Autoaufbereitung – Tipps für gründliche Reinigung und Pflege
Zur Autopflege gehört mehr als die regelmäßige Fahrt durch die Waschstraße. Mit etwas Geschick lässt sich der Zustand eines Autos Schritt für Schritt auch im Do-it-yourself-Verfahren verbessern. Tipps für die Aufbereitung.
Waschen, Polieren und Versiegeln gegen Schmutz und Salz
Auto-Reinigung am besten auf SB-Waschplatz
Hilfreiche Videos von ADAC Experten
Dass ein gepflegtes Äußeres gut bei den Mitmenschen ankommt, ist eigentlich eine Binsenweisheit. Ungekämmt und ungeduscht will sich keiner vor anderen blicken lassen. Was für den Menschen gilt, ist bei Autos grundsätzlich nicht anders, sind sie doch nicht mehr oder weniger eine rollende Visitenkarte des Fahrers oder der Fahrerin.
Wird die Pflege über die Jahre vernachlässigt, hinterlässt das unübersehbare Spuren. Dreck in allen Ritzen, Flecken auf den Polstern bis hin zu Lackschäden durch Vogelkot sind die Folgen. Das hat auch negative Auswirkungen auf den Wiederverkauf. Dagegen sind ein paar Hundert Euro mehr drin, wenn das Auto blitzt und blinkt und nicht nach Mülleimer müffelt.
Kann sich lohnen: Profi-Aufbereitung
Der Großputz kann sich also lohnen. Wer sich nicht selbst aufraffen will, kann das Ganze natürlich auch Experten überlassen. Nach einer professionellen Aufbereitung verwandelt sich manch bislang vernachlässigtes Fahrzeug vom Aschenputtel zur Prinzessin. Entsprechende Dienstleister gibt es in allen großen Städten.
Die Preise sind je nach Region, Anbieter und Umfang der Arbeiten unterschiedlich hoch. Eine einfache Innenreinigung gibt es oft schon für unter 50 Euro, für eine umfangreichere Aufbereitung mit Leder- und Lackpflege, kompletter Außen- und Innenreinigung samt Shampoo für Sitze und Fußmatten sind rund 250 Euro zu veranschlagen. Bei größeren Fahrzeugen und sehr umfangreichen sowie zeitintensiven Maßnahmen wie Steinschlagbehandlung und Schleifpolitur können es auch 500 Euro und mehr sein.
Wer nicht so viel ausgeben will, kann sich natürlich auch selbst versuchen. Ob die Autopflege auf Privatgrund oder auf einem öffentlichen Parkplatz erlaubt ist, ist je nach Kommune unterschiedlich geregelt. Eine sichere Wahl ist daher der Selbstbedienungswaschplatz einer Tankstelle oder Waschstraße. Dort stehen meist auch Hochdruckreiniger und Staubsauger zur Verfügung.
Wie man beim Großreinemachen vorgeht, lesen Sie hier.
Auto waschen: Zwei Gänge sind sinnvoll
Zunächst muss der grobe Dreck runter. Grundsätzlich gilt: Chemie vor mechanischer Reinigung. Auf keinen Fall sollten Schmutzpartikel mit der Bürste oder dem Schwamm verrieben werden. Deshalb empfiehlt es sich, immer eine Vorreinigung durchzuführen. Vorweg das Fahrzeug einzuschäumen – möglichst auf kalten Lackoberflächen – löst eingetrocknete Verschmutzungen.
Ein Hochdruckreiniger ist dann das geeignete Mittel. Er entfernt zusammen mit dem Reinigungszusatz groben Schmutz und im Winter auch Streusalz von Lack und Unterboden des Autos. Um den Lack nicht zu beschädigen, ist ein Abstand von 30 Zentimetern wichtig.
Für die anschließende Feinwäsche braucht es viel Handarbeit, einen Schwamm, Auto-Shampoo und lauwarmes Wasser.
Vergessen Sie nicht, die Heckklappe und Einstiege sauber zu machen, besonders den auf der Fahrerseite. Nach dem Spülen mit klarem Wasser trocknen Sie das Fahrzeug gründlich mit einem Leder- oder Mikrofasertuch.
Für die Unterbodenwäsche nutzt man am besten eine Waschanlage.
Felgen reinigen: Bremsstaub ade
Ein hochwertiger Felgenreiniger ist in diesem Fall das Mittel der Wahl. Der wirkt zum Beispiel gegen eingebrannten Bremsstaub. Weil diese Reiniger Chemikalien enthalten, sollten Sie die empfohlene Einwirkzeit nicht überschreiten sowie Schutzbrille und Handschuhe benutzen. Säurehaltige Reiniger sind ungeeignet, weil sie die Versiegelung der Felgen angreifen können.
Anschließend kommt der Hochdruckreiniger mit 30 Zentimeter Abstand zum Einsatz. Weiter anhaftenden Schmutz entfernen Sie mit Schwamm und Bürste. Gegen hartnäckigen Schmutz wie Flugrost oder Teer hilft eine spezielle Reinigungsknete. Sind die Felgen sauber, werden sie mit klarem Wasser gespült. Weitere Informationen finden Sie im Artikel zum Thema "Alufelgen reinigen".
Scheiben säubern: Mehr Durchblick
Wenn handelsüblicher Scheibenreiniger zum Entfernen von Teer oder Fliegendreck nicht ausreicht, verwenden Sie einen Spezialentferner. Am besten fährt man die Seitenscheiben vor der Innenreinigung ein Stück nach unten, um auch an die obersten Bereiche heranzukommen, die sonst unter den Dichtungen verborgen liegen. Mautaufkleber lassen sich leichter entfernen, wenn sie mit einem Föhn vorgewärmt sind. Gegen eventuelle Reste hilft ein Kunststoffschaber und ein handelsüblicher Scheibenreiniger.
Tipp: Wie beim Fensterputz im Haus gilt auch beim Auto: Am besten nicht in der Sonne, sondern im Schatten putzen. Sonst gibt es Schlieren. Wer die Scheiben innen senkrecht und außen waagerecht säubert, erkennt Schlieren leichter und kann gezielter nacharbeiten.
Leisten und Türgummis: Der Stift macht's
Die Reinigung ausgeblichener Zierleisten aus Kunststoff funktioniert gut mit einem Kunststoffreiniger, danach kann mit einer Tiefenpflege dunkler nachgefärbt werden. Geschmeidige Türgummis verhindern das Eindringen von Wasser und dämpfen Wind- und Fahrgeräusche. Gummidichtungen am besten mit klarem Wasser reinigen. Anschließend behandeln Sie diese mit einem Pflegemittel in Stiftform aus dem Autofachhandel.
Innenraum reinigen: Mikrofasertuch hilft
Das Innere des Autos braucht zunächst einen gründlichen Durchgang mit dem Staubsauger. Mit seiner schmalen Düse erreicht man auch die Zwischenräume von Sitzen und am Boden. Vorsicht ist bei weicheren Kunststoffen geboten: Die harte Staubsaugerdüse kann Kratzer verursachen.
Mit Auto-Innenreiniger und Mikrofasertuch werden Armaturen, Sitzpolster und Verkleidungen aus Stoff von Schmutz befreit. Sitzt dieser tiefer, kommt ein Nasssauger zum Einsatz, mit dem Sie die betreffende Stelle einsprühen und anschließend Schmutz und Feuchtigkeit herausziehen. Für das Reinigen, Aufbereiten und Pflegen von Kunststoff- und Glattlederflächen eignet sich ein Cockpitspray.
Lack pflegen: Besser von Hand
Und so bringt man den Lack wieder zum Glänzen: Der letzte Punkt der Autoaufbereitung beginnt damit, alle Kunststoffteile mit Klebeband abzudecken. Anschließend wird mit einem weichen Mikrofasertuch Partie für Partie eine kleine Menge Politur auf den Lack aufgetragen. Dabei ist wichtig, im Schatten, bei mäßiger Temperatur und nur mit leichtem Druck zu arbeiten. Eventuelle Reste polieren Sie mit einem zweiten sauberen Tuch weg. Nur Profis sollten übrigens für das Aufbringen eine Maschine einsetzen.
Danach ist die Versiegelung des Fahrzeugs dran. Mit Wachsen oder anderen Versiegelungsprodukten werden der Lack und die nun glänzende Lackschicht geschützt. Die Versiegelung ist ratsam, denn dann übersteht die Politur mehrere Autowäschen und erneute Verschmutzungen haften weniger stark am Lack.
Detailer: Reduziert Verschmutzung
Da bei jedem Polieren eine minimale Schicht Lack abgetragen wird, ist das nicht beliebig oft wiederholbar. Alternativ kommen sogenannte Detailer infrage. Sie sind einfach und schnell in der Anwendung und versprechen Lackschutz, Glanzerhöhung und den Abperleffekt. Dadurch soll das Auto nicht so schnell wieder verschmutzen. Weil diese Schutzfunktion nur wenige Wochen anhält, müssen Detailer regelmäßig aufgetragen werden.
Videos der ADAC Profis
Wie man Autopolster wieder wie neu aussehen lässt, und was Knete mit Lackpflege zu tun hat, sehen Sie hier in den Videos der ADAC Profis.