Tanken: Benzinpreis und Dieselpreis weiterhin zu teuer

Der Abwärtstrend bei den Spritpreisen setzt sich zwar fort, nach Einschätzung der Fachleute aber nicht genug. Benzin und Diesel sind weiterhin zu teuer. Plus: Das kostet der Sprit in den einzelnen Bundesländern.
Super E10 um 0,8 Cent je Liter billiger, Dieselpreis sinkt um 1,9 Cent
Bundesländer: Tanken in Sachsen und Bayern am teuersten
ADAC: Spritpreise müssen weiter sinken
Spartipp: Am besten abends tanken
Benzinpreis und Dieselpreis aktuell
Laut der aktuellen ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise kostet ein Liter Super E10 im Bundesmittel 1,681 Euro, das sind 0,8 Cent weniger als in der Vorwoche. Der Preis für einen Liter Diesel sinkt um 1,9 Cent auf durchschnittlich 1,572 Euro. Diesel fällt damit auf ein weiteres Jahrestief.
Die Preisdifferenz zwischen Super E10 und Diesel vergrößert sich auf aktuell knapp elf Cent je Liter. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass der Steuervorteil von Diesel gegenüber Benzin bei rund 20 Cent liegt.
Ab sofort gibt es HVO100-Diesel an den Zapfsäulen in Deutschland.
Tanken in Sachsen und Bayern am teuersten
Bewegung gibt es auch auf regionaler Ebene: So sind derzeit die Stadtstaaten Berlin und Bremen am preiswertesten beim Tanken, Sachsen und Bayern am teuersten. Das Saarland, zuletzt mehrfach in Folge am günstigsten, muss diesmal mit einem Platz im Mittelfeld Vorlieb nehmen.
In Berlin kostet ein Liter Super E10 im Mittel 1,622 Euro, gefolgt von den beiden weiteren Stadtstaaten Bremen( 1,645 Euro) und Hamburg (1,652 Euro). Sachsen ist derzeit bei Benzin das teuerste Bundesland: Für einen Liter Super E10 müssen Autofahrerinnen und Autofahrer 1,708 Euro bezahlen – das sind 8,6 Cent mehr als in der Bundeshauptstadt. Ebenfalls unter den besonders teuren Bundesländern sind Rheinland-Pfalz als 15. und Bayern als 14. im Ranking.
Bei Diesel ist Bremen mit 1,510 je Liter am günstigsten. Mit Mecklenburg-Vorpommern hat sich aktuell ein Bundesland in die günstigeren Tankregionen Deutschlands eingeordnet, das zuletzt meist unter den teuren Bundesländern zu finden war. Diesel-Schlusslicht mit einem Abstand von 8,6 Cent zu Spitzenreiter Bremen ist aktuell Bayern mit 1,596 Euro. Auf den Plätzen 15 und 14 liegen Sachsen und Baden-Württemberg.
ADAC: Benzin und Diesel immer noch zu teuer
Die Entwicklung der Spritpreise geht nach ADAC Einschätzung zwar in die richtige Richtung, angesichts des deutlichen Ölpreisrückgangs vor knapp zwei Wochen ist das Preisniveau von Benzin und Diesel aber immer noch zu hoch.
Vor zwei Wochen war der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent von rund 75 US-Dollar auf unter 63 Dollar regelrecht eingebrochen. Diesem Absturz waren die Kraftstoffpreise jedoch nicht zur Genüge gefolgt. Auch wenn der Ölpreis seit vergangener Woche wieder um rund zwei auf knapp 65 US-Dollar gestiegen ist, erscheint das Preisniveau für Benzin und Diesel trotz des jetzigen Rückgangs immer noch nicht ganz angemessen.
Ein weiteres Argument für sinkende Kraftstoffpreise ist der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar: Die europäische Währung notiert deutlich stärker im Vergleich zur Vorwoche und kletterte von unter 1,10 auf nun fast 1,13 US-Dollar je Euro. Dies ist der höchste Stand seit Anfang 2022 und sorgt dafür, dass der Kauf von Rohöl, das üblicherweise in US-Dollar bezahlt wird, sich verbilligt und damit isoliert betrachtet auch zu günstigeren Preisen an den Zapfsäulen führen sollte.
Kosten sparen: Abends statt morgens tanken
Wer tankt, sollte die Preisunterschiede im Tagesverlauf beachten. Eine Auswertung der Kraftstoffpreise zeigt, dass zwischen 19 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr die Preise im Tagesverlauf am niedrigsten sind. Morgens kurz nach 7 Uhr ist Benzin im Schnitt 6,4 Cent teurer, Diesel 7,3 Cent.
So wird Tanken für Sie zusätzlich günstiger
Neben einer spritsparenden Fahrweise lassen sich die Tankkosten mit diesen Tipps weiter reduzieren:
Die erstbeste Tankstelle ist nicht immer die günstigste: Autofahrende sollten deshalb vor dem Tanken Spritpreise vergleichen und an teuren Anbietern vorbeifahren. Die Preisunterschiede der Tankstellen betragen bis zu 7 Cent je Liter, im Vergleich zu Autobahntankstellen sogar noch deutlich mehr. So spart man nicht nur, sondern fördert auch den Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt.
Auf teures E5 verzichten: In der Regel vertragen alle Benziner ab Produktionsdatum November 2010 Super E10. Daher sollte man auf das teurere E5 nach Möglichkeit verzichten. So lassen sich je Liter im Schnitt weitere 5 bis 6 Cent sparen.
Tankrabatt mit der ADAC Kreditkarte mitnehmen: Mit der ADAC Kreditkarte und dem Paket Sparen erhalten Sie weltweit 2 Prozent ADAC Tankrabatt auf Tankstellenumsätze. Aus technischen Gründen sind einzelne Tankstellen, die zu Super- oder Baumärkten gehören, ausgeschlossen.
ADAC Mitgliedsausweis vorzeigen: ADAC Mitglieder sparen mit der Clubkarte an allen Shell- und Agip/Eni-Tankstellen 1 Cent pro Liter.