Mehr als zehn Jahre gab es keinen Stromer bei Mitsubishi. Mit technischer Hilfe von Renault bringen die Japaner jetzt den vollelektrischen Eclipse Cross auf den Markt. Gelingt mit ihm das Comeback in die Elektromobilität? Alle Infos, Bilder und erste Fahreindrücke. Preise: Ab 47.990 Euro Vorerst ein Akku mit bis zu 635 Kilometern Reichweite Verkaufsstart: Dezember 2025 Es ist 2020, Mitsubishi gibt bekannt, sich aus dem europäischen Markt zurückziehen zu wollen. Die wirtschaftliche Lage des Herstellers ist angespannt, die Modellpalette veraltet oder für den europäische Markt nicht passend. Aber dann soll eine Allianz mit Renault und Nissan die Kehrtwende bringen. Fünf Jahre später kommt auf Basis des Renault Scenic E-Tech im Dezember 2025 das erste vollelektrische SUV des Herstellers auf den Markt, der Eclipse Cross. Der ADAC hat ihn sich näher angeschaut. Kann er sich gegen den technisch gleichen Franzosen und Konkurrenten wie den Volkswagen ID.4 und den Škoda Enyaq durchsetzen? Optik: Viel Renault, weniger Mitsubishi Wirklich stark setzt sich der Eclipse Cross nicht vom Renault ab. Das ist auch gar nicht so einfach, basiert der Mitsubishi doch auf der AmpR-Medium-Plattform des französischen Bruders und hat deshalb schon mal fast identische Außenmaße – 4,48 Meter in der Länge und 1,90 Meter in der Breite. Einen eigenen Akzent setzt der Hersteller an der Front: Das "Dynamic Shield 2.0" sorgt für den gewünschten Widererkennungswert. Der Scheinwerfer etwa ist zwar gleich geformt wie der des Scenic E-Tech, kleine Anpassungen in der Leuchtgrafik machen dann aber doch einen Unterschied. Und auch der untere Teil der Schürze und der Kofferraumdeckel zeigen, dass sich Mitsubishi um Selbstständigkeit bemüht hat. Von der Seite betrachtet wirkt der Eclipse Cross trotzdem wie ein anderes Designpaket von Renault. Innenraum: Hochwertig und geräumig Der Innenraum des Eclipse Cross ist aufgeräumt und übersichtlich gestaltet und optisch sehr nah am Renault. Auch hier kein Nachteil, die Materialien wirken durchdacht und fühlen sich hochwertig an. Auch die Bedienung ist intuitiv – zumindest ab der getesteten Ausstattungslinie Diamant Plus mit Google built-in an Bord, also inklusive Maps, Assistant und Play Store. Grundsätzlich sitzt man im Mitsubishi komfortabel und mit ausreichend Platz, auch auf der Rückbank. Fondpassagiere profitieren von großzügiger Beinfreiheit und überraschend guter Kopffreiheit, auch bei einer Körpergröße von 1,86 Meter. Oft fällt die C-Säule bei aerodynamisch gezeichneten E-SUVs stark ab und schränkt den Raum ein – beim Eclipse Cross nicht. Das Kofferraumvolumen fällt durchschnittlich aus und reicht von 487 bis 1670 Liter bei umgeklappter Rückbank. Elektroantrieb mit 87-kWh-Akku Zur Markteinführung setzt Mitsubishi auf die 87-kWh-Batterie des Franzosen und bietet eine Motorisierung mit 218 PS an. Übertrieben viel Leistung ist das in der Elektrowelt nicht, dafür kommt der Eclipse für seine Klasse ordentlich weit: Bis zu 635 Kilometer sind laut Hersteller möglich. Ob das realistisch ist, wird ein kommender ADAC Test noch zeigen. Mit 300 Newtonmetern beschleunigt das SUV von 0 auf 100 in 7,9 Sekunden. Das reicht für ein Familien- und Alltagsauto völlig aus. Geht der Strom im Akku zur Neige, lädt er an DC-Säulen mit bis zu 150 kW nach. Eine Ladung von 15 auf 80 Prozent soll 37 Minuten dauern. An einer AC-Wallbox lädt er mit 11 kW, gegen 1600 Euro Aufpreis gibt es 22 kW Ladeleistung. Apropos (be)laden: Die maximale Anhängelast des Eclipse Cross liegt bei 1100 Kilogramm. Übrigens: 2026 soll es den Eclipse Cross noch mit kleinerem Akku und Motor geben. Genaue Infos gibt es zwar noch nicht, den technisch verwandten Scenic E-Tech gibt es jedoch mit einem 60-kWh-Akku und 170 PS. Der Eclipse könnte dem Beispiel folgen. Eclipse Cross: So fährt sich das Elektro-SUV Der Mitsubishi Eclipse Cross fährt sich angenehm direkt und vermittelt von Beginn an ein gutes Gefühl für die Straße. Im Vergleich zum Grandis ist die Abstimmung spürbar straffer und dynamischer, ohne dabei unkomfortabel zu wirken. Das Fahrwerk filtert Unebenheiten solide weg, bleibt aber stets mit ausreichend Rückmeldung präsent. Auf kurvigen Landstraßen zeigt sich der Eclipse recht agil für ein Fahrzeug seiner Klasse – die grundsätzlich komfortable Ausrichtung bleibt trotzdem unverkennbar. Auch die Lenkung des Eclipse Cross macht einen stimmigen Eindruck – leichtgängig und für den Alltag ausreichend direkt. Bei schnellen Richtungswechseln bleibt der Mitsubishi stabil und nachvollziehbar. Insgesamt vermittelt der Eclipse Cross ein ausgewogenes Fahrgefühl. Kleines, aber sehr wirkungsvolles Detail: der unscheinbare "My Safety"-Knopf neben dem Lenkrad. Ist er konfiguriert, kann man mit einem Doppelklick vorher definierte Assistenzsysteme ab- und zuschalten, ohne Umwege über das Menü. Ausstattung und Preise Der Eclipse Cross wird in drei Ausstattungslinien angeboten: Diamant, Diamant Plus und Diamant Top. Die Basisversion bietet LED-Scheinwerfer, digitale Instrumente, Wärmepumpe und zahlreiche Assistenzsysteme – wird aber erst Mitte 2026 erhältlich sein. Zum Marktstart gibt es den Mitsubishi also erst mal ab Diamant Plus. Zur Basisausstattung kommen dann Features wie das Google-built-in-System, Sitzheizung und induktives Laden dazu. Die Top-Ausführung ergänzt unter anderem 360-Grad-Kameras, adaptive LED-Scheinwerfer und eine elektrische Heckklappe. Wer noch mehr Komfort möchte, kann sich das Luxury-Paket dazubuchen. Dann gibt es elektrisch einstellbare Sitze mit Massagefunktion, ein elektrochrom dimmbares Panorama-Glasdach, ein Harman-Kardon-Soundsystem und eine Gesichtserkennung. Letztere erkennt Fahrerprofile und stellt Sitzposition sowie Google-Einstellungen automatisch ein – laut Hersteller bleiben die Daten dabei lokal im Fahrzeug gespeichert. Preise für die Basisversion gibt es noch nicht, der Eclipse Cross startet also erst mal bei 47.990 Euro für Diamant Plus. Diamant Top kostet 52.790 Euro, das optionale Luxury-Paket schlägt mit 3400 Euro zu Buche. Auch für die 2026 folgende Variante mit kleinerem Akku sind noch keine Preise bekannt. Fazit: Garantie entscheidend Der Mitsubishi Eclipse Cross ist ein echter Allrounder mit klarer Ausrichtung auf Alltagstauglichkeit und Komfort. Das Elektro-SUV überzeugt mit großer Reichweite, solidem Fahrverhalten und modernem Design. Ein Vorteil gegenüber dem Technik-Bruder Renault Scenic E-Tech ist die von Mitsubishi gewährte Garantie von bis zu acht Jahren. Eclipse Cross: Technische Daten Hier finden Sie viele weitere Neuvorstellungen, Fahrberichte und Autotests.