Nova Motors Inoa Sli10: Elektroroller im Fahrbericht
Der Nova Motors Inoa Sli10 ist ein imposantes Elektroroller-Kraftpaket, das in der Kleinkraft-Variante ein echtes Manko hat. Fahrbericht, Bilder, Daten, Preis.
Hochwertige Verarbeitung
Reichweite ca. 100 km
Gute Preis-Leistung
Nova Motors hat dieses Jahr gleich mehrere starke und modern gestrickte E-Scooter der Marke Inoa neu ins Programm genommen. Dazu zählt auch das Topmodell Sli10 max, das für rund 5000 Euro ein fesches und feines Styling sowie viel Power für bis zu 90 km/h Topspeed bietet.
Wer nicht den entsprechenden A1-Führerschein hat, kann den spritzigen Stromer alternativ in einer 45-km/h-Variante ohne den Namenszusatz "max" bekommen. Auch diese Version besticht durch moderne Technik, üppige Reichweite und einen druckvollen Antrieb, der nach oben raus eindeutig zu früh eingebremst wird.
Hinweis: Lesen Sie hier die Fahrberichte zu den Elektrorollern Inoa Sli5 50 und Inoa Sli7 max.
Design: Nichts wirkt billig
Es ist noch nicht lange her, da handelte es sich bei vielen der neuen E-Roller aus China um auf lieblose Art auf E-Antrieb umgestellte, billig wirkende 90er-Jahre-Verbrennermodelle. Der Sli10 zeigt, dass man mittlerweile weiter ist, denn er wirkt wie ein von vorneherein als Elektromodell konzipierter und modern inszenierter Einspurstromer. Fahrwerkskomponenten wie etwa die wuchtige Hinterradeinarmschwinge hinterlassen einen durchaus wertigen Eindruck.
Plastikteile passen zudem exakt ineinander. Nichts klappert oder wackelt. Auch haptische und optische Kleinode wie Haltegriff und Fußrasten für den Sozius, stylische LED-Leuchten oder das große Farbdisplay im Cockpit verleihen dem Modell einen auffallenden und gefälligen Schick. Zudem stimmen die Proportionen. Die Abmessungen, die Sitzergonomie, das großzügige Staufach unter der Sitzbank – alles ist so, wie man es sich wünschen sollte. Die exakt einstellbaren Spiegel vermitteln sogar einen guten Eindruck vom Rückverkehr, was in dieser Leistungsklasse ein wichtiger Aspekt ist.
Bilder: Nova Motors Inoa Sli10
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Im Test: Elektromotor mit max. 6,3 PS
Während der das 14-Zoll-Hinterrad ausfüllende Nabenmotoren im "max" mit 6,6 kW/9 PS Dauer- und 8,8 kW/12 PS Peakleistung protzt, ist die langsamere 45-km/h-Variante auf 4 kW/5,4 PS Dauer- und 4,6 kW/6,3 PS Peak gedrosselt. Selbst diese reduzierte Leistung verhilft dem mit rund 130 Kilogramm nicht gerade leichten Inoa-Roller zu bemerkenswerter Agilität, die es bei Ampelstarts erlaubt, Autos zunächst auf Distanz zu halten.
Die "Gas"-Annahme lässt sich fein dosieren, laut- und anscheinend mühelos prescht der Inoa voran. Kurzzeitig stürmt er laut Digitaltacho auf 51 km/h. Eigentlich könnte es munter so weitergehen, doch rechtlich darf er eben nicht schneller. Aus den kurzweilig angezeigten 51 werden dann dauerhaft 48 Tacho-km/h. Die Autos, zu denen man zunächst auf Abstand ging, holen entsprechend auf und überholen oft und gerne. Das kann man als lästig empfinden, zumal man spürt, dass der Sli10 eigentlich deutlich schneller könnte.
Stabil und agil zugleich
Das trifft auch auf das Fahrwerk zu. Mit 14 Zoll und 120er-Reifen bieten die Räder einen guten Kompromiss aus Stabilität bei höherem Tempo sowie einer zugleich hohen Agilität und Wendigkeit in engen Kurven und bei schnellen Richtungswechseln. Der Sli10 verhält sich neutral, gutmütig, berechenbar und schräglagenwillig. Wer gerne auch mal mit ordentlich Schlagseite durch Kurven eilt, kommt hier auf seine Kosten.
Immer wieder bedauert man dabei, dass bei 45 km/h Schluss ist. Dem Geschwindigkeitsrausch abträglich sind lediglich Unebenheiten, weil diese in die Vorderradführung immer mal wieder viel Unruhe bringen. Deutet sich ein Schlagloch oder ein Bordstein in einer Kurve an, nimmt man reflexartig Tempo raus. Die großzügig dimensionierten CBS-Bremsen packen jedenfalls sicher und souverän zu, was wiederum positiv aufs fahrdynamische Kapitel einzahlt.
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Sehr gute Ausstattung
Darüber hinaus kann sich die Ausstattung des Sli10 sehen lassen. Diese umfasst ein Keyless-Go-System, Haupt- und Seitenständer, einen von uns im Stadtverkehr nicht genutzten Tempomat, USB-Anschluss, Taschenhaken und ein zusätzliches Staufach im Beinschild. Gut im Blick ist das hochauflösende TFT-Grafikdisplay, das die Fahrdaten übersichtlich anzeigt. Außerdem wird der Roller mit zwei parallel verdrahteten, herausnehmbaren Akkupaketen mit 4,9 kWh Speicherkapazität ausgeliefert, die eine praktische Reichweite von mindestens 100 Kilometer erlauben. Nova Motors verspricht über 140 Kilometer.
Nova Motors Inoa Sli10: Technische Daten
Herstellerangaben | |
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Motor und Reichweite | 72-Volt-Elektromotor ohne Getriebe, 4 kW/5,4 PS Dauer- und 4,6 kW/6,3 PS Spitzenleistung, Batterie: Zwei Lithium-Ionen-Akkupacks mit 4,9 kWh, Reichweite laut Hersteller: 143 km, Reichweite im Test: 100 km |
Fahrwerk | Telegabel vorne, Einarmschwinge hinten, Gussräder; Reifen 120/70-14 vorne und hinten, jeweils Einscheibenbremse vorne und hinten |
Ausstattung | 2 Zündschlüssel mit Fernbedienung, Haupt- und Seitenständer, 3 Fahrmodi, Voll-LED-Beleuchtung, großes Farbdisplay |
Maße und Gewichte | Länge 1960 mm, Höhe 1200 mm, Breite 730 mm. Fahrzeuggewicht inkl. Akkus 132 kg, zul. Gesamtgewicht 302 kg |
Preis | 4800 Euro |
Fazit: Wer kann, wählt besser den "max"
Angesichts der gebotenen Qualität und diesen Eigenschaften gehen die 4800 Euro Kaufpreis inklusive Anlieferung absolut in Ordnung. Allerdings kostet die bis 90 km/h schnelle "Sli10 max"-Variante lediglich 200 Euro Aufpreis. Die Mehrinvestition in die 125er-Variante wird sich allein schon dank THG-Bonus schnell bezahlt machen, und die rund 500 Euro für eine B196-Führerscheinerweiterung sind gut investiert. Denn: Wenn Sli10, dann in jedem Fall den "max".
Text: Mario Hommen/SP-X