Kroatien plant Touristensteuer gegen Massentourismus

Für Kroatien-Reisende wird der Urlaub künftig teurer. Die Regierung will eine Touristensteuer als Mittel gegen den Massentourismus einführen. Das sind die Pläne.
Einführung der Urlauberabgabe nicht vor 2025
Details zur Höhe der Abgabe noch nicht bekannt
Einnahmen sollen der Umwelt zugute kommen
Kroatien zählt zu den beliebtesten europäischen Urlaubsländern. Der Tourismus des südosteuropäischen Landes boomt seit Jahren. Und das Jahr 2023 steuert sogar auf einen neuen Rekord zu, teilt das Tourismusministerium auf Anfrage mit.
Touristensteuer gegen Massentourismus
Der Massentourismus bringt aber auch große Probleme mit sich, so die Regierung. Unter anderem hält die Infrastruktur dem Ansturm nicht stand, die Abfallentsorgung wird immer problematischer und die Auslastung neugebauter Feriensiedlungen abseits des Sommers ist monatelang zu niedrig. Die Frage der Nachhaltigkeit wird immer drängender.
Die Regierung erarbeitet gerade ein umfassendes Tourismusgesetz, bei dem die Urlauberabgabe eine von vielen Maßnahmen ist. Die Einnahmen daraus sollen der Umwelt zugute kommen.
Touristensteuer nicht vor 2025
Die Touristensteuer soll nach jetzigen Plänen ausschließlich in Gegenden eingeführt werden, die unter den negativen Auswirkungen des Urlauberbooms besonders zu leiden haben, darunter die Küstenregionen und Inseln. Mit der Einführung wird nicht vor 2025 gerechnet.
Details zur Abgabe noch nicht bekannt
Wie die Abgabe berechnet wird, ist bisher nicht klar. Ist die Höhe von der Art der Unterkunft und der Anzahl der Übernachtungen abhängig? Wird sie bei Pauschalreisen in den Reisepreis inkludiert? Ist es eine einmalige Gebühr, die bei der Einreise kassiert wird?
Bettensteuer: Wenn Reisende extra zur Kasse gebeten werden
Kroatien-Reisen seit diesem Jahr noch leichter
Der Hauptgrund für den Urlauberboom: Seit Jahresbeginn gehört Kroatien zum Schengenraum, Grenzkontrollen und damit lange Wartezeiten fallen für die Touristen weg. Außerdem löste der Euro die bisherige Währung Kuna ab. Auch das erleichtert das Reisen.
Berichte: Drastische Preissteigerungen
Dass die neue Situation aber auch neue Probleme mit sich bringt, räumt die kroatische Regierung ebenfalls ein. So hatte es zuletzt vermehrt Klagen wegen stark gestiegener Preise gegeben. "Wir sind uns dessen bewusst", so ein Ministeriumssprecher. Das sei aber weniger der Währungsumstellung geschuldet, als der weltweiten Inflation. "Leider gab es auch Fälle, in denen die Einführung des Euro als Vorwand für Preiserhöhungen genutzt wurde." Solche "unlauteren Praktiken" würden von den zuständigen Behörden überwacht.