Die günstigsten Elektro-Kleinwagen im ADAC Test
Von Andreas Huber

Elektrische Kleinwagen sind noch immer Mangelware. Trotz allem wird die Auswahl immer besser. Der ADAC hat die sechs günstigsten Modelle miteinander verglichen.
Sechs Modelle im ADAC Vergleichstest
Immer mehr Auswahl erhältlich
Preise für E-Kleinwagen sinken
Kompakte Crossover und SUVs ersetzen seit Jahren zunehmend die kleinen Stadtautos, dabei waren Kleinwagen mal eines der beliebtesten Fahrzeugsegmente auf dem deutschen Markt. Bezahlbar, kompakt und geeignet für die Stadt, waren sie nicht nur für Kundinnen und Kunden interessant, auch die Hersteller profitierten von der großen Nachfrage.
Und die war auch nötig, denn kleine Autos rechnen sich für die Produzenten nur durch hohe Stückzahlen. Das gilt besonders für Elektrofahrzeuge, die durch neue Technik und die damit einhergehenden Entwicklungskosten noch weniger Spielraum bei der Marge haben.
Die günstigsten Elektro-Kleinwagen im Test
Umso spannender ist der Blick auf die elektrischen Einstiegsmodelle im Kleinwagensegment. Was gibt es fürs Geld? Wie verhält es sich mit der Reichweite? Und sind E-Autos wirklich so teuer wie angenommen? Der ADAC hat die sechs günstigsten bereits verfügbaren Elektro-Kleinwagen angeschaut und macht den Vergleichstest auf Basis des ADAC Autotests.
ADAC Testsieger: Hyundai Inster

Hyundai holt im Vergleichstest den Gesamtsieg und kann sich mit dem Inster von der Konkurrenz absetzen. Der Grande Panda von Fiat belegt Platz zwei, dicht gefolgt von Citroën ë-C3 und BYD Dolphin Surf, die sich den dritten Platz teilen müssen. Deutlich abgeschlagen landen der Leapmotor T03 und der Dacia Spring auf Platz fünf und sechs.
Vier der sechs Modelle traten in der Basisversion an. Dolphin Surf und Spring waren dagegen weder über die Hersteller noch über Händler oder als Mietwagen in ihrer günstigsten Version erhältlich.
Testergebnis: Kandidaten im Fazit
Seit 2025 bietet Hyundai den Inster als Einstiegsmodell mit Elektroantrieb an. Der Inster bietet im Test mit einer Reichweite von 290 Kilometern das beste Ergebnis. Mit 23.900 Euro Listenpreis kratzt der Koreaner am oberen Ende der Preisspanne aller Testwagen, kompensiert das aber gekonnt mit einem gelungenen Gesamtpaket.
Ausstattungslinie: Select
Preis: 23.900 Euro
Antrieb, Akku und Reichweite: 71 kW / 97 PS; 42,0 kWh; 290 km
Vorteile: gute Platzverhältnisse, niedriger Verbrauch und höchste Reichweite im Test, sichere Fahreigenschaften, umfangreiche Ausstattung, weitgehend intuitive Bedienung
Nachteile: hohe Ladekante, schwache Scheinwerfer, mäßige Bremsleistung
Der Fiat Grande Panda ist ebenfalls seit 2025 auf dem Markt und teilt sich die Plattform, den Akku und den Antrieb mit dem drittplatzierten ë-C3 von Citroën. Bei Ausstattung und Bedienung hat der Fiat aber trotzdem die Nase vorne. Selbst in der Basis gibt es hier nämlich ein Infotainment. Das schlägt sich dafür im Preis nieder. Der Italiener ist etwas teurer als der Franzose.
Ausstattungslinie: RED (seit 10/2025 durch die Bezeichnung "Pop" ersetzt)
Preis: 24.990 Euro
Antrieb, Akku und Reichweite: 83 kW / 113 PS; 43,8 kWh; 250 km
Vorteile: Fünfsitzer mit gutem Platzangebot, LED-Licht Serie, ausgewogenes Fahrwerk, ordentliche Reichweite, gute Bedienbarkeit
Nachteile: kein Navi und somit nur eingeschränkte Laderoutenplanung, erhöhter Verbrauch, dürftige Komfort- und Sicherheitsausstattung
Das Schwestermodell des Grande Panda unterscheidet sich technisch fast nicht vom Italiener. Bei der Komfortausstattung und der Innenraumqualität muss sich der Franzose aber geschlagen geben. Der günstigere Preis wird durch den Mangel eines Infotainmentsystems in der Basis und durch einfachere Materialen erkauft. Dafür liegt der Citroën beim Federungskomfort knapp vor dem Fiat.
Ausstattungslinie: You
Preis: 23.300 Euro
Antrieb, Akku und Reichweite: 83 kW / 113 PS; 43,8 kWh; 255 km
Vorteile: Fünfsitzer mit gutem Platzangebot, LED-Licht Serie, ausgewogene Fahreigenschaften, ordentliche Reichweite, beachtlicher Federungskomfort
Nachteile: billig wirkendes Interieur, statt Infotainmentsystem nur Smartphone-Halterung, karge Komfortausstattung, für Kindersitze mäßig geeignet
Mit dem Dolphin Surf gibt es seit 2025 ein neues BYD-Einstiegsmodell. Die Chinesen bieten das Modell teilweise mit Aktionen sogar schon unter 20.000 Euro an. Für den Vergleichstest stand nur eine besser ausgestattete Version mit größerem Akku zur Verfügung. Während die Verarbeitung überzeugen kann, lässt der Kleinwagen Federn bei der Lade-Performance.
Ausstattungslinie: Boost
Preis: 26.990 Euro (Basismodell für 22.990 Euro Listenpreis ohne Rabatt nicht verfügbar)
Antrieb, Akku und Reichweite: 65 kW / 88 PS; 43,2 kWh; 260 km
Vorteile: bemerkenswert gute Verarbeitung, ordentliche Reichweite, umfangreiche Komfortausstattung, gutes Sicherheitsniveau, hoher Federungskomfort
Nachteile: ablenkungsstarke Bedienung, lange DC-Ladedauer, schlecht abgestimmte Lenkung
Leapmotor ist in Europa Teil eines Joint Venture mit Stellantis. Der erste Wurf dieser Kooperation ist der T03. Größtes Kaufargument ist mit Sicherheit der Preis. Leider ist der in China gebaute Kleinwagen dafür nur bedingt alltagstauglich. Die Assistenzsysteme sind mäßig bis schlecht und die Klimaanlage funktioniert nur ohne Heizung. Das Platzangebot ist zudem nicht besonders üppig und die Zuladung mit 289 Kilogramm knapp.
Ausstattungslinie: Basismodell, ohne spezielle Bezeichnung
Preis: 18.900 Euro
Antrieb, Akku und Reichweite: 70 kW / 95 PS; 36,0 kWh; 210 km
Vorteile: kompakte Abmessungen, kleiner Wendekreis, gute Ausstattung, günstiger Anschaffungspreis
Nachteile: ablenkungsintensive Bedienung, mäßige Reichweite, Klimatisierung nicht alltagstauglich, gefühllose Lenkung, schlecht abgestimmte Assistenzsysteme, für Kindersitze schlecht geeignet
Der Dacia Spring ist auch nach dem Facelift kein empfehlenswertes Elektroauto. Fahreigenschaften und Verarbeitungsqualität liegen merklich unter dem Niveau der Konkurrenz. Der niedrige Preis rechtfertigt aber sein Dasein und macht ihn als reines Stadtauto trotz allem interessant. Dazu kommen gute Verbrauchswerte, die aber aufgrund des kleinen Akkus auch nötig sind.
Ausstattungslinie: Expression
Preis: 18.900 Euro (Basismodell für 16.900 Euro nicht verfügbar)
Antrieb, Akku und Reichweite: 48 kW / 65 PS; 26,8 kWh; 185 km
Vorteile: kompakte Abmessungen, guter Verbrauch, günstiger Anschaffungspreis
Nachteile: dürftige Qualität, geringste Reichweite im Test, DC-Laden nur optional, unausgewogene Fahreigenschaften, dürftiges Sicherheitsniveau
Die günstigsten Elektro-Kleinwagen in Bildern

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Kleine Elektroautos auf dem richtigen Weg
Im Gegensatz zum letzten Vergleichstest elektrischer Kleinwagen von 2023 hat sich der Markt zum Positiven entwickelt. Während vor zwei Jahren gerade einmal drei Fahrzeuge für unter 30.000 Euro erhältlich waren, finden sich im ADAC Autokatalog inzwischen sechs Modelle für weniger als 25.000 Euro.
Auch bei der Langstreckentauglichkeit sehen die Expertinnen und Experten Verbesserungen. Die Reichweiten sind im Allgemeinen gestiegen und mit Ausnahme des Dacia Spring sind alle getesteten Modelle serienmäßig schnellladefähig.
Auch das Platzangebot ist gewachsen. Während 2023 ausschließlich viersitzige Kleinstwagen mit wenig Platz für Insassen und deren Gepäck dabei waren, besitzen vor allem die neuen Kleinwagen ein besseres Raumangebot.
Die Zukunft der Kleinwagen ist elektrisch
Während Kleinwagen mit Verbrennungsmotor nach und nach vom Markt verschwinden und die übrig gebliebenen Modelle deutlich teurer werden, zeigen Elektromodelle einen gegenläufigen Trend auf. Das Angebot nimmt zu, während die Preise sinken. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Preisniveau mit rund 20.000 Euro trotz allem noch nicht als günstig bezeichnet werden kann.
Den Markt haben ganz klar die Importeure in der Hand. Kein einziges der getesteten Modelle stammt von einem deutschen Hersteller. VW hat für 2026 mit dem ID. Polo zwar einen Kleinwagen angekündigt, dieser wird aber bei rund 25.000 Euro starten. Der günstigere ID. Every1 lässt noch bis 2027 auf sich warten. Hier ist man zu spät in die Entwicklung eingestiegen, das Feld wurde damit anderen überlassen.
Etwas mehr Budget zur Verfügung, aber trotzdem interessiert an einem Elektro-Kleinwagen? Hier finden Sie eine Marktübersicht, welche elektrischen Kleinwagen in Deutschland verfügbar sind.
ADAC Messwerte zu allen sechs Kleinwagen
| ADAC Messwerte (Auszug) | Hyundai Inster Select | Fiat Grande Panda Electric RED | Citroën ë-C3 You | BYD Dolphin Surf Boost | Leapmotor T03 | Dacia Spring Electric 65 Expression |
|---|---|---|---|---|---|---|
Überholvorgang 60–100 km/h | 6,6 s | 6,2 s | 6,0 s | 8,0 s | 8,1 s | 8,7 s |
Bremsweg aus 100 km/h | 37,5 m | 35,5 m | 35,6 m | 37,8 m | 36,5 m | 35,7 m |
Wendekreis | 11,4 m | 10,8 m | 11,2 m | 10,4 m | 10,3 m | 10,4 m |
Verbrauch/CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest (Well-to-Wheel) | 15,9 kWh/100 km, 80 g CO₂/km | 19,8 kWh/100 km, 99 g CO₂/km | 19,9 kWh/100 km, 100 g CO₂/km | 19,2 kWh/100 km, 96 g CO₂/km | 19,4 kWh/100 km, 97 g CO₂/km | 19,7 kWh/100 km, 84 g CO₂/km |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) | ***** | ***** | ***** | ****** | ****** | ***** |
Reichweite | 290 km | 250 km | 255 km | 260 km | 210 km | 185 km |
Innengeräusch bei 130 km/h | 68,4 dB(A) | 68,7 dB(A) | 68,6 dB(A) | 67,6 dB(A) | 69,8 dB(A) | 71,7 dB(A) |
Leergewicht / Zuladung | 1296/434 kg | 1460/450 kg | 1440/470 kg | 1380/334 kg | 1186/289 kg | 984/331 kg |
Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch | 260/585/1015 l | 310/680/1100 l | 290/675/1115 l | 220/640/990 l | 185/500/835 l | 255/585/935 l |
Technische Beratung: Alexander Werner / ADAC Technikzentrum










