Urlaub mit Hund: So geht's richtig

eine Gruppe junger Leute wandert mit ihrem Hund in den Bergen
Ein Urlaubs-Highlight: Eine Bergwanderung mit Hund © iStock.com/piola666

Immer mehr Menschen nehmen ihren Hund mit in den Urlaub, oft auch ins Ausland. Mit seinem Vierbeiner zu reisen, ist eine Herausforderung. Alles Wissenswerte inklusive ADAC Checkliste.

  • Viele Länder haben spezifische Einreisebestimmungen für Hunde

  • Für Reisen innerhalb der EU ist ein EU-Heimtierausweis erforderlich

  • Hunde müssen bei der Autofahrt richtig gesichert sein

Ob nach Süden oder Norden, mit dem privaten Pkw oder dem Flieger, in ein Hotel, eine Ferienwohnung oder auf den Campingplatz: Urlaub mit Hund muss gut organisiert sein. 

Viele Faktoren spielen eine Rolle – viel hängt vom gewählten Reiseziel ab, von der Entfernung über das Klima bis hin zu Tierärzten vor Ort. Daher ist die erste Frage: Wohin soll’s denn gehen?

Urlaub mit Hund: Das richtige Reiseziel

Die Bestimmungen mancher Länder sind so umfangreich, dass ein spontaner Kurztrip mit Hund gar nicht möglich ist. Und wenn der Vierbeiner einer der Rassen angehört, für die es besonders strenge Bestimmungen gibt, schränkt auch das die Auswahl des Urlaubsziels ein.

Am unkompliziertesten gestaltet sich der Urlaub mit Hund im eigenen Land. Überall lassen sich tierfreundliche Unterkünfte oder Campingplätze* finden, von den Alpen bis zu Nord- und Ostsee. Dasselbe gilt für Wanderrouten für Hunde und schöne Hundestrände.

Was manche Herrchen oder Frauchen oft nicht wissen: In den meisten Anrainerstaaten am Mittelmeer, aber auch an Nord- und Ostsee sind Hunde während der Hauptsaison zumindest an den touristisch stark frequentierten Stränden nicht erlaubt. Doch häufig bieten die Urlaubsorte spezielle Hundeabschnitte an. Dasselbe gilt auch für viele Badeseen.

Städtetripps mit Hund bieten sich weniger an. In Museen und vielen anderen Attraktionen, Restaurants, Souvenirshops und sogar manchen Parks sind Bello & Co. unerwünscht.

Bergtouren* hingegen sind bei Hunden und ihren Besitzern beliebt. Tipp: Gerade bei mehrtägigen Touren sich bei den Hüttenbetreibern erkundigen, ob Hunde willkommen sind.

Die meisten europäischen Länder wie beispielsweise Holland, Norwegen, Frankreich, Italien, Österreich, Spanien oder Dänemark sind gut auf die Bedürfnisse von Urlaubern mit Hunden eingestellt.

Es gibt inzwischen viele Reiseanbieter, die spezielle Urlaubsangebote für Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen haben und das fürs In- und Ausland. Buchbar sind zum Beispiel Fahrrad- oder Wanderreisen, Flusskreuzfahrten, Hausboot-Urlaube mit Hund und vieles mehr.

Nicht ohne den EU-Heimtierausweis

Für Reiseziele innerhalb der EU müssen sowohl die Einreisebestimmungen des Urlaubsziels als auch die der Durchreiseländer beachtet werden. In aller Regel reicht der EU-Heimtierausweis. Er wird vom Tierarzt ausgestellt und enthält u.a. Infos über den Tollwut-Impfschutz und die Registrierung des Tieres durch Mikrochip (ab Geburtsjahr 2012) oder Tätowierung.

Der Tierarzt sollte schon Wochen vor dem Start in den Urlaub konsultiert werden, um genügend Zeit für eventuell erforderliche Impfungen zu haben – der Tollwut-Impfschutz zum Beispiel wird erst nach 21 Tagen wirksam! Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, sollten sich Herrchen und Frauchen vor der Abreise erkundigen, worauf sie im Urlaubsland achten müssen.

Bei der Reise in ein Nicht-EU-Land sollten sie die Wiedereinreisebedingungen in die EU kennen. Wer aus bestimmten Ländern zurück in die EU will, muss bei der Einreise einen Antikörpernachweis für Tollwut erbringen. Generell haben Nicht-EU-Länder eigene Einreisebestimmungen erlassen, über die sich Reisende stets vor dem Start in den Urlaub informieren sollten. Bei Reisen außerhalb der EU sollte bei der jeweiligen Botschaft des Reiselands geklärt werden, ob besondere Vorschriften für die Einreise von Tieren gelten.

Mehr Infos in Ihrer Geschäftsstelle

ADAC Mitglieder erhalten in den Geschäftsstellen kostenlos das Merkblatt "Auslandsreise mit Hund oder Katze" mit den Einreisebestimmungen für 36 Urlaubsländer.

Die Einreisebestimmungen für viele gängige Reiseländer können Sie außerdem online beim ADAC checken: Einfach unter "Mein Reiseziel" das entsprechende Land eingeben und auf "Einreise, Zoll und Aufenthalt" klicken.

Leine und Maulkorb

glücklicher Hund am Strand
Hundestrände: An Nord- und Ostsee gibt es viele, in Südeuropa eher wenige© Shutterstock/Palo_ok

In vielen Ländern gibt es abgesehen von den jeweiligen Einreisebestimmungen auch Einschränkungen vor Ort. Oft herrscht Leinenzwang, so zum Beispiel in Italien und Spanien und auch in Dänemark bei Waldspaziergängen. In Spanien dürfen Hunde nicht mit ins Restaurant, und auch in Italien sind Vierbeiner dort unerwünscht. In Portugal dürfen Hunde nicht in Busse und Straßenbahnen. Neben der Leine ist vielerorts (z.B. in Italien) auch ein Maulkorb Pflicht. Detaillierte Infos dazu gibt es vor Ort in den jeweiligen Tourist-Infos.

Autoreisen mit Hund

Das Gros der Hundehalter und Hundehalterinnen bevorzugt für die Anreise das eigene Auto. Der Vorteil: Man ist zeitlich flexibel und kann bei Bedarf Pausen einlegen. Je nach Hund sollte mindestens alle zwei bis drei Stunden eine Pause eingeplant werden, in der der vierbeinige Begleiter trinken und fressen kann und Auslauf bekommt.

Der Vierbeiner sollte im Auto mittels Transportbox, Trenngitter oder Gurt gesichert sein, um gegebenenfalls Schäden für das Tier bzw. die Insassen und auch drohendes Bußgeld zu vermeiden.

Ohne Stau in den Urlaub: Die richtige Planung

Vor allem während der Sommerferien sind die Autobahnen auf den wichtigen Reiserouten überfüllt, endlose Staus und lange Wartezeiten sind unvermeidlich. Wer möglichst schnell und stressfrei in die Ferien starten möchte, sollte richtig und rechtzeitig planen. Wichtig dabei sind vor allem Reiseroute und Reisetermin. Geeignete Wochentage zum Losfahren sind Montag bis Donnerstag, die denkbar schlechtesten Freitag und Samstag. Das gilt auch bei der Rückreise. Aber: Die Zeiten im Berufsverkehr morgens und abends möglichst meiden.

Wer am Wochenende in die Ferien startet, sollte eine Nachtfahrt in Erwägung ziehen. Natürlich nur, wenn man wirklich fit ist.

Vor der Abreise (und auch bei der Rückreise) sollte man sich über die Baustellen- und Stausituation auf der Reiseroute und mögliche Alternativen informieren.
Erholungspausen gehören ebenfalls zu einer entspannten Fahrt in die Ferien. 

Für den Hund am angenehmsten ist es, im Sommer abends und nachts zu fahren, um Hitze zu vermeiden. Und auf gar keinen Fall sollte man den Vierbeiner alleine im Auto lassen. Schon 15 Minuten im Auto bei Temperaturen um die 40 Grad sind für Hunde tödlich.

Auch Zugluft tut dem Tier nicht gut – vor allem nicht das Fahren mit geöffnetem Fenster, die Schnauze im Wind. Die Folge können Augenentzündungen sein.

Verträgt der Hund das Autofahren nicht so gut, sollten Herrchen oder Frauchen im Vorfeld der Reise beim Tierarzt über Prophylaxe-Maßnahmen gegen Reisekrankheiten informieren. Empfehlenswert ist es, empfindliche Tiere während der Fahrt nicht zu füttern.

Autofahrten sollten vorher in jedem Fall trainiert werden. Der Hund muss daran gewohnt sein.

Autoreisen mit dem Mietwagen: Grundsätzlich ist die Mitnahme von Haustieren im Mietwagen gestattet. Die geplante Mitnahme des Tieres muss allerdings schon bei der Buchung angegeben werden. Für eventuelle Verunreinigungen kann der Vermieter eine Gebühr berechnen.

Hilfreich für Autofahrer und Autofahrerinnen: Die ADAC Stauprognose

Flugreisen mit Hund

Hund im Käfig wartet auf Abflug
Ab einer bestimmten Größe müssen Hunde in den Frachtraum des Flugzeugs© stock.adobe.com/Mario Hagen

Grundsätzlich gilt: Nicht bei jeder Airline sind Tiere erlaubt. Reisende müssen sich vor der Buchung informieren. Eine Flugreise ist für Tiere eine große Herausforderung. Solange Hunde bei ihren Menschen in der Kabine bleiben dürfen, kommen sie relativ klar damit, so die einhellige Meinung von Hundeprofis wie Martin Rütter. Die meisten Airlines erlauben dies, wenn Tier und Transportbehältnis ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten – bei der Lufthansa* etwa sind es acht Kilo.

Beachten Sie: Lufthansa schränkt den Transport von sogenannten stumpfnasigen Rassen und Kampfhunden ein.

Hund im Frachtraum

Größere Tiere müssen auf jeden Fall im Frachtraum in einer speziellen Flug-Transportbox (IATA-zugelassen) befördert werden. Auf der Flugbox müssen unbedingt Name, Anschrift (Heim- und Urlaubsadresse) und Telefonnummer des Besitzers oder der Besitzerin vermerkt sein. Ist ein Nonstop-Flug nicht möglich, muss der Weitertransport in die Anschlussmaschine geklärt werden. Die Mehrkosten für den Flug eines Hundes betragen je nach Distanz und Tiergröße mehrere hundert Euro.

Übrigens: Exotische Fernziele, die man nur mit einem Langstreckenflug erreichen kann, bieten sich für einen Hundeurlaub in der Regel nicht an. Unter anderem das Umsteigen macht die Sache kompliziert. Aber auch Flugreisen mit großen, schweren Hunden für einen kurzen Wochenendtrip ist nicht ratsam. Bei der Verladung und beim Transport dürfen Herrchen und Frauchen nicht dabei sein. Auch die lauten Geräusche im Frachtraum bedeuten für viele Tiere puren Stress.

Bahnreisen mit Hund

Ein Tier darf kostenlos mit der Deutschen Bahn* reisen, wenn sein Transportbehältnis so klein ist, dass es in die Ablage über dem bzw. unter dem Sitz passt. Für größere Hunde ist die Hälfte des Fahrpreises eines normalen Tickets fällig. Hunde, die nicht in einer Transportbox reisen, müssen angeleint sein und einen Maulkorb tragen. In den Speisewagen darf der Hund normalerweise nicht. Auch die Frage, ob er im Liege- und Schlafwagen toleriert wird, muss vor Reiseantritt geklärt werden.

Übrigens: Die Hunde-Fahrkarten gibt es inzwischen auch als Online-Ticket über die Bahn-App "Next DB Navigator", jedoch nicht in der alten App "DB Navigator" und auch nicht auf bahn.de.

Checkliste

  • Einreisebestimmungen des Urlaubslands überprüfen und erfüllen

  • Heimtierausweis und Impfungen überprüfen (Tierarzt)

  • Passende Transportbox besorgen und das Tier daran gewöhnen

  • Reiseapotheke: Mücken-/Zeckenschutz, z.B. gegen die in südlichen Ländern auftretende Sand- oder Schmetterlingsmücke (Leishmaniose), ggf. Beruhigungsmittel, Sonnenschutz

  • Futter- und Wassernäpfe (evtl. faltbar), Decke, Körbchen, Spielzeug, Leine und Halsband (mit Adressanhänger), Kotbeutel, Fellbürste, ggf. Maulkorb

  • Kontaktdaten Deutsch sprechender Tierärzte (Tourismusverband)

  • Evtl. Trocken- und Dosenfutter sowie Snacks (Kauknochen) mitnehmen, um eine Futterumstellung zu vermeiden

  • Bei Flugreise: Airline rechtzeitig konsultieren (Nonstop-Flug!)

  • Mit dem Auto abends und nachts fahren, um Hitze zu vermeiden

  • Hund nie allein im Auto lassen!

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