Citroën C4, ë-C4 und C4X: Was sich mit dem Facelift ändert

Komfort ist Trumpf: Citroën hat sich mit dem C4 längst wieder in der Golf-Klasse etabliert. Den Franzosen gibt es auch als Elektroauto. 2025 wurde er überarbeitet. Was sich geändert hat, lesen Sie hier.
Citroën C4: Betonung auf Komfort und Design
C4 und C4X als Benziner und Elektroauto zu haben
Preise ab 23.300 Euro
Die Erneuerung des Golf-Konkurrenten C4 erfolgt schrittweise: Die Motoren des C4 haben die Franzosen bereits 2024 erneuert und unter anderem den Dieselmotor aus dem Programm geworfen. 2025 war das Design dran: Vor allem die neue Front wirkt nun erheblich frischer als zuvor.
Als der C4 Ende 2020 eingeführt wurde, zielte er auf die beliebteste Fahrzeugklasse in Europa, die Kompaktklasse. 4,36 Meter lang und etwas höher als die üblichen Fünftürer, ein bisschen Geländewagenoptik mit etwas mehr Bodenfreiheit, dazu eine große Heckklappe. Das Ganze nicht so glatt wie ein VW Golf und nicht zu sportlich. Der C4 war und ist also ein Crossover ganz im Stile eines Kia Xceed oder Toyota C-HR.
C4-Facelift: Front und Heck sind neu

Nur an die etwas knubbelige Fahrzeugfront musste man sich bei der Markteinführung gewöhnen. Mit der Modellpflege haben die Designer die Nasen der beiden C4-Versionen geglättet und dem neuen Markendesign angepasst. Links und rechts des neuen Doppelwinkels im Retro-Look ersetzen drei flache LED-Module die beulenförmigen Leuchten des Vorgängers. Außerdem sind die LED-Blinker jetzt in den unteren Teil der Lichtsignatur integriert.
Das Ganze wirkt ebenso modern und stimmig wie das Heck, an dem nun flache Rückleuchten die Zickzacklampen ersetzen und ihm optisch etwas Gewicht nehmen. Aber muss dieser Spoiler wirklich sein, der sich immer noch über die Heckscheibe spannt und beim Blick in den Rückspiegel stört? Besser gefallen da schon die aerodynamisch optimierten 18-Zöller, auf denen das facegeliftete Modell jetzt rollt. Alles in allem: Nett, aber nicht weltbewegend anders.
Innenraum: Weiche Sessel, genügend Platz
Gleiches gilt für den Innenraum, an dem sich optisch wenig geändert hat. Man sitzt weiterhin auf markentypisch weich gepolsterten Sesseln und freut sich über viel Platz, jede Menge Ablagen sowie den französischen Chic, der durch die Kabine weht.

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Dass das Head-up-Display weiterhin in Form einer Plexiglasscheibe aus dem Armaturenbrett herausfährt, wirkt allerdings ein wenig antiquiert. Schon deshalb, weil darunter der Blick auf ein modernes, 7 Zoll großes Kombiinstrument fällt und in der Mitte des Cockpits auf einem 10-Zoll-Querformat-Bildschirm die neueste Version des Navigations- und Infotainmentsystems von Citroën läuft. Das System überzeugt mit seinem aufgeräumten Menü. Sämtliche Funktionen sind in einer übersichtlichen Anzahl von Widgets thematisch zusammengefasst, die sich individuell anpassen lassen.
Alle wichtigen Funktionen lassen sich mit zweimaligem Antippen erreichen. Die Assistenzsysteme findet man weiterhin über einen Extra-Schalter unter dem Display, sodass sich beispielsweise der unbeliebte Geschwindigkeitswarner oder der Spurhalteassistent fix abschalten lässt. Lobenswert auch, dass der Lautstärkeknopf nicht wie so häufig weggespart wurde.
Sprachsteuerung mit Chat GPT
Wer sich die Suche auf dem Touchscreen während der Fahrt ersparen will, startet mit "Hallo Citroën" die Sprachsteuerung und bittet den Wagen, die Sitzheizung einzuschalten, einen bestimmten Radiosender zu spielen oder um die News des Tages. Meist klappt das ganz gut, und wenn man die Grenzen von Chat GPT kennt, kann man so unbedarfte Mitfahrer schon mal beeindrucken.
Ansonsten zieht der Citroën technisch nur der Konkurrenz nach, ohne mit neuen Raffinessen zu überraschen: So verbinden sich beispielsweise Smartphones kabellos und das Bordsystem lässt sich over the air updaten.
Eine Besonderheit hat allerdings der elektrische ë-C4 zu bieten: Vehicle to Load. Was hyper-modern klingt, ist jedoch nichts anderes als eine 230-Volt-Steckdose, die von der Antriebsbatterie gespeist wird. Daran kann man beispielsweise ein E-Bike laden, eine kleine Kühlbox fürs Picknick oder das DJ-Pult für die Outdoor-Party anschließen. Damit der Akku nicht zu stark belastet wird, ist die Leistungsabgabe begrenzt.
Elektrischer ë-C4 fährt komfortabler

Bei den Motoren stellt sich jetzt nur noch die Frage: Benzin oder Elektro? Was Fahrkomfort und Laufkultur angeht, ist der E-Motor klar erste Wahl. Allerdings unterscheiden sich die beiden Versionen nur marginal: Das Einstiegsmodell mit 100 kW/136 PS Leistung kommt mit einer 50 kWh fassenden Batterie, während der 115 kW/156 PS starke E-Motor seine Energie aus einem 54-kWh-Akku zieht. Der Reichweitenunterschied fällt auf dem Papier nicht zu groß aus (355 zu 415 Kilometer), doch der modernere und empfehlenswertere Antrieb ist die stärkere Version.
C4 und C4 X: Preise ab 23.300 Euro
Wer mit dem Cent rechnen muss, kann beim C4 aber mit dem Basis-E-Motor bereits ab 31.900 Euro in die E-Mobilität einsteigen. Die etwas besser eingerichtete, 156 starke E-Version kostet mindestens 34.100 Euro.
Günstiger fährt man mit den Benzinern, die bei 23.300 Euro starten. Der Hybrid 100 kombiniert einen 74 kW/100 PS starken Dreizylindermotor mit einem 15 kW/21 PS starken E-Motor und einer Sechsgang-Doppelkupplungsautomatik. Das Hybridsystem schiebt flott an, ist sparsam (Werksangabe 4,8 l/100 km) und kann im Stadtverkehr bis zu 50 Prozent elektrisch fahren. Hier bekommt man insgesamt das beste Preis-Leistungsverhältnis des gesamten C4-Modellangebots.
Den gleichen Motor gibt’s auch mit 100 kW/136 PS und etwas mehr Drehmoment für stattliche 2350 Euro Aufpreis. Alternativ bietet Citroën auch noch einen herkömmlichen Benziner mit einer etwas komfortableren Achtgang-Wandlerautomatik an, der aber die gleichen für Dreizylinder-typische Vibrationen aufweist.
Die 23 Zentimeter längere Stufenheckversion C4 X gibt es ab 26.350 Euro, mit E-Antrieb startet sie bei 32.600 Euro.
Fahrkomfort ist Trumpf im Citroën C4

Sonst hat sich nichts geändert, so dass die im ausführlichen ADAC Test vor dem Facelift ermittelten Stärken und Schwächen grundsätzlich noch Bestand haben. Da wären zum Beispiel hinterschäumte Kunststoffe auf dem Armaturenbrett und in den Türverkleidungen, die für einen wohnlichen Eindruck sorgen. Bequeme, für die Klasse fein gepolsterte Sessel signalisieren Langstreckentauglichkeit. Und auch der Federungskomfort kann sich sehen lassen.
Personen bis zu einer Körpergröße von 1,95 Meter finden genügend Beinfreiheit vor, die Kopffreiheit würde noch größere Zeitgenossen zulassen. Ein Blick in die zweite Reihe beweist, dass es Hinterbänkler nicht ganz so gut haben: Die Beinfreiheit würde für über 1,90 Meter große Leute reichen, wenn nicht die knappe Kopffreiheit wäre. Schon ab etwa 1,80 Meter Körpergröße geht man mit dem Dachhimmel auf Tuchfühlung.

Praktisch sind die 16 Ablagen des C4. Hervorstechend: Das Schubfach im Armaturenbrett kann mühelos ein Tablet beherbergen. Dazu passt ein innovatives Ausstattungsdetail wie der ausklappbare Halter auf der Beifahrerseite, der eben diesen Tablet-Computer während der Fahrt sicher und komfortabel fixiert – natürlich nur zur Nutzung durch den Copiloten.
Ins Gepäckabteil passen laut Hersteller immerhin 380 bis 1250 Liter. Nach der ADAC Messmethode bleiben echte 330 bis 1130 Liter übrig. Insgesamt kann man den Kofferraum gut nutzen, da sich bei umgeklappten Rücksitzlehnen eine weitgehend ebene Ladefläche ergibt.
Tests als PDF (vor Facelift)
Wer einen gebrauchten C4 kaufen möchte, kann sich die Testergebnisse des C4 vor dem Facelift als PDF herunterladen:
Citroën C4 & ë-C4: Technische Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | Citroen C4 Hybrid 110 You e-DSC6 (ab 03/25) | Citroen C4 PureTech 130 Plus EAT8 (ab 01/25) | Citroen e-C4 136 You (ab 01/25) | Citroen e-C4 156 Plus (ab 01/25) |
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Motorart | Otto (Mild-Hybrid) | Otto | Elektro | Elektro |
Hubraum (Verbrennungsmotor) | 1.199 ccm | 1.199 ccm | - | - |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 81 | 96 | 100 | 115 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 110 | 131 | 136 | 156 |
Drehmoment (Systemleistung) | 205 Nm | 230 Nm | 260 Nm | 270 Nm |
Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor) | 5.500 U/min | 5.500 U/min | - | - |
Antriebsart | Vorderrad | Vorderrad | Vorderrad | Vorderrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 10,7 s | 10,2 s | 10,8 s | 10,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 191 km/h | 200 km/h | 150 km/h | 150 km/h |
Reichweite WLTP (elektrisch) | - | - | 354 km | 416 km |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 108 g/km | 134 g/km | 0 g/km | 0 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 4,8 l/100 km | 5,9 l/100 km | 15,3 kWh/100 km | 14,9 kWh/100 km |
Batteriekapazität (Brutto) in kWh | - | - | 50,0 | 54,0 |
Batteriekapazität (Netto) in kWh | - | - | 46,0 | 51,0 |
Ladeleistung (kW) | - | - | AC:7,4-11,0 DC:100,0 | AC:11,0 DC:100,0 |
Kofferraumvolumen normal | 380 l | 380 l | 380 l | 380 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 1.250 l | 1.250 l | 1.250 l | 1.250 l |
Leergewicht (EU) | 1.403 kg | 1.341 kg | 1.636 kg | 1.636 kg |
Zuladung | 402 kg | 394 kg | 384 kg | 384 kg |
Anhängelast ungebremst | 700 kg | 670 kg | - | - |
Anhängelast gebremst 12% | 1.000 kg | 1.000 kg | - | - |
Garantie (Fahrzeug) | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre |
Länge x Breite x Höhe | 4.350 mm x 1.800 mm x 1.525 mm | 4.350 mm x 1.800 mm x 1.525 mm | 4.350 mm x 1.800 mm x 1.520 mm | 4.350 mm x 1.800 mm x 1.520 mm |
Grundpreis | 23.320 Euro | 25.350 Euro | 31.900 Euro | 34.100 Euro |
Text: Hanno Boblenz/SP-X, Jochen Wieler
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