Autobatterie: Wie Sie selbst testen können, ob der Akku noch hält

Techniker messen die Spannung der Batterie im Auto
Regelmäßig testen: Die Spannung der Starterbatterie sollte nicht unter 12 Volt liegen© iStock.com/Somsak Saeueng

Fast die Hälfte aller Pannen, zu denen die ADAC Straßenwacht 2022 gerufen wurde, hatte eine defekte Batterie als Ursache. Vor allem bei kalten Temperaturen macht die Starterbatterie oft schlapp. Doch man kann vorbeugen und so eine Panne vermeiden.

  • Einfache Tricks helfen, die Autobatterie zu überprüfen

  • Spannung nicht direkt nach einer Fahrt messen

  • Bei Zweifeln am Erhaltungszustand Werkstatt aufsuchen

Kriechströme, versteckte Verbraucher, Feuchtigkeit oder das Betriebsalter: Die Ursachen für einen Defekt der Starterbatterie können vielfältig sein. Und nicht immer weisen Warnleuchten im Cockpit auf die schwächelnde Batterie hin. Umso entscheidender ist es, den Stromspeicher im Fahrzeug regelmäßig selbst zu testen und gegebenenfalls rechtzeitig zu ersetzen.

Autobatterie testen: Oft hilft schon eine Wand im Dunkeln

Ein einfacher Test für die Spannung der Autobatterie ist das Parken vor einer Wand bei Dunkelheit. Im Anschluss den Motor aus- und das Abblendlicht einschalten. Sollte das Licht nach kurzer Zeit deutlich dunkler werden, ist die Starterbatterie schwach.

Auch wenn der Motor nach ausreichender Ladung schlecht anspringt, kann das ein Indiz für einen Defekt der Batterie sein. Eine verzögerte oder schwache Leistung der Heizung oder Aussetzer beim Autoradio können ebenfalls auf eine kaputte Autobatterie hinweisen.

Autobatterie Spannung: Unter 12 Volt geht nichts

Techniker messen die Spannung der Batterie im Auto
Mit einem Volt- oder Multimeter lässt sich die Batteriespannung messen© Shutterstock/Peter Gudella

Meist lässt sich eine defekte Starterbatterie anhand der Spannung erkennen. Wer ein Voltmeter (auch Multimeter genannt) zu Hause hat, kann die Batteriespannung selbst messen. Das sollte im Idealfall nicht direkt nach einer Fahrt geschehen, da die Batterie dann aufgeladen ist. Nach einigen Stunden Standzeit kann das Spannungsmessgerät jedoch an die Batterie angeschlossen werden. Wie bei der Starthilfe kommt zunächst das rote Kabel an den Pluspol, dann das schwarze Kabel an den Minuspol.

Ruhespannung der Batterie ist entscheidend

Mit Hilfe der folgenden Tabelle können Sie anhand der gemessenen Ladespannung den ungefähren Ladezustand der Batterie ermitteln.

Ladezustand (in Prozent)

Ruhespannung konventionelle Batterie (in Volt)

Ruhespannung AGM-Batterie (in Volt für Kfz mit Start-Stopp-Funktion)

100

12,70

12,90

90

12,60

12,75

80

12,50

12,65

70

12,40

12,50

60

12,30

12,40

50

12,20

12,25

20

11,80

11,80

0-10

10,50

10,50

Quelle: Banner Batterien

Dauerhaft niedriger Ladezustand schadet der Batterie

Bei einer intakten Autobatterie beträgt die Spannung im voll geladenen Zustand um die 12,8 Volt. Werte zwischen 12,4 und 12,8 Volt gelten noch als ausreichend/normal. Sollte die Batterie diese Werte gar nicht erreichen oder fällt die Spannung nach kurzer Zeit wieder unter 12 Volt ab, ist die Batterie nicht mehr funktionstüchtig.

Ein dauerhaft niedriger Ladezustand kann die Batterie durch Sulfatierung schädigen. Dabei sulfatieren die Ladeplatten bedingt durch verschiedene Einflüsse wie Feuchtigkeit oder Kälte im Lauf der Zeit und nehmen keine Ladung mehr an. In diesem Fall sollte die Starterbatterie zeitnah gegen eine neue ausgetauscht werden.

Hier können Sie nachlesen, welcher Batterietyp für Ihr Fahrzeug geeignet ist.

Kurzstreckenfahrer sollten Batterie öfter checken

Techniker messen die Spannung der Batterie im Auto
Am besten lassen sich die Batteriepole reinigen, wenn die Autobatterie ausgebaut ist© iStock.com/Natalia Kokhanova

Sind die Batteriepole verschmutzt, zum Beispiel durch Ölrückstände oder Laub, können Kriechströme entstehen, die zu einer schnelleren Entladung der Starterbatterie führen. Auch im Ruhezustand fließt dann mehr Strom als sonst, und die Spannung nimmt ab. Korrosion der Batteriepole kann die Lebensdauer der Autobatterie ebenfalls verkürzen. Im Durchschnitt beträgt diese rund fünf Jahre. Bei guter Wartung und Pflege sowie regelmäßigem Nachladen kann eine Batterie auch sechs bis acht Jahre oder länger halten.

Autofahrende, die regelmäßig nur kurze Strecken zurücklegen und ihre Autobatterie nicht regelmäßig pflegen, können schon früher von einem Defekt der Starterbatterie überrascht werden.

Autobatterie pflegen heißt Aufladen

Abhilfe schafft hier, längere Strecken am Stück zu fahren oder die Batterie mittels Ladegerät aufzuladen. Vor allem im Winter sinkt die Ladungsbilanz der Batterie durch viele elektrische Verbraucher wie die Sitzheizung, beheizte Außenspiegel oder die Heckscheibenheizung. Hinzu kommt, dass die Batterie bei Minusgraden schlechter Ladung aufnimmt und das Aufladen entsprechend länger dauert.

Beim Laden mit dem Ladegerät lässt sich allerdings nicht der Erhaltungszustand der Batterie erkennen. Wer sich dabei nicht sicher ist oder wenig Erfahrung im Umgang mit Batterietechnik hat, kann für einen kurzen Batteriecheck auch eine Kfz-Werkstatt aufsuchen.

Und falls die Batterie unterwegs doch einmal schlappmacht, helfen die Straßenwachtfahrer des ADAC. Die Pannenhilfe hat für alle Fälle immer einige Batterien an Bord – inzwischen auch für Fahrzeuge mit moderner Start-Stopp-Technologie.

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