Neue Elektroroller: Das sind die spannendsten Scooter 2023

Elektroroller aller Geschwindigkeitsklassen sind auch 2023 weiter im Trend. Die wichtigsten neuen Modelle. Mit Bildern, Infos, Daten und Preisen.
E-Roller: Angebot wird deutlich größer
Starke und sehr schnelle Elektroroller sind im Kommen
Wer künftig lieber emissionsfrei unterwegs sein will, trifft speziell im Roller-Bereich in der neuen Saison auf ein weiter wachsendes Angebot. Die leisen und sauberen E-Scooter sind auch 2023 auf dem Vormarsch. Unter den Elektro-Neuheiten finden sich zudem einige besonders schnelle Einspurstromer.
Inhaltsverzeichnis
Fantic Issimo City

Auch Fantic steigt mit dem Stadt-Scooter Issimo City ins Elektro-Business ein. Ungewöhnlich für E-Scooter: Der mittig im Fahrzeug positionierte Motor mit 3 kW/4 PS treibt per Kette das Hinterrad an. Strom kommt aus 2,2 kWh großen und 12 Kilogramm schweren Akkus, die im Doppelpack bis zu 140 Kilometer Aktionsradius erlauben. Ohne Batterie bringt der Issimo City 79 Kilogramm auf die Waage. Der mit seinem Gitterrahmen aus Alu luftig wirkende Stadtroller bietet zwei Scheibenbremsen mit Verbundbremssystem CBS, Keyless-Go, USB-Buchse und eine 5 Zoll große Displayanzeige. Zwei Versionen (45 km/h bzw. 65 km/h schnell) soll es geben. Die Preise starten bei rund 4000 Euro.
Govecs Flex 2.0

Seinen 2021 zunächst Sharing-Diensten vorbehaltenen E-Roller Flex 2.0 bietet Govecs mittlerweile auch Privatkunden an. Der Stadtstromer der Klasse L1E (bis 45 km/h) wird von einem 2,3 kW/3 PS starken Nabenmotor im Hinterrad angetrieben. Unter der Sitzbank befindet sich das Akkufach für bis zu zwei Batterien für 57 beziehungsweise 112 Kilometer Reichweite. Rund 4000 Euro kostet der Flex mit einem Akku.
Honda EM1 e

Beim EM1 e handelt es sich um einen kompakten Kleinrad-Scooter. Das Vorderrad mit Scheibenbremse ist 12 Zoll groß, das E-Motor und Trommelbremse integrierende Hinterrad kommt auf 10 Zoll Durchmesser. 1,7 kW/2,3 PS leistet der Nabenmotor, der entsprechend der Klasse maximal 45 km/h erlaubt. Chassis und Fahrwerk sind mit Stahlrohr-Unterzugrahmen, Zweiarmschwinge mit zwei Dämpfern und Teleskopgabel klassisch gestrickt.
Moderner gibt sich der E-Scooter mit einem Digital-Cockpit, LED-Leuchten und dem leicht herausnehmbaren und nur rund 10 Kilogramm wiegendem Wechselakku, der mit 1,5 kWh gut 40 Kilometer Reichweite erlaubt. Perspektivisch wurde dieser für ein Ökosystem von Akkuwechselstationen entwickelt, kann vom Nutzer allerdings auch per Ladegerät befüllt werden. Eine Kaufoption soll es nicht geben. Stattdessen werden die Japaner beim EM1 e auf Miet- oder Leasingangebote setzen.
Horwin Senmenti 0

Spannung, Leistung, Performance – hier sind elektrisch angetriebene Roller traditionell eher bescheiden unterwegs. Doch mit dem auf der EICMA 2022 vorgestellten Konzept-Scooter Senmenti 0 zeigt Horwin, wohin die Reise gehen könnte. Der mächtige 400-Volt-Flitzer soll 200 km/h schaffen. Antrieb des Einspurstromers ist ein 600 Newtonmeter leistender E-Motor, der einen Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in 2,8 Sekunden ermöglichen soll. Zugleich erlaubt der 16-kWh-Akku 300 Kilometer Reichweite.
Dank 400-Volt-Architektur ist das Aufladen bis 80 Prozent innerhalb von 30 Minuten möglich. Kollisionsradar mit Warnfunktion, Traktionskontrolle und Schräglagen-ABS werden in der nächstes Jahr verfügbaren Serienversion des Senmenti 0 an Bord sein. Preis? Vermutlich fünfstellig.
Horwin SK1

Die Elektro-Zweiradmarke Horwin stellt dem Anfang 2022 eingeführten und bis zu 90 km/h schnellen E-Roller SK3 künftig den schwächeren wahlweise 45 oder 25 km/h schnellen SK1 zur Seite. Das neue Modell qualifiziert sich damit zur Nutzung von Inhabern eines Pkw- beziehungsweise eines Mofa-Führerscheins. Im Fall des auf 45 km/h begrenzten SK1 stellt ein Hinterradnabenmotor 2 kW/2,7 PS Nenn- und 3 kW/4 PS Spitzenleistung sowie 153 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Es stehen zwei Batterieformate für 71 oder 96 Kilometer Reichweite zur Wahl.
Der auf 25 km/h limitierte SK1 mit Namenszusatz Light leistet 0,8 kW/1,1 PS beziehungsweise 1,3 kW/1,8 PS und 134 Newtonmeter. Auch hier gibt es zwei Akkuvarianten für 89 oder 116 Kilometer Aktionsradius. Zur Ausstattung des knapp zwei Meter langen und auf 14-Zoll-Rädern stehenden SK1 gehören ein 5,5 Zoll großes LC-Display, LED-Leuchten und ein Keyless-System. Die Preise starten bei rund 3000 Euro.
Italjet Dragster # e01 Electric

Beim Italjet Dragster # e01 Electric handelt es sich um den ersten E-Scooter der italienischen Rollermarke. Er soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 auf den Markt kommen. Wie seine Verbrenner-Geschwister bietet der Electric eine optisch auffällig inszenierte Gitterrohr-Rahmenkonstruktion sowie eine Achsschenkellenkung mit Einarmschwinge. Der E-Motor mit 6 kW/8 PS Dauer- und 12 kW/16 PS Spitzenleistung sowie 340 Newtonmeter Drehmoment überträgt seine Kraft per Riemen ans Hinterrad.
Der Sprint aus dem Stand auf 50 km/h soll weniger als 3 Sekunden dauern. Dank der 4,9-kWh-Batterie sind im urbanen Umfeld bis zu 180 Kilometer Reichweite drin, bei Überlandfahrten schrumpft der Aktionsradius auf 90 Kilometer. Bislang eher ungewöhnlich im E-Roller-Bereich: Der Dragster wird mit ABS ausgestattet.
MV Agusta Ampelio

Die Motorradschmiede MV Augusta erweitert ihr Angebot um den elektrisch angetriebenen Roller Ampelio. Die Italiener wollen wie andere Hersteller auch am Wachstumsmarkt der sauberen Urban Mobility teilhaben. Das hochmoderne Modell im Retrodesign der 1950er-Jahre leistet bis zu 7 kW/10 PS. Sind zwei herausnehmbare Akkus an Bord, soll die 95 km/h schnelle Ampelio bis zu 85 Kilometer weit fahren. Vermutlich wird der Elektroroller zwei Fahrmodi haben und ein Keyless-System bekommen.
Nova Motors Inoa Sli7 max

Sli7 max heißt ein neuer E-Roller der Nova Motors-Marke Inoa, der mit 4 kW/5,4 PS und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit in der 125er-Klasse antritt. Rund 4500 Euro werden für das mit zwei Akkupacks ausgestattete Modell aufgerufen. Der Antrieb ist in die Hinterradschwinge integriert, das Getriebe automatisch gesteuert. Die großen 16-Zoll-Räder des SLi7 versprechen Fahrstabilität. Der inklusive Akkus 117 Kilogramm schwere Roller verträgt knapp über 140 Kilogramm Zuladung.
Die herausnehmbaren Batterien wiegen jeweils 12 Kilogramm und sind in einem Staufach unter der Rückbank untergebracht. Sie stellen eine Kapazität von 4,3 kWh bereit, was einen Aktionsradius von 100 Kilometern erlaubt. Viereinhalb bis fünf Stunden soll das vollständige Laden dauern. Zur Ausstattung des Sli7 max gehören zwei Scheibenbremsen mit CBS-System, USB-Anschluss, Haupt- und Seitenständer, LED-Licht, LC-Display, Fernstartfunktion und zwei Fernbedienungen. Hier können Sie schon den ersten Fahrbericht des Inoa Sli7 max lesen.
Wachstumsmarkt 125er-Klasse
Seit 2020 legt der Markt der Leichtkraftroller bis 125 Kubikzentimeter Hubraum zu. Der Grund: Damals trat die Führerscheinregelung (Klasse B196) in Kraft, mit der Autofahrer einfacher an die Fahrberechtigung für diese Zweiräder kommen.
Hier finden Sie eine Marktübersicht über aktuelle 125er-Leichtkraftrad-Modelle.
Nova Motors Inoa Sli10 max

Mit dem 90 km/h schnellen Inoa Sli10 max hat E-Roller-Spezialist Nova Motors sein Angebot um ein neues Topmodell der 125er-Klasse erweitert. Es handelt sich um einen kompakten Stadtscooter auf 14-Zoll-Rädern mit 6,6 kW/9 PS starkem Heckantrieb. Optisches Highlight ist die einarmige Führung des Hinterrads. Strom kommt aus zwei im großen Staufach unter der Sitzbank befindlichen Akkupaketen mit einer Gesamtkapazität von 4,9 kWh. Die Reichweite soll 143 Kilometer betragen. Das vollständige Aufladen der beiden herausnehmbaren und je 14 Kilogramm schweren Batterieblöcke gibt Nova Motors mit 4,5 bis 5 Stunden an.
Der inklusive Akkus 132 Kilogramm schwere Sli10 max verträgt 170 Kilogramm Zuladung, was ihn zusammen mit ausklappbaren Fußrasten für den Zwei-Personen-Betrieb qualifiziert. Zur Ausstattung gehören ein großes LC-Display, Haupt- und Seitenständer, LED-Leuchten, USB-Anschlüsse sowie ein CBS-Bremssystem für die beiden Scheibenbremsen. Rund 5000 Euro kostet der schnelle Scooter. Als Leichtkraftrad qualifiziert er sich für die THG-Quote, die Nutzern mehrere hundert Euro pro Jahr in die Kasse spülen kann.
Peugeot E-Streetzone

Dem 2020 eingeführten E-Ludix stellt Peugeot Motorcycles mit dem E-Streetzone nun einen zweiten Elektroroller der 50er-Klasse zur Seite. Wie bei E-Rollern oft üblich, befindet sich beim E-Streetzone der Stromspeicher unter der Sitzbank. Kunden werden zwischen einem oder zwei Akkus wählen können. Ist nur eine Batterie an Bord, soll sich im Staufach zusätzlich ein Jethelm unterbringen lassen. Mit zwei Akkus ausstaffiert, soll der Streetzone im Eco-Modus bis zu 112 Kilometer weit kommen. Beide Batteriepakete sind herausnehmbar, was Laternenparkern das Aufladen an einer Haushaltssteckdose erlaubt.
Peugeot setzt auf ein konventionelles Fahrwerkslayout. Der Motor steckt im Hinterrad, das von einer Zweiarmschwinge mit zwei Federbeinen statt von einer bei Verbrennermodellen oft üblichen Triebsatzschwinge geführt wird. Für Verzögerung sorgt vorne eine Scheiben- und hinten eine Trommelbremse. Im Cockpit zeigt ein LC-Display fahrrelevante Informationen an. Preise nennt Peugeot noch keine, doch dürften sie sich vermutlich oberhalb von 3000 Euro bewegen.
Ray 7.7

Aus Spanien kommt der schnelle E-Scooter Ray 7.7, der mit 10,7 kW/14,3 PS Dauer- und 17,5 kW/23 PS Spitzenleistung in der 125er-Klasse verortet ist, allerdings bis zu 125 km/h erreichen kann. Dank seiner fast 8 kWh großen Batterie sind selbst auf hohem Temponiveau noch über 100 Kilometer Reichweite drin. Hoch ist auch der Preis: 9700 Euro.
Segway-Ninebot E300se

In diesem Jahr starten mit Verzögerung die Modelle des chinesischen Herstellers Segway-Ninebot bei uns. Topmodell ist der E300se, der im L3e-Segment also der 125er-Klasse antreten wird. Angaben zur Leistung des Hinterradnabenmotors wurden noch keine genannt. Doch soll der Scooter in unter drei Sekunden aus dem Stand auf 50 km/h sprinten und maximal 105 km/h schnell fahren. Der E300se wird über zwei hydraulische Scheibenbremsen sowie ABS und Traktionskontrolle verfügen.
Strom kommt aus bis zu drei herausnehmbaren Akkus. Zwei befinden sich im Unterboden, optional lässt sich eine weitere Batterie im 34 Liter fassenden Staufach unter der Sitzbank unterbringen. Alternativ bietet dieses Platz für bis zu zwei Jethelme. Mit maximaler Batteriekapazität sollen 130 Kilometer Reichweite drin sein. Zur Ausstattung des E300se gehören ein Cockpit mit Farbdisplay sowie die Konnektivitätslösung Airlock. Mittels Smartphone-App ist Keyless-Go möglich. Die Preise für den E300se dürften bei rund 5000 Euro starten.
Stilride 1

Erst 2024 kommt der Stilride 1, ein neuer Elektroroller aus Schweden, der mit einem offen zur Schau gestellten Edelstahlrahmen und einem minimalistischen Design Aufmerksamkeit erzeugt. Angesichts der kleinen 13-Zoll-Rädern, kompakten Abmessungen und dem Verzicht auf jegliche Verkleidung wirkt der Stilride eher wie ein Kleinkraftrad. Der im Hinterrad integrierte Motor leistet jedoch 8 kW/11 PS, was den bis zu 100 km/h schnellen Scooter zum Leichtkraftrad macht. Mit seiner fest montierten 5,1-kWh-Batterie sollen bis zu 120 Kilometer Reichweite drin sein. Zur Ausstattung zählen USD-Gabel, Scheibenbremsen, ABS, Handschuhfach, USB-Port und App-Konnektivität. Der Preis: ca. 15.000 Euro.
Trinity Jupiter S

Die E-Roller-Marke Trinity hat den 2015 eingeführten Jupiter S überarbeitet. Neu sind kompaktere Scheinwerfereinheiten mit LED-Tagfahrlicht. Der E-Antrieb mit 7 kW/10 PS Dauer- sowie 16 kW/22 PS Spitzenleistung erlaubt bis zu 120 km/h Topspeed. Dank eines neuen Batteriemanagements des festintegrierten Stromspeichers ist die Reichweite auf 200 Kilometer gestiegen. Preis: ab 7000 Euro.
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Text: Mario Hommen / SP-X