Stromkosten senken: Mit PV-Anlage und dynamischem Tarif sparen

Die Rechnung ist einfach: Ein normaler Vier-Personen-Haushalt in Deutschland verbraucht im Schnitt 4.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Ein Standardtarif im Netzstrom verursacht hierfür Kosten von 1.640 Euro. Wie sich der Preis auf 258 Euro senken lässt.
Mit richtiger Strategie Stromkosten um bis zu 80 Prozent senken.
Unabhängigkeit vom Netzstrom schont Geldbeutel und Klima.
Mit Sonnenstrom vom Dach und E-Auto gleich doppelt profitieren.
Die nach wie vor hohen Strompreise sind für viele Privathaushalte eine enorme finanzielle Belastung im Alltag. Doch es lassen sich sowohl der Eigenverbrauch optimieren als auch bis zu 80 Prozent der Kosten einsparen. ADAC Solar erklärt, wie mit einer Kombination aus einer Photovoltaikanlage (PV) und einem intelligenten Stromtarif mehr Geld in der Familienkasse bleibt.
Stromkosten sparen mit PV und Tarifwahl – so geht’s
Drei Stellschrauben helfen Haushalten dabei, Stromkosten zu sparen und ganz nebenbei CO2-Emissionen zu reduzieren:
Strom vom Dach: Eine leistungsstarke PV-Anlage ermöglicht es, bis zu 65 Prozent des jährlichen Strombedarfs selbst zu erzeugen. Je mehr Energie direkt im Haushalt verbraucht wird, desto weniger Netzstrom muss teuer eingekauft werden. Optional lässt sich mit einem Batteriespeicher der Eigenverbrauch an selbst produziertem Strom auf über 70 und in Einzelfällen sogar auf bis zu 95 Prozent steigern.
Dynamischer Stromtarif: Mit einem dynamischen Tarif profitieren Haushalte von niedrigen Börsenstrompreisen zu bestimmten Tageszeiten. Die Preise sinken, wenn besonders viel erneuerbare Energie ins Netz eingespeist oder wenn nachts die Nachfrage geringer wird. Wer seinen Verbrauch (zum Beispiel Waschmaschine, Wäschetrockner und Geschirrspüler) gezielt in diese Phasen verlagert spart bares Geld.
E-Auto / Wallbox: Der Umstieg auf ein E-Auto in Kombination mit einer von der PV-Anlage auf dem eigenen Dach gespeisten Wallbox spart nicht nur fossile Brennstoffe in Form von Diesel und Benzin an der Tankstelle. Wird das E-Auto direkt bei schönem Wetter geladen, gibt es kostenlose Kilometer von der Sonne frei Haus. Und wenn diese einmal nicht scheint oder beim Laden in der Nacht, nutzen smarte Wallboxen den dynamischen Tarif, um den Strompreis im Rahmen zu halten.
Sonnenkilometer fürs E-Auto helfen beim Sparen
Die Einheit hinter der Fahrleistung eines Elektrofahrzeugs, das mit eigenem Solarstrom vom Dach geladen wird, nennen wir: Sonnenkilometer.
Durch die geschickte Kombination dieser drei Faktoren lässt sich der Strombezug aus dem Netz minimieren und der verbleibende Bedarf kosteneffizient decken. Zusätzlich macht eine Solaranlage mit Speicher den Haushalt unabhängiger von steigenden Strompreisen und reduziert CO2-Emissionen, was sowohl finanzielle als auch ökologische Vorteile bietet.
Stromkosten im Vergleich – Modellrechnung
Wer eine eigene PV-Anlage mit einem dynamischen Stromtarif kombiniert und im besten Fall auch noch sein E-Auto damit lädt, spart richtig Geld. Das zeigen nachfolgende Infografik sowie die beiden Tabellen – jeweils basierend auf einem typischen Haushalt mit vier Personen (4.000 kWh/Jahr) und einem E-Auto mit 15.000 km Fahrleistung.

Mit diesen Zahlen auf den Punkt gebracht: Wer bislang seinen Strom mit Standardtarif bezieht und sein E-Auto unterwegs lädt, bezahlt dafür 3.522 Euro pro Jahr.
Haushaltsstrom (4 Personen, 4.000 kWh/Jahr) | |||
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Netzstrom Standard | 1.640 € | ||
Dynamischer Stromtarif | 1.288 €** | ||
PV-Anlage* + Netzstrom | 328 € | ||
PV-Anlage* + Dynamischer Stromtarif | 258 €** |
Wer hingegen auf einen dynamischen Stromtarif umstellt und zusätzlich eine PV-Anlage installiert kommt nur noch auf Kosten von 846 Euro – eine Einsparung von satten 2.676 Euro pro Jahr. „Wir gehen davon aus, dass dynamische Stromtarife durch deren gesetzliche Verankerung zu Beginn des Jahres auch bei unseren Kunden und den ADAC Mitgliedern neue Bedeutung erlangen werden“, betont Sascha Coccorullo, Leiter New Business & Strategy der ADAC SE.
Strom fürs E-Auto (20,7 kWh/100 km, 15.000 km/Jahr) | |||
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Unterwegs mit ADAC e-Charge | 1.882 € | ||
Zuhause mit Dynamischem Stromtarif | 1.099 €** | ||
Zuhause mit Netzstrom | 1.395 € | ||
Zuhause mit PV-Anlage* und Netzstrom | 588 €** |
Der durchschnittliche Netzstrompreis in Deutschland lag im Jahr 2024 bei 41 Cent pro KWh. Zum Vergleich: Der dynamische Tarif über ADAC Smart-Strom lag im Januar bei 32 Cent. „Voraussetzung dafür, dass noch mehr Verbraucher in den Genuss günstiger Tarife kommen, ist dabei der zügige Austausch alter Stromzähler durch moderne Smart Meter. Damit lässt sich der Stromverbrauch dann effizient steuern und stundengenau abrechnen“, erklärt Coccorullo.
Hinweis: Alle grundlegenden Annahmen und Berechnungen basieren auf ADAC-eigenen Daten, Erhebungen und Hochrechnungen (ADAC Solarrechner, ADAC Smart-Strom, ADAC e-Charge, ADAC Ecotest) sowie auf Bundesdurchschnittswerten.
So funktioniert der ADAC Solarrechner
Lohnt sich eine Solaranlage auf dem Dach des eigenen Hauses? Dafür liefert der ADAC Solarrechner eine erste Einschätzung:
Schritt 1: .Zunächst wird mit wenigen eigenen Angaben die PV-Anlagengröße in kWp festgelegt – je nach Ausrichtung und verfügbarem Platz des Hausdachs.
Schritt 2: Abhängig von Fläche, Neigung und Ausrichtung des Dachs schätzt er den möglichen Ertrag an Sonnenstrom.
Schritt 3: Ist ein E-Auto vorhanden oder die Anschaffung geplant, gibt er die Zahl der Kilometer an, die jährlich mit selbst produzierter Solarenergie zurückgelegt werden kann (= Sonnenkilometer).
Schritt 4: Schließlich berechnet er, wieviel Euro an Stromkosten eine eigene PV-Anlage potentiell einsparen kann.
Schritt 5: Abschließend lassen sich bei den drei Photovoltaik-Partnern von ADAC Solar unverbindliche Angebote für die Installation einer Solaranlage anfordern.
Berechnen Sie Ihr Solarpotential
Wählen Sie Ihren Haustyp aus:
Smarter Strom mit oder ohne PV-Anlage
Um mit einem dynamischen Stromtarif Geld sparen zu können, braucht es einen Smart Meter, einen digitalen Stromzähler mit Kommunikationseinheit, der den Verbrauch täglich an den Versorger meldet und einen detaillierten Überblick über den eigenen Energiekonsum erlaubt.

Auch Haushalte ohne die Möglichkeit, eine PV-Anlage zu installieren − etwa in Etagenwohnungen − können mit einem dynamischen Stromtarif gezielt Niedrigpreisphasen nutzen und den Verbrauch entsprechend steuern. Besonders vorteilhaft ist das, wenn so das E-Auto an der eigenen Wallbox in der Tiefgarage günstig geladen werden kann. Tipp: Gibt es keine Möglichkeit, Strom von einer eigenen PV-Anlage zu beziehen, hat der ADAC sogenannte Autostromtarife mit deren Besonderheiten zusammengestellt.
Fazit: Wer smart kombiniert, spart am meisten
Strom clever zu nutzen statt einfach zu verbrauchen, rechnet sich. Wer seinen Energiebezug aktiv steuert – etwa durch einen dynamischen Tarif – und zusätzlich auf selbst erzeugten Solarstrom setzt, kann seine laufenden Kosten deutlich senken. Die Kombination aus beidem bietet eines der größten Einsparpotenziale für Haushalte.
So ist im besten Fall sogar eine Energie-Autarkie von bis zu 80 Prozent möglich. Der Umstieg auf ein E-Auto und die damit verbundenen Gratis-Sonnenkilometer können dazu führen, dass ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland weit mehr als 2.000 Euro sparen kann. Der ADAC hilft dabei, die richtigen Lösungen vom Tarif über die PV-Anlage bis zur smarten Wallbox zu finden.