Toxoplasmose: Ansteckung, Symptome und Therapie

Wie sich Toxoplasmose äußert, für welche Personengruppen eine Infektion gefährlich werden kann und wie man vorbeugt.
Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ist infiziert
Für gesunde Menschen meist harmlos und ohne Symptome
Für Ungeborene und Immungeschwächte mit Risiken verbunden
Was ist Toxoplasmose?
Als Toxoplasmose bezeichnen Fachleute eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger Toxoplasma gondii (T. gondii) verursacht wird. Es handelt sich dabei um einen weit verbreiteten Parasiten.
Toxoplasmen finden sich überall auf der Welt, besonders häufig in feucht-warmen Gebieten. Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ist infiziert, weshalb die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Toxoplasmose als eine Infektionskrankheit mit einer sehr hohen Relevanz für die öffentliche Gesundheit einstuft. In Deutschland gibt es eine mit dem Alter ansteigende Durchseuchung mit T. gondii, die etwa um ein Prozent pro Lebensjahr zunimmt. Die Durchseuchungsrate liegt somit bei den über 70-Jährigen bei über 70 Prozent.
Katzen sind sogenannte Endwirte von Toxoplasmen: Der Parasit kann sich im Darm der Tiere vermehren und über ihren Kot (und darin befindliche infektiöse Oozysten) in der Umwelt verbreiten. Andere Tiere sowie der Mensch können als Zwischenwirte fungieren. Die Parasiten können sich dort zwar nicht vermehren, aber infektiöse Zysten in der Muskulatur oder den Organen bilden. Dadurch kann es zu weiteren Übertragungswegen kommen, zum Beispiel über den Verzehr von rohem Fleisch. Da die Toxoplasmose von Tieren auf Menschen übertragen werden kann, zählt sie zu den sogenannten Zoonosen.
Ist Toxoplasmose gefährlich?
Während bei gesunden Personen eine Infektion in den meisten Fällen ohne Symptome verläuft und von selbst ausheilt, kann sie für bestimmte Personengruppen einen schweren bis lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Zu diesen Gruppen zählen:
Immungeschwächte Personen, z. B. bei einer HIV-Infektion
Ungeborene Kinder von Frauen, die sich während oder kurz vor einer Schwangerschaft zum ersten Mal mit Toxoplasmen infizieren
Kommt es bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zu einer Toxoplasmose, führt dies unter Umständen zu einer akuten Infektion, die zu Folgeerkrankungen von Gehirn, Lunge, Herz oder Augen führen kann.
Bei einer Erstinfektion kurz vor oder während der Schwangerschaft, kann es zu einer Übertragung auf das Ungeborene kommen. Je nach Zeitpunkt der Toxoplasmose-Infektion kann es zu Fehl- oder Totgeburten sowie Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen beim Baby kommen.
Toxoplasmen bleiben nach Erstinfektion im Körper
Nach einer Erstinfektion mit T. gondii geht die Infektion in eine chronische Form über. Die Zysten des Parasiten verbleiben ein Leben lang im Körper und verursachen dort in der Regel keine Symptome. Der Organismus produziert Antikörper gegen den Parasiten, wodurch meist ein lebenslanger Schutz vor einer erneuten Ansteckung besteht (Immunität).
Bei Menschen mit einer Immunschwäche ist jedoch eine Reaktivierung der Toxoplasmose möglich. Insbesondere dann, wenn der Immunstatus schlechter wird.
Wie wird eine Toxoplasmose übertragen?
Eine Übertragung der Toxoplasmose von Mensch zu Mensch ist – bis auf die Übertragung im Mutterleib und die seltene Infektion über eine Blut- oder Organtransplantation