Auto bar bezahlen, finanzieren oder leasen?

gestapelte Geldmünzen
Neues Auto kaufen – es gibt verschiedene Möglichkeiten zu bezahlen© iStock.com/MarianVejcik

Die Bezahlung eines neuen Autos ist so vielfältig wie die Straßen, auf denen es fährt: ob in bar, per Kredit, Leasing oder Finanzierung. ADAC Juristinnen und Juristen erklären die Vor- und Nachteile.

  • Vor dem Autokauf abwägen: Barkauf oder Finanzierung

  • ADAC Grafik: Welche Zahlungsart zu Ihnen passt

  • Sechs mögliche Wege zur Bezahlung: Das sind die Unterschiede

Wenn die Entscheidung für ein neues Fahrzeug ansteht, ist es wichtig zu überlegen, wie man es am besten bezahlen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Bar bezahlen, per Kredit, Leasing oder Finanzierung. ADAC Juristinnen und Juristen zeigen, welche Bezahlmethode am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Broschüre der ADAC Juristen zur Finanzierung und Leasing:

Broschüre: Finanzierung oder Leasing
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Welche Bezahlart passt zu mir?

Überlegen Sie, was für ein Käufertyp Sie sind: Präferieren Sie Bar- oder Ratenzahlung? Möchten Sie sofort Eigentümer des Autos werden? Ist es für Sie wichtig, immer das neueste Modell zu fahren? Die ADAC Grafik unterstützt Sie dabei, die für Sie beste Entscheidung zu treffen

Auto bar bezahlen

Vorteil: Bei einer Barzahlung bekommen Sie vielleicht einen attraktiven Rabatt auf den Kaufpreis. Außerdem werden Sie sofort Eigentümer des Fahrzeugs.

Nachteil: Der Barkauf kann aber auch eine Belastung für Ihre Finanzen darstellen. Liegen die Zinsen für Autokredite nahe null oder erzielt Ihr Erspartes höhere Zinsen, als Sie für einen Kredit zahlen müssten, ist Barzahlung möglicherweise nicht die wirtschaftlichste Option.

Auto mit Kredit finanzieren

Bevor Sie sich für die Finanzierung eines Autos mit einem Kredit entscheiden, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Möchte ich Eigentümerin bzw. Eigentümer des Fahrzeugs sein? Wenn nicht, könnte Leasing die passende Option sein. Möchten Sie sich nicht sofort entscheiden, kommt vielleicht eine 3-Wege-Finanzierung in Betracht.

  • Wie hoch ist mein monatliches Budget für Ratenzahlungen? Prüfen Sie kritisch, ob Sie sich die Kreditraten langfristig leisten können.

  • Kann ich das Kreditrisiko absichern? Mit einer freiwilligen Restschuldversicherung kann man sich vor den Risiken des Kredits, wie Arbeitslosigkeit, Unfall oder Tod schützen. Diese Versicherung ist aber oft teuer und eher für Kredite mit langer Laufzeit (zum Beispiel Baufinanzierungen) geeignet. Tipp: Informieren Sie sich vor dem Abschluss über Karenz- oder Wartezeiten und Leistungsbeschränkungen.

Finanzierung über die Hausbank

Bei dieser Option können Sie mit dem Autoverkäufer verhandeln, als würden Sie bar bezahlen. Die Zinssätze bei Ihrer Hausbank sind unabhängig vom Fahrzeugmodell, oft aber höher als bei einer herstellergebundenen Bank. Weil das Fahrzeug als Sicherheit für den Kredit dient, ist keine Anzahlung erforderlich.

Kredit über herstellergebundene Bank

Für bestimmte Fahrzeugmodelle kann diese Art der Finanzierung besonders vorteilhaft sein. Beim Widerruf des Kredits wird auch der Kaufvertrag für das Fahrzeug aufgelöst, da es sich um ein verbundenes Geschäft handelt.

Zusätzliche Rabatte kann man meist nicht aushandeln. Die Kreditlaufzeit steht fest, und Sie müssen eine Anzahlung leisten. Oft fällt eine hohe Schlussrate an, die Sie während der Laufzeit ansparen müssen.

3-Wege-Finanzierung

Die 3-Wege-Finanzierung ist eine Mischung aus Autokredit, Leasing und Autokauf. Diese flexible Autofinanzierung ermöglicht es Kunden, am Ende der Kreditlaufzeit zwischen drei Optionen zu wählen: Kauf, Rückgabe oder Anschlussfinanzierung. Trotz niedrigerer Monatsraten und flexibler Entscheidungen am Laufzeitende ist eine 3-Wege-Finanzierung tendenziell teurer als ein Ratenkredit.

Wenn Sie für die meist hohe Schlussrate erneut einen Kredit aufnehmen müssen, steigen die Gesamtkosten erheblich an. Oft ist der Zinssatz für die Anschlussfinanzierung höher, da das Auto nicht mehr neu ist und an Wert verloren hat.

Wenn Sie das Auto zurückgeben wollen, werden die Kosten für den Minderwert vom vereinbarten Rückkaufswert abgezogen. Da es dafür keine objektiven Bewertungskriterien gibt, kann es bei der Rückgabe Unstimmigkeiten mit dem Händler geben. Sie können sich zu Beginn der Finanzierung den Restwert im Vertrag zusichern lassen. Dadurch liegt das Risiko für einen niedrigeren Restwert beim Händler.

Bei der Rückgabe des Autos müssen Sie für Mehr- oder Minderkilometer bezahlen. Daher sollte man die erwartete Kilometerleistung so realistisch wie möglich berechnen.

Ballonfinanzierung

Bei einer sogenannten Ballonfinanzierung gibt es keine Wahlmöglichkeit. Sie erscheint verlockend, da die monatlichen Raten niedrig sind und oft keine Anzahlung zu zahlen ist. Allerdings muss man am Ende der Vertragslaufzeit den Ballon bezahlen. Das heißt, die Raten sind nicht gleichmäßig über einen längeren Zeitraum verteilt, sondern man muss mit der letzten Rate eine hohe Schlusszahlung zahlen.

Diese Finanzierungsart ist nur für Käufer geeignet, die am Ende genug Geld für die hohe Schlusszahlung haben. Wenn nicht, muss man möglicherweise einen teuren Anschlusskredit aufnehmen.

Leasing

Beim Leasing haben Sie für eine bestimmte Zeit das Nutzungsrecht am Auto. Es handelt sich um eine Sonderform der Miete. Üblicherweise wird man Halter des Fahrzeugs. Eigentümer ist der Leasinggeber.

Mit der Leasingrate bezahlen Sie die monatliche Nutzung und den Wertverlust während der Vertragslaufzeit. Am Ende geben Sie das Fahrzeug zurück. Falls Sie eine Kaufoption vereinbart haben, können Sie es zum Restwert erwerben. Eine Anzahlung führt oft zu niedrigeren monatlichen Raten.

Es gibt unterschiedliche Vertragsmodelle, wie zum Beispiel das Restwert- oder Kilometerleasing. Die Leasingraten sind niedriger als Kreditraten. Der Leasingnehmer bzw. die Leasingnehmerin kann öfter das Fahrzeugmodell wechseln, da er nicht Eigentümer bzw. sie nicht Eigentümerin wird. Bei der Rückgabe des Leasingautos kommt es oft zu Streitigkeiten, weil dem Leasingnehmenden der sogenannte zustandsbedingte Minderwert abgezogen wird.

Vorteil: Beim Leasing kann man alle drei oder vier Jahre ein neues Fahrzeug nutzen, was Reparaturkosten für Verschleißteile bei älter werdenden Autos spart.

Nachteil: Der Leasinggeber schreibt vor, welche Werkstatt genutzt werden muss und bauliche Veränderungen sind meist nicht erlaubt. Das Übertragen des Leasingvertrags auf eine andere Person ist schwieriger als bei der Kreditfinanzierung, bei der der Fahrzeugverkauf leichter möglich ist.

Auto-Abo

Ähnlich wie beim Leasing werden Sie nicht Eigentümer bzw. Eigentümerin des Autos. Ein Auto-Abo ist ein mittelfristiger Mietvertrag, der normalerweise zwischen einem Monat und einem Jahr dauert.

Die monatliche Rate ist zwar höher als beim Leasing, dafür sind An- und Abmeldung, Inspektionen, Wartung, HU-Gebühren, Bereifung, Verschleißteile, GEZ, Versicherung und Kfz-Steuer schon enthalten. Dieses Modell hat den Vorteil eines fest kalkulierbaren monatlichen Aufwands und vermeidet langfristige Verpflichtungen. Nur Tankkosten und selbst verursachte Schäden müssen Sie selbst tragen.

Die Fahrzeugmodelle sind schon konfiguriert. Sie haben daher zum Beispiel bei Farbe und Ausstattung nur eine begrenzte Auswahl, bestellen das Auto aber einfach per App und sparen sich den Weg zum Händler.