Herzmuskelentzündung: Auf diese Anzeichen sollten Sie achten

Ein Mann liegt krank auf dem Sofa
Eine Herzmuskelentzündung kann als Folge eines grippalen Infekts entstehen© iStock.com/stefanamer

Eine Herzmuskelentzündung wird häufig übersehen, weil Symptome ausbleiben oder nicht zugeordnet werden können. So kann sich die Erkrankung zeigen.

  • Meist durch Viren ausgelöst

  • Verursacht oft nur leichte Beschwerden

  • Erkrankte sollten sich längere Zeit schonen

Die Deutsche Herzstiftung warnt davor, nach einer Infektion nicht zu früh wieder mit dem Sport zu starten. Der Infekt kann dadurch verschleppt werden. Als Folge kann eine Herzmuskelentzündung entstehen.

Das Spektrum dieser Erkrankung reicht von kaum wahrnehmbaren Beschwerden bis hin zum Herz-Kreislauf-Versagen. Unter jüngeren Sportlern zählt eine unentdeckte Herzmuskelentzündung zu den häufigsten Ursachen für einen plötzlichen Herztod.

Was ist eine Herzmuskelentzündung?

Bei einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) – kommt es zu einer Infektion des Herzmuskels. Für diese Entzündung gibt es unterschiedliche Ursachen. Zudem kann sich eine Myokarditis sehr vielfältig zeigen.

Ist eine Herzmuskelentzündung gefährlich?

Fachleute gehen davon aus, dass eine Myokarditis bei vielen Betroffenen unbemerkt bleibt. Meist verläuft die Krankheit mild und heilt spontan aus. Manchmal ist der Herzmuskel jedoch so stark betroffen, dass es zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommt. Selten ist die Gewebeschädigung derart ausgeprägt, dass Betroffene an plötzlichem Herzversagen versterben.

Ursachen

Eine Herzmuskelentzündung hat unterschiedliche Auslöser:

  • Infektionen durch Krankheitserreger

  • Autoimmunerkrankungen (das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper)

  • Überempfindlichkeitsreaktionen auf Substanzen wie Medikamente

  • Vergiftungen durch beispielsweise Bienen- und Wespengift oder Alkohol

In Deutschland und anderen Industrieländern führen am häufigsten Virusinfektionen zu einer Myokarditis. Auch eine Infektion mit Keimen wie Bakterien, Pilzen, Einzellern oder Parasiten kann der Auslöser sein. Zu den möglichen Krankheitserregern zählen:

Auch eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann zu einer Herzmuskelentzündung führen. Die Erkrankung wird selten durch mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus hervorgerufen.

Symptome einer Herzmuskelentzündung

Die Anzeichen einer Herzmuskelentzündung sind sehr vielfältig. Bei leichten oder milden Verläufen nehmen Betroffene oftmals kaum Beschwerden wahr. Krankheitszeichen können plötzlich auftreten, sich aber auch dauerhaft über einen längeren Zeitraum zeigen:

  • Erschöpfung / Schwächegefühl

  • Herzstolpern oder -klopfen

  • Brustschmerzen

  • Kurzatmigkeit

Bei den Symptomen zeigen sich keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Eine Myokarditis kann in jedem Alter auftreten, auch bei Kindern und Jugendlichen.

Diagnose einer Herzmuskelentzündung

Eine Herzmuskelentzündung lässt sich nicht mit einem Selbsttest diagnostizieren. Für eine gesicherte Diagnose bedarf es einer ärztlichen Untersuchung, z.B. mittels

  • Untersuchung bestimmter Blutwerte

  • Elektrokardiogramm (EKG)

  • Magnetresonanztomografie (MRT)

  • Ultraschall des Herzens (Echokardiografie)

Wann zum Arzt?

Wer Beschwerden bemerkt – insbesondere nach Infektionskrankheiten wie einem grippalen Infekt –, sollte ärztlichen Rat suchen. Körperliche Belastung sollten Sie in jedem Fall für mindestens drei bis sechs Monate vermeiden. In dieser Zeit ist Sport tabu, um das Herz nicht zusätzlich zu strapazieren.

Die Behandlung einer Herzmuskelentzündung richtet sich nach der Schwere. Bestehende Rhythmusstörungen müssen behandelt werden.

Wie lange dauert die Heilung einer Herzmuskelentzündung?

Wie lange eine Myokarditis andauert, hängt von der Schwere des Herzmuskelschadens, der eingeschränkten Herzleistung und dem Gesundheitszustand ab. Etwa bei der Hälfte der Betroffenen heilt die Herzmuskelentzündung spontan – also ohne spezifische Behandlung. Ist ein Virus der Auslöser für die Infektion, erholt sich das geschädigte Herz in 60 bis 70 Prozent der Fälle wieder, wenn die Ursache behandelt wurde. Bei manchen Betroffenen führt eine Myokarditis zu langfristigen Herzproblemen.

Schwere Verläufe können eine akute Verschlechterung verursachen, die entweder mit einer Herzschwäche einhergeht, eine Herztransplantation erforderlich macht oder tödlich endet.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.