen ist ein Preis von 40 Euro, was umgerechnet zu einem Aufschlag auf den Liter Benzin bzw. Diesel von rund 3 Cent führt.

CO₂-Steuer: Das sind die Auswirkungen auf die Spritkosten.