E-Scooter: Diese Regeln gelten für Elektro-Tretroller

Eine Frau fährt auf einem E-Scooter
Vor allem im Stadtverkehr: Elektro-Scooter sind beliebt© iStock.com/Youngoldman

Wo dürfen E-Scooter fahren, braucht man einen Führerschein und welche Bußgelder drohen, wenn man sich nicht an die Regeln hält? Plus: Modelle mit Straßenzulassung.

  • Nur E-Scooter mit Betriebserlaubnis sind legal

  • Elektro-Tretroller unterliegen der Versicherungspflicht

  • Helm und Führerschein sind nicht vorgeschrieben

E-Scooter sind Tretroller mit einem Elektroantrieb – wendig, klein und dank eines Klappmechanismus leicht zu transportieren. Die Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge (EKfV) regelt die Verwendung dieser Elektroroller. Die Verordnung gilt für Fahrzeuge mit Lenk- oder Haltestange, mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von bis zu 20 km/h und einer Straßenzulassung/Betriebserlaubnis. Das heißt, sie betrifft E-Scooter und Segways, nicht aber AirwheelsHoverboards oder E-Skateboards, denn all diese Fahrzeuge haben keine Stange.

E-Scooter mit Straßenzulassung

Inzwischen gibt es zahlreiche Elektro-Scooter-Modelle mit Straßenzulassung. Große Unterschiede sind bereits beim Kaufpreis zu erkennen. Die teuren Modelle verfügen zumeist über große Luftreifen, hydraulische Scheibenbremsen und einen größeren Akku mit einhergehendem Reichweitenvorteil.

Die Übersicht der Fahrzeuge mit Straßenzulassung wird vom Kraftfahrtbundesamt ständig aktualisiert.

Hier finden Sie einen ADAC Test von acht E-Scooter-Modellen mit Straßenzulassung aus dem Jahr 2020.

Wo dürfen Elektro-Scooter fahren?

E-Scooter sind auf Radwegen, Radfahrstreifen und in Fahrradstraßen erlaubt. Nur wenn diese fehlen, darf auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Auf dem Gehweg, in der Fußgängerzone und in Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung sind die kleinen E-Roller verboten. Bei Verbot der Einfahrt bei Einbahnstraßen gilt das Zusatzzeichen "Radfahrer frei" auch für Elektrokleinstfahrzeuge. Die Nutzung von Elektrokleinstfahrzeugen auf anderen Verkehrsflächen kann durch das Zusatzzeichen "Elektrokleinstfahrzeuge frei" erlaubt werden.

Verbot von E-Scootern im ÖPNV

Bisher war die Mitnahme von E-Scootern im Nahverkehr kein Problem. In immer mehr Städten sollen E-Scooter nun allerdings wegen Explosions- und Brandgefahr aus öffentlichen Verkehrsmitteln verbannt werden.

Mehr Informationen zum E-Scooter-Verbot finden Sie hier.

Ab wann darf man E-Scooter fahren?

Fürs E-Scooter-Fahren wird weder eine Mofa-Prüfbescheinigung, noch einen Führerschein benötigt. Das Mindestalter liegt bei 14 Jahren. Außerdem ist das Tragen eines Helms empfehlenswert, auch wenn keine Helmpflicht für Elektro-Tretroller besteht.

Gibt es eine Promillegrenze?

Für Elektroroller-Fahrer gelten dieselben Alkoholgrenzwerte wie für Autofahrer. Das heißt, wer mit 0,5 bis 1,09 Promille fährt und keine alkoholbedingte Auffälligkeit zeigt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und erhält einen Bußgeldbescheid: in aller Regel sind das 500 Euro, 1 Monat Fahrverbot und 2 Punkte in Flensburg. 

Eine Straftat liegt vor, wenn der Fahrer trotz einer Blutalkoholkonzentration von mindestens 1,1 Promille mit dem E-Scooter unterwegs ist. Von einer Straftat kann aber auch schon ab 0,3 Promille die Rede sein, wenn der Fahrer alkoholbedingte Ausfallerscheinungen zeigt.

Wichtig: Für Fahrer unter 21 Jahren und Führerscheinneulinge in der Probezeit gelten 0,0 Promille – sie dürfen also unter Alkoholeinfluss überhaupt nicht hinter den Roller-Lenker.

Zum Promillerechner – Berechnen Sie Ihren Promillewert und die dafür typischen Strafen.

Wie viele Personen dürfen mitfahren?

Elektroroller sind nur für eine Person zugelassen. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn man zu zweit das zulässige Gesamtgewicht nicht überschreiten würde.

Braucht man eine Versicherung?

Mann fährt auf E-Scooter
Das Versicherungskennzeichen wird hinten auf den E-Scooter geklebt© Elke A. Jung-Wolff

E-Scooter brauchen eine Haftpflichtversicherung. Diese wird mit einer aufgeklebten Versicherungsplakette am Roller nachgewiesen. Die Haftpflichtversicherung haftet für Schäden, die Dritten durch den Elektro-Scooter zugefügt werden. Zudem bieten manche Versicherung die Möglichkeit, zusätzlich eine freiwillige Teilkasko-Versicherung abzuschließen. 

Bußgelder bei E-Scooter-Regelverstößen

Tatbestand

Bußgelder

Bei Rot über die Ampel

zwischen 60 und 180 Euro

Fahren auf dem Gehweg

15 bis 30 Euro

Fahren auf der Autobahn

20 Euro

Fahren ohne Versicherungskennzeichen

40 Euro

Fahren mit einem Scooter ohne Betriebserlaubnis

70 Euro

Nebeneinander fahren

15 bis 30 Euro

Elektronische Geräte (z.B. Handy) rechtswidrig benutzt

100 Euro, 1 Punkt

Welche Ampeln gelten für E-Tretroller?

Ist eine Fahrradampel vorhanden, gilt diese. Gibt es keine Fahrradampel, ist die Ampel für den fließenden Verkehr zu beachten.

Eine ADAC Übersicht zeigt, welche Regeln im europäischen Ausland für Elektroroller gelten. 

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