Vespa GTS 300: Vertrauter Look mit zeitgemäßer Technik

Seitenansicht einer fahrenden Vespa GTS 300
Klassisch: Die Optik und die große Karosserie der Vespa GTS 300© Vespa

Die Vespa-Ingenieure haben die GTS 300 perfektioniert. Man sieht es auf den ersten Blick nicht, aber man merkt es. Fahrbericht, Bilder, Daten, Preise.

  • Gute Fahrstabilität  

  • Einfache Bedienung

  • Viele Ausstattungsmöglichkeiten

Es gibt nur wenig zu mäkeln an der bislang angebotenen Vespa GTS 125 Super, wie auch an der GTS 300 Super. Ja, der Untersitzstauraum ist klein, und die Radführungselemente sind im Zusammenwirken mit den eher kleinen 12-Zoll-Rädern nicht gerade die schluckfreudigsten des Marktes. Dagegen steht die unglaubliche Beliebtheit der Vespa: Über 7000 GTS 300 wurden im vergangenen Jahr in Deutschland neu zugelassen – nur die BMW R 1250 GS kam unter den Zweirädern auf eine noch höhere Zahl. Dazu addierten sich knapp 6000 GTS 125 Super, zusammen also 13.000 Einheiten. Dennoch gab es die ein oder andere Schwachstelle und Unvollkommenheiten.

Gutes Fahrverhalten, gute Bremsen

Ein Mann fährt mit dem Roller Vespa GTS 300
Die Vorderradschwinge sorgt für ausreichende Stabilität© Vespa

Daher haben die Ingenieure eine Menge Details überarbeitet. Das sieht man dem Modell weder auf den ersten noch den zweiten Blick an, zu vertraut sind die unangetastet gebliebenen Linien und Proportionen. Besonders angenehm wirkt sich die Änderung der vorderen Einarmschwinge aus, ein Kernmerkmal der Vespa. Durch die Montage einer zusätzlichen Strebe ist das Fahrverhalten insbesondere auf unebener Fahrbahn deutlich stabiler, die Scooter-Ikone liegt satter auf der Straße, vermittelt mehr Vertrauen. Und sie federt und dämpft auch besser. Der Hauptbremszylinder setzt sich ebenfalls vorteilhaft in Szene: Die Bremswirkung ist gut, die Bremswege fallen relativ kurz aus, sowohl aus Tempo 40 wie aus Tempo 80. Als wohltuend wird auch der im vorderen Bereich schmal modellierte Sitz empfunden. Die Füße finden beim Anhalten schnell Bodenkontakt, auch wenn man unter 1,70 Meter misst.

Fahrberichte, Events, Tourentipps: Motorrad-Infos vom ADAC

Bilder: Die Vespa GTS 300 im Detail

Einfach im Handling  

Seitenansicht einer stehenden Vespa GTS 300
Die GTS 300 hat viele praktische Features© Vespa

Die Bedienung der aktuellen Vespa-Generation ist einfach: Ein Keyless-System macht das Gefummel mit dem Zündschlüssel überflüssig, der Transponder darf in einer Tasche bleiben. Auch das Hochklappen des Sitzes – unter ihm finden sich Staufach und Tankeinfüllöffnung – funktioniert schlüssellos. Alle Vespa GTS-Versionen und zwar sowohl mit 300er- als auch 125er-Triebwerk weisen ein Cockpit-Display auf, das eine Smartphone-Kupplung möglich macht.

Im Test: 14- und 24-PS-Motor

Der Roller Vespa GTS 300 stehend seitlich
Beide Motorversionen arbeiten mustergültig© Vespa

An höherwertiger Technik hat die Vespa unter anderem LED-Blinker und ein LED-Rücklicht vorzuweisen. Auch eine ausgezeichnete Rücksicht bietende Spiegel gibt es, dazu Griffarmaturen, einen minimal breiteren Lenker und praktisch positionierte Bremshebel. Die Motoren sind alte Bekannte: Absolut ausreichend der 125er Einzylinder mit einer Leistung von 10,3 kW/14 PS, Start-Stopp-Automatik und einem Normverbrauch von 2,4 Liter/100 km. Der überlegen agierende 278 ccm-Einzylinder leistet 17,5 kW/23,8 PS und stemmt doppelt so viel Drehmoment wie der 125er. Sein Verbrauch wird mit 3,3 Liter pro 100 Kilometer angegeben.

Der Tank der 125er fasst sieben Liter, der der 300er 8,5 Liter, was Reichweiten von etwa 275 Kilometer möglich macht. Die Triebwerke sind ein Muster an Laufkultur und zudem angenehm leise. Die Fahrzeuggewichte liegen dicht beisammen: Die 125er Vespa GTS wiegt 147 Kilo, die 300er 160 Kilogramm.

Vespa GTS 300 / 125: Technische Daten, Preise

Herstellerabgaben

(125er-Version)

Motor

Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, 278 (125) ccm Hubraum, vier Ventile pro Zylinder, 17,5 kW/23,8 PS bei 8250 U/min (10,3 kW/14 PS bei 8750 U/min), 26 Nm bei 5250 U/min (12 Nm bei 6750 U/min); Einspritzung, Fliehkraftkupplung, CVT-Variomatik, Antischlupfregelung ASR, (Start-Stopp-Regelung)

Fahrwerk

Selbsttragende Stahlblechkarosserie, gezogene Vorderradschwinge mit Mono-Federbein, zwei Federbeine (Vorspannung 4-fach einstellbar) hinten, Alu-Gussräder, Reifen 120/70 – 12 (vorn) bzw. 130/70 – 12 (hinten), 220 mm Einscheibenbremse vorn unten hinten, ABS

Maße und Gewichte

Radstand 1385 mm, Sitzhöhe 790 mm, Gewicht fahrfertig 160 kg (147 kg), Zuladung 180 kg; Verbrauch lt. WMTC-Zyklus 3,3 (2,4) l/100 km, Tankinhalt 8,5 l (7 l). Spitze 120 (100) km/h

Preis

7199 (6199) Euro

Zahlreiche Ausstattungs- und Farboptionen stehen zur Wahl. Wer noch differenziertere Ansprüche hat, kann sich im Zubehörprogramm mit vielen Accessoires ausrüsten: Vom verchromten, klassischen Klappgepäckträger für Front und Heck über Topcases und Sitzbänke reicht das Angebot bis zum Sportschalldämpfer aus Karbon und Stahl. Sogar Heizgriffe und eine heizbare Sitzbank kann man nachrüsten.

Motorrad und Roller: Neuheiten, Tests, Fahrberichte

Text: Ulf Böhringer/SP-X