Autobatterie leer? So vermeiden Sie eine Panne

Ein ADAC-Pannenhelfer hilft einem havarierten PKW im Winter
Die Batterie leer – das Auto springt nicht an? Hier hilft die ADAC Straßenwacht© ADAC/Rasmus Kaessmann

Pannenursache Nummer eins ist die Autobatterie. Was kann man tun, wenn sie leer ist? Wie kann man vermeiden, dass der Motor nicht mehr startet? Und wie erkennt man im Vorfeld, dass die Batterie schwächelt? Tipps und Tricks von den Experten.

  • Erstes Anzeichen: Ein kraftloser Motor beim Start

  • Erste Hilfe: Starthilfe – unbedingt in der richtigen Reihenfolge

  • Elektrische Verbraucher strapazieren die Batterie

Pannenursache Nummer eins: Leere Batterie

Es ist nicht der Motor, nicht die Fahrzeugelektronik und auch nicht der abgefallene Auspuff: Bei den meisten aller Autopannen (rund 42 Prozent) hat die Starterbatterie versagt. Da sie Verschleiß und Alterung unterliegt, hat jeder Autofahrende im Laufe der Zeit mit einer schwächelnden 12-Volt-Batterie zu kämpfen.

Das Problem betrifft nicht nur alte Fahrzeuge: Je nach Einsatz- und Nutzungsbedingungen, aber auch bei Fehlern in der elektrischen Anlage (z.B. Korrosion an elektrischen Verbindungen oder mögliche stille Verbraucher) kann eine Batterie bereits nach einigen Monaten so stark geschädigt sein, dass ein Austausch notwendig ist. Dann ist es wichtig, die richtige Autobatterie zu kaufen.

Grundsätzlich gilt: Je tiefer die Temperatur, desto schlechter die Leistungsfähigkeit. Somit ist insbesondere in den ersten kalten Tagen vor dem Winter und bei deutlichen Minusgraden die Wahrscheinlichkeit einer Batteriepanne deutlich erhöht.

Erste Hilfe: Die richtige Starthilfe

Wenn das Auto nicht anspringt, kann eine Starthilfe mittels Überbrückungskabel helfen. Prinzipiell kann jedes Auto einem anderem Fahrzeug Starthilfe geben. Dabei ist aber unbedingt die richtige Reihenfolge der notwendigen Schritte zu beachten. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie hier.

Achtung: Nach mehreren erfolglosen Startversuchen kann es zu Schäden kommen. Spätestens nachdem die Starterhilfe ein drittes Mal gescheitert ist, holt man besser professionelle Hilfe.

Wie lädt man eine leere Autobatterie?

Eine entleerte Batterie kann man mit einem geeigneten Ladegerät an einer Haushaltssteckdose aufladen. Dafür genügen oft auch kleine Ladegeräte, die über Nacht angeschlossen werden können.

Wenn Sie die Batterie nicht extern anschließen können, dann fahren Sie längere Zeit auf möglichst freien Strecken, um die Autobatterie wieder aufzuladen.

Anzeichen für eine schwache Autobatterie

Startet der Motor nur noch kraftlos (sprich: dreht der Anlasser langsamer und "stockt" beim Starten) und flackert dabei die Innenraumbeleuchtung, dann sind das erste Anzeichen einer gealterten Batterie.

Ein Alarmzeichen bei Autos mit Start-Stopp-Automatik ist, dass diese – auch wenn alle notwendigen Voraussetzungen gegeben sind – den Motor nicht abschaltet. Obwohl der Motor also zum Beispiel an der Ampel automatisch ausgehen sollte, läuft er weiter. Grund kann hier sein, dass die Fahrzeugelektronik eine schwache Batterie erkannt hat und sie deshalb nicht durch ständige Startvorgänge zusätzlich belastet.

So prüfen Sie Batterie und Ladezustand

Ein Pannenhelfer vom ADAC prüft eine Batterie mit einem Messgerät.
Mit einem Spannungsprüfer lässt sich der Ladezustand feststellen© ADAC/Martin Hangen

Da eine konventionelle Starterbatterie für Verbrennungsmotoren in erster Linie durch das Anlassen belastet wird, muss sie vor allem hohe Kaltstartströme liefern. Ein gealterter Akku versagt genau hierbei, was die Pannenhäufigkeit in den ersten kalten Tagen des Jahres erklärt. Unser Tipp: Bereits bei ersten Hinweisen auf einen Defekt (siehe oben) oder wenn der letzte Batterietausch mehr als drei Jahre zurückliegt, die Batterie schon vor dem kommenden Herbst checken zu lassen.

Pflege: So lebt die Autobatterie länger

Eine Panne lässt sich vermeiden. Gute Pflege etwa verlängert die Lebensdauer der Batterie. Und wer frühzeitig erkennt, dass sie schlappmacht, kann noch vor dem Totalausfall gegensteuern. Hier die Tipps des ADAC:

  • Hitzestau vermeiden! Was viele nicht wissen: Die Batterie altert bei sehr hohen Temperaturen schnell. Wenn Ihre Starterbatterie über eine isolierende Ummantelung verfügt, sollte sie nach Beschädigung wieder ersetzt werden. Und: Lassen Sie Ihr Auto an heißen Sommertagen möglichst nicht tagelang in der prallen Sonne stehen.

  • Verbraucher reduzieren: Viele elektrische Verbraucher können dazu führen, dass die Batterie tiefentladen wird. Dann leidet die Lebensdauer. Achten Sie bei abgeschaltetem Motor daher immer darauf, Radio, Licht und Lüftung nie längere Zeit ohne den Motor (mit "Zündung an") zu betreiben. Nutzen Sie während der Fahrt elektrische Verbraucher (z.B. Heck-, Frontscheibenheizung, Sitzheizung) nur so lange wie nötig. Das gilt übrigens auch für Elektroautos, die ja ebenfalls eine 12-V-Starterbatterie an Bord haben. Dabei ist aber klar: An sicherheitsrelevanten Verbrauchern wie z.B. der Beleuchtung darf man bei schlechten Sichtverhältnissen natürlich nicht sparen!

  • Ladegerät nutzen: Bei reinen Kurzstreckenfahrzeugen oder längeren Standzeiten kann der Generator im Fahrzeug die Batterie nicht (genug) nachladen. Mit einem Ladegerät lässt sich eine Tiefentladung vermeiden. Größere, aber auch teurere Geräte sind oft auch mit einer Starthilfe-Funktion ausgestattet.

  • Fehlbedienung vermeiden: Dass Nachlässigkeiten wie das Licht brennen lassen (auch die Innenbeleuchtung!) die Batterie leer saugen, ist bekannt. Nicht aber, dass nicht verriegelte Türen beim abgestellten Fahrzeug dazu führen können, dass das Auto "Strom zieht". Grund: Manche Steuergeräte bleiben dann eine Zeit lang "wach" oder gehen gar nicht "schlafen" (siehe auch ADAC Test Ruhestrom). Also immer Türen und Heckklappe korrekt schließen und das Auto absperren.

  • Batterie sauber halten: Der Kontakt zwischen Batteriepol und Batteriepolklemme soll frei von Verschmutzungen sein und fest sitzen. Kontrollieren Sie gegebenenfalls das Festsitzen der Batteriepolklemme. Verwenden Sie den vom Fahrzeughersteller vorgeschriebenen Schutz (Spray oder Polfett), um die Anschlüsse vor Korrosion zu bewahren.

  • Für länger abgestellte Fahrzeug gilt: Bei älteren Fahrzeugen bietet es sich an, den Minuspol von der Batterie zu entfernen. Denn: aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich immer den Minuspol (Masse-Verbindung) zu trennen. Damit ist ausgeschlossen, dass z.B. versehentlich der Pluspol an der Batterie über einen Kontakt mit der Fahrzeugmasse (abgerutschtes Werkzeug) verbunden und damit ein Kurzschluss ausgelöst wird.

  • Bei modernen Fahrzeugen mit Bordcomputern und Anlernelektronik kann das Abklemmen der Starterbatterie zu Problemen führen. Hier empfiehlt der ADAC – sofern möglich – die Starterbatterie etwa ein bis zwei Mal im Quartal an ein externes Batterieladegerät anzuschließen. Alternativ dauerhaft an ein Batterieladegerät mit Erhaltungsladefunktion.

Batterie-Check beim ADAC Regionalclub

Die Spannung im Ruhezustand lässt sich mit einem einfachen, für jedermann erhältlichen Voltmeter überprüfen. Die Messung liefert zumindest ein erstes Indiz über den Ladezustand:

Volt (Messung)

Ladezustand

Ergebnis

über 12,4 V

über 60%

o.k.

12,0-12,4 V

25-60%

sollte geladen werden

unter 12,0 V

unter 25%

muss geladen werden

Den kompletten "Gesundheitszustand" der Batterie erfasst eine solche Messung allerdings nicht. Das kann nur ein professioneller Batterietester, der in der Lage ist, den Akku simuliert zu belasten, den Startvorgang zu überwachen und daraus die Kaltstromleistung zur korrekten Diagnose der Batterie zu ermitteln.

Diese professionelle Batterieprüfung führt eine Kfz-Werkstatt durch oder aber auch der ADAC. Bei den ADAC Prüfdiensten der Regionalclubs können Sie die Batterie testen lassen. Die Diagnose und die Arbeitszeit für den Batteriecheck sind für ADAC Mitglieder oftmals (je nach Regionalclub kann es Unterschiede geben) kostenlos.

Batteriepanne: Die Gelben Engel helfen

Und sollte die Batterie doch einmal leer sein: Die Gelben Engel der ADAC Straßenwacht helfen schnell und unkompliziert. Die geschulten Spezialisten leisten Fehlersuche, geben Starthilfe oder tauschen auf Wunsch des Mitglieds die Batterie an Ort und Stelle gegebenenfalls durch eine neue aus, falls die alte nicht mehr zu retten ist.

Fachliche Beratung: Matthias Zimmermann, ADAC Technikzentrum Landsberg