Autoreise mit Hund: Wo wollen Bello und Co rasten?

Wenn Herrchen und Frauchen auf der Autobahn eine Pause einlegen, hat der Hund häufig das Nachsehen. Viele Rastanlagen sind nicht hundefreundlich. Der ADAC hat Hundebesitzer befragt, wo sie am liebsten Rast machen. Die Ergebnisse überraschen.

• Hundebesitzer fahren nicht von der Autobahn ab

• Wichtig bei Hundewiesen: Sicherheit, Sauberkeit, Ausstattung

• Einige Rastanlagen von Tank & Rast haben eine Hundewiese

In Deutschland gibt es 10,6 Millionen Hunde. Viele davon dürfen auch mit Herrchen und Frauchen in den Urlaub. Während der Autofahrt sollten genügend Pausen eingelegt werden – möglichst alle zwei bis drei Stunden, wie erfahrene Hundeexperten empfehlen. Aber wo? Auf was legen Autoreisende mit Hund besonders Wert? Der ADAC hat dazu 2000 Personen befragt und untersucht, wie die Realität entlang Deutschlands Autobahnen ist?

Autoreise mit Hund: Wo Pause machen?

Ein Resultat der Umfrage: Reisende mit Hund auf Autobahnen fahren für Pausen eher Rastplätze und Rastanlagen an, als die Autobahn zu verlassen.

Eine zusätzliche Frage hat ergeben: Falls an bewirtschafteten Rastanlagen eine Hundewiese zur Verfügung stünde, würden diese sogar drei Viertel der Autobahnfahrenden mit Hund gezielt anfahren. Ein Viertel hätte Bedenken, z.B. was die Sauberkeit betrifft oder ob sich ihr Vierbeiner mit anderen Hunden vertragen würde.

Hundewiesen an Autobahn-Rastanlagen

Steuern Autoreisende bewirtschaftete Autobahn-Rastanlagen mit Hundewiesen an, erhoffen sie sich vor allem, dass sich ihr Vierbeiner in einem eingezäunten Areal frei, ohne Leine, so richtig austoben kann. Er soll Spaß haben, sich beschäftigen, aber auch ausruhen können. Für fast die Hälfte der Hundewiesen-Befürworter ist das am wichtigsten, wie die Umfrage zeigt.

Ein Teil der Befragten gab an, sogenannte Hundewiesen gar nicht erst anzusteuern. Rund ein Drittel hat Bedenken, dass sich die dort spielenden Hunde oder ihre Halter beziehungsweise Halterinnen nicht vertragen. Ein Umfrage-Teilnehmer drückt es so aus: "Man weiß ja nicht, wie die anderen Hunde ticken. Wenn man Pech hat, kommt es zu einer Beißerei und der geplante Urlaub ist im Eimer." So mancher der Befragten befürchtet auch, dass das Areal, auf dem sich die Tiere aufhalten, nicht sauber sein könnte.

Anforderungen an Hundewiesen

Damit der tierische Roadtrip zum Erfolg wird, müssen nach ADAC Einschätzung die Hundewiesen bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Diese sind:

• Sicherheit: Die Hundewiese sollte sicher sein und über einen Zaun oder eine andere Barriere verfügen, um zu verhindern, dass Hunde auf die Fahrbahn laufen.

• Sauberkeit: Die Hundewiese sollte sauber und gepflegt sein, um sicherzustellen, dass Hunde nicht krank werden oder sich verletzen. Es sollte genügend Mülltonnen geben, damit die Hinterlassenschaften der Hunde entsorgt werden können.

• Ausstattung: Die Hundewiese sollte mit Kotbeutelspender/Schaufeln ausgestattet sein. Es sollte genügend Sitzgelegenheiten (im Schatten) geben, damit sich auch die Hundebesitzer ausruhen können, während ihre Hunde spielen.

• Größe: Die Hundewiese sollte groß genug sein, damit Hunde frei herumlaufen und spielen können.

• Zugänglichkeit: Die Hundewiese sollte leicht zugänglich sein und angrenzend über ausreichend Parkplätze verfügen, damit Hundebesitzer ihre Hunde sicher aus dem Auto zur Wiese bringen können.

Im Idealfall zeichnen sich Hundewiesen auch durch folgende Kriterien aus:

• Kostenlose Nutzung

• Trinkmöglichkeiten vorhanden (frisches Wasser)

• 24-Stunden-Nutzung das ganze Jahr über

• Spielmöglichkeiten, z.B. Hindernisparcours

• Nachtbeleuchtung

• Doppelschleuse am Ein- und Ausgang (freilaufende Hunde können nicht ausbüxen)

Hundewiesen bei Tank & Rast

An dem rund 13.000 Kilometer umfassenden Autobahnnetz in Deutschland stehen den Reisenden aktuell rund 440 bewirtschaftete Rastanlagen mit Servicebetrieben wie Tankstelle und Raststätte sowie rund 1500 unbewirtschaftete Rastanlagen zur Verfügung. Ein Großteil der bewirtschafteten Anlagen wird von der Tank & Rast-Gruppe betrieben. In ihrer Verantwortung liegen rund 360 Tankstellen und circa 400 Raststätten.

An vielen Autobahn-Rastanlagen wird man jedoch vergeblich nach Hundewiesen suchen. Immerhin: Auf ADAC Nachfrage teilte die Tank & Rast-Gruppe mit, dass es an mehreren Raststätten, wo es baulich möglich ist, bereits eigens eingezäunte Freilaufflächen für Hunde gibt. Dazu zählen unter anderem:

• Fürholzen West und Ost (A9)

• Lindholz (A20)

• Eichsfeld Nord und Süd (A38)

• Hüttener Berge Ost (A7)

• Werratal Süd (A4)

• Demminer Land (A20)

Besonderheit am Standort Demminer Land: Auf der eingezäunten Hundewiese befindet sich ein eigener Hundeparcours.

In den Raststätten mit Auslaufzone hängt jeweils ein Hinweis zur Hundewiese aus. Um die Pflege der Hundewiesen kümmern sich die Franchisepartner von Tank & Rast. Sie organisieren auf Nachfrage auch gerne frisches Wasser im Trinknapf als Erfrischung für die Vierbeiner, so ein Sprecher der Tank & Rast-Gruppe.

Darüber hinaus gibt es an vielen Raststätten direkt angrenzende öffentliche Flächen und Fußgängerwege, auf denen man mit seinem Hund gassi gehen kann. Für die Pflege der Flächen ist hier dann in der Regel die Autobahn GmbH des Bundes zuständig.

Tipps für eine Autoreise mit Hund

Wer seinen Bello mit in den Urlaub nimmt, sollte die Fahrt gut planen. Folgende Punkte sind wichtig:

• Informieren Sie sich schon vor der Reise über Raststätten mit gesichertem Hundeauslauf.

• Lassen Sie den Hund nur angeleint aus dem Auto. Raststätten und Parkplätze sind dem Hund fremd. Er könnte erschrecken und weglaufen.

• Lassen Sie den Hund niemals im Auto, wenn es unbeaufsichtigt ist. Wird es gestohlen, ist auch der Hund weg.

• Lassen Sie den Hund in der warmen Jahreszeit (Frühling bis Herbst) nicht alleine im Auto.
  Autos können schnell erhitzen und für Hunde zur tödlichen Gefahr werden. Ein auch nur teilweise geöffnetes Fenster genügt nicht. Und Schatten kann schnell wandern.

• Sichern Sie den Hund im Fahrzeug sorgfältig. Ungesicherte Tiere werden juristisch wie ungesicherte Ladung behandelt, deshalb kann im Ernstfall eine Geldbuße von bis zu 75 Euro und ein Punkt fällig werden.