Tipps zur Prävention: Wie Sie einem Schlaganfall vorbeugen
Der Schlaganfall zählt in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Die Risikofaktoren dafür sind vielfältig. Einige lassen sich aktiv beeinflussen, und das Schlaganfallrisiko sinkt.
Risikofaktoren: Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Übergewicht
Ein gesunder Lebensstil kann Risiko minimieren
Erkrankungen wie Bluthochdruck konsequent behandeln lassen
Ein Schlaganfall ist eine akut lebensbedrohliche Erkrankung. Schätzungen zufolge erleiden in Deutschland pro Jahr etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall, bei 70.000 handelt es sich um einen wiederholten Schlaganfall.
Risikofaktoren für einen Schlaganfall
Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall erhöhen. Die meisten begünstigen die Entstehung einer Arteriosklerose, also einer Gefäßverkalkung. Dabei verengen sich die Gefäße aufgrund von Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden. Die Ablagerungen behindern den Blutfluss und damit die Blutversorgung des Gehirns. Zudem begünstigen sie die Entstehung von Blutgerinnseln, den häufigsten Auslösern eines Schlaganfalls.
Einige Risikofaktoren für einen Schlaganfall lassen sich nicht beeinflussen oder verhindern. Dazu zählen vor allem das Lebensalter, das Geschlecht (Frauen haben aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung auch ein erhöhtes Schlaganfallrisiko) und genetische Einflüsse. Andere wiederum sind medizinisch behandelbar oder können durch den Lebensstil günstig beeinflusst werden, unter anderem:
Bluthochdruck verursacht unbehandelt Schäden an den Gefäßwänden und gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall.
Die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus schädigt die Blutgefäße und begünstigt eine Arteriosklerose.
Bewegungsmangel und Übergewicht erhöhen das Risiko von Bluthochdruck und Arteriosklerose.
Erhöhte Blutfettwerte steigern das Risiko für eine Arteriosklerose, da sich die Fette an den Gefäßwänden ablagern.
Beim Rauchen entstehen zahlreiche Schadstoffe, die die Gefäße belasten, Ablagerungen begünstigen und den Blutdruck steigen lassen.
Vorhofflimmern ist eine behandelbare Herzrhythmusstörung. Der unregelmäßige Herzschlag stört den Blutfluss und begünstig dadurch die Bildung von Blutgerinnseln.
Übermäßiger Alkoholkonsum steigert das Risiko für eine Hirnblutung, die wiederum zu einem hämorrhagischen Schlaganfall führen kann.
Anhaltender Stress kann sich negativ auf den Blutdruck, den Blutzucker und den Cholesterinspiegel auswirken.
Was ist eine Stroke Unit?
Ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall und erfordert eine schnellstmögliche medizinische Behandlung, im Idealfall in einem Krankenhaus mit einer Stroke Unit. Das ist eine auf die Behandlung von Schlaganfällen spezialisierte Abteilung, in der eine besonders schnelle und effektive Versorgung möglich ist.
Prävention: Das Schlaganfallrisiko senken
Ein Schlaganfall kann jeden treffen – Sie können jedoch einiges dafür tun, Ihr Schlaganfallrisiko zu senken.
Nehmen Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der hausärztlichen Praxis wahr, auch wenn Sie sich eigentlich gesund fühlen. Viele Erkrankungen, die das Schlaganfall-Risiko erhöhen, machen sich kaum oder erst spät bemerkbar.
Wurde eine Erkrankung diagnostiziert, die das Risiko für einen Schlaganfall erhöht, ist es wichtig, diese konsequent zu behandeln. Dazu gehört insbesondere auch, die von der Ärztin oder dem Arzt verordneten Medikamente zuverlässig einzunehmen.
Ernähren Sie sich ausgewogen mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und Geflügel. Nehmen Sie Lebensmittel, die einen sehr hohen Anteil tierischer Fette enthalten (beispielsweise Wurst oder fettes Fleisch) nur in Maßen zu sich.
Treiben Sie regelmäßig Sport. Bereits dreimal eine halbe Stunde pro Woche kann sich positiv auf das Herz und die Gefäße auswirken. Zudem fördert Bewegung ein normales Körpergewicht. Besonders empfehlenswert sind Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Walking.
Für übergewichtige Menschen ist es ratsam, ihr Gewicht zu reduzieren und im Idealfall zu normalisieren. Oft führt die Gewichtsabnahme gleichzeitig zu einer Blutdrucksenkung und wirkt sich damit positiv auf einen weiteren Risikofaktor für Schlaganfälle aus.
Versuchen Sie, mit dem Rauchen aufzuhören. Verschiedene Angebote wie Kurse zur Rauchentwöhnung oder eine Nikotinersatztherapie können dabei helfen.
Einem erneuten Schlaganfall vorbeugen
Besonders wichtig ist die Prävention für Menschen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben. Das Risiko für einen weiteren Hirnschlag ist dann deutlich erhöht. Neben einer Anpassung des Lebensstils ist es wichtig, die von Ärztin oder Arzt verschriebenen Medikamente gewissenhaft nach Anweisung einzunehmen. Diese sollen beispielsweise den Blutdruck und die Blutfette senken oder das Blut verdünnen, und wirken so der Bildung von Blutgerinnseln entgegen.
Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.
Ringleb P et al.: Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls. S2e-Leitlinie 2022, Version 1.1. AWMF-Registernummer 030-046, Stand 11/2022, unter: https://dgn.org/leitlinie/akuttherapie-des-ischamischen-schlaganfalls* (Abruf: 29.01.2024)
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Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe: So können Sie dem Schlaganfall vorbeugen, unter: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/tipps-zur-vorsorge/allgemein* (Abruf: 29.01.2024)
Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe: Risikofaktoren erkennen – dem Schlaganfall vorbeugen, unter: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/schlaganfall-risiken/allgemein* (Abruf: 29.01.2024)
Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: Hirninfarkt, unter https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hirninfarkt/was-ist-ein-schlaganfall.html* (Abruf: 29.01.2024)
Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Schlaganfall: Vorbeugung, Stand 12/2020, unter: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/schlaganfall/praevention.html* (Abruf: 29.01.2024)
Deutsche Herzstiftung: Blutdruck natürlich senken: sechs effektive Alltagstipps, unter:
https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/tipps-zu-blutdruck-natuerlich-senken* (Abruf: 29.01.2024)
AOK: Blutdruck mithilfe der Ernährung natürlich senken, unter: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/herz-und-kreislauf/so-senken-sie-ihren-blutdruck-auf-natuerliche-weise/* (Abruf: 29.01.2024)
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