Auto bar bezahlen, Finanzierung oder Leasing?

Ein neues Auto kann auf verschiedene Arten bezahlt werden: Bar, per Kredit, Leasing oder Finanzierung. ADAC Juristen erklären die Vor- und Nachteile.
Vor dem Autokauf abwägen: Barkauf oder Finanzierung
ADAC Grafik: Welche Zahlungsart zu Ihnen passt
ADAC Juristen stellen sechs verschiedene Zahlungswege vor
Wer ein neues Fahrzeug anschaffen will, sollte überlegen, wie er es am besten bezahlt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: bar bezahlen, mit einem Kredit finanzieren, das Auto leasen oder ein Auto-Abo abschließen. ADAC Juristinnen und Juristen geben einen Überblick, welche Zahlungsart am besten zu Ihnen passt.
Broschüre der ADAC Juristen zur Finanzierung und Leasing:
Welche Bezahlart passt zu mir?
Überlegen Sie, was für ein Käufertyp Sie sind: Ist Ihnen Bar- oder Ratenzahlung lieber? Wollen Sie sofort Eigentümer bzw. Eigentümerin des Autos werden? Ist Ihnen wichtig, immer das aktuellste Modell zu fahren? Die ADAC Grafik hilft bei der Entscheidung, welcher Weg für Sie der beste ist.
Auto bar bezahlen
Vorteil: Wenn Sie den Neuen bar bezahlen, können Sie eventuell einen besseren Rabatt auf den Kaufpreis aushandeln. Außerdem werden Sie sofort Eigentümer bzw. Eigentümerin des Autos.
Nachteil: Der Barkauf reißt ein Loch in Ihre Kasse. Er ist nicht günstiger, wenn die Zinsen für einen Autokredit gegen null gehen oder es für Ihr Erspartes höhere Zinsen gibt, als Sie für den Kredit zahlen müssten.
Kredit für ein Auto aufnehmen?
Diese Fragen sollten Sie sich stellen, bevor Sie ein Auto mit einem Kredit finanzieren:
Will ich Eigentümer/Eigentümerin werden? Wenn nein, ist Leasing vielleicht der richtige Weg. Eine 3-Wege-Finanzierung kommt in Betracht, wenn Sie sich vorab nicht entscheiden wollen.
Wie viel Geld habe ich für monatliche Raten? Fragen Sie sich kritisch, ob Sie den Kredit dauerhaft bedienen können.
Kann ich das Kreditrisiko versichern? Sie können die Risiken des Kredits (wie Arbeitslosigkeit, Unfall, Tod) zum Beispiel mit einer freiwilligen Restschuldversicherung absichern. Diese ist meist teuer und eher für Kredite mit langer Laufzeit (Baukredit) geeignet. Bei einer Autofinanzierung ist sie weniger sinnvoll. Tipp: Fragen Sie nach Karenz- oder Wartezeiten und Leistungsbeschränkungen, bevor Sie eine solche Versicherung abschließen.
Finanzierung über die Hausbank
Sie können mit dem Autoverkäufer verhandeln, als würden Sie bar bezahlen. Bei Ihrer Hausbank ist der Zinssatz unabhängig vom Fahrzeugmodell, dafür aber oft höher als bei einer herstellergebundenen Bank. Es fällt keine Anzahlung an. Das Auto dient als Sicherheit für den Kredit.
Kredit über herstellergebundene Bank
Bei bestimmten Modellen ist diese Finanzierung besonders günstig. Vorteil: Beim Widerruf des Kredits wird auch der Kaufvertrag über das Auto aufgelöst (sogenanntes verbundenes Geschäft). Zusätzliche Rabatte können Sie aber meist nicht mehr verhandeln. Die Kreditlaufzeit steht fest, und Sie müssen eine Anzahlung leisten. Oft fallen hohe Schlussraten an, die Sie während der Laufzeit ansparen müssen.
3-Wege-Finanzierung
Hier können Sie am Schluss entscheiden, ob Sie das Auto an den Händler zurückgeben, es nach der Schlussrate kaufen oder die Schlussrate weiter finanzieren.
Müssen Sie für die (meist hohe) Schlussrate wieder einen Kredit aufnehmen, erhöht das die Gesamtkosten erheblich. Oft ist der Zinssatz für die Anschlussfinanzierung höher, da das Auto nicht mehr neu ist und einen geringeren Wert hat.
Achtung: Bei der Rückgabe werden zu Ihren Lasten die Kosten für den sogenannten zustandsbedingten Minderwert vom vereinbarten Rückkaufswert abgezogen. Dafür gibt es keine objektiven Bewertungskriterien, daher kommt es hier oft zu Unstimmigkeiten mit dem Händler. Sie müssen auch für Mehr- oder Minderkilometer bezahlen.
Ballonfinanzierung
Vorteil: Niedrige Kreditraten während der Kreditlaufzeit. Meist wird aber eine sehr hohe Schlussrate fällig, die Sie ansparen sollten. Eine Anschlussfinanzierung zur Bezahlung der Schlussrate kann sehr teuer werden.
Leasing
Beim Leasingvertrag haben Sie nur für eine bestimmte Zeit ein Nutzungsrecht an dem Auto. Mit der Leasingrate bezahlen Sie die monatliche Nutzung und den Wertverlust während der Vertragslaufzeit.
Es gibt unterschiedliche Vertragsmodelle, wie zum Beispiel das Restwert- oder Kilometerleasing. Die Leasingraten sind niedriger als Kreditraten. Der Leasingnehmer bzw. die Leasingnehmerin kann öfter das Fahrzeugmodell wechseln, da er nicht Eigentümer bzw. sie nicht Eigentümerin wird. Bei der Rückgabe des Leasingautos kommt es oft zu Streitigkeiten, weil dem Leasingnehmenden der sogenannte zustandsbedingte Minderwert abgezogen wird.
Alle Informationen zum Leasing finden Sie hier.
Auto-Abo
Ähnlich wie beim Leasing werden Sie nicht Eigentümer bzw. Eigentümerin des Autos, sondern behalten es für einen bestimmten Zeitraum. So fahren Sie z.B. im Winter ein SUV, im Sommer ein Cabrio, im nächsten Winter eventuell einen Kombi.
Sie zahlen eine monatliche Gebühr (Flatrate), die etwas höher ist als beim klassischen Leasing. Sie enthält die Kosten für An- und Abmeldung, Inspektionen, Wartung, HU-Gebühren, saisonale Bereifung, Verschleißteile, GEZ, Versicherung und Kfz-Steuer. Tankkosten und selbst verursachte Schäden müssen Sie selbst tragen. Die Fahrzeugmodelle sind schon konfiguriert. Sie haben daher z.B. bei Farbe und Ausstattung nur eine begrenzte Auswahl, bestellen das Auto aber einfach per App und sparen sich den Weg zum Händler.
Weitere Infos zum Auto-Abo finden Sie hier.