ADAC Stauprognose: Eines der schlimmsten Stau-Wochenenden steht bevor!

Ferienstau auf einer deutschen Autobahn
Autourlauber und -urlauberinnen stoppen im Stau: Ab dem Wochenende sind alle Bundesländer in den Sommerferien© imago images/Frank Sorge

Das erste August-Wochenende wird für Autourlauber und -urlauberinnen besonders schlimm. Die Autobahnen werden zeitweise zum Dauerparkplatz. Die aktuelle ADAC Stauprognose.

  • Ferien-Start im Süden, baldiges Ende im Osten

  • Rund 1250 Autobahn-Baustellen

  • Staufalle im Ausland: Brückensanierung auf der Brennerautobahn

Stau-Infarkt am ersten August-Wochenende

Das erste August-Wochenende dürfte eines der staureichsten der Saison werden. Autofahrende benötigen besonders viel Geduld – egal ob bei der An- oder Heimreise. Zahlreiche Urlauber und Urlauberinnen starten erst jetzt. Das trifft vor allem auf Reisende aus Baden-Württemberg und Bayern zu, bei denen nun die Sommerferien beginnen. Somit sind in allen deutschen Bundesländern die Schulen geschlossen.

Es zeichnet sich aber auch eine Trendwende ab: Die Staus auf den Heimreiserouten werden länger als auf den Anreiserouten. In einer Woche enden die Ferien im Osten Deutschlands, eine Woche später in fünf weiteren Bundesländern (Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Saarland). Auch in vielen Regionen Skandinaviens steht das baldige Ferienende bevor.

Die meisten Zwangsstopps wird es an den derzeit fast 1200 Autobahnbaustellen geben, insbesondere wenn Fahrstreifen reduziert sind oder die Baustellen besonders lang sind. Viele von ihnen bleiben auch während der Sommerreisezeit in Betrieb. Einige wichtige Pendlerautobahnen sind sogar gesperrt am Wochenende.

Noch ein Hinweis: Um den Reiseverkehr zu entlasten, gilt auf den wichtigsten Autobahnen ein Sommerreise-Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen an allen Samstagen bis einschließlich 31. August, jeweils von 7 Uhr bis 20 Uhr.

Die Spitzenzeiten

Die schlimmsten Staus sind am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag zu erwarten. Wer flexibel ist, sollte ruhigere Alternativrouten planen oder auf einen anderen Reisetag ausweichen. Geeignete Wochentage sind Dienstag bis Donnerstag. Jetzt in der Ferienzeit ist wochentags der Berufsverkehr deutlich geringer. Dennoch sollte man auch hier die Rush Hour am Morgen und späten Nachmittag meiden.

Die Staustrecken

Diese Strecken zählen zu den besonders belasteten (beide Fahrtrichtungen):

  • Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee

  • A1 Köln – Dortmund und Bremen – Hamburg

  • A3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau

  • A4 Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden

  • A5 Frankfurt – Heidelberg – Karlsruhe – Basel

  • A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg

  • A7 Hamburg – Flensburg

  • A7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte

  • A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg

  • A9 Berlin – Halle/Leipzig – Nürnberg – München

  • A10 Berliner Ring

  • A11 Berlin – Dreieck Uckermark

  • A19 Dreieck Wittstock – Rostock

  • A24 Hamburg – Berlin

  • A61 Mönchengladbach – Koblenz - Ludwigshafen

  • A81 Stuttgart – Singen

  • A93 Inntaldreieck – Kufstein

  • A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen

  • A96 München – Lindau

  • A99 Umfahrung München

Vollsperrungen auf Autobahnen

Am Wochenende sind folgende Vollsperrungen angekündigt:

  • A1, Trier – Köln/Koblenz in beiden Richtungen zwischen Kreuz Wittlich und Hasborn am Sonntag, 3. August, von 7 bis 9.30 Uhr

  • A28 Leer – Oldenburg in beiden Richtungen zwischen Bad Zwischenahn-West und Neuenkruge von Freitag, 1. August, 18 Uhr, bis Montag, 4. August, 5 Uhr

  • A46 Düsseldorf Richtung Wuppertal zwischen Düsseldorf-Bilk und Düsseldorf-Eller von Dienstag, 29. Juli, 12 Uhr, bis Montag, 4. August, 5 Uhr

  • A46 Heinsberg Richtung Düsseldorf zwischen Grevenbroich und Kapellen von Sonntag, 3. August, 19 Uhr, bis Mittwoch, 6. August, 5 Uhr

  • A46 Heinsberg – Wuppertal in beiden Richtungen zwischen Neuss-Uedesheim und Düsseldorf-Bilk von Freitag, 1. August, 22 Uhr, bis Montag, 4. August, 5 Uhr

  • A52 Düsseldorf Richtung Essen zwischen Essen-Rüttenscheid und Dreieck Essen-Ost von Dienstag, 29. Juli, 21 Uhr, bis Montag, 4. August, 5 Uhr

Die langfristigen Sperren:

  • A59 Dinslaken Richtung Duisburg zwischen Kreuz Duisburg-Nord und Kreuz Duisburg von Dienstag, 29. Juli, 20 Uhr, bis Dienstag, 12. August, 5 Uhr

  • A60, Bingen – Mainz in beiden Richtungen zwischen Dreieck Mainz und Mainz-Finthen/Saarstraße bis Dienstag, 2. September, 5 Uhr, täglich zwischen 21 und 5 Uhr

  • A45 Hagen – Gießen in beiden Richtungen zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid bis auf Weiteres

Umleitungen sind ausgeschildert. Kurzfristige Änderungen und weitere Sperrtermine sind nicht ausgeschlossen. Berücksichtigt werden bei der Auflistung der langfristigen Sperren nur die überregional bedeutsamen Autobahnen. Auch auf Zubringerautobahnen oder untergeordneten Regionalautobahnen können Dauerbaustellen eingerichtet sein.

Alle Sperrungen, Baustellen und aktuelle Verkehrsinformationen finden Sie hier. Darüber hinaus bietet der ADAC NRW Infos zu speziellen Sperren in Nordrhein-Westfalen.

Staukalender für die Haupreisezeit

Und so wird der Sommer 2025: Ferientermine, Reiseziele, Staustrecken

Staugefahr auf Autobahnen im Ausland

Auch auf den Fernstraßen im Ausland spitzt sich die Stausituation immer mehr zu. Zwangspausen von einer Stunde und mehr können mancherorts nicht ausgeschlossen werden.

Zu den Problemstrecken zählen im Reisesommer unter anderem Tauern-, Pyhrn-, Inntal-, Rheintal-, Pyhrn-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu und von den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. Reisende aus und in Richtung Nordeuropa, von und nach Polen, Tschechien und den Niederlanden müssen ebenfalls viel Geduld aufbringen.

In Österreich ist die Baustellensituation auf mehreren wichtigen Urlaubsrouten besonders angespannt:

  • Auf der Brennerautobahn finden umfangreiche Bauarbeiten im Bereich der Luegbrücke statt. An den Wochenenden und Feiertagen bis Ende September läuft der Verkehr im Baustellenbereich aber generell zweispurig. Die Staugefahr ist dennoch hoch.

  • In Tirol gelten entlang der Inntalautobahn A12 und der Fernpass-Route an den Wochenenden Abfahrtssperren für den überregionalen Durchgangsverkehr.

  • Auf der Reschenpass-Straße gibt es südlich von Pfunds aufgrund von Bauarbeiten einen wechselseitigen Einbahnverkehr. Eine Ausweichmöglichkeit besteht über die Schweiz.

  • Der Pfändertunnel auf der Rheintal-Autobahn A14 wird derzeit saniert. Immer wieder gibt es auch Nachtsperren einer der beiden Röhren. An besonders verkehrsreichen Tagen und an den Wochenenden ist der Pfändertunnel allerdings baustellenfrei.

  • Erleichterung für Autoreisende: Die stauträchtige Großbaustelle der Tunnelkette Golling – Werfen auf der Tauernautobahn ist seit 26. Juni zu Ende. Die Tunnels sind wieder zweispurig befahrbar.

In Tschechien muss man auf der D8 (Dresden – Prag) mit Staus rechnen. Nahe der Grenze werden zwei Tunnel saniert.

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Grenzkontrollen: Wartezeiten möglich

Anfang Mai haben die deutschen Behörden die Einreise-Kontrollen an allen deutschen Grenzen verschärft. Der Pendel- und Reiseverkehr soll allerdings möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen sind stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge werden angehalten.

Verschärfte Kontrollen an Deutschlands Grenzen: Was man wissen muss

Vor allem an den drei Autobahnübergängen Suben (A 3 Linz – Passau), Walserberg (A 8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein – Rosenheim) sind Wartezeiten sehr wahrscheinlich.

Auch bei der Ausreise aus Deutschland finden zum Teil Kontrollen unterschiedlicher Intensität statt. Betroffen sind vor allem Dänemark, die Niederlande, Frankreich und – seit Montag, 7. Juli – auch Polen. Mit Staus zu rechnen ist etwa an den Grenzübergängen A4 Ludwigsdorf (Görlitz), A11 Pomellen (Stettin), A12 Frankfurt (Oder) und A15 Forst.

Für Fahrten von und nach Slowenien und Kroatien, Griechenland und in die Türkei benötigen Reisende besonders viel Geduld. Wartezeiten von einigen Stunden sind in der Hauptreisezeit keine Seltenheit.

Türkei und Griechenland: Was Autofahrende zum Balkantransit wissen müssen

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Im Stau: Rettungsgasse bilden!

Was viele nicht wissen: Die Rettungsgasse muss bereits dann gebildet werden, wenn der Verkehr stockt, und nicht erst, wenn die Rettungskräfte mit Blaulicht und Martinshorn von hinten kommen.

Und so funktioniert die Rettungsgasse: Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrende auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ist es in engen Baustellenbereichen aufgrund deutlich schmalerer Fahrspuren nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden, wird empfohlen, mit genügend Abstand versetzt zu fahren. So können Autofahrende im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln und damit den linken Fahrstreifen für Rettungskräfte frei machen.

Bußgelder für Autofahrende, die sich nicht an die Vorschriften halten, kosten bis 320 Euro.

Rettungsgasse im Ausland: So geht's!