Was sind die Symptome von Bluthochdruck?

Eine Frau greift sich an den Kopf
Ein zu hoher Blutdruck kann zu morgendlichen Kopfschmerzen führen© Shutterstock/fizkes

Der Blutdruck ist je nach Aktivität höher oder niedriger. Bei Bluthochdruck ist der Druck in den Blutgefäßen dauerhaft erhöht. Das kann die Gefäße schädigen und zu Erkrankungen führen.

  • Bluthochdruck bleibt oftmals unbemerkt

  • Regelmäßige Kontrolle der Blutdruckwerte wichtig

  • Risiko für Bluthochdruck steigt mit dem Alter

Jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat Bluthochdruck (Hypertonie). Im Alter zwischen 70 und 79 Jahren leben sogar drei von vier Personen mit Hypertonie. Gleichzeitig weiß knapp jeder und jede Fünfte nichts von seinen oder ihren erhöhten Blutdruckwerten.

Ab wann hat man Bluthochdruck?

Der medizinische Grenzwert für eine Hypertonie liegt bei über 140/90 mmHg. Ab diesen Bluthochdruckwerten ist eine Behandlung zur Senkung des Blutdrucks notwendig. Wie diese erfolgt – ob medikamentös oder durch Lebensstilanpassungen – hängt von der Art des Bluthochdrucks und bestehenden Risikofaktoren ab.

Grundsätzlich können Betroffene dazu beitragen, dass der erhöhte Blutdruck sinkt, etwa durch Bewegung oder bestimmte Ernährungsweisen. Ob unmittelbar mit Medikamenten behandelt wird, oder man Effekte durch Lebensstilanpassungen abwartet, wird mit Arzt oder Ärztin individuell besprochen.

Ziel der Behandlung eines Bluthochdrucks ist, die Werte wieder auf das Normalniveau zu bringen und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. So lässt sich die Gefahr für Schlaganfälle um 40 Prozent, für Herzinfarkte um 25 Prozent senken.

Was ist der Blutdruck?

Der Blutdruck ist der Druck, den das durch den Körper fließende Blut auf die Wände der großen Blutgefäße ausübt. Er ist höher, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in den Kreislauf pumpt (systolischer Blutdruck) und niedriger, wenn der Herzmuskel zwischen den einzelnen Schlägen erschlafft (diastolischer Blutdruck). Deshalb werden bei der Blutdruckmessung immer zwei Werte ermittelt, der höhere systolische und der niedrigere diastolische Wert. Beide Werte werden in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben.

Symptome eines Bluthochdrucks

In vielen Fällen bemerken Betroffene einen zu hohen Blutdruck nicht. Eine regelmäßige Kontrolle, zum Beispiel in der hausärztlichen Praxis, ist daher sinnvoll. Die Beschwerden durch dauerhaft erhöhten Blutdruck sind oft unspezifisch und entwickeln sich meist mit der Zeit.

Oftmals machen sich Symptome erst bemerkbar, wenn der Bluthochdruck stark steigt und sehr hohe Werte auftreten oder bereits Folgeerkrankungen entstehen. Die Beschwerden können stressbedingt, durch körperliche Belastung oder im Ruhezustand auftreten.

Zu den Symptomen eines Bluthochdrucks zählen:

  • Kopfschmerzen unter Belastung sowie am frühen Morgen, v. a. im Hinterkopf-Bereich, die sich bessern, wenn der Kopf höher gelagert wird

  • Schwindel

  • Ohrensausen oder andere Ohrgeräusche

  • Innere Unruhe oder Nervosität

  • Auffälligkeiten beim Wasserlassen, z. B. häufiges nächtliches Wasserlassen, Blut im Urin oder schäumender Urin

  • Atembeschwerden unter Belastung

Symptome eines nächtlichen Bluthochdrucks sind oftmals Schlafstörungen, unruhiger Schlaf sowie Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen. Bei Frauen können die Symptome Wechseljahresbeschwerden ähneln (Schwindel, Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen). Spezifische Beschwerden durch eine Hypertonie bei Männern im mittleren Lebensalter sind Erektionsprobleme.

Bluthochdruck: Ab wann lebensbedrohlich?

Plötzlich stark erhöhter Blutdruck (Blutdruckspitzen) als Folge von Bluthochdruck kann lebensbedrohlich werden. In solchen Fällen muss ärztlich behandelt werden, da akute Schäden an Gehirn, Herz oder Lunge entstehen können. Bereits Blutdruckwerte ab 180/100 mmHg können in Kombination mit bestimmten Symptomen zum Notfall werden:

  • Schwindel, u. a. mit starken Kopfschmerzen

  • Übelkeit oder Erbrechen

  • Benommenheit oder Ohnmacht

  • Atemnot oder Brustschmerzen

  • Sehstörungen

  • Einblutungen an den Augen

  • Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen einer Körperseite

  • Sprechstörungen

Ärztinnen und Ärzte beurteilen einen plötzlichen Bluthochdruck nicht allein nach dem Blutdruckwert. So wird auch untersucht, ob Beschwerden oder Hinweise auf Organschädigungen vorliegen (hypertensiver Notfall) oder nicht (Bluthochdruckkrise). Auslöser für solche Blutdruckentgleisungen können Stress oder beispielsweise das Absetzen der üblichen Blutdruckmedikamente sein.

Je nach Fall leiten Ärztinnen und Ärzte eine medizinische Behandlung ein, die nach der notärztlichen Akutversorgung im Krankenhaus weitergeführt wird. Wenn ein plötzlicher hoher Blutdruck mit einem dieser Symptome auftritt, ist es wichtig, umgehend den Notruf 112 zu rufen.

Was sind Ursachen eines Bluthochdrucks?

Die Ursachen für einen Bluthochdruck können vielfältig sein. Zum Großteil – in 90 Prozent der Fälle – ist die Ursache nicht eindeutig feststellbar, und es kommt zu einem Zusammenspiel diverser Risikofaktoren. Nur in etwa zehn Prozent steckt hinter dem hohen Blutdruck eine spezifische Ursache. Dazu zählen das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom, Nierenerkrankungen oder eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Risikofaktoren für einen Bluthochdruck sind:

  • Übergewicht

  • Bluthochdruck in der Familie

  • Hoher Salzkonsum

  • Rauchen

  • Bewegungsmangel

  • Fettstoffwechselstörungen

  • Erhöhter Alkoholkonsum

  • Zunehmendes Alter

Auch während einer Schwangerschaft kann sich ein Bluthochdruck entwickeln. Betroffen sind etwa 15 Prozent aller Schwangeren, wobei ein höheres Alter (ab 40 Jahre) oder eine Mehrlingsschwangerschaft Risikofaktoren für einen erhöhten Blutdruck in dieser Lebensphase sind.

Schwangerschaftshochdruck und Präeklampsie

Für einen Bluthochdruck während der Schwangerschaft gibt es verschiedene Erklärungen. Schon vor der Schwangerschaft können die Blutdruckwerte erhöht gewesen sein, aber erst durch die Vorsorgeuntersuchungen wurden sie diagnostiziert. Von einer Schwangerschaftshypertonie spricht man, wenn diese nach der zwanzigsten Schwangerschaftswoche auftritt. Kommt es neben Bluthochdruck in dieser Zeit auch zu weiteren Auffälligkeiten beispielsweise zu einer erhöhten Eiweißausscheidung über den Harn oder Problemen mit den Nieren oder der Leber, wird dies als Präeklampsie definiert. Fälschlicherweise auch als Schwangerschaftsvergiftung bezeichnet, kann eine Präeklampsie schwer verlaufen und sich zudem sehr unterschiedlich äußern.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.

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