Verschleiß: Sägezahnbildung bei Reifen – das kann man tun

Mechaniker hält einen Reifen
Hat sich ein leichter Sägezahn gebildet? Dann sollte man die Position der Reifen am Fahrzeug ändern© Shutterstock/Tyler Olson

Zunehmend lauteres Abrollgeräusch der Reifen oder Vibrationen? Die Ursache dafür kann eine Sägezahnbildung sein. Wie kommt sie zustande, und was kann man dagegen tun? Der ADAC beantwortet alle Fragen.

  • Ursache: Starker Verschleiß an den Profilblockkanten

  • Betroffen sind prinzipiell alle Reifenarten

  • Rechtzeitiger Positionstausch am Fahrzeug beugt vor

Wie entsteht der Sägezahn bei Reifen?

Aussuchen der richtigen Autoreifen
Sägezahn entsteht durch den Verschleiß an den Kanten der Profilblöcke© Shutterstock/George Rudy

Reifen sind auf gute Nass- und Aquaplaning-Eigenschaften ausgelegt, damit sie ein hohes Maß an Sicherheit bieten. Um diese Anforderung zu erfüllen, verfügen Pkw-Reifenprofile nicht nur über Längs-, sondern auch über Querrillen. Beim Abrollen des Reifens werden die einzelnen Profilblöcke im Bereich der Aufstandsfläche verspannt, gestaucht und seitlich verbogen.

Diese Verspannung der elastischen Gummiblöcke löst sich wieder, wenn der Bereich der Aufstandsfläche verlassen wird. Die dabei erfolgenden Bewegungen erzeugen an der auslaufenden Kante des Profilblocks einen erhöhten Schlupf mit stärkerem Verschleiß der Kanten.

Sägezahn: Welche Reifen sind gefährdet?

Ein Mechaniker mit Sommer- und Winterreifen zum Profilvergleich
Kein Unterschied: Sägezahn gibt es bei Winter- (links) und Sommerreifen© stock.adobe.com/Ingo Bartussek

Grundsätzlich sind alle Pkw-Reifen mehr oder minder stark von dieser Verschleißart betroffen. Ausgeprägter ist sie üblicherweise bei solchen Profilgestaltungen, die einen hohen Anteil an quer zur Rollrichtung gerichteter Profilkanten aufweisen. Bei Winterreifen hat auch die geringere Steifigkeit der Profilblöcke einen Einfluss auf die Entstehung des Sägezahnverschleißes.

Vorrangig betroffen sind zudem die Reifen, die dem geringeren Antriebs- oder Bremsverschleiß ausgesetzt sind, bei frontgetrieben Fahrzeugen also z.B. die Hinterreifen. Bemerkbar macht sich der Sägezahnverschleiß durch verringerte Laufruhe und verstärkte Abrollgeräusche.

Was kann man gegen Sägezahn tun?

Mann prüft Luftdruck an einem Autoreifen
Ein stets korrekter Luftdruck für den optimalen Schlupf beugt dem Sägezahn vor© Shutterstock/Soonthorn Wongsaita

Vorbeugen kann man dem Sägezahnverschleiß durch die regelmäßige Überwachung des korrekten Luftdrucks sowie durch frühzeitiges (nach ca. 5000 bis 8000 km) seitengleiches Wechseln der Räder von vorn nach hinten. Das heißt: Auf der linken Seite des Fahrzeugs kommt der vordere Reifen nach hinten, der hintere nach vorn – genauso wie auf der rechten Seite des Autos.

Empfehlungen der Fahrzeughersteller zur richtigen Behandlung der Reifen finden Sie meist in der Fahrzeug-Bedienungsanleitung. Hat sich der Sägezahn allerdings schon zu stark ausgebildet, hilft allenfalls noch ein diagonaler Tausch der Räder – zumindest bei Reifen ohne sogenannte Laufrichtungsbindung.

Gibt's Sägezahn bei Motorrädern?

Nahaufnahme eines Reifenprofils
Auch Motorradreifen (hier mit Blockprofil) sind sägezahngefährdet© stock.adobe.com/bizoo_n

Auch Motorräder können besonders an den Vorderreifen von Sägezahn-Verschleißerscheinungen betroffen sein. Hier ist ein Wechsel der Radpositionen natürlich schwerlich möglich. Deshalb sollte man schon beim Reifenkauf darauf achten: Je geschlossener ein überwiegend längs gerichtetes Profil ist, umso unempfindlicher ist es üblicherweise gegen Sägezahnbildung.

Fachliche Beratung: Ruprecht Müller, ADAC Technik Zentrum