Seat Arona TGI im Test: Kleinwagen-SUV mit Erdgas-Motor
Mit dem Arona TGI hatte Seat das erste SUV mit CNG-Motor im Angebot: Erdgas schont Umwelt und Geldbeutel, auch wenn die Preise kräftig steigen. ADAC Test, Preise, Verbrauch. Dazu: Die Langzeiterfahrungen im Dauertest.
Kraftstoffkosten von rund 7,50 Euro für 100 Kilometer
Deutlich weniger Schadstoffe: Volle fünf Sterne im ADAC Ecotest
Der Kofferraum ist etwas geschrumpft, der Durchzug mäßig
Leichte Modellpflege für den Arona Mitte 2021
Nur noch gebraucht: Seat Arona TGI
Der Seat Arona TGI wurde eingestellt. Für Gebrauchtwagenkäufer kann der hier veröffentlichte ADAC Testbericht (Test von 2019) dennoch interessant sein.
Wissen sollte man aber, dass die Anzahl der Tankstellen abnimmt, da es von keinem Hersteller mehr Neuwagen mit Erdgasmotor zu kaufen gibt und sich die Anzahl an im Verkehr befindlichen Modellen somit dezimiert. Eine Anlaufstelle zu finden, kann also künftig problematischer werden.
CNG ist klimafreundlicher als Benzin oder Diesel
Erdgas als Treibstoff – das ist keine wirklich neue Idee: Die Technik gibt es schon seit vielen Jahren. Doch zum großen Durchbruch hat es nie gereicht. Woran das liegt? Vielen ist der alternative Kraftstoff immer noch nicht bekannt, manchen Autofahrern ist Gas im Tank nicht geheuer. Und dann wäre das noch immer nicht flächendeckende Tankstellennetz, das manch einen abschreckt.
Abgesehen davon gibt es wenig belastbare Argumente gegen CNG. Compressed Natural Gas ist klimafreundlicher als Benzin und Diesel, kann praktisch in jedem (modifizierten) Ottomotor verbrannt werden und lässt sich problemlos tanken – an immer mehr Zapfsäulen auch mit Biogas. Und es spart Geld: Bis zum Jahr 2026 garantiert der Gesetzgeber eine deutliche Steuervergünstigung für den Treibstoff.
Das Kilogramm Erdgas kostet an vielen Tankstellen trotz Gaskrise immer noch zwischen 0,99 und 1,26 Euro (Stand Oktober 2022). Allerdings sind auch hier zum Teil dunkle Wolken aufgezogen: Manche Anbieter verlangen inzwischen für das Kilo CNG an der Zapfsäule 1,50 Euro und mehr. Das entspricht einem Benzinpreis von 98,6 Cent und einem Dieselpreis von 111,2 Cent pro Liter, ist also immer noch vergleichsweise günstig. Zuvor lagen die Werte bei rund 60 Cent beziehungsweise 75,1 Cent. Wohin und in welcher Dynamik sich die Preise entwickeln, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen.
Hier können Sie alles zum Thema Erdgas als Treibstoff nachlesen.
Seat Arona TGI mit gemütlichen Fahrleistungen
Das Angebot an Erdgasfahrzeugen ist aber übersichtlich: Nur noch Audi, VW und Seat haben ein paar Modelle im Portfolio. Ein Kleinwagen-SUV wie den Arona TGI hat außer den Spaniern sonst keiner zu bieten. Ob der auf dem Ibiza basierende Seat Arona mit seiner um fünf Zentimeter erhöhten Sitzposition wirklich als SUV zählt, sei dahingestellt. Fakt ist: Optisch spielt er in dieser Liga mit und positioniert sich größenmäßig genau zwischen Ibiza und Seat Leon.
Angetrieben wird der nur 4,14 Meter kurze Spanier von einem 90 PS starken 1,0-Liter-Dreizylinder. Das mit 160 Newtonmeter Drehmoment ausstaffierte Turbo-Motörchen reicht für das Kleinwagen-SUV im Grunde völlig aus, auch wenn eine Beschleunigung auf 100 km/h in 13,2 Sekunden nichts für sportliche Fahrer ist. Gefühlt dreht der Motor dennoch recht munter hoch, sobald das Turboloch und damit die Lustlosigkeit unter 1800 Umdrehungen überwunden ist.
Wer den Arona TGI flott bewegen möchte, muss fleißig im Sechsganggetriebe rühren. 60 auf 100 km/h im fünften Gang? Keine gute Idee, wenn auf der Landstraße ein Lkw überholt werden soll. Hier braucht der Seat nach ADAC Messungen lange 22 Sekunden. Die Spitze liegt immerhin bei 178 km/h.
Verbrauch im ADAC Ecotest: 4,2 kg CNG/100 km
Neben den drei Erdgastanks hat der Arona neun Liter Benzin an Bord für den Fall, dass gerade keine CNG-Tankstelle in der Nähe ist. So können auf der Suche nach einer Erdgastankstelle noch rund 100 Kilometer zurückgelegt werden. Doch im Benzinmodus ist der auf Erdgas ausgelegte Motor wenig sparsam – und schon allein deshalb empfiehlt es sich, wenn möglich Erdgas zu tanken. Die Reichweite mit Erdgas ist der eigentliche Haken am Arona TGI. Zwar fällt der Durchschnittsverbrauch im ADAC Ecotest mit 4,2 kg/100 km erfreulich niedrig aus – was gleichermaßen für die gute CO₂-Bilanz gilt. Doch nach bestenfalls rund 325 Kilometern ist der Gasvorrat aufgebraucht. Der Fahrer kann übrigens nicht selbst zwischen den beiden Tanks wählen: Sind die Gastanks gefüllt, fährt der Arona TGI mit CNG.
Nicht nur der CO₂-Ausstoß ist erfreulich gering, auch Schadstoffe wie Partikel, Kohlenmonoxid oder Stickoxid fallen sehr niedrig aus. So kommt der CNG-Motor auf insgesamt ausgezeichnete 92 Punkte im ADAC Ecotest: Das ergibt volle fünf Sterne in der Umweltwertung.
Kosten: Mit Erdgas fährt man immer noch günstig
Dazu kommt der Preisvorteil: Das in Kilogramm abgerechnete CNG hat einen höheren Energiegehalt als Benzin oder Diesel und kostet gleichzeitig weniger. Mit einem Kilo Erdgas kommt man etwa so weit wie mit anderthalb Liter Benzin, zahlt dafür aber nur einen bis 1,50 Euro (siehe oben).
Eine 13,8-Kilogramm-Tankfüllung schlägt beim Arona so mit gut 13 bis 20 Euro zu Buche: Bei dem durchschnittlichen Ecotest-Verbrauch von 4,2 Kilogramm kosten 100 Kilometer rund vier bis 6,30 Euro. Da sind die 800 Euro Kaufpreis-Aufschlag im Vergleich zum konventionellen Benziner rasch wieder drin. Hier können Sie nachlesen, wann sich ein Erdgasauto im Vergleich zum Benziner lohnt.
In Kauf nehmen muss der CNG-Fahrer, dass der Kofferraum durch die Gastanks unter dem Fahrzeug deutlich schrumpft. Die Erdgasversion kann laut Seat rund 120 Liter weniger einpacken als die Benziner-Varianten, was vor allem am nicht mehr vorhandenen doppelten Ladeboden liegt. Nach ADAC Messungen fasst der Kofferraum lediglich 245 Liter Gepäck. Ganz perfekt ist also auch ein Arona TGI nicht.
Bildergalerie: Modellpflege für den Seat Arona
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Mitte 2021 hat Seat dem Arona – und seinem Bruder Ibiza – eine Überarbeitung spendiert, die an einem leicht modernisierten Außendesign zu erkennen ist. Das Ziel: Der SUV-Charakter soll verstärkt werden. Dabei helfen etwa die knackiger gestalteten Stoßfänger samt Nebelscheinwerfern oder der neue Heckspoiler mit Diffusor. Als komplett neu bezeichnet Seat das Armaturenbrett mit größerem Infotainment-Displays und Multifunktionslenkrad in Nappa.
Das aktuelle Wireless-Full-Link-System verbindet das Smartphone via Android Auto oder Apple Carplay. Neue Fahrerassistenzsysteme wie der Travel Assist, ein Spurhalte- und Spurwechselassistent, Verkehrszeichenerkennung und Fernlicht- sowie Parkassistent sind zu haben. Die Preisliste startet bei 19.990 Euro. Der TGI kostet ab 23.260 Euro.
Seat Arona TGI: Technische Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | Seat Arona 1.0 TGI |
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Motor | Dreizylinder-Turbobenziner, 999 cm³, 66 kW/90 PS, 160 Nm bei 1800 U/min |
Fahrleistungen | 13,2 s auf 100 km/h, 178 km/h Spitze |
Verbrauch (nach WLTP) | 3,8 - 4,0 kg CNG/100 km, 103 - 108 g CO₂/km |
Maße | L 4,14 / B 1,78 / H 1,55 m |
Kofferraum | 282 - 1162 l |
Preis | ab 23.260 € |
ADAC Messwerte
ADAC Messwerte (Auszug) | Seat Arona 1.0 TGI |
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Überholvorgang 60-100 km/h | 7,3 s |
Bremsweg aus 100 km/h | 36,8 m |
Wendekreis | 10,6 m |
Verbrauch / CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest | 4,2 kg CNG/100 km, 124 g CO₂/km (Well-to-Wheel) |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) | ***** |
Reichweite | 325 km |
Innengeräusch bei 130 km/h | 68,8 dB(A) |
Leergewicht / Zuladung | 1280 / 430 kg |
Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch | 245 / 615 / 1075 l |
ADAC Testergebnis
ADAC Testergebnis | Seat Arona TGI |
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Karosserie/Kofferraum | 3,1 |
Innenraum | 2,6 |
Komfort | 2,9 |
Motor/Antrieb | 2,9 |
Fahreigenschaften | 2,7 |
Sicherheit | 2,1 |
Umwelt/Ecotest | 1,4 |
Gesamtnote | 2,4 |
Das hat uns gefallen: ordentliches Platzangebot. Solide Verarbeitung. Viele Assistenzsysteme lieferbar. Niedriger Verbrauch. Wenig CO₂ und Schadstoffe.
Das hat uns nicht gefallen: geringe Reichweite. Eingeschränkter Kofferraum. Durchschnittliche Fahrleistungen.
Problemlos: Der Seat Arona TGI im Langzeittest
Wie kommt man mit dem Erdgas-Arona im Alltag zurecht? Das wollte die ADAC Redaktion wissen und ist den Arona TGI 14 Monate lang gefahren. Gut 20.000 Kilometer wurden in dieser Zeit zurückgelegt, hauptsächlich auf Strecken quer durch Deutschland. Auslandsreisen gab es nur wenige. Grund: Mit Ausnahme von Italien, Tschechien, Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden kommt man in vielen anderen Ländern mit einem Erdgasauto nicht weit. Rund 90 Tankstellen in ganz Frankreich oder 60 in Spanien sind viel zu wenig.
In Deutschland stagniert die Zahl der CNG-Tankstellen bei rund 800. Dass weitere Tankstellen entstehen, ist unwahrscheinlich – und nach wie vor gibt es weiße Flecken auf der Landkarte.
Wo gibt es Tankstellen? Reiseplanung muss sein
Auf der Autobahn-Langstrecke sieht es aber gar nicht so schlecht aus. Große Umwege waren hier nie nötig, meist hat sich ein, zwei Kilometer neben der Strecke ein Autohof gefunden. Aber: Eine gute Reiseplanung im Vorfeld ist nach wie vor ratsam. Das eingebaute Navi im Auto (im Paket für 1100 Euro extra) kann hier nur bedingt helfen. Es zeigt zwar Erdgastankstellen im Umkreis an (nur in einem bestimmten Kartenmaßstab), doch eine konkrete Routenplanung, bei der Tankstellen auf dem Weg berücksichtigt werden, ist nicht vorgesehen.
Das ist unpraktisch und führt dazu, dass man auf spezielle Routenplaner im Internet oder CNG-Apps am Smartphone nicht gänzlich verzichten kann. Warum die an sich im System hinterlegten Tankstellen nicht mit der Zielführung verknüpft sind (Tesla zeigt mit Elektrosäulen seit Jahren, dass das geht), bleibt unverständlich.
Selbst wenn der Erdgasvorrat im Tank zur Neige geht, ist das System nicht in der Lage, von sich aus eine Tankstelle in der Nähe vorzuschlagen, und rät nur "Bitte CNG tanken" – suchen muss man sich die Tankstelle dann selbst.
Der Seat Arona als praktisches Alltagsauto
Abgesehen von einem von Anfang an nicht funktionierenden Regensensor (Garantiefall) gab es keine Defekte, und der Arona TGI erwies sich als ein angenehmer und zuverlässiger Begleiter. Den meisten Fahrern reichte das Platzangebot aus (hinten ist es etwas enger), die einfache Bedienung hat sich jedem sofort erschlossen, und auch die gute Übersichtlichkeit wegen der großen Scheiben fiel positiv auf.
Der beim Erdgasmodell leicht geschrumpfte Kofferraum war nicht wirklich ein Problem. Zwei mittelgroße Koffer und einiges an Kleinkram passten hinein, sodass einem Urlaub zu zweit oder zu dritt nichts im Wege stand.
Nur einmal musste der Seat zum Kundendienst in die Werkstatt. Kosten bei Kilometerstand 13.700: 253 Euro. In seltenen Fällen sorgten defekte Erdgastankstellen für Ärger, die entweder nicht genügend Druck aufbauen konnten (getankt wird mit 200 bar) und kaum etwas nachfüllen konnten oder gleich ganz defekt waren. Unschön, wenn es sich um die einzige Erdgastankstelle weit und breit handelt.
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Alltagserfahrungen der Redaktion
Ein Auto, dessen Kauf ich privat in Erwägung ziehen würde: optisch ansprechend, dank der umklappbaren Rückbank erstaunlich geräumig, flott in der Stadt und selbst auf der Autobahn.
Schnelleres Fahren über eine lange Strecke, in meinem Fall von München bis nach Wuppertal, macht sich aber beim Verbrauch bemerkbar: Eigentlich kein Problem, denn eine Pause mehr tut ja auch dem eigenen Energiespeicher gut. Und auch an die unterschiedlichen Zapfsysteme gewöhnt man sich.
Aber anstrengend fand ich die Suche nach einer Erdgas-Tankstelle. Immer musste ich von der Autobahn abfahren und zum Teil sogar Umwege in Kauf nehmen. Mein Fazit: Ein schönes Auto. Aber wenn das Tankstellennetz nicht besser wird, kaufe ich mir kein Erdgasauto.
Ich gebe es zu: Mein erster Fahreindruck war enttäuschend. Der kleine Dreizylinder kam mit seinen 90 PS so gar nicht aus den Pötten, schleppte den Mini-SUV missmutig knurrend eher träge als dynamisch durch den Stadtverkehr.
Doch dann wurde mir klar: Der kleine Spanier will nicht gestreichelt, sondern beherzt motiviert werden. Mit mutigem Gasfuß und stetigem Gangwechsel mutierte er zum flinken Stadtzwerg, der dank seiner zielgenauen Lenkung und dem knackigen Fahrwerk sogar auf Landstraßen richtig Spaß machen konnte. Das Beste dabei: Man musste gar kein schlechtes Gewissen haben, weil das auf den Gasverbrauch (zumindest in der Stadt und auf der Landstraße) kaum Auswirkungen hatte.
Dank seiner praktischen Karosserieform mutierte er sogar zum Lademeister: Mit umgeklappter Rückbank passten sogar zwei Golfbags samt Trolleys locker rein. Ich werde ihn vermissen.
Der Seat Arona TGI ist sehr angenehm zu fahren. Auch die Sitzposition ist klasse, man sitzt über den Dingen, aber eben auch nicht zu hoch!
Meine Befürchtung, dass das Tanken recht kompliziert werden würde, war unbegründet. Einfach die Zapfpistole aufsetzen, arretieren und ein Knöpfchen drücken. Das kann jeder und man gewöhnt sich schnell dran.
Am besten fand ich aber die geringen Kraftstoffkosten. Mehr als 15 Euro braucht man eigentlich nie im Portemonnaie zu haben – von Benzinern bin ich andere Summen gewöhnt.
Klar, der Kostenvorteil beim Tanken begeistert auch mich. Trotzdem ist es mir nicht gelungen, den Seat Arona TGI in mein Herz zu schließen. Mal hat es mich genervt, nach einer CNG- Tankstelle suchen zu müssen. Mal hatte ich Schwierigkeiten mit der Zapfpistole. Der Höhepunkt war, dass ein Tankwart seinen Fuß zuhilfe nehmen musste, um den Rüssel wieder abzuziehen, so schwer klemmte das Ding. Obwohl nicht der Seat, sondern die Infrastruktur an diesen Problemen die Schuld trägt, fällt es mir schwer darüber hinweg zu sehen.
Was ich dem Seat TGI aber persönlich übel nehme, ist sein Unwillen bei der Arbeit. Der Erdgas-Motor kommt nicht aus dem Quark, und wenn man ihn zwingt, wird er dröhnig und laut. Dazu kommt, dass der Arona mit Benziner im Vergleich kultivierter läuft und auch höhere Drehzahlen mag. Auto fahren kann so viel Spaß machen. Ein Auto als reines Fortbewegungsmittel ist mir zu wenig.
Auf der Autobahn schrumpft die Reichweite
Den im ADAC Ecotest gemessenen Durchschnittsverbrauch von 4,2 Kilogramm CNG auf 100 Kilometer konnten wir im Langzeittest nicht erzielen, was auf einen deutlich höheren Autobahnanteil als im streckenmäßig ausgewogeneren Ecotest zurückzuführen ist. Im Schnitt verbrauchte der Arona 4,7 Kilogramm auf 100 Kilometer. Das ist zwar auch noch okay, doch als Folge schrumpfte die Reichweite mit Erdgas meist auf etwas unter 300 Kilometer – da kommen selbst viele Elektroautos weiter.
Wer die Tachonadel dauerhaft auf über 140, 150 km/h getrieben hat, wurde mit sechs Kilo Verbrauch und einer CNG-Reichweite von nur 230 bis 250 Kilometern bestraft – wirklich sparsam fährt der Arona TGI dann nicht mehr.
Und die Tankstellensuche wird zum Dauerzustand und Stressfaktor. Also lieber gemütlicher fahren und zwar am besten auf der Landstraße. Hier fühlt sich der Dreizylinder am wohlsten und dankt es mit einer sparsamen Drei vor dem Komma. Ein Sparkünstler in der Redaktion schaffte auf einer betulichen Fahrt ins Allgäu sogar 3,6 Kilogramm auf 100 Kilometer.
Und wie oft mussten wir den Benzin-Nottank bemühen? Kaum. Auf den rund 20.000 Kilometern Fahrt haben wir gerade einmal 20 Liter Benzin getankt. Mit guter Planung kann man den Arona TGI also fast ausschließlich mit dem preiswerteren Erdgas bewegen.
Fazit
Unter dem Strich ist der Arona TGI eine gute Alternative zu den konventionellen Verbrennern und für alle eine Überlegung wert, die eine Erdgastankstelle in der Umgebung haben. Man fährt umweltfreundlich (insbesondere mit Biogas), und den Aufpreis von 800 Euro hat man schnell wieder hereingeholt. Mit der geringen Erdgas-Reichweite und den häufigen Tankvorgängen muss man aber zurechtkommen.
Erdgas – wie geht es weiter?
So richtig in die Gänge kommt Erdgas nicht: Seit mehr als 20 Jahren werden entsprechende Fahrzeuge angeboten, mit wenig Markterfolg. Dabei könnte der Treibstoff mit steigendem Anteil von Bio-Erdgas im CNG-Netz noch umweltfreundlicher werden. Regionale Biogasanlagen-Betreiber speisen bereits den Kraftstoff ein. Wirklich Sinn hat Bio-Sprit aber nur, wenn er zum Beispiel aus Gülle oder Abfallstoffen gewonnen wird und nicht aus eigens dafür in Monokultur angebauten Pflanzen wie Mais oder Raps.
Aktuell haben die meisten Hersteller wenig Ambitionen, das Thema CNG voranzutreiben. Sie konzentrieren ihre Investitionen lieber auf die Elektromobilität. Die könnte dem Erdgas den Garaus machen. Obwohl der VW-Konzern einige Fahrzeuge im Angebot hat und dieses derzeit noch ausbaut, sieht der Konzern CNG als Übergangstechnologie zum emissionsfreien, elektrischen Fahren und wird sich mittelfristig davon verabschieden.
Fortschritte gibt es beim Schwerlastverkehr: Dort kommt das flüssig statt gasförmig gelagerte LNG zum Einsatz. Außerhalb Deutschlands gibt es bereits große Gas-Lkw-Flotten.
Seat Arona Benziner im ADAC Test
Wie sich der Seat Arona mit konventionellem Benziner im ADAC Test schlägt, lesen Sie in unserem ausführlichen Bericht. Wir haben die 115-PS-Version unter die Lupe genommen.
Text mit Material von SP-X