So machen Sie Ihr Auto fit für den Frühling!
Bevor Sie mit Ihrem Fahrzeug in den Frühling starten, sollten Sie es dafür fit machen. Vom Besuch der Waschanlage über das Entfernen von unnötigem Winterballast bis hin zum Reifenwechsel – das sollten Sie jetzt erledigen.
Waschanlage: Der erste Blitzsauber-Effekt
Auch der Innenraum will jetzt gepflegt werden
Ist das Auto auch technisch startbereit?
Endlich Frühling! Das winterliche Schmuddelwetter hat die Lackierung Ihres Wagens lange genug mit Streusalz und Split stark beansprucht. Der eingebrachte Dreck im Fußraum müsste ohnehin schon lange entfernt werden. Und die eingerissenen Scheibenwischer ziehen auch nur noch Schlieren. Es wird also höchste Zeit, das Auto wieder fit für den Start ins neue Jahr zu machen!
Zuerst: Ab in die Waschanlage!
Die erste Fahrt geht in die Waschanlage oder zum Waschplatz. Denn auch wenn es stimmt, dass der winterliche Schmutz – eine aggressive, salzhaltige Lauge – nur für einen vorgeschädigten Lack korrosionsfördernd wirkt: Es tut einfach gut, die Salz- und Dreckkruste des Winters endlich wieder von der Karosserie zu waschen!
Wie Sie Ihr Auto vorbereiten müssen, steht meist groß angeschrieben am Einfahrtstor. Nicht immer vermerkt, aber selbstverständlich: Fenster und Schiebedach schließen, Tankdeckel verriegeln und Scheibenwischer aus – vor allem auch den Regensensor! Hat das Auto eine automatisch öffnende Heckklappe, die per Fußbewegung unter dem Heck aktiviert wird, muss auch diese Funktion deaktiviert werden.
Doch ganz wichtig ist die Vorwäsche. Die kann entweder vor der Einfahrt in die Waschanlage durch einen Extrabogen oder per Dampfstrahler erfolgen. Sie weicht den hartnäckigen Schmutz auf dem Autolack auf und verhindert, dass Schmutzpartikel, Sand und Steinchen bei der Wäsche wie Schmirgelpapier auf dem Lack wirken und Kratzer entstehen können.
Wer nicht in die Waschanlage fahren will, kann sein Auto auch selbst waschen. Doch Vorsicht – das Auto privat zu waschen ist an vielen Stellen nicht erlaubt. Was Sie beachten sollten und wie sich die Rechtslage verhält, erfahren Sie in der ADAC Anleitung: Auto selbst waschen.
Welche Waschprogramme sind notwendig?
Wie bei der Autowäsche im Winter gilt auch für den Frühjahrsputz: Günstig ist prinzipiell gut und ausreichend – Hauptsache, eine maschinelle oder manuelle Vorwäsche ist Teil des Waschprogramms. Zusätzliche und teure Superprogramme mit Heißwachs oder Unterbodenschutz sind aus fahrzeugtechnischer Sicht nicht notwendig. Aber natürlich kann hier jeder selbst entscheiden, was er sich und seinem Fahrzeug gönnen will.
Zum Schutz vor Sonnenstrahlung und klebrigen Blütenpollen ist nach der Reinigung die Konservierung des Lacks sinnvoll. Dies kann bequem noch in der Waschanlage mit einem Extraprogramm erledigt werden, schützt dann aber nur gut einen Monat. Eine Versiegelung mit Hartwachs hält etwa drei bis sechs Monate, eine Profiversiegelung bei einem professionellen Fahrzeugaufbereiter sogar bis zu einem Jahr.
Eine Unterbodenwäsche könnte sogar zu Problemen führen: Bei älteren Autos kann durch das Reinigen des Unterbodens Feuchtigkeit in Hohlräume im Fahrzeugboden eindringen. Bei modernen Wagen, die am Unterboden meist mit Kunststoff verkleidet sind, ist die Unterbodenwäsche zum Schutz vor Korrosion schlicht überflüssig.
Wichtiger ist deshalb die Kontrolle durch den Fachmann: Auf der Hebebühne können nach der Wintersaison Schäden am Unterbodenschutz erkannt und ausgebessert werden – Rost hat dann keine Chance.
Kontrolle: Hat der Lack Kratzer?
Wenn Sie nach dem Waschen auf dem Lack Steinschläge oder kleine Beschädigungen wie Kratzer entdecken, sollten Sie die abgesplitterten Lackreste vorsichtig mit einem harten und spitzen Gegenstand abtragen, die Schadstellen reinigen bzw. entfetten und diese im Anschluss mit einem Lackstift behandeln – sonst drohen Rostpickel und teure Reparaturen.
Wie Sie kleine Lackreparaturen leicht selbst machen können, finden Sie im ADAC Ratgeber: Kratzer im Autolack – was tun?
Scheiben reinigen und Fußmatten tauschen
Alle Glasflächen bzw. Scheiben sollten Sie sorgfältig von innen reinigen, damit der Schmutzfilm insbesondere auf der Windschutzscheibe entfernt wird. Für einen guten Durchblick kontrollieren Sie die Scheibenwischerblätter, denn diese können wegen Schnee und Eis gerissen sein. Wenn der Gummi brüchig ist oder die Blätter schmieren, sollten Sie die Scheibenwischer tauschen.
Vergessen Sie auch nicht, den Fußraum gründlich zu trocknen und zu reinigen. Tauschen Sie die Gummifußmatten gegen Sommermatten aus.
Wie Sie mit etwas Geschick den Zustand eines Autos Schritt für Schritt auch im Do-it-yourself-Verfahren verbessern können, verraten die ADAC Tipps zur gründlichen Reinigung und Pflege.
Video: Scheibenwischer wechseln
Dachboxen und Skiträger demontieren
Nach dem Ende der Skisaison sollten Sie auch die Dachboxen und Skiträger demontieren, denn sie erhöhen den Verbrauch. Jedes Kilo an Bord kostet Kraftstoff, pro 100 Kilogramm sind es bis zu 0,3 Liter mehr Sprit auf 100 Kilometer. Zusätzliche Ladung wie zum Beispiel Schneeketten, Streusplit, Eiskratzer und Besen haben jetzt Sommerpause und können aus dem Auto entfernt werden.
Alle Flüssigkeiten und Beleuchtung prüfen
Wie die Technik Ihres Autos den Winter überstanden hat, sehen Sie bei einem Blick unter die Motorhaube. Da die Elektronik empfindlich ist, sollten Sie nicht gleich zum Dampfstrahler greifen. Kontrollieren Sie Motoröl, Kühlwasser und die Scheibenwaschanlage und füllen Sie gegebenenfalls Flüssigkeit nach. In der frostfreien Zeit sollten Sie einen Scheibenreinigerzusatz verwenden. Aber Achtung: Manchmal lässt er sich nicht mit dem Frostschutzzusatz mischen! Zudem sollten Sie überprüfen, ob die Beleuchtung funktionstüchtig ist, und die Lichter checken.
Ab Ostern ist es Zeit, von Winter- auf Sommerreifen zu wechseln. Überprüfen Sie vor der Montage die Profiltiefe: Bei weniger als drei Millimetern sollten Sie Ihre alten Sommerreifen durch neue ersetzen. Winterreifen, die Sie noch in der nächsten Saison verwenden können, müssen Sie sauber, trocken, dunkel und kühl lagern. Leichtmetallräder säubern Sie am besten mit einem speziellen Felgenreiniger und spülen sie dann mit klarem Wasser ab. Nach dem Reifenwechsel müssen die Radschrauben nach etwa 100 bis 200 Kilometern nachgezogen werden.